ich würde mir gerne einen Canadier zulegen, bin aber absoluter Neuling in diesem Thema/Hobby. Ich hab es ein paar mal hier auf der Niers gemacht, aber das ist sicherlich nicht unbedingt ein Highlight. Wie auch immer, ich denke der Niederrhein bietet gerade für Anfänger einige Möglichkeiten und Nettetal ist auch bekannt für seine vielen Seen. Und die habe ich direkt vor der Haustüre ...
Folgenden Hintergrund würde ich -wenn es denn überhaupt geht- gerne berücksichtigen: - Ich würde meinen Sohn (6) und meine Freundin gerne mitnehmen, aber bin u.U. auch mal mit dem Kleinen alleine - Das Thema wird sich wohl ausschließlich auf Seen und kleineren leichten Flüsse abspielen. Sicher kein "wilderes" Gewässer. - Da nicht klar ist, ob es auf Dauer wirklich gefällt und daher eher einen "Testcharakter" hat, sollten 400€-500€ erstmal reichen
Daraus resultieren für mich zunächst mal folgende grundsätzliche Fragen? - Was wäre die richtige Größe? 2Sitzer und dann irgendwie den Kleinen rein, oder gleich 3Sitzer? - War ist das richtige Material? PE scheint mir hier wesentlich unempfindlicher als GFK. Dafür ist GFK scheinbar preiswerter ... - Worauf ist bei Anfängern ohne grosse Paddelerfahrung zu achten? - Wir wollen möglichst trocken bleiben, zumindest wenn wir es nicht anders wollen. Stichwort: Stabilität u Seitenhöhe ??? - Was hat das mit den Kielen auf sich? Hab mal was von Geradeauslauf gelesen, aber wie ist es mit dem Lenken? - Sind Preiswerte Boote wie die von "Yukoncanadier", "ekajak" oder "waterworld24" für eine Anfänger eine Fehlinvestition? - Hab´ auch etwas teurere gesehen, die unter dem Namen "Indian 2", "Indian 3" etc. laufen. Brauchbar ??? - Hat jemand vielleicht noch den ein oder anderen guten Tip für kleine Touren in der Region hier?
So, ich denke das reicht erst mal. Bin aber jedem anderen Hinweis sehr aufgeschlossen. Ist halt absolutes Neuland für mich. Falls jemand ein passendes Boot "loswerden" möchte, bin ich auch daran interessiert. Optisch gefällt mir die Art und Form der erwähnten Bootstypen am Besten. Aber vielleicht liege ich hier ja auch vollkommen falsch, was den Gebrauch betrifft!?
Vorab schon mal vielen Dank für Eure Antworten und Hinweise, sowie viele Grüße aus den derzeit sonnigen Nettetal, Udo
Mir geht es bei der Sache weniger um den sportlichen Aspekt als viel mehr die Natur von einer Seite zu erforschen, die Radfahrern oder Wanderern eher verschlossen bleibt. Es befindet sich also mehr die Kamera und ein Picknikkorb im Gepäck als Schweißbänder und "Sportlernahrung" ...
Finde es einfach wichtig, den Kindern auch mal etwas anderes als Nintendo oder Wii näherzubringen. Das machen die eh´ schon von ganz alleine.
willkommen im Forum. Gleich vorab ein Hinweis - wenn Du noch nicht weisst, ob Kanadier-Fahren das Richtige für Euch ist, solltest Du Deine ersten Erfahrungen mit Leihbooten machen. Es gibt etliche Kanuverleiher die auch hochwertigere Boote im Verleih haben. Du ersparst Dir den Frust, wenn sich das ach so günstige Schnäppchen als Flopp herausstellt - für vier - fünfhundert Euro wirst Du kaum was Ordentliches bekommen. Ansonsten bemühe einfach mal die "Suchen"-Funktion, gerade über dieses Thema ist hier schon viel geschrieben worden.
vielleicht solltest Du für Dich erst mal einen Kurs mitmachen. Dann erkennst Du schon mal ob es Dir überhaupt Spaß macht. WEnn Du dann noch ab und zu Freundin oder Sohn mitnehmen möchtest ist das sehr wichtig. Bei einer ordentlichen Kanuschule kannst Du auch verschiedene Bootstypen/-größen testen.
Danach einfach mal mit einem Boot vom Verleiher anfangen ... wenn Ihr dann für Euch erkennt, daß das Euer hobby ist, dann könnt Ihr an die Beschaffung eines eigenen Bootes gehen. Evtl. hast Du bis dahin ja auch schon einen Favoriten gefunden.
ertsmal vorab vielen Dank für Eure schnellen Antworten!
Ich kann Euren Ansatz mit dem ausprobieren durchaus nachvollziehen. Allerdings gibst es hier ein kleines Problem zw. Theorie und Praxis, denn ich wüsste jetzt nicht, wo ich das hier hinbekommen soll. Ihr meint dabei ja sicherlich nicht die gängigen Verleiher auf der Niers etc. Die Dinger schwimmen, gehen kaum kaputt und das ist es. Über Auswahl brauchen wir da nicht reden ...
Auch habe ich es ja ein paar mal gemacht und es macht mir durchaus Spass. Waren zwar auch Kajaks dabei, aber mir geht es hier auch mehr um das Natur- als das Paddelerlebnis. Da sehe ich gerade für Anfängerfamilien den Canadier als praktisch an. Falsch?
Was den Hinweis auf alte Beiträge betrifft, habe ich auch hier voerher etwas gestöbert. Aber leider ist es wie in vielen Foren. Es antworten primär die "Cracks" und "Spezies" und man bewegt sich schnell auf einem Level, den ein Anfänger nicht versteht und der in seiner Situation eher uninteressant ist. Von der Eigendynamik, jenseits der eigentlichen Fragestellung mal ganz zu schweigen! Oder glaubst Du wirklich, dass unendliche Diskussionen über das Verhältnis von Länge zu Geschwindigkeit, oder ob die besten Canadier aus den USA kommen einem Einsteiger wirklich hift.
Das soll jetzt bitte nicht als Vorwurf verstanden werden. Aber es bleiben halt oft die Basics und das, was den Anfänger und Nichtfachmann interessiert auf der Strecke. Ich weis z.B. nicht was ein Kielsprung ist ... Wie gesagt, keine Vorwürfe! Vielleicht sollte der Ein oder Andere vor seiner Antwort nur nochmal die eigentlich Fragestellung reflektieren. Hat nicht jeder irgendwann mal angefangen und gibt es ausserhalb der Topmarken und -preise nicht durchaus eine vernüftige Lösung um sich an das Thema ranzutasten? Und hierbei meine ich nicht die Diskussion, ob es mur denn überhaupt Spass mach ;-) Das habe ich mir schon vorher überlegt und bin eben jetzt bereit, das mit 500€ weiter zu testen. Wenn das keinen Sinn macht, weil damit nichts vernünftiges zu bewegen ist, ist das natürlich auch eine Aussage. Aber ist das wirklich so? Vor allem, wenn man mal ein paar Dinge, die bei Fortgeschrittenen wichtig werden etwas zurück stellt und das Erlebnis in den Vordergrund stellt.
Ich habe jedenfalls versucht, die Fragen die mich zunächstmal bewegen, zu formulieren und hoffe, dass ich da nicht ganz daneben gelegen habe ...
naja, die Niers ist vermutlich ein netter (sehr) ruhiger Wanderbach, zu mindestens was die Fließgeschwindigkeit angeht. Aber in der Regel ist die Niers doch von den ganzen Verleihern eher völlig überlaufen.
Zu den Booten: Mit 400 – 500 EUR kommst Du in der Regel nicht sehr weit. Mag sein, dass Du feststellst: Mehr als 2 – 3 x im Jahr bin ich eh nicht auf dem Bach. Dann ist es vermutlich egal, was Du Dir für ein Boot holst. Möchtest Du mehr, hast Du aber sicherlich Geld raus geworfen. Daher würde ich, wie Gerhard es geschrieben hat, einfach mal beim Verleiher schauen, ob es grundsätzlich was für Dich ist, oder ob Du dich in deinen Ambitionen doch etwas vertan hast. Bei den Verleihern bekommst Du auch recht schnell eine Vorstellung davon, ob Dir die Boote in der von Dir genannten Kategorie wirklich zusagen, oder ob Du nach mehr strebst.
Wenn Du Lust an einem Crashkurs hast. Wir planen beim WSVB in Düsseldorf grade einen für das 1. Augustwochen-ende. Da der WSVB –wie allgemein üblich- vornehmlich von Kajakfahrern dominiert wird halten sich die Nachfragen an Canadierkursen in der Regel in Grenzen. Der Kurs ist für Vereinsmitglieder kostenlos, Nichtmitglieder tragen eine Aufwandspauschale, die im Falle eines Vereinsbeitritts mit der Aufnahmegebühr verrechnet wird.
Dein selbstgestecktes Finanzlimit hat ein Problem. In dieser preisklasse bekommst Du nur Spezialboote mit sehr wundersamen physikalischen Eigenschaften, die sich zum Teil im realen Leben gegenseitig ausschließen, aber als Werbetexte dem Unwissenden das Paradies verheißen ... Ein 45 kg-Boot paddelt sich langsam und träge, eine 25 kg-Boot KANN leicht und flott sein. Auch Anfänger empfinden dann den Paddelpsß unterschiedlich.
Ein guter Kurs kann Dir viel bringen, Paddeltechnik, Basiswissen, Sicherheit - und damit letztlich mehr Spaß beim Paddeln.
Zu Deinen Fragen:
1. - 2 Sitzer, einen 3. Sitz aus Packsack o.ä. improvisieren 2. - PE eher nicht ist sehr unempfindlich aber sehr schwer, eher Laminat wie GFK akzeptabler Verarbeitung 3. - bitte Frage präzisieren 4. - als Anfänger wirst Du sicher ein Boot mit viel Anfangsstabilität wählen, wichtig: immer Probepaddeln 5. - Kiele am Kanu kannst Du vergessen, bei Billigbooten dienen sie zur Rumpfaussteifung, laß sowas 6. - kauf Dir wenigstens ein Boot in EINschaliger Bauweise, ZWEIschalige Bauweise mit Winnetouspitzen hat etliche Nachteile 7. - laß die Finger von "Fantasie-Marken", das sind einfachste Materialien, wenig stabil, sehr schwer, sehr bescheidene Laufeigenschaften - das ist was, wenn Du 3 x im Jahr auf den Baggersee willst.
Zu den Finanzen: 3 Schwimmwesten ca. 3 x 30,- € 2 Paddel ca. 100,- € - ev. noch ein Kinderpaddel 1 Tonne oder wasserd. Packsack ca. 20,- €
1 gebrauchten Canadier ca. 500,- bis 1.000,- €
Falls es mit dem Paddeln doch nicht so ist, ein vernünfiges Boot wirst Du gebraucht immer wieder los.
Ich möchte hier auch auf die Möglichkeit einem Verein beizutreten hinweisen. Viele Vereine halten Leihboote/Vereinsboote bereit die kostenlos an Mitglieder bereitgestellt werden. Mehr oder minder gute Anleitung/Erfahrung und Geselligkeit/Begleitung gibt es gratis dazu. Wenn es Dir dann nicht gefällt kann man immer noch wieder austreten. Die Kosten sind aber auf alle Fälle überschaubar.
Hallo Udo! Zum Thema Kielsprung: Stelle Dir mal folgendes vor: Statt auf das Wasser legst Du Dein Boot mal auf eine ebene Fläche. Dann gehst Du 3-5 Meter vom Boot weg, legst dich auf den Boden und betrachtest Dir das Boot von der Seite. Bei den meisten Boote wirst du feststellen, dass sie nicht vollständig auf dem Boden aufliegen, sondern dass die Enden einen Abstand zum Boden haben. Die Kiellinie (auch wenn kein Kiel drann ist) verläuft also eher Kurvenförmig und nicht gerade. Diese Distanz der Enden des Bootes zum Boden nennt man Kielsprung. Wie der genau gemessen wird, da sind sich die Menschlein nicht ganz einig. Der Kielsprung hat Einfluss auf das Fahrverhalten des Bootes. Boote mit viel Kielsprung laufen tendenziell nicht ganz so leicht geradeaus, sind aber auch in aufrechter Lage drehfreudiger als Boote mit wenig bis keinem Kielsprung, die leichter geradeaus laufen. Vereinfacht gesagt kann man sagen, Boote mit viel Kielsprung werden gerne für Flüsse, Fließ- und Wildwasser verwendet, da man damit schnell um enge Kurven kommt. Boote für offene Gewässer, die schnell geradeaus laufen sollen haben meist weniger Kielsprung.
Eine etwas vereinfachte Darstellung, da die Drehfreudigkeit und der Geradeauslauf auch sehr stark vom Paddelstil abhängen. Meiner Erfahrung nach kann man mit der richtigen Technik fast jedes boot gut geradeaus fahren. Paddelt man nicht sauber und das Boot muss den Geradeauslauf durch seine Form unterstützen, dann erkauft man sich diese vermeintliche unterstützung meist mit etwas mehr Energieeinsatz, da 1.) ein Teil der Energie nicht nach vorne gerichtet ist, und 2. das "korrigieren" (heisst Umlenken oder Bremsen dieser fehlgeleiteten Energie) des Bootes Reibung verursacht. Bei Kurzeren Booten kann man diese "Korrektur" in Form eines Plätscherns an Bug und Heck hören.
Ich hoffe ich konnte etwas zur Erhellung beitragen.
naja, für den Einstieg mit o.g. Anforderungsprofil könnte ein älterer Old Town Discovery oder ein Mad River Explorer schon in Frage kommen. Das sind bewährte und in hohen Stückzahlen verkaufte Modelle, die es in der Bucht oder im Kleinanzeigenmarkt schon mal für 400 - 500€ gibt. Damit kann man brauchbar anfangen, und wenn die Ansprüche steigen, kann man diese Boote weitgehend kostenneutral weiterverkaufen um sich dann vieleicht doch ein etwas anspruchsvolleres Boot zu holen. Ansonsten wäre für das Anforderungsprofil wohl ein 16 er Prospector die "eierlegende Wollmilchsau", den wirds aber für 500€ kaum geben....