Bei sehr niedrigem Wasserstand ging es wie immer zu spät, mit etwas über 400kg beladen, in Langstedt mit flauem Gefühl im Magen aufs Wasser. Dass der Atkinson auf See eine gute Figur macht wussten wir, nur mit Faserboot von deutlich über 5m über die Sohlgleiten und durch die im oberen Bereich sich über km nahtlos aneinanderreihenden engen Mäander, ob das gut geht?
Es ging supergut! Mit Duffek und Ankanten lief es nach kurzer Zeit ausgezeichnet, das Timing der Manöver musste allerdings wegen der reichlichen Fracht exakt sein.
Nach wenigen km und ein paar kräftigen Regenschauern entschwand ein Fischotter vor unseren Augen ins Wasser, ließ dabei sein erbeutetes Neunauge am Ufer zurück und tauchte gegen den Strom an der schmalsten Stelle zwischen Süllrand und Ufer an uns vorbei, ein echtes Highlight, auch die Kinder waren begeistert.
Nach dem ersten Streckendrittel passierte dann der Schnitzer, im vollsten Bewusstsein bester Gewässerkenntnis und absoluter Unfehlbarkeit bohrte ich das Kanu 5cm tief frontal in den harten Lehm der Uferböschung. Wie konnte mir das passieren? Ganz einfach, hatte geträumt und nicht damit gerechnet, dass beim Frühjahrshochwasser die Treene mal eben einen Mäander abgekürzt hat(Foto). Meine Family hat mir nach einigem Gemaule noch mal vergeben.
Kurz vor dem ersten Biwakplatz, bei Petersen in Hünning(dort wird das Lagerfeuerholz mit der Schubkarre ans Zelt geliefert), von vielen Störchen, Weihen, Bisamen, Eisvogel und allerlei Wasservögeln abgelenkt, verfehlten wir einen auf Grund des Wasserstandes sonst nicht existenten Baumstumpf leider nicht. Konnte das Kanu mit viel Mühe freidrücken, dadurch das sich der Süllrand aber kurzzeitig deutlich unter der Wasseroberfläche befunden hatte, war unerlaubter Weise etwas Flüssigkeit ins Boot gelangt, wegen Platzmangel nicht viel und so war es schnell wieder Trocken, zudem hatten wir alle Mukluks oder Gummistiefel an.
Mal wieder in der Dämmerung das Lager errichtet, waren die Kinder, schon fast wie gewohnt, erst nach Mitternacht im Bett.
Es wurde ein schönes Wochenende bei wenig Gegenwind, mit herrlichem Wetter, Angeln, Baden, Lagerfeuer und zum Abschluss mit ausgiebigem Kaffetrinken auf der Terasse des vorzüglichen Hotels "Zur Treene" mit dem Blick auf die große Treeneschleife, die genau von dort aus auch schon von Theodor Storm betrachtet wurde.
Der neue Durchbruch