Das hab ich mich schon oft gefragt, mit Epoxi hab ich schon einiges gemacht, mußte mir jetzt aber schon öfter anhören:
" ... das geht mit PUR-Leim genauso gut aber einfacher."
Das Campingstuhl Projekt war eine gute Gelegenheit mal PUR-Leim zu testen.
Erkenntnis PUR-Leim:
1.) Bindet mit Feuchtigkeit, ist es in der Werkstatt zu kalt, verzögert sich das Aushärten aber wie bei Epoxi.
2.) Ist vergleichbar ungesund.
3.) Ist noch schlechter lagerfähig, besonders angebrochene Gebinde.
4.) Muß nicht angemischt werden.
5.) Dringt nicht so tief ins Holz ein.
6.) Die Passung der Hölzer muß genauer als bei Epoxi sein - schlechtere Spaltüberbrückung.
7.) Überstehender Leim läßt sich leicht schleifen oder schneiden.
8.) Ist nicht transperarent und verdeckt die Sicht auf die Fuge beim leimen.
9.) Ist noch weniger UV-Licht-stabil als Epoxi.
10.) Läßt sich nicht wie Epoxi auf die Bedürfnisse einstellen.
11.) Ist auch teuer.
War einen Versuch wert, aber mit Epoxi komm ich besser zurecht.
Leider immer mit der gleichen Holzsorte. Interessant wäre auch der Vergleich zu zweistufig verarbeitetem Epoxi, also zunächst unangedickt das Holz vollsaugen lassen und dann angedickt die Fuge bilden. Gerade auf Stirnseiten ändert das viel.
Bei eigenen Bruchversuchen, hat bei mir immer das Holz und nicht die Leimfuge versagt.
Ein Problem bei dünnen Hölzern war die feste (soll sie ja auch), aber sehr steife Leimfuge. Da werde die Kräfte dann sehr punktuell übertragen. Wünschenswert wäre aber ein langsamer Kraft anstieg in der Fuge.
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #2 Ein Problem bei dünnen Hölzern war die feste (soll sie ja auch), aber sehr steife Leimfuge. Da werde die Kräfte dann sehr punktuell übertragen. Wünschenswert wäre aber ein langsamer Kraft anstieg in der Fuge.
Hast du dafür schonmal West Systems G-Flex ausprobiert? Das bleibt einigermaßen flexibel.
Dafür hülfe auch - neben dem schon angesprochenen GFlex - eine Hohlkehle aus verfülltem Epoxy. Wiederum nicht wirklich mit PU-Leim zu machen. Ich muss auch bald einiges leimen, werde mir diese Tests mal angucken... danke für den link!
Zitat von yo_eddie im Beitrag #3[quote="Andreas Schürmann"|p10006239] ... schonmal West Systems G-Flex ausprobiert? Das bleibt einigermaßen flexibel.
Beim Kringelfieber war ein restaurierter "Oldtimer", an dem einiges mit G-Flex gemacht war. Sehr viel versprechendes Material, das bei der nächsten Epoxi-Bestellung mal den Weg in meine Werkstatt finden wird.
Die Hohlkehle wirkt ähnlich, aber das G-Flex hat doch deutlich mehr Möglichlkeiten. Zum Beispiel die Stoßkante an Paddeln, da kommt man mit einer Hohlkehle auch nicht weiter. Auch Verbindungen die eine gewisse Bewegung zulassen sollen, mit der Hohlkehle ist zwar die Krafteinleitung besser, aber gegeneinander bewegen können sich die Teile nicht.