Ich bin mir im Klaren darüber, dass die Mehrzahl, der hier postenden und lesenden Paddler, keinen oder nur geringen Bezug zum Wildwasserpaddeln und insbesondere zur Soca in Slowenien hat. Auf der Soca zu Paddeln kostet bisher 3 Euro pro Tag. Das finde ich ok, immerhin werden dafür die Zugänge in Stand gehalten und Dixies an den Zugängen betrieben. Nun gibt es aber Pläne, die Gebühren für das Tagespermit auf 15 Euro anzuheben. Da die Wochentickets bisher 18 Euro kosteten, werden diese ebenfalls steigen. Das erscheint mir dann doch etwas heftig.
Die Soca ist eins der schönsten Wildwasserreviere, die wir in Europa haben. Btw. dort sind Paddler aller europäischen Nationen zu finden. Auf change.org wurde eine Petition gestartet.
Ich hab dazu einen Bezug, und bin seit inzwischen Jahrzehnten immer wieder gerne dort, wenn auch nicht jedes Jahr.
Meine 5 ¢: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann sind die Permitpreise jetzt für etliche Jahre (10 oder mehr?) stabil geblieben. Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist eine Preisanhebung also, generell gesprochen, überfällig, und fällt damit auch etwas höher aus.
15 € pro Tag erscheint mir auf den ersten Blick auch ziemlich hoch, ist aber in Relation zu dem was man in so einem Urlaub sonst noch ausgibt heutzutage gar nicht mal so viel, oder? Wenn dafür das Revier weiterhin so in Schuß gehalten wird wie zuvor, und vielleicht auch der eine oder andere All-inclusive-Paddler weg bleibt, soll's mir eigentlich recht sein - bei Genußangeboten bin ich normalerweise nicht geizig solange ich mich nicht über den Tisch gezogen fühle. Und ich finde es gut wie sie dort die Instandhaltung betreiben ohne in unnötigen Luxus zu verfallen; ich mag die Slowenen und ihre (meistens) pragmatische Einstellung.
Ich habe nie verstanden, warum so viele Leute die Soca so toll finden, imho liegt das an den alten Zeiten, als der Münchner dort für 8 Mark essen konnte und 4 für den Camping bezahlte, in Tollar, und in 4 Stunden dort war. Und jetzt weil eben alle dahin fahren. Der Fluß ist nett und das Wasser hat eine tolle Farbe, aber Abwechslung ist weit. Uns so einzigartig ist das da auch nicht.
15 Euro ist natürlich gemessen an dem, was die Befahrung von Flüssen in Italien, Spanien, Frankreich, Belgien, Österreich, der Schweiz und Deutschland kostet, sehr günstig. *achtung Ironie* Die werden schon merken, wie viele Menschen, vor allem Familien, weg bleiben werden. Wer mit 2 Kindern dort ankommt muss dann 60 Euro am Tag fürs Paddeln bezahlen. Aber vielleicht ist das Ausbleiben Sinn der Sache, die Touristik von Camping bis Restaurants wird's weniger freuen. Ich kann auch den Preis nicht nachvollziehen, die Infrastruktur in Form eines Dixi Klos am Ausstieg rechtfertigt das jedenfalls nicht. Für mich war am paddeln immer (auch) das Schöne, dass auch Menschen ohne viel Kohle den Sport betreiben können. Unterschrieben habe ich. Auch und vor allem, um die dortige Wirtschaft zu erhalten. Da leben viele Leute von.
Auch ich bin ein langjähriger Soca-Fahrer. Schon seit den frühen 90ern. Ich habe mal die Petition an alle meine früheren und noch verbliebenen Kampfgefährten geschickt. Jeder soll Informiert sein um zu entscheiden wie er dazu steht. Aber ich sehe es ähnlich wie Murphy und kann es für mich persönlich so nicht unterzeichnen/unterstützen. 15€ sind sportlich viel, 3€ mittlerweile aber auch drastisch zu wenig. Münchner wurden erwähnt die früher wegen Dumpingpreisen in Scharen einfiehlen, das mag schon so sein. Allerdings waren AUF der Soca (und darum geht es ja) ausschließlich Sportler die wussten was sie dort taten. Die neue "Seuche" nennt sich VanLifer und sind der Grund warum ich mir mit der Petition schwer tue. Als Wassersportler hab ich kein Problem meinen Obulus zu leisten, und für einen ganzen Tag find ich auch 15€ zur Not noch erträglich, wenn dies dazu beiträgt die ganzen "Gummitierreiter" aus ihren Vans von der Soca fernzuhalten. Für 3€ sind die klar am Start, aber für mehr Dineros überlegen sie es sich dann hoffentlich doch anders. Die Soca ist ein WW-Fluss und keine Familienbadeanstalt - zumindest der Abschnitt um den es hier geht. Und überlegt doch z.B mal das mittlerweile fast jede Klamm fürs 1std durchwandern um die 15€ Eintritt kostet. 3€ kostet mancherorts schon der Eintritt in ne öffentliche Toilette.
Versteh ich ALLES nicht. Nicht, was da Vanlife mit zu tun hat. Zumal jede Form von frei stehen in SLO verboten ist und das auch strikt geahndet wird.
Noch, was die dämlichen (und sehr deutschen) Vorurteile bezüglich Luftboote damit zu tun haben. Ich war das letzte Mal 2021 da und mir ist da, abgesehen von Packraftkursen, kein einziges Luftboot aufgefallen. Eine Seuche ist das sicher nicht. Soca ist nicht Isar.
Und das früher jeder Paddler wusste, was er tat, stimmte damals wie heute nicht. Früher war nicht alles besser, nur anders. Mehr 1985 als 2023. Und da sind Paddler reihenweise abgesoffen.
Da hast was falsch verstanden. Keine Vorurteile gegen Luftboote, ganz und gar nicht. Warum auch. Ich schrieb Gummitiere und meinte damit auch Gummitiere. Glaub's und versteh's oder auch nicht. Ich bin ganzjährig regelmäßig an der Soca und die reiten da mittlerweile auf Gummikrokodilen Einhörnern usw rum. Ja die Soca mutiert zur Isar da gibt's nix schönzureden dran. Wobei ich auch die Isar nicht schlecht machen will. Alles in allem super toller Fluß. Nennen wirs Ballermann, da ist echt nix schönes dran.
Auch das mit VanLife hast falsch verstanden. Das hat für mich nicht unbedingt was mit frei stehen zu tun, sondern wiederum damit das da jetzt eben Leute rumkaspern die da nicht hingehören nur weil das Wasser schön blau ist. Ich will denen alles nix nehmen, jeder wie er will Es gibt so viel tolle Orte an denen VanLife und Gummitierreiten absolut Klasse ist. Meine Gedanken sind nur das durch eine Anhebung der Permits wieder weniger Falschfahrer unterwegs sind. Nochmal kurz: Mit Gummitiere waren keine Luftboote gemeint und nix gegen VanLife an den richtigen Orten. Danke und sorry fürs vll unklar ausdrücken
Da man nur fürs Befahren der Soca, mit dafür geigneten Fahrzeugen - Kanus, Kajaks und Rafts, ein Permit braucht, muss genau das angesprochene Klientel (Gummitiere und VanLife) nichts bezahlen, nutzt aber die Infrastruktur mit. Die werden also voraussichtlich nicht wegbleiben. Gegen eine moderate Erhöhung wäre nichts zu sagen, aber eine Erhöhung um 400 Prozent ist schon verdammt heftig und nicht ansatzweise angemessen für die gebotene Leistung. Ich denke, eine Art Kurtaxe wäre zielführender. Wir fahren, als Verein, einmal pro Jahr für eine Woche dorthin, um unter anderem unseren Kindern und Jugendlichen die Grundlagen des Wildwasserpaddelns beizubringen. Die Soca bietet für alle Könnensstufen geeignete Abschnitte. Ich kenne etliche Landeskanuverbände und Vereine, die das ebenso machen.
Unser Verein stützt die Beiträge für die Teilnahme der Jugendlichen aus der Vereinskasse, da wir auch einige nicht so gut Betuchte dabei haben. Bei einem Aufschlag von 72 Euro pro Woche/Teilnehmer, müssten wir uns eine andere Location suchen.
Vielleicht hat es sich ohnehin bald ausgepaddelt auf der Soca. Die österreichischen Energiekonzerne lechzen schon danach, den Bereich ab Trnovo zu sperren und weiter unterhalb, einen Staudamm zu errichten. Dann wird die Region nur noch für Wanderer attraktiv sein. Ob das dann besser ist?
Ich hab leider auf der offiziellen Soca-Seite oder sonst irgendwo keine Information zu den neuen Preisen gefunden; die einzige Informationsquelle ist also bisher die Petition, und es könnte sich auch um eine Scheindiskussion handeln.
Ich möchte noch darauf hinweisen daß der Wochenpaß bisher 16 € gekostet hat, das waren dann knapp 2,30 € pro Tag. Die hier diskutierten 15 € sind für ein einzelnes Tagespermit, und damit vor allem für Kurz- und Wochenendurlauber relevant. Wünschen würde ich mir daß sich das Verhältnis mehr zu Gunsten der nachhaltigeren Wochenurlauber verschiebt, da hätte vermutlich auch der Fremdenverkehr im Tal mehr davon; es wurde in den letzten Jahren an den Wochenenden (wie anderswo auch) schon ziemlich voll und "lebhaft" (lies: stressig). Und zu diesem Zweck wäre das Permit durchaus ein brauchbares Regulationsinstrument.
Die, die aus relativer Nähe kommen, werden die 15 € pro Tag zwar stören, aber kaum abhalten.
Die die von weit weg kommen sagen sich, für 5 oder 10 € mehr habe ich linksunten statt rechtsunten neben den Alpen Boot und Rücktransport gleich mit dabei. Die Soca hat zwar immer gute Wasserstände aber das kommt letztlich von oben - nicht so optimal für einen 14tägigen Urlaub.
Damit ist ja erstmal allen gedient. Besucher loszuwerden ist relativ einfach. Einen weißen Fleck in eine Karte reinzuradieren ( = da ist nichts) , ist auch einfach. Bleiben die Einheimischen: die allermeisten haben vom Tourismus rein garnichts. Bliebe nur noch die Frage: warum nicht 30 € ? Damit würde man ganz sicher alle los, die nicht echte Fans sind.
Zum Vergleich mal die aktuellen Eintrittspreise für die Allgäuer Berge. Die Zeiten von billigem Urlaub im Gebirge sind vorbei; das ist jetzt wieder ein Vergnügen für Wohlhabendere.
Bei uns in der Innenstadt kostet das Parken 4 Euro die Stunde und die Höchstparkzeit beträgt eine Stunde. Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Parkgebühren und den Preisen für ein europaweit ziemlich einmaliges Paddelpermit nicht.
Zitat von raftinthomas im Beitrag #12Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Parkgebühren und den Preisen für ein europaweit ziemlich einmaliges Paddelpermit nicht.
Die Ursachen sind die gleichen, im Socatal wie in den Nordalpen: Beschränktes Platzangebot, Overtourism, und genug Leute die nicht auf's Geld achten müssen und das für ihr Vergnügen einfach mal locker machen. Wenn ich eine Beispielrechnung aufmache für meinen Trip in's Allgäu fällt die Parkgebühr gar nicht in's Gewicht, der größte Posten ist Treibstoff, für die Fahrt nach Slowenien käme noch Maut dazu. Fazit: Wer sich die Anreise leisten kann, der kann auch ein paar Euro in den Gemeinden lassen die für die Infrastruktur sorgen, und versuchen den Betrieb so zu regeln daß es auch tatsächlich noch ein Vergnügen ist.
Die Argumentation "alles wird teurer" lasse ich nicht gelten. Nirgends kostet Paddeln Geld, nur an der Soca. Und der kommende "Beitrag" ist reine Abzocke für das, was geboten wird.
So ganz stimmt das nicht, dass nur an der Soca paddeln Geld kostet. In Dalsland Nordmarken muss letztendlich auch zahlen, wenn man paddeln und an den Lagerplätzen übernachten. Gut, man muss es nicht. Die Frage ist aber tatsächlich erlaubt, warum diese Preissteigerung in dieser Höhe verlangt wird. Liegt es daran, dass die Gemeinde den Tourismus beschränken will. Gut das könnte sie auch mit einer Steuerung der Permits machen. Oder haben sie aufgrund der Hochwasserschäden kostenintensive Reparaturen in der Infrastruktur machen müssen.
"Alles wird teurer" ist in der Tat auch aus meiner Sicht kein Argument.
Zuerst: Ich bin im Thema 'Wildwasser' im allgemeinen und 'Soca' im Speziellen gar nicht involviert.
'Alles wird teurer' finde ich als Begründung für angemessene (in Frequenz und Höhe) Preissteigerungen jetzt nicht so falsch. Letztendlich sagt einem das jeder Anbieter/Verkäufer von irgendetwas...
Damit will ich aber nicht sagen, dass es OK ist, nur weil es alle sagen/behaupten.
Das Übernachten Geld kostet, zumal auf exctra bereit gestellter Infrastruktur, ist normal. Das die paddelnde Benutzung von öffentlichen Gewässern gebührenpflichtig ist, kenne ich kaum. In NRW muss da für 3 Flüsse ein kleiner Obolus bezahlt werden, der Kosten deckt, die eine maximale Anzahl von Paddlern pro Tag auf dem Fluß garantiert. Naturschutz also. Irgendwo in Südosteuropa gibt es imho noch einen Fluß, der ein echtes Permit voraussetzt, auch aus Naturschutzgründen. Sonst wüsste ich europaweit keinen Platz, lasse mich aber gern eines besseren belehren.
Interessant fände ich zu wissen, ob die bisher unglaublich teuren Raftingtickets auch angehoben werden oder ob die gleich teuer bleiben.
Ich bin gespannt, wann dann ist den Ostaplen das reine Betreten von Wanderwegen, Almen und Gipfeln kostenpflichtig wird. Ich bleibe bei: Sozial ist das nicht, eine lenkungsfunktion im Sinne einer Maximalbegrenzung hat das nicht und üblich ist es auch in anderen Ländern nicht. Nicht mal in Tirol, und die machen aus nahezu allem Kohle, egal wie weit man die Natur auspressen muss. Und das Dutzend Dixies, die da rumstehen, rechtfertigen das Geld bei Leibe nicht.
Mir persönlich isses, wie geschrieben, egal, ich steh nicht auf den Fluß und mir ist da auch zu viel los. Aber um die Arbeitsplätze im Tal täte es mir leid, in Gastro, Beherbergung, Einzelhandel (von da kommt ja die Petition) und allen, die da sekundär dran hängen. Es gibt da ja sonst ddrumrum kaum Arbeit, ohne Tourismus sind die da im Tal lost. Aber wir wir alles wissen, wenn's der Kuh zu wohl ...
Walchsee Österreich pro Boot 4€/Tag Neusiedlersee pro Boot 10€/Tag das ist dann wohl Themennäher als Parkgebühren, die allerdings an beiden Spots noch hinzukommen