Ich habe mal ne kleine PDF-Datei auf die Startseite des Journals gestellt, auf der eine Boot-über-Pack-Bergung beschrieben ist. Das ist eine Variante, sich selber nach einer Kenterung wieder ins Boot zu ziehen, vorausgesetzt, man hat wenigstens zwei große Gepäckstücke dabei. Der alternative Capistrano-Flip geht im Zweifelsfall vielleicht etwas schneller, allerdings kommt man durch Kraft, Technik, Auftrieb, Bootsgewicht usw. eher an die Grenze des Machbaren.
Danke, Klasse, muss sagen, als ich mir mal irgendwo die Anleitung vom C-Flip reingezogen habe, ich sehr im Zweifel war, ob ich das in der Realitaet - man kentert ja nicht auf ruhigem Wasser ohne Wind - die teilweise recht hohen Wellen auf den Schwedischen Gewaessern sind mir da noch in Erinnerung, Schock, Wasserkaelte usw, so easy hinkriegen wuerde...diese Methode erscheint mir da plausibler und leichter...
Sehe ich das eigentlich richtig, dass es bei 2 unterschiedlich schweren Paddlern besser ist, wenn zuerst der Schwerere wieder reinklettert, da das Kanu von aussen leichter stabilisiert werden kann ? Fahre halt mit meiner Freundin zusammen, erster Reflex ist natuerlich, ihr zuerst wieder ins Kanu zu helfen, frage mich aber, ob das so sinnvoll ist, ob nicht der mit mehr Kraft zuerst rein muss, da es ihm leichter faellt, das Gepaeck wieder reinzuheben und ob meine Freundin mit unter 60 Kg es im Kanu schafft, es vom Kentern abzuhalten, wenn ich dann mit 110 kg wieder rein klettere ?
Moin Frank Ich mache es genau so, klicke 2 bis drei Alupacks mit Alukarabiner zusammen und schaffe es mittlerweile alleine, das Kanu drauf um zu drehen und mit den an einer Seite angeklickten Packs dann wieder ein zu steigen, nur schon bei 3 Windstärken ist Ende im Gelände aber da könnte mehr Training vielleicht für Verbesserung sorgen. Denken wir denn wirklich realitätsbezogen genug, ich übe meist nur bei ähnlichen Verhältnissen wie auf deinen Bildern. Die Frage ist, wann ist die Wahrscheinlichkeit am Höchsten tatsächlich mal zu kentern, meiner Meinung nach doch eher bei viel schlechteren Witterungsbedingungen (Gewitter, Wind, höhere Wellen, einsteigendes Wasser). Was geht dann noch??? Gruß Jürgen
Hab schon mehrmals die Seite www.open-canoe-journal neu geladen. Es ändert sich nichts. Wenn ich deine Seite vom neunten Canadiertreffen anklicke, finde ich keine PDF-Datei. Das wird doch nicht nur mir so gehen, oder?
Ich habe einfach im Forum ganz oben auf das Open Canoe Journal geklickt, dann unterhalb von 9 Canadiertreffen unthalb von Paddelweb bei den Praxistips den Link zur Boot über Pack Bergung gefunden (Bild)
Wenn Wind und Wellen das Boot langsam zutanken, Blitze zucken, es ums Boot herum kracht, ist vielleicht die Zeit gekommen, um mal an Land zu gehen.
Mal im Ernst, Kenterungen im Flachwasser entstehen oft durch Fehler oder das Multiplizieren mehrerer Fehler. Selten, wenn die Elemente überlegen sind.
Das Wissen um Rettungsmöglichkeiten bzw. die Fähigkeiten (Üben macht den Meister) dazu sind einfach ein Stück Versicherung, daß das Leben danach auch weitergehen kann. Vielleicht auch so ein bischen wie Gurt oder Airbag im Auto zu sehen ....
Bei welchen Wellen und Windstärken was noch geht, hängt sicher von jedem einzelnen ab ...
Das ist sieht genial einfach aus, von der Sache her, das machte mir irgendwie immer Sorgen. Ich binde erstens nix mehr fest und mach das am Wochenende am Steinhuder Meer, das ist warm genug. Danke für dien Tip, man lernt nie aus. moose
Danke, Frank, für den Hinweis. Es lag in der Tat am Browser (Firefox). Beim Internet Explorer war der Beitrag sofort sichtbar und lehrreich. Werden wir beim nächsten Wässern mal üben. Herzlichen Gruß! Fred
Sehe ich das eigentlich richtig, dass es bei 2 unterschiedlich schweren Paddlern besser ist, wenn zuerst der Schwerere wieder reinklettert
Bei gravierenden Gewichtsunterschieden ist es in der Tat so die bessere Variante. Vielleicht kannst Du auch einen 20 kg-Packsack besser ins Boot reinwuchten, als Deine Freundin. Dafür kannst Du sie dann ruhig noch ein bischen am gegenüberliegenden Süllrand hängen lassen. Ein schweres Pack aus dem Wasser ins Boot zu ziehen, birgt noch mal ein Risiko, wieder baden zu gehen. Daher steigt der 2. Paddler erst nach den großen Gepäckstücken wieder ein.
Hallo Ich versuche mit dem Wetter mir realistische Szenarien vorzustellen und da liegen die praktischen Erfahrungen im Fordergrund, jeden kann unvorbereitet ein heftiges Sommergewitter überraschen, es gibt genug große Seen in Deutschland, wo man dann nicht mal eben in wenigen Minuten aussteigen kann. So sehr an dem Wetter mache ich es deswegen fest, weil das hier in der Gegend die häufigste Ursache für tote Kanufahrer in der Presse ist. Gerade haben wir einen neuen Todesfall, wo zwei erwachsene Männer durch schlechtes Wetter gekenntert sind und das Boot nicht wieder aufrichten konnten, es dann verlassen haben und auf dem Schwimmweg zum Ufer einer ertrunken ist. Selbst eine größere Pfadfindergruppe mit Kanus ist letztes Jahr auf dem Plöner See bei Gewitter in große Schwierigkeiten geraten und mußte durch die Rettungswacht vom See geholt werden. Das mit dem multiplizieren der Fehler sehe ich genau so, doch gerade das Wetter verzeiht diese Fehler dann nicht mehr. Das größte Problem dürfte das Vermitteln von Berge Know How außerhalb des Forums oder eines Vereins sein, gerade aus den Reihen der absolut sorglos und unbelastet aufs Wasser gehenden rekrutiert sich die überwiegende Mehrzahl der Todesopfer.
Die Unfälle werden sich vermutlich immer aus unwissenden und leichtsinnigen "Paddlern" ergeben. Das wird sich wohl nie ändern und wird vermutlich in anderen freizeitbereichen ähnlich sein.
Wetter: Wenn schlechtes Wetter bzw. Gewitter aufzieht, wird man zumindest in unseren Breitengraden nicht von einer Minute zur anderen völlig überrascht. Gerade auf größeren Seen hat man einen freien Blick zum Himmel. Wenn wirklich was Böses am Himmel hängt, kann man in 30 min sicher 2 - 4 km zurücklegen, das sollte auf den meisten Seen reichen, um ans Ufer zu kommen und nicht völlig unvorbereitet heimgesucht zu werden. Ist der See noch größer und die Paddeltruppe gar nicht in der Lage was zu tun, gehören sie nicht auf die Mitte des Sees.
Stimme vollinhaltlich zu! Zeit ist ein wichtiger, leicht zu unterschätzender Faktor! Auch am Fluß und ganz ohne Kenterung kann es lange dauern, bis eine Gruppe einen geeigneten Platz zum Anlegen findet. Vor einem Wolkenbruch / Gewitter ist auch mit heftigen Windböen zu rechnen, was die Sache nicht erleichtert. Deshalb: nicht zu lang abwarten, sonnst wird man günstigstenfalls heftig geduscht! Besonders ärgerlich, wenn 15 min später wieder alles ruhig ist.
Hallo Mir lässt das Thema keine Ruhe, da es einen sehr wichtigen Aspekt der für mich aktuellen Sicherheitsrisiken betrifft. Grundsätzlich behaupte ich erst mal, dass das Kentern bei im Test vorliegenden Wetterbedingungen recht unwahrscheinlich ist und erst mit zunehmend schlechteren Wind-Wellenbedingungen Kenter- oder Volllaufgefahr besteht, diese Übung schadet meiner Meinung nach natürlich nicht, dazu spreche ich aber einer hohen Prozentzahl von Canadierfahrern die sportliche Beweglichkeit von Frank und seinen Darstellern einfach mal ab. d.h. Ältere und Kinder müssen versaufen. Wenn ich jetzt mal die zumindest in dieser Gegend recht plötzlich und verhältnismäßig flach aufziehenden Sommergewitter außer acht lasse, wende ich mich den oft von einer Minute zur anderen wechselnden Windverhältnissen zu, für mich Risikofaktor Nr.1. Wenn mir das hier auf offenem Gewässer passiert, ist es wichtiger dafür Sorge zu tragen, so ausgerüstet zu sein, dass mir Kenterung unter diesen Voraussetzungen nicht passieren kann, d.h. Kentersicherung und ausreichend Auftrieb auch verbunden mit dem Befestigen der Auftrieb bietenden Zuladung , selbstverständlich sollte man so zügig wie möglich das Ufer aufsuchen. Fluss- und Wildwasserfahrt lasse ich hier ganz bewusst außer Acht, weil da andere Bedingungen eine Rolle spielen. Auf keinen Fall möchte ich Franks engagierte Bemühungen kritisieren, sondern sehe es als einen wichtigen Beitragsteil zu Rettungsvorkehrungen die jeder treffen sollte, ich möchte diesen guten Beitrag nutzen um ein kontroverses Brainstorming zu Sicherheits- und Selbsrettungsmöglichkeiten los zu treten, vieles Vorhandene ist zu sehr Theorie oder vielleicht veraltet, neue Methoden finden zu wenig Beachtung. Gruß Jürgen