Zitat von EckartP im Beitrag #5
Ich empfehle den Glaskogen mit zentralem Zeltplarz in Lenungshammar.
Schöne Paddeltouren, Eckart
Glaskogen ist schön – ja,
Aber:
seit einigen Jahren von Paddelgruppen total überlaufen. Da werden nämlich von Scandr… und einigen anderen Outdoorreise-Pauschalanbietern wöchentlich Busladungen voller Menschen ausgekippt, in das Gebiet entlassen und sich selbst überlassen.
Dazu kommen noch die Gruppen, die auf eigene Faust im Gebiet unterwegs sind sowie Otto normal Einzelpaddler. Egal ob mit Standlager auf einem der Gruppenplätze, auf dem Camping oder von Arvika kommend, wie von Klingenring beschrieben. Und Wanderer, die auf die gleichen Plätze zugreifen wollen gibt es ja auch noch (manchmal sogar in größeren Gruppen)
Fakt ist:
Das Gebiet ist für diese Masse an Touristen nicht ausgelegt! Als Otto Normal Tourenpaddler findet man keine Übernachtungsplätze mehr, weil diese alle von obengenannten Gruppen belegt sind. Und Lagerfeuer ist nur auf den offiziellen, benummerten Plätzen erlaubt, weil hier die Feuerstellen einigermaßen sicher angelegt sind. Nach einigen Bränden in den vergangenen Jahren ist Feuermachen außerhalb dieser offiziellen Plätze bei Strafe verboten.
Bei den von Alex verlinkten Angeboten von Vildmark i Värmland ist bestimmt was dabei, wo weniger Menschen unterwegs sind. Klarälven mit Floss und/oder Kanu ist auch ein Abenteuer für sich. Auch der Svartälven soll sehr schön zu paddeln sein – und nicht überlaufen.
Aber ganz egal, wo ihr paddeln geht, tut mir einen Gefallen: benehmt euch!
Einen guten Anhalt gibt ein Blick in das schwedische Jedermannsrecht / Allemansrätten.
Ich schäme mich jedes Mal, wenn ich sehe wie - meist deutsche Jugend – bzw. Junge Erwachsenengruppen – als erste Amtshandlung die Axt im Walde schwingen und sich dabei wie die Outdoorhelden persönlich vorkommen.
Spült euer Geschirr nicht im Fluss bzw. See. Und geht nicht mit Shampoo und Duschgel im See / Fluss baden. Auch nicht wenn das Zeug angeblich biologisch abbaubar ist und die Schweden es uns immer wieder vormachen.
Fische haben zwar Schuppen aber sie mögen kein Shampoo ;-) und meistens ist das Wasser auf dem ihr paddelt wertvolles Trinkwasser. Die Menge macht das Gift!
Und last but not least: Respektiert und genießt die Natur!
Bewegt euch achtsam und leise. Denkt daran, dass selbst normale Gespräche in der Weite über dem Wasser sehr laut zu hören sind. Wieviel mehr dann lautes Grölen und Brüllen – auch eine Spezialität von paddelnden (deutschen) Jugendgruppen.
Es ist sehr unangenehm, wenn man selbst ruhig und still vom Ufer aus den Sonnenuntergang genießen will und vom 3 km entfernten Ufer das Partygegröle einer Gruppe ertragen muss …
Ach und noch was:
Kein Alkohol im Boot, immer Schwimmweste tragen – auch wenn´s noch so heiß ist. In Ufernähe halten. Auf Wind und Wellen achten. Das kann gerade auf (großen) Seen sehr gefährlich werden. Und manchmal glaubt man nicht, welche Wellenberge sich später auftürmen, wenn man bei spiegelglattem See lospaddelt. Also lieber früher einen Lagerplatz aufsuchen als zu spät.
Gute Paddelkenntnisse sind Voraussetzung. Wenn ihr zum Geradeauspaddeln das Paddel von einer Seite auf die andere schwingt, wäre vorher noch ein Kurs angeraten. Dazu gibt es hier im Forum auch gute Angebote …
Ein aktueller Erste-Hilfe Kurs und entsprechendes Material ist auch nicht zu verachten ;-)
Wenn ihr das berücksichtigt könnt ihr einen schönen Schwedensommer erleben und nehmt vielleicht einen Infekt mit nach Hause der Nordlandfieber heißt ;-)
LG Katherina