Als Neuling hier im Forum, und als (Neu) Canadierfahrer, habe ich wahrscheinlich eine Frage, welche hier schon oft gestellt wurde. Wir suchen einen gebrauchten Canadier mit etwa 4 Sitzplätzen. Nun stellt sich natürlich die Frage, aus welchem Material das Boot sein soll. Ich habe diesbezüglich schon einiges gelesen und gehört, nur jeder hatte bisher eine andere Meinung. Deshalb frage ich hier mal die Profis.
Das Boot dient eigentlich nur dem just4fun fahren auf Flüssen. Es sollte aber auch Grundberührungen mal abkönnen. Der vorwiegende Einsatz wäre auf der Wupper, der Rur, der Lahn. Bei 321...Deins findet man viele Boote aus GFK. Nur soll diese Material zwar eivht zu reparieren sein, aber relativ schnell brechen. Was spricht für PE oder PU bzw, GFK, was dagegen?
Ich bin für jeden wertvollen Tipp dankbar, um nachher möglichst viel Spaß mit dem Boot zu haben.
auch hier bei den "Profis" wirds sicherlich verschiedene Meinungen geben.
GfK ist sicherlich leicht zu reparieren, aber man muß nur was leicht reparieren können was auch leicht zu Schaden kommt. Für Seen oder Flüsse ohne Grundberührung ist ein Laminat (es gibt außer GfK noch mehr, aber verbunden mit wesentlich höheren Preisen) sicherlich keine schlechte Wahl. Laminat kann man auch spitzer formen als PE oder Royalex und somit schnellere Boote bauen. Laminate sind außer GfK auch leichter als PE und Royalex. GfK ist schwerer. Eine sehr gute Alternative ist Armerlite von Robson. Da gibt es den Brooks in 16 Fuß und jetzt neu in 17,5. Den 16er habe ich schon gefahren, kann ich empfehlen. Das Material hält sehr viel aus, wesentlich mehr als alle anderen Laminate. Ist aber falls doch mal was passieren sollte auch leicht reparierbar. Vom Gewicht her ist es leichter als PE und auch Royalex. Canadier aus PE sind sehr schwer. Auch drückt sich der Boden in der Mitte oft nach oben (weil die Stabilität auf der großen Fläche fehlt), dadurch verschlechtert sich das Fahrverhalten erheblich. Das sieht man oft bei den Verleihbooten. Aber PE Boote sind nahezu unzerstörbar. Royalex ist leichter als PE, hält auch sehr viel aus. Läßt sich aber schwerer reparieren als Laminat, wenn doch mal was sein sollte. Ich selbst fahre Royalex. Sowohl im WW als auch im Touring.
Neben der Glaubensfrage ist das natürlich auch eine Preisfrage. Ganz grob und in 500 EUR Schritten (Neuboote in der 5 m Klasse): GfK: 500 EUR PE: 1000 EUR Royalex und Armerlite: 1500 EUR Kevlar Carbon ...: 2000 - ... EUR
Ich persönlich würde mir lieber ein besseres gebrauchtes (oder Testboot) kaufen, als ein neues billiges GfK-Teil von der E-Bucht.
Geh noch mal in Dich und überlage was Du mit dem Boot fahren willst (auch wie oft), und was Du ausgeben willst. Auch bietet es sich als Neuling an mal einen Kurs zu machen, verschiedene Boote auszuprobieren, dann erkennt man oft schon welches Boot und welches Material man bevorzugt.
Grüße Gerhard
Klaus
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21.08.2008 11:22
#3 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
Hallo war am Montag bei einem Kanuhändler und hab da die neueste Kreation von Robson gesehen meiner Meinung nach stimmen Preis und Leistung des Armerlite Canoes auch war die neue Bodenversteifung eingebaut , sie machte einen vernünftigen und sehr stabilen Eindruck. Am Anfang hat mir das Material nicht so gefallen aber es kommt ja auch immer auf den Verwendungszweck an, In meinem Fall würde ich es dem Royalex vorziehen. Und der Preis für ein 16 Fuß Armerlite Canoe ist meiner Meinung nach in Ordnung. Das Gewicht ist auch in I.O.und Tragbar, 27Kg +- ein Pfund. Das Canoe hat 3 Sitzbänke und so passen auch zwei Erwachsene und zwei Kinder in das Boot. Viel Spass bei der Boot´s suche. Klaus
Don Camillo
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21.08.2008 15:37
#4 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
Also fällt GFK schon mal weg. Gerade die Wupper ist ein Fluß mit sehr vielen Untiefen. Da geht es schon mal heftiger zu Sache, was Grundberührungen betrifft. Also wäre für uns die PE Lösung wohl die beste. Uns kommt es nicht auf Schnelligkeit an. Wir bevorzugen eher das ruhige.
Aber nun stellt sich uns die Frage, wo bekommt man gebrauchte PE Boote. Ein Neuerwerb ist uns zu teuer. In der E-Bucht findet man zwar zahlreiche Angebote, aber die wenigsten wissen um welches Material es sich bei dem Angebot handelt. Woran kann ich ein PE Boot erkennen?
Bekannte und weit verbreitete Vertreter der PE-Gruppe sind zb. Colemann-Kanus(heißen jetzt Pelican) oder der Bavaria Mustang. Beide neu in der Preisgruppe um 800€. Wenn es Dir auf die Fahreigenschaften nicht so ankommt, robuste Canadier sind das allemal die sich akzeptabel paddeln lassen. Haben allerdings auch ihr Gewicht.Ich würde aber keinen gebrauchten ohne Anschauen und Probefahrt kaufen.
PE erkennst Du schon am Gewicht... unter 35Kg geht da gar nix. Normalerweise geht es Richtung 40 Kg und mehr...
Das Armerlite finde ich für Tourenboote super, sehr abriebfest, leicht und steif sowie schlagfest genug. Beim Esquif Mistral heißt das ganze dann Twintex und dafür gilt das selbe. Sehr unkompliziert, damit kannst auch gut mal ne Fischtreppe runterschüsseln auch wenn Steine drin liegen.
Florian
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Don Camillo
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21.08.2008 17:02
#7 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
Herzlichen Dank für die tollen Antworten. Ihr habt mir wirklich weitergeholfen. Es soll also ein PE Boot werden, aufgrund der stabilen Material Eigenschaften. Jetzt heisst es suchen suchen suchen, bis man etwas (preislich) passendes gefunden hat.
Gruß
Don Camillo
Peter Bergmann
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21.08.2008 20:42
#8 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
da ärgert man sich über Mietboote und das Verhalten der Funpaddler, über Flusssperrungen und zunehmende Reglementierungen, die dem passionierten Paddler immer mehr zu schaffen machen. Und dann lese ich hier von einem langjährigen Forumsmitglied über seine Freude über Materialien, mit denen man auch mal ne Fischtreppe runterschüsseln kann. Tut mir leid, Florian, da hab ich wenig Verständnis.
bei uns gibt es Fischtreppen auf ausgewiesenen Bootswanderstrecken die extra so ausgelegt sind dass sie mit Booten befahren werden können um das mühsame Umtragen zu sparen. Gelegentlich lasst sich hier, besonders an deren Ende, Steinkontakt nicht vermeiden. Ab und zu lassen sich die beiden Interessen unter einen Hut bringen, wenn auch leider zu selten. Ich will damit niemand dazu bringen fast trockene nicht geeignete Rinnen runterzurutschen, das tue ich auch nicht.
Sorry für die vielleicht etwas verwirrende Ausdrucksweise.
Florian
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@ Florian: wenn beim "Runterschüsseln" mal was am Armelite passiert: wie repariert man das?
@DonCamillo: überleg vor dem Kauf mit wievielen Menschen du das Boot auf´s Auto schaffen kannst und vom Auto zum Wasser. Wenn du das auch mal allein sein musst warte auf ein gebrauchtes Boot aus Royalex oder oder leichtes GFK (einige Hersteller haben so blöde Eigennamen wie tuff wave, was man als Einsteiger nicht gleich begreift. Das Gewicht hat erstmal nichts mit Schnell oder Gemütlich zu tun, sondern mit deinem Rücken. Selbst zu zweit 40 kg über 500-700 Meter zu tragen kann quälen. Meine Schmerzgrenze liegt bei 30 kg, habe erst vor kurzem begriffen, warum ich längere Zeit bei 40 kg Selbstquälung betrieben habe. Geht, aber tut weh.
musste ich bisher noch nicht probieren, ich würde es mit anschleifen und Bug- / Heckschutz (laminiert) versuchen. Einen zuverlässigen Kleber dafür habe ich inzwischen bei 3M ausgemacht und angewendet.... zwar mit D-Ringen für Gurte aber das hält!
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Klaus
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21.08.2008 23:02
#12 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
bin ja schon viel rumgekommen, aber solche Fischtreppen sind mir neu. Find ich aber gut, wenn an Natur und Kanuten gleichermassen gedacht wird. Tut mir leid, wenn ich dich so mißverstanden habe.
Keine Ursache, davon gibt's auch bei uns leider (noch) nur wenige. In der Oberpfalz gibt es aufgrund Kanutourismus und paddelnden Wasserwirtschaftsamtlern aber Grund zur Hoffnung auf eine positive Weiterentwicklung. Die nötige Wassermenge von 0,5 bis 1 m³ muss aber auch dannn erst mal zur Verfügung stehen ohne die meist sehr alten Wasserrechte Einzelner zu beschneiden.
Gruß Florian
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......und WIE ist Armerlite nun zu reparieren, Klaus? Dass es "einfach zu reparieren" ist, hilft dem Fragesteller ja nicht unbedingt weiter, da gibt es ja nun zwischen den üblicheren Materialien wie Royalex, PE, GFK etc. auch schon Riesenunterschiede.
Claus
Klaus
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22.08.2008 11:48
#18 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
Zitat von KlausClaus wenn du ein Robson Canoe hast sprechen wir weiter OK.
Die Reparaturfähigkeit eines Materials ist doch ein wichtiger Gesichtspunkt, der vor dem Kauf eines Bootes geklärt werden sollte. Darum geht es doch wohl in diesem Thread: Die Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien bezüglich Haltbarkeit, Reparaturfähigkeit, Gewicht etc.
Also möchte ich doch gerne vor dem evt. Kauf eines Armerlite-Bootes wissen, wie es repariert werden kann. Aufgrund deiner Aussage, dass es einfach zu reparieren sei dachte ich, Du wüsstest da mehr.
Claus
Klaus
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22.08.2008 12:47
#20 RE: Aus welchem Material sollte ein Canadier sein?
JA man braucht eine Spezial Heißluftpistole (mit dem Reparaturmaterial) wo der Preis bei ca.35o.-€ liegt. Und dann geht das relative leicht. Kenntnisse vorrausgesetzt. Für Reparaturen gibt es ja AUCH Firmen, genau wie auch bei anderen Materialien wie Gfk usw.