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Dieses Thema hat 35 Antworten
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 ALLGEMEINES CANADIERFORUM
Seiten 1 | 2
Tiefwasser Offline




Beiträge: 147

30.11.2024 23:15
#21 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat

... verwenden dann auch die Paddler die Gesamtlänge als Kriterium für "paßt mir", was bei vergleichbarer Blattform ja durchaus auch zutrifft.


Falsch. "Vergleichbare Blattform" muss richtigerweise "gleiche Blattlänge" heißen.


von Murphy
Dull Knife Offline




Beiträge: 1.055

01.12.2024 00:16
#22 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Wenn jemand gar keine Ahnung hat, ist die Länge zwischen Schritt und Kinn ein guter Hinweis für den Abstand zwischen der Schulter des Paddels und dem Knauf.

Und dann geht es los:

In meinem Boot gibt es zwei Sitze. Braucht jeder Sitz ein eigenes Paddel?

Ich habe mehrere Boote, mit unterschiedlichen Sitzen.

Achwas. Hatte noch nie das Gefühl, mit zuvielen Paddeln unterwegs gewesen zu sein.

Ausprobieren und Spielen hilft dabei, das richtige Paddel zum richtigen Platz (hier explizit nicht Boot) zu finden.

Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.


el_largo Offline




Beiträge: 903

01.12.2024 06:29
#23 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von Tiefwasser im Beitrag #20

Zitat
Aber zumindest der deutsche Handel verwendet i. d. R. nur die Gesamtlänge, so daß ein Bezug auf die Schaftlänge m. E. eher zur Verwirrung als zur Klärung beitragen würde.

Für eine optimale Kraftübertragung beim Vorwärtsschlag muss die Griffhand in etwa der Schulterhöhe sein, das ist einfache Mechanik. Die Schaftlänge ist deswegen durch den Abstand zwischen der Griffhand auf Schulterhöhe und der Wasserlinie bestimmt. Und genau deshalb ist die Schaftlänge die einzige echte Längenbestimmungsgröße bei der Paddelauswahl.

Es ist ein Ärgernis, dass man im (nicht nur) deutschen Einzelhandel die Schaftlänge aus der Gesamtlänge und der nicht immer angegebenen Blattlänge, wenn möglich, selbst errechnen muss.



Damit wäre die Methode zur Ermittlung der persönlich zu bevorzugenden Schaftlänge doch ganz einfach.
In (s)ein Canoe sitzen, die bevorzugte Sitz-/Knie-/Paddelhaltung einnehmen, einen Besenstiel o.ä. in die Griffhand auf Schulterhöhe nehmen und ins Wasser tunken. Schaftlänge ablesen, einkaufen gehen oder in Auftrag geben oder ab in die Werkstatt, selber machen.

Grüße aus dem südlichen Süden,

Klaus


von Murphy
Murphy Offline




Beiträge: 356

01.12.2024 09:23
#24 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von Tiefwasser im Beitrag #21
"Vergleichbare Blattform" muss richtigerweise "gleiche Blattlänge" heißen.

Wenigstens einer hat's gemerkt!
Ja, unsaubere Formulierung meinerseits, ich hatte später festgestellt "vergleichbare Blattgröße" würde es besser treffen.


C1_passion Offline




Beiträge: 294

01.12.2024 12:38
#25 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Hey Murphy,

die Blattgrösse sagt wenig über die auch aus meiner Sicht wichtige Blattlänge aus.

Meine Erfahrungen (speziell mit Bentshaft Paddeln) zeigen auf, dass die Schaftlänge ein sehr wichtiges Kriterium zur Bestimmung der „optimalen“ Gesamtpaddellänge ist. In dem Zusammenhang stelle ich fest, dass 4 cm unterschied in der Sitzhöhe der beiden Solocanadier entscheidende Auswirkung auf die SCHAFTlänge haben. In einem der Boote ist mir das Paddel gefühlt zu lang und irgendwie sind die Hebel nicht mehr so stimmig.
Ich mache mal Fotos mit Abmessungen zum erläutern (very nerdy )

Grüße von der Mittelweser

Volker

Solo Canoe: GRB Newman Classic XL; Ashes Solo Day (cedar strip)
Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo, GRB Newman Racing (new)
Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip


von Rob
gast Offline



Beiträge: 240

01.12.2024 12:49
#26 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von Murphy im Beitrag #8
[...] so daß ein Bezug auf die Schaftlänge m. E. eher zur Verwirrung als zur Klärung beitragen würde.

Mit einem einfachen Bild wäre es viel klarer?!




https://sites.google.com/view/kanoniem/v...k/paddle-length


C1_passion Offline




Beiträge: 294

04.12.2024 15:15
#27 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

So, nun das versprochene Bild mit ein paar Erläuterungen.



Die gleiche Gesamtlänge der Paddel ist denke ich gut zu erkennen. Die Schaftlänge unterscheidet sich aber um 15 cm! Als ich das linke Blatt bestellt habe war klar, dass die Blattlänge kürzer ist als bei meinem BlackBart (rechts). Aber so viel war nicht klar. Beim Paddeln (im GRB Classic, Sitzhöhe 18 cm über Bootsboden) ist mir jetzt der Schaft zu lang. Ich tauche das Blatt halt nicht tiefer ein als nötig (also ganz, aber nicht noch 15 cm extra tief), weil das den optimalen Racing-Schlag verhindert. Bei gleicher Griffweite der Hände am Schaft wird zusätzlich der Catch zu weit nach vorne verlegt (ja, das sind nur ein paar Zentimeter). Aber auch das ist für Marathondistanzen, hohe Schlagfrequenz und -effizienz nicht gut.

Heute habe ich den Griff demontiert und den Schaft gekürzt, vorerst um ca. 5 cm, weil dransägen in meiner Werkstatt nicht geht .

Mein Fazit zum Thema:
Das mit der Paddellänge (Gesamt, Schaft, Blatt) ist nicht trivial und ist nicht nur abhängig von der eigenen Körperproportion (Armlänge, Oberkörperlänge, Körpergröße), sondern zusätzlich von der Sitzhöhe/Knieposition, der Bootsbreite, der Paddeltechnik (z.B. hit'n switch).
In zweiter Linie von der Anwendung -> See, Fluss, Kleinfluss, WW, Wassertiefe, Rennen
Ich empfehle für die ERSTE Annäherung der Längenauswahl die benötigte Schaftlänge mit der bekannten Stuhlmethode zu bestimmen. Bei Bentshaft Paddeln darf der Schaft ca. 5 cm kürzer ausfallen (Nasenspitze) als beim Geradschaft (Stirn). Am besten bestimmt man die Paddellänge in seinem Boot direkt auf dem Wasser! Das Blatt voll eingetaucht soll die Griffhand auf Schulterhöhe sein (Bentshaft). Etwas höher (ca. 5 cm) beim Geradschaft.

Alle weiteren Parameter eine Paddels (Blattfläche, -form, -breite, Griffform, Schaftquerschnitt und -form, Gewicht, Elastizität, Material) haben aus meiner Sicht keinen direkten Bezug zur Länge sind aber durchaus auch wichtig bei der Auswahl.

Grüße von der Mittelweser

Volker

Solo Canoe: GRB Newman Classic XL; Ashes Solo Day (cedar strip)
Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo, GRB Newman Racing (new)
Tandem Canoe: Wenonah Itasca; Freedom 17.9 Cedar Strip


markuskrüger Offline




Beiträge: 1.753

04.12.2024 16:09
#28 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Für mich persönlich ist als erste Näherung die schulterbreite Griffweite (ggf. plus ~5cm) für die Schaftlänge die direkteste und damit stimmigste Variante, wenn ich ein Paddel in die Hand nehme: Greifen. Fühlen.
'Zu kurz' ist damit schon mal ohne große Zweifel erkennbar (Arme sind ausgestreckt nicht parallel).
Zwischen 'genau richtig' und 'zu lang' ist Spielraum, der - wie schon beschrieben - von verschiedenen Sachen abhängt.
Danach kommt der Test im Boot auf dem Wasser.
Ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich fast ausschließlich traditionelle Paddelformen nutze. Dort werden vom Hersteller/Händler oft Gesamt-, Schaft- und Blattlänge einzeln aufgeführt.

Wenn ich zwei ansonsten identische Paddel mit einem Längenunterschied von ~5cm ausprobiere, finde ich den Unterschied so gering, dass ich wähle zwischen
'das Paddel wird mir öfter zu kurz sein' und
'das Paddel wird mir öfter zu lang sein'.
Beide werden in einem gewissen Anwendungs-Rahmen aber die richtige Länge haben.
Oder liege ich hier falsch?


Was mich etwas wundert, ist, dass es bei einer expliziten Näherungs-Methode immer wieder so viel Gesprächsbedarf gibt.
Welche Passgenauigkeit wird denn von einer solchen Methode erwartet? 1-3cm? 5cm? 10cm?

Ich kann mir als Anwendungsfall eigentlich nur vorstellen, dass man ein Paddel kaufen will, ohne es in die Hand nehmen und/oder probepaddeln zu können. Und selbst dann kann man (normalerweise?) ein Vergleichspaddel vermessen.
Oder man ist kompletter Neuling (ohne Wertung, das waren wir alle mal) und hat keine Möglichkeit, ein paar Paddel zu probieren. Oder man ist sich mit seiner Technik und Paddelhaltung noch unsicher.


Oder geht es etwa schon um Weihnachtsgeschenke?!

Gruß, Markus

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Der Optimist glaubt, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben.
Der Pessimist fürchtet, dass das wahr ist...


Jörg Wagner Offline



Beiträge: 1.091

04.12.2024 16:55
#29 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Paddeln ist für mich im Wesentlichen die Kunst, das Wasser richtig zu behandeln. Dazu muss das Paddel als Werkzeug passen. Eine 13-er Mutter kriegt man mit nem 14-er Schlüssel nicht fest..... Die gaaanz Feinfühligen sind vielleicht bis 5 cm falscher Länge eben noch tolerant, darunter geht es etwas in Richtung Esoterik. zu kurz bedeutet, wenn man die Kriterien der Paddelphysik anwendet, dass man den Schlag kürzer gestalten muss, bei zu lang ist man im Eimer. die Paddelphysik zu beschreiben, das geht besser im konkreten gegenüber und macht sowieso nur Sinn, wenn man die vorgetragenen Erkenntnisse spontan am Wasse verifizieren kann, alles andere gibt meist nur Stunk. Jedenfalls ist "bis zur Stirn" oder sowas Ähnliches, oder eine Längenangabe ohne Begründung, wertlos.Insbesondere, wenn man als Berater auftritt.
Jörg


rené Offline



Beiträge: 706

04.12.2024 19:57
#30 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Ich habe im Sommer, am Niegripper See beim Open Canoe Meeting, eine interessante Beobachtung gemacht.

Jörg hatte unter anderem ein Bündel Whiskeyjack-Paddel mitgebracht und ich nahm mir zwei Längen zum Ausprobieren mit aufs Wasser. Sie hatten das typische Whiskeyjack-Blatt und ähnliche Griffformen.
Hatte vorher, wie beschrieben, grob gemessen, also einmal das Paddel quer über den Kopf mit rechtwinklig abgewinkelten Armen und dann noch die Variante mit Griff in der Griffhand nach unten und den Blattansatz ungefähr in Augenhöhe. Die Schaftlängen variierten um ca. je 3-4 cm. Fühlten sich beide irgenwie nicht richtig an.

Bin dann mit einem Paddel aufs Wasser, welches nochmal 4 cm länger war und dieses war dann das Richtige.
Ist mittlerweile zu einem meiner Lieblinge avanciert und das, obwohl ich der Blattform ursprünglich überhaupt nichts abgewinnen konnte.

Merke, es geht nichts über ein ausführliches und intensives Ausprobieren.

Die beschriebenen "Formeln" ermöglichen eine erste grobe Einschätzung und bieten m.E. letztlich nur Näherungswerte.

Gruß René


Murphy Offline




Beiträge: 356

04.12.2024 20:11
#31 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von markuskrüger im Beitrag #28
Oder man ist kompletter Neuling (ohne Wertung, das waren wir alle mal) und hat keine Möglichkeit, ein paar Paddel zu probieren. Oder man ist sich mit seiner Technik und Paddelhaltung noch unsicher.

Offensichtlich hätte ich den Anwendungsfall den ich im Kopf hatte von vorneherein erklären sollen; hätte nicht gedacht daß meine Frage so viel Interpretationsspielraum offen läßt.

Es geht um die Ausgabe von Vereinsmaterial als Fahrtenleiter bzw. Canadiersportreferent, von dem hier eine gewisse Kompetenz erwartet wird. Wie drücke ich einem Teilnehmer der vielleicht noch nie im Canadier saß, auf jeden Fall aber keine bevorzugte Paddellänge, -form und -marke hat, ein halbwegs passendes Gerät für die nächsten Stunden in die Hand ohne daß die Auswahl zu kompliziert oder zeitintensiv ist? Selbst die Empfehlung ein weiteres Paddel in einer anderen Länge mit an Bord zu nehmen ist hier eher unpraktikabel, da ist es einfacher wenn die Mitpaddler zeitweise durchtauschen. Wie man merkt geht es hier nicht um das perfekte Paddel für die nächsten Jahre, und auch nicht um spezielle Anwendungen wie Racing; in unserem Vereinsbestand finden sich ein Siebensitzer, Vierer, Solo-Allrounder und WW-Boote, die Paddel sind größtenteils die hierzulande handelsüblichen Touren- und WW-Formen.

Ein ähnliches Szenario wäre eben der Einzelhandel, wenn der Kunde nicht die Möglichkeit zum ausprobieren hat. Wie kommt man auf eine halbwegs passende Länge die nicht grob daneben liegt?


Tiefwasser Offline




Beiträge: 147

04.12.2024 20:50
#32 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von Murphy im Beitrag #31

Wie kommt man auf eine halbwegs passende Länge die nicht grob daneben liegt?



Eine brauchbare Methode ist, sich auf einen Stuhl zu setzen und das Paddel mit dem Griff nach unten vor sich auf die Sitzfläche zu stellen. Der Paddelhals sollte dann in etwa auf Höhe der Nasenwurzel sein. Die so über die Schulterhöhe hinausgehende Länge entspricht grob der Höhe eines Kanusitzes über der Wasserlinie.
Diese Methode hat bei mir im Verleih und im Outdoorladen immer gepasst.


markuskrüger Offline




Beiträge: 1.753

05.12.2024 08:25
#33 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Zitat von Murphy im Beitrag #31
Offensichtlich hätte ich den Anwendungsfall den ich im Kopf hatte von vorneherein erklären sollen; hätte nicht gedacht daß meine Frage so viel Interpretationsspielraum offen läßt.

Es geht um die Ausgabe von Vereinsmaterial als Fahrtenleiter bzw. Canadiersportreferent, von dem hier eine gewisse Kompetenz erwartet wird. Wie drücke ich einem Teilnehmer der vielleicht noch nie im Canadier saß, auf jeden Fall aber keine bevorzugte Paddellänge, -form und -marke hat, ein halbwegs passendes Gerät für die nächsten Stunden in die Hand ohne daß die Auswahl zu kompliziert oder zeitintensiv ist?

Dieser Anwendungsfall wäre zur Einordnung wirklich hilfreich gewesen.
Manchmal vergisst man aber, die Sachen, die einem selber so vollkommen klar sind, auch anderen mitzuteilen...

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docook Offline




Beiträge: 1.389

05.12.2024 09:57
#34 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Moin,
hier auch noch mal meine – persönlichen- Gedanken dazu. Im Laufe der Jahre haben sich meine Paddel auch eher verkürzt. Bei dem Hinweis der Schaftlängenspanne +/- 5 cm gebe ich mal zu bedenken, dass bei der Paddellängenwahl für einen eher kleineren Paddler, wie mich, die Toleranzgrenzen naturgemäß kleiner sind (die ich dann auch schneller merke). Mein möglicher Weg bei der Oberkörperrotation bzw Vorlage ist ja auch kleiner.
Ich erinnere mich da gerne an Kurse bei Jörg oder auch weiteren ACA Trainern.
Viele Grüße
docook


Jörg Wagner Offline



Beiträge: 1.091

05.12.2024 12:05
#35 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Hi,
es ist interessant, dass eine Menge Tips hier hereingekommen sind, leider meistens ohne Begründungen, die jenseits von Vorlieben oder Meinungen liegen.
Das entscheidende Wort beim Lesen der Tips lautet "Warum". Warum ist eine bestimmte Schaftlänge sinnvol und warum passt die Wortwahl "bevorzugte Schaftlänge" nicht so recht? Also muss eine nachvollziehbare Begründung her, d.h., man muss sich klar machen, was beim Paddeln insgesamt bei der Interaktion Wasser/Paddel/Paddler überhaupt passiert.
Da Wasser beweglich ist, muss man das Konzept des catch verstehen. Catch ist die feste Verankerung des Paddelblattes im Wasser, sodass es eine Weile im Paddelschlag unverrückbar fest im Wasser steckt, damit man sich samt Boot und allem an Bord befindlichen Geraffel zu diesem Verankerungspunkt hinzieht und, wenn man da angekommen ist, den nächsten Schlag machen kann. Da Wasser beweglich ist, kann diese Phase nur kurz sein, weil die Verankerung im Laufe des Schlaggeschehens verblasst. Es gilt also, dass der Schlag nur solange wirksam (effizient) ist, wie dieser stationöre Zustand andauert. daher kann der Schlag nur eine bestimmte Zeitdauer haben, beim Einsetzen von Schlupf ist die show gelaufen. Da die Krafteinwirkung- und -Abgabe effizient nur wirksam ist, wenn die Kraft rechtwinklig zur Blattfläche angreift und/oder abgeht, muss das Paddel also während der Krafteinwirkung senkrecht im Wasser stecken und der Schaft im rechten Winkel zur Kiellinie stehen. dazu ist es notwendig, im Rahmen der natürlichen körperlichen Reichweite, die definiert ist durch die Länge der Arme, dass beide Hände wie in einem Stapel, genau übereinander stehen. Hierbei sollte das gesamte Paddelblatt im Wasser stecken und sich im rechten Winkel zur Kiellinie befinden. Bei Abweichungenvon der Rechtwinkligkeit und der Vertikalität des Paddelblattes erleichtert man dem Wasser, während des Schlages, insbesondere wenn dieser zu lang ist, Schlupf zu entwickeln. Um dies zu ver,meiden, lässt man die Arme gerade,, bis die vertikale Positionierung aufgegeben werden muß. ein Bugpaddler würde an dieser Stetlle das Paddel aus dem Wasser heben, vorzugsweise, indem er bei Aufrechterhaltung der Streckung beider Arme, die Knaufhand nach unten führt und durch den Drehpunkt, den die andere Hand am Schaft bildet, das Paddelblat das Wasser verläßt. Handelt es sich bei dem Schlag um einen Korrekturschlag, muss hier noch gesteuert werden, auf Flachwasser bevorzugt per J-Schlag. Bei diesem sind wieder Vertikalität und Rechtwinkligkeit des Paddelblattes zu beachten, wobei in diesem Fall- durch das Geradelassen beider Arme- das Blatt sich dann zwangsläufig an dem Steuerpunkt eingefunden hat, folglich der Schaft sich in einem spitzen Winkel zur Wasseroberfläche befindet.
Aus den Anforderungenvon Vertikalität und Rechtwinkligkeit ergibt sich nun insgesamt die erforderliche Schaftlänge. Hat mit Geschmackssache oder Vorlieben erstmal nix zu tun. Manchmal gibt es im Wahren Leben also doch so etwas wie "richtig" und "falsch".
Vielen Dank für Eurer Geduld
Jörg


docook Offline




Beiträge: 1.389

05.12.2024 12:46
#36 RE: Wahl der richtigen Stechpaddellänge Antworten

Moin,
Zitat Jörg:Da Wasser beweglich ist, muss man das Konzept des catch verstehen. Catch ist die feste Verankerung des Paddelblattes im Wasser, sodass...usw
Ist auch mein Wissen als "Schüler". Ab so gut, könnt ich`s nicht erklären, wie der "Lehrer" Jörg - hervorragend!
Viele Grüße
docook


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