...Machen wir einen Extrathread, wie beim Kaffeekochen Gruß Albert
gesagt getan:
Die Vor- und Nachteile der Canoe Packs - seien sie von Duluth oder Frost - gleichen sich fast aus. Wenn man so einen Riesenrucksack ins Boot legt passt er sich ideal der Bootsform an. Schwappt Wasser ins Boot saugt das der Canvas auf und gibt die Feuchtigkeit beim Tragen bereitwillig an den Tragenden ab (an heißen Tagen okay, aber bei Kälte grausig). Meine Lösung ist, dass ich - natürlich - im Sack alles in Mülltüten oder Ortlieb-Säcke packe und den Sack im Boot auf meinen Klappstuhl lege unter dem das meiste Wasser durchschwappt. Scheint mir keine ideale Lösung. Hat jemand eine Bessere?
Axel
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Hallo Axel (oder Axle, klingt irgendwie schwäbisch, oder), ich war mit meinen Packs noch nicht soooo viel unterwegs, habe aber das gleiche wie du festgestellt, vor allem bei kleineren Packs (Rambler, Cruiser Combo), die recht gut stehen und deshalb schon mal am Boden feucht werden. Da hilft nix, der Rücken wird nass (und nicht feucht), es sei denn, du ziehst eine Jacke drüber. Eine andere Möglichkeit ist, deine Poling-Stange auf den Boden zu legen und drauf dann die Packs, stehend oder liegend. Oder du legst den großen Pack (Northwoods, wenn ich mich nicht täusche), mit dem Rückenteil nach oben flach auf den Boden. Vorteil: der Rücken bleibt trocken, Nachteil, vor allem wenn der Pack neu ist, bekommt das Wassser im Boot eine nette, braune Farbe von den Gurten (passt wieder zum Kaffeethread). Bei unserer letzten Tour auf der Drau haben wir kein Wasser übergenommen, die Duluth Packs (oder Du looser Packs, wie Wolfgang in seiner Ignoranz immer dazu sagt) standen im Boot und waren ganz trocken. Vielleicht lag es auch am verwendeten Kanu?? Im Solo geht das Legen von den Riesenpacks ziemlich schwierig, auf eine Schmalseite legen löst das Platzproblem und der Rücken bleibt auch trocken... Für Regen bietet sich eine Baumarktplane oder ganz nobel ein XXL Rucksacküberzug aus dem Fachhandel an, damit die trockene Rückenseite auch so bleibt... LG Heinz
HIi, ich lege meine Packs aus diesem Grund immer "auf´s Gesicht", d.h. mit den Tragegurten nach oben, Spritzwasser gelangt meistens nicht auf diese freiliegende Rückenfläche des Packs, und wenn es regnet, behelfe ich mich mit einer kleinen Plane (habe ich für alles mögliche immer dabei). Jörg Wagner
Hallo Zusammen, ich muss zugeben, dass ich mich noch nie mit diesen Packsäcken anfreunden konnte. Wenn ich jetzt über derlei Probleme lese, dann bin ich froh, mir nicht dieses teuren Packsäcke geleistet zu haben. Sie mögen im Transport sicherlich ihre Vorteile haben, doch wie oft will man sich denn längere Portagen zumuten? Und wenn ich meine Sachen noch wasserdicht verpacken muss und sich der Kanvasstoff voll Wasser und Dreck saugt, dann stelle ich mir die ernsthafte Frage, ob sich die Anschaffung überhaupt rechnet? Ich für meinen Teil bin da eher ein überzeugter Ortliebnutzer. Meine XL-Packsäcke sind groß genug und können ebenso als Rucksäcke gertragen werden. Ich muss zugeben, dass der Tragekomfort nicht mit einem normalen Rucksack vergleichbar ist, doch wie weit muss ich denn wirklich meine Säcke tragen? Doch der entscheidende Vorteil ist, das die Dinger Wasserdicht sind, sich nicht voll saugen und extrem leicht zu reinigen sind. Die kann ich in Pfützen und Dreck schmeißen und Vollgepackt auch draußen im Regen vor dem Zelt stehen lassen. Null Problemo. Für mich das optimale Kanupack. Schönen Gruß, Mario
derlei defätistischen Äußerungen über Canoe Packs kann natürlich nur entgegengehalten werden, dass das eine Stilfrage ist und dass die Canoe Packs sich erheblich besser über unwegsame Strecken tragen lassen als klobige Ortlieb-Säcke. Und sie sind RIESIG - zumindest mein Northwoods, das perfekt in mein Kanu passt. Darin sehe ich schon einen Vorteil, dass ich da zwei Schlafsäcke, Klamotten, zwei Isomatten und noch dies und das reinstopfen kann. Klar, hierzulande ist man meist mit dem Bootswagen auf gepflasterten Wegen unterwegs. Da, wo es ins Gelände geht muss dann aber doch alles getragen werden.
Axel
(die Riemen sollten eigentlich über Kreuz geführt werden)
P A D D E L B L O G - "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
moin,moin, ich habe es noch nicht gehabt, daß sich die canoe packs so vollgesaugt haben, daß die Feuchtigkeit durchsickerte - selbst bei einer 3 Tagesregentour. Materialschonend ist meine Nutzung sicherlich auch nicht. Es ist für mich eine "Stilfrage":das Reisen mit den Canoepacks gehört für mich genauso dazu wie Kochen im Dutch oven und wood canvas Kanadier fahren. (Kanadier mit PVC Tonnen an Bord sehen für mich aus wie Giftmülltransporter) Doch der wesentliche Vorteil der Packs liegt in der langen Lebensdauer und auf die lange Zeit gerechnet relativiert sich der Anschaffungspreis wieder. Gruß aus der Nordheide Albert
Natürlich ist ein Plastikteil wie das CanoePack von Eureka westentlich praktischer. Es ist dicht, trägt sich hervorragend, trocknet außen schnell ab und der Zugriff ist praktischer (weiter) als bei Ortliebsäcken mit Rückentragegurten. Dazu hat es gepolsterte Griffe auch an der Außenseite und läßt sich in jeder Lage gut aus dem Boot heben und bleibt auch bei Frost flexibel. Meine Frau ist total begeistert. Für Flug etc. läßt sich die Hüftpolsterung abnehmen - auf langen Tragestrecken ist es sehr komfortabel. Und ich könnte mich auch mit diesem Pack anfreunden wenn es das Ding in einer anderen Farbe gäbe. Aber natürlich ist und bleibt es unromatisch und kühl - weshalb (nur deshalb) ich bestimmt einmal schwach werde und mir so ein vorsintflutliches amerikanisches Ding kaufe.
Horst
- OSTROM (http://www.rutabaga.com/manufacturer.asp?mid=301) hat auch tragbare Packs (nicht nur in rot wie unten) mit eher klass. Zuschnitt aber aus Kunstfaser. Ich weiß aber nicht ob es diese Packs hier zu kaufen gibt. Eine Reisebekanntschaft hatte mal so ein Stück aus dem Urlaub mitgebracht und war sehr zufrieden damit. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag die Canoe Packs auch . Habe leider aber immer noch nicht die richtigen Lottozahlen. Außerdem habe ich irgendwo auf Bildern mal gesehen , das Leute die solche Packs haben ,darin auch noch Tonnen untergebracht haben, damit alles schön trocken bleibt. Manchmal frage ich mich auch hier im Forum , ob einige Paddler zur Klasse der Schwergewichtsheber gehören . Was da alles mitgeschleppt wird ! Dutch O. ( Koche auch selber gern darin , aber schwer ) Kelly K . ( genial ), Tipis , Zeltöfen , Felle usw. . Und wenn ich das Bild sehe mit dem Canoe Pack auf dem Rücken, frage ich mich ernsthaft, wie kommt man damit durch enges, unwegsames Gelände . Gruß Isildur
Danke für diesen Tip, Horst. Wir werden uns den Eureka Pack mal anschauen. Wir überlegen gerade welche Art Canoe Pack für uns die praktikabelste ist. Gefühlsmäßig stehe ich etwas mehr auf der Duluth Seite, Rita liebäugelte mit der Ortlieb Lösung. Überzeugt bin ich noch von keiner der beiden "Seiten". Hatte allerdings auch noch nie einen Duluth oder Frost Pack auf dem Rücken. ...Ich muß eines gestehen, als ich zum ersten Mal einen Duluth Pack sah, fand ich das Ding doch eher prähistorisch grotesk. Ich erinnerte mich an Rita's Kommentar, als wir als Tagesbesucher zu unserem ersten Canadiertreffen nach Wittstock/Schweinrich kamen und die vielen Tipi's sahen und sie mich amüsiert, erschreckt ansah und sagte: "Müssen wir nun auch soetwas haben?". Wir haben inzwischen ein Lavvu! ..."Nichts ist so wie es auf den ersten Blick zu sein scheint" (Jap. Sprichwort)
Hallo, ich verfolge mit Interesse diese Diskussion Duluth/FrostPack/Ortlieb. Gegen Stilempfinden kann man nicht diskutieren. Das Einzige, was für mich persönlich zählt ist, meinen Kram trocken zu halten. Da halte ich es eher mit dem großen Z, Stilbruch oder nicht. Nix für ungut. Grüße Bernd
Ortlieb/sealline und co sind nicht wasserdicht (ein einzelner Sack ist nie wasserdicht), tragen sich nicht gut und versagen bei viel gewicht.
gute canvas packs sind nahezu unzerstoerbar, abriebfest, flexibel, der wasserdichte liner ist austauschbar, lassen sich viel besser tragen (sind fuer tumpline designt). Richtig gepackte packs sind wasserdicht.
Ich habe meine packs immer so wie Joerg das sagte im Boot. Beim switschen kommt spritzwasser drauf, stoert mich eigentlich nicht so (ich paddel nicht nur im sommer).
Zu mir: Ich bin kein traditionalist. Gar nicht. Ich habe kein Zelt mit ofen und paddle auch keine Holzboote des aussehens wegen. Ich habe keinen Filzhut und nur ein Flanellhemd im Schrank. Beitraege ueber feuer machen und oefen finde ich im canoe forum immer eher amuesant. Trotzdem habe ich mehrere Duluth packs und habe sie auf jeder tour dabei. Nur weil sie funktionell sind. Nicht weil sie "authentisch" aussehen.
Noch was: Die tumpline ist durch nichts zu ersetzen, wenn man sie richtig benutzt. Speziell in steinigem gelaende, ist das eine Lebensversicherung, ein Hueftgurt eher eine Gefahr.
Hueftgurte sind gut fuer moderat schwere Ruecksaecke, die lange strecken getragen werden (ich wuerde keine backcountry ski tour mit einer tumpline und wanigan machen). Tumplines sind ideal fuer schwere packs ueber kurze strecken, besonders in anspruchsvollem gelaende, wo eine sturz mit Pack Beinbruach bedeuten kann. Ich habe mir schon viele verletzungen erspart indem ich einfach die tumpline abgestossen habe, und dann viel sanfter gefallen bin.
Hallo Axel und Co. Eigenschaften sind ausreichend besprochen zB kann ich das Ding flicken/nähen und wie sieht es dann aus?, ist es schwer brennbar?, wird es bei Feuchtigkeit größer und umgekehrt?, wie schnell bin ich das Ding los wenn ich stürze?...alles wichtige Argumente für und wider! Bei Eigenschaften jenseits des Offensichtlichen, tendiere ich eher zur Tradition. Was sich bewährt hat, überrascht selten negativ.
Zur Stilfrage: Ein Kanu, in seiner nahezu archetypischen Form, spricht in uns Räume an, die emotional-romantisch, kaum aber rational auszuloten sind. Dem ist ein "natürliches" Material viel näher, als eine technisch perfekte Lösung. Wie altert ein Gegenstand? Kriegt er eine Patina, die an gemeinsam Erlebtes erinnert, oder wird er einfach schäbig - war es vielleicht sogar schon im Neuzustand. Ist es schön, greife ich das Ding gerne an? Was verbinde ich mit der haptischen Qualität? Sind seine Eigenschaften spürbar? Spüre ich, wenn ich dem Material zuviel zumute, oder reißt der Gurt ohne Ankündigung?
Zu oft diskutieren wir mit scheinbar "objektiven" Argumenten emotionale Fragen. Meine Erlebnisse sind aber nicht objektiv, und der Versuch das Subjektive Erleben auszublenden ist nur bedingt zielführend. Wir Paddeln mit allen Sinnen! Geil, grauslich, ... treffen oft besser.
Prestige: Spielt natürlich eine Rolle! Wie fühle ich mich, wenn ich so ein Teil besitze? Eine ganze Industrie lebt vom Luxus! Dagegen möchte ich nicht argumentieren, denn auch das Paddeln an sich ist für mich nicht notwendig um von A nach B zu gelangen.
Praktischer Nutzen: Wenn Heinz mir beim kleinsten Tagesausflug vorführt, wie perfekt inzwischen sein Umgang mit Ausrüstung und Gepäck funktioniert, grenzt das nahezu an Provokation. Naturlich lästere ich dann, daß er wahrscheinlich nächtlang mit Videounterstützung um Perfektion ringt. Solange es um nichts geht, (wir paddeln fast ausschließlich in Kulturlandschaften ) ist lockere Umgang und Imprvisation ohne Folgen, doch ich ahne, daß sein systematischer Umgang mit Pack und Zubehör auf lange Sicht erfolgreich ist. Stylisch ist es irgendwie auch.
Für mich selbst: Ich bin derzeit noch "praktisch" orientiert, Tragen, Trockenhalten alles in Einem. Das muß aber nicht so bleiben.
Hi, mir fällt auf, daß die meisten eher ablehnenden Posts von Leuten kommen, die offensichtlich keinerlei praktische Erfahrung mit traditionellen Packs haben. Jörg Wagner
Für mich ist dieser Thread sehr aufschlußreich. Ich stehe der traditionellen Duluth-Pack-Fraktion keineswegs ablehnend gegenüber. Durch Posts mit sachlichen Erfahrungsberichten und Einschätzungen wie die von Jan, steht es bei meiner Entscheidungsfindung (Canvas oder Plastik) zur Zeit etwa 2:1 für Duluth & Co. Ich hoffe noch auf Berichte echter Canvas Feinde um den Gegenpol etwas anzuheizen, im Augenblick sehe ich mich eher mit Canvas auf dem Rücken.
Ich weiß das Albert "Frost River" anbietet, wer hat "Duluth" im Vertrieb?
Hallo Wolfgang, woher weißt du das mit dem Video, hat meine Frau wieder getratscht?
@ all: Nun, beim ersten Kontakt mit den Duluths in Form eines Kataloges war ich schockiert. Das soll man(n) sich antun, so alte, riesige Dinger, wasserdicht sind sie nicht, offenbar schwer, mit Leder, Schnallen und Gurten, sehen aus wie aus dem 19. Jhdt. (was sie ja auch wirklich sind). Dann habe ich begonnen, meine Fühler auszustrecken, habe aufmerksam verschiedene Bücher gelesen, bei einem Kanukurs einen vollgepackten Camp Kitchen getragen (und geglaubt, mir bricht das Kreuz und auch das Genick) und meinen ersten Pack erstanden (danke Jörg für die Geduld). Seitdem habe ich meine ganzen Ortliebs nur mehr (maximal) als Liner verwendet, wobei auch hier die traditionelle Methode mit dem großen Polyliner der Duluth-Philosophie eher entspricht und auch praktischer ist. Praktisch finde ich auch, dass das Gepäck auf einige wenige, mehr oder weniger (je nach Gewicht) große Packs verteilt ist. So ist das Canoe bei Portagen oder sonst schnell ent- und beladen, ohne lose Teile (da muss ich mit Wolfgang noch ein paar Takte reden), alles hat seinen Platz, Regenzeug, Pulli, Trinkflaschen und Snacks in den Außentaschen eines kleineren Packs (Rambler, Cruiser Combo etc.), fertig! Was die Haptik und Optik anbelangt, so kann darüber nicht diskutiert werden, das ist wohl jedermanns eigene Sache, mir gefallen die Teile. Und wenn Jägergrün nicht den allgemeinen Geschmack trifft, so gibt es die Dinge jetzt auch in anderen Farben, mich stört es so nicht! Und die Robustheit, vor allem im Gelände, im Vergleich zu einem großen Ortlieb-Sack, der sich auch nicht besser tragen läßt, ist unbestritten. Selbst wenn man mit dem breiten Ding einmal hängen bleibt, ist keine Katastrophe passiert, mit einem Kunstfaserpack könnte da schon der Ernstfall eintreten... Heinz PS.: um mit Wolfgang zu sprechen, ich finde sie einfach geil (obwohl ich nicht der eingefleischte Traditionalist bin, eher zu Kevlar tendiere, meine Kleidung aus Kunstfaser liebe und nicht in Wolldecken schlafe...)