wir wollen nächstes Wochenende für zwei Tage auf die Semois. Kann jemand von euch einen Abschnitt empfehlen? Meist wird der Bach ja an drei oder vier Tagen gepaddelt, welches ist also das schönste Stück?
Als Zeltplatz, Ausgangspunkt ist Camping Maka sehr empfehlenswert.
Klassisch wird die Strecke Chiny bis Boullion gepaddelt. Abwechslungsreich mit scharf eingeschnittenen Tälern und offenen Wiesen. Der Abschnitt Boullion bis Poupehan gestaltet sich ebenso, wobei die engen Abschnitte überwiegen, vielleicht meine Lieblingsstrecke. Die gesamte Strecke ist frei von Hauptverkehrsstrassen und Bahnlinien, die wenigen Dörfer wirken ehr verlassen. Freies Zelten ist verboten, Naturschutzgebiet, und wird wohl auch heftig sanktioniert. Wurde dort selbst im Januar von der Polizei kontrolliert ! Allerdings straffrei ;-)
Mein Tip Tagestouren von Maka: Brücke nach Herbeumont (KM 91.3) bis Maka ca. 23KM Maka >> Boullion ca. 18KM
Servus Thomas, kennst Du diesen link? http://www.slalom.nl/peil.html - schau Dir unbedingt vorher die Wasserstände an - die von den Niederländern empfohlenen Minimalwasserstände sind mE wirklich die untere Grenze; (zuviel Wasser ist hingegen fast nicht möglich, wenn die Semois mal über die Ufer tritt, ist auf den Wiesen meist genug Platz). Der Bezugspegel "Membre" findet sich unterhalb von Bouillon!
Würde im Übrigen auch die Abschnitte ab Chiny bis Bouillon bzw. insbesondere bei geringerem Wasserstand Bouillon bis Poupehan empfehlen. Welche/wie lange Abschnitte ihr paddelt, hängt von der Stärke der Paddler und ein Stück weit auch davon ab, wie zügig hier Autos umsetzen könnt - ich habe das an Semois meist mit dem Fahrrad machen dürfen. Chiny - Chassepierre und Chassepierre - Mortehan (oder evtl. - Maka) lassen sich mE als Tagestouren gut bewältigen.
Weiters: am Wehr oberhalb von Florenville befindet sich die "richtige" Bootsgasse ziemlich weit rechts, schon recht nahe zur Mühle! (Es gibt auch im linken Drittel einen Durchlass, aber dieser ist weniger geeignet).
ich kenne so ziemlich alles an info zum bach, was es so im netz gibt, zumal ich mitglied im *achtung!* königlich-belgischen-kanuverband bin. *hofknicks* mir ging es "nur" um die schönsten abschnitte. ist eigentlich ne schande, dass ich noch nie da war, ich hab ja nur zwei stunden anreise... danke für eure infos.
so, da bin ich wieder. das waren zwei tolle tage mit vielen eindrücken und gefühlten fünf erlebnistagen. das wetter spielte ganz gut mit, da macht alles noch mal doppelt spass. dazu anfang mai, wo alles in sattes grün getaucht ist und alle blumen spriesen und blühen. kurz ein paar eindrücke: wir waren auf dem camping maka, sehr schön gelegen, sehr bemüht. leider nur drei duschen bei den herren, lässt ich aber mit leben. spülmöglichkeiten komplett im freien habe ich so noch nicht gesehen, war bei unserem wetter aber egal. der platz selbst ist vor allem auch mit zelt toll, wo anders wird man mittlerweile in belgien ja häufiger mit zelt eher in die "assi-ecke" gesteckt, weil wohnwagen und womo überall standart sind. was ich amüsant fand: obwohl ja im tief-wallonischen teil belgiens, wird man standartmässig häufig flämisch angesprochen- kein wunder, die gelben kennzeichen machen bis zu 40% aus... gepaddelt sind wir von herbeumont bis maka und am nächsten tag von maka bis boullion. es lifen am pegel sembre 18 kubik- der wasserstand war auf allen gefahrenen abschnitten völlig ausreichend. unter 10 kubik möchte ich da aber nicht paddeln. der bach war schon ordentlich verkrautet, man konnte aber überall noch paddeln, in 6 wochen sieht das vermutlich anders aus. landschaftlich fand ich den abschnitt bis maka deutlich schöner, fahrtechnisch ist imho nichts eine besondere herausforderung und alles sehr gut erkennbar. von zwei ausnahmen: das wehr bei der mühle am ortsausgang (stromabwärts) von hebreumont sind wir ganz am linken ufer gefahren, hier muss man schon genau wissen, was man tut, das ist sehr eng und verblockt, schnelles wwII. zweite ausnahme ist das wehr am ortseingang von boullion, direkt am kajakverleih-ausstieg. hier habe ich mich etwas verschätz und die walze und die höhe unterschätzt, mein schlagmann von 105kg kampfgewicht tat das seinige dazu bei- wir haben beim durchfahren fett wasser genommen und das zu 80% (sic!) vollgeschlagene boot nur mit mühe wieder ungekentert an ufer bugsieren können. es lebe der stützschlag oberhalb von maka gab es kaum andere boote, vor boullion wurde die leihbootdichte recht hoch, aber noch erträglich. wassertechnisch finde ich die obere ourthe schöner, weil anspruchsvoller. boullion selbst fand ich absolut klasse- netter flair, eine wirklich sehenswerte burg (die verbliebenen anderthalb stunden öffnungszeit zur besichtigung waren auch im laufschritt recht kanpp bemessen) und tolle promenaden an den ufern, ohne zu sehr touristisch zu wirken. zum umsetzten hatte ich mir extra ein mofa geliehen und mit genommen- da am fluss eigentlich überall waldwege entlang führen. hätten velos wohl auch genügt. egal, ich fühlte mich fast wieder wie fünfzehn... da fahre ich auf jeden fall noch mal hin.... danke an alle für ihre tips!
moinsen Thomas, vielen Dank für den Bericht und die Bilder - das macht ja richtig Appetit und ist für uns Nordflach- wasserfahrer wohl auch nicht zu schwer??Ich muss wohl mal meine Kompassnadel gen Süden stellen Gruß aus der Nordheide Albert
nein, das ist sicher nicht zu schwer- die leihbootfahrer kommen ja grösstenteils auch lebendig wieder zurück man kann ja auch alles umtragen- ich als main-time-wildwasserfahrer im pe-canadier (sic!) habe aber den drang, unbedingt überall runter fahren zu müssen, möglichst auch nur auf sicht vom boot aus. der übliche canadierfahrer ist da ja weniger grob gestrickt.
edit: anbei noch fotos der schilder, die an den meisten paddelbaren belgisch-wallonischen flüssen stehen, incl einer liste der ein-und ausstiegsstellen. an den brücken ab moulin willaime hingen zwar (alte) schilder, die weiterfahrt ohne die berüchtigte plakette sei verboten, aber sonst habe ich dazu nichts (mehr?) gefunden.
na dann werde ich irgendwann -vielleicht im Herbst - mein Frame boot auf das Dach laden und mich den "Wildbach" runterstürzen. Ich muss sowieso im Herbst meinen Vater an der Ahr besuchen, das ist dann der halbe Weg. Gruß Albert
hej Thomas, verwegen, verwegen - sieht ja aus wie ein Uboot, daß zur Tauchfahrt ansetzt So etwas kennen wir hier im Norden gar nicht und so mit beherrsche ich auch die Tricks nicht durch so ein Wehr zu brettern. Paß auf Dich auf Gruß aus der Nordheide Albert
Wehrbefahrung, (nicht das ich es nachmachen wollte,) aber ich kann garnicht glauben, dass ein offenes Boot ohne Auftriebskörper da schwimmend rauskommt. Ist der geringe Freibord auf dem zweiten Bild vom Wasser im Boot verursacht?
ja sicher liegt das so tief wegen des wassers. war auch ne wackelige angelegenheit- doch dank trockenhose blieb zumindest ich trocken pe schwimmt ja von alleine, da braucht es bei sowas nicht unbedingt auftriebskörper. wir hätten das ding sicher auch trockener fahren können. aber a) nehm ich immer die actionline, b)konnte mein schlagmann nicht richtig paddeln, der ist nur angelernt, und dadurch hatten wir c) zuwenig speed, konnten d) nicht schräg und angekantet durch und ausserdem ist er e) wie erwähnt auch noch mindestes 20Kg schwerer als meine gewohnten schlagleute. aber egal- hauptsache, es hat spass gemacht. und in dem falle nicht nur uns, sondern auch rund hundert anwesenden zuschauern anbei mal ein bild, wie das boot normal im wasser liegt.
Wir wollen an Pfingsten auch mal wieder an die Semois. Wir waren vor 10 Jahren schon mal da und sind damals 10 km oberhalb von Boullion bis Poupehan gefahren. Wir hatten keine Plaketten da wir nicht wußten das man sowas braucht. Heute weiß ich das und mich würde interessieren, ob die Plakettenpflicht noch gilt und wenn ja wo man die Plaketten denn bekommen kann(Edith sagt: Ich habe schon Google bemüht aber nix aktuelles gefunden) . Dieses Jahr wollen wir die Strecken Chiny - Boullion in Angriff nehmen und evtl bis Poupehan verlängern. Wenn jemand Infos hat würde ich mich sehr freuen. Danke!
von einer Plakettenpflicht ist mir nichts bekannt und ich habe an der Semois auch noch keine Boote mit ebensolchen gesehen. Die Semois ist keine belgische "Wasserstraße" und auch auf diesen gilt mW Plakettenpflicht erst ab > 6m Bootslänge (vgl. auch kanu.de).
Würde aber empfehlen, auf den Pegelstand zu achten - z.B. unter http://www.slalom.nl/peil.html, mit weiteren Hinweisen - mE gilt je mehr Wasser, desto besser, - bei den Minimalwasserständen hingegen ist Flusswandern im Sinne von Treideln angesagt, zudem verkrautet die Semois sehr stark, bei niedrigen Pegeln ist allenfalls die Strecke unterhalb von Bouillon machbar.
Die Seite mit dem Pegel hatte ich schon gefunden. Das ist bei weiteren Anfahrtswege eh immer das erste was ich checke... Gibt nix dümmeres als kein Wasser im Bach ... .