Bei meinem Heimfluß, der Werra, fällt es mir natürlich am meisten auf: Unsere Flüsse sind in schlechtem Zustand. Baden in der Werra ist undenkbar, in anderen Flüssen wie der Saale geht es noch. In der Zeitung lese ich, dass in Nebenflüssen der Oder schon wieder tote Fische treiben. Zustände wie im letzen Jahr, als Unmengen toter Fische in der Oder trieben, stehen wohl wieder bevor. Auch hier hat es seit Wochen kaum geregnet und die Darmalgen (eigentlich Salzwasser, also Brack- und Meerwasserpflanzen!) machen sich wieder breit. Und doch: Viele Eisvögel, der Biber auf dem Vormarsch, es summt und schwirrt. Die Wintergäste wie die Gänsesäger bleiben teilweise ganzjährig, vergangenen Herbst konnte ich sogar einen Fischadler (Durchzügler) über der Werra fliegen sehen. Also doch nicht so schlimm? Ehrlich gesagt, rein subjektiv, finde ich das Wasser hier ganz schöne widerlich.
Gibt es denn Widerstand oder Initativen dagegen? Das müßte doch auch in Kanufahrers Interesse sein. Vor einigen Wochen war hier die Werralandrallye, vor dem großen Feld bin ich nach Witzenhausen gepaddelt, ich fahre immer mit dem Kanu in die Stadtbücherei... An dem Tag (und nur dann) hingen von den Brücken Transparente, die mit Parolen gegen die Werraversalzung* protestierten, eine weiterführende Initiative oder ähnliches war aber nicht angegeben.
Wie haltet ihr es, gibt es an der Werra Gegenwind gegen die Umweltverschmutzung, Proteste, die Politiker erreichen? Oder gibt es solcherlei an anderen Flüssen? Das würde mich doch sehr interessieren.
*die Firma K*S leitet bei Phillipstal salzige Abwässer ein, außerdem regnet es auf die gigantischen Abraumhalden der Kaliwerke, das Wasser landet dann im Fluß.
Moin, es gab mal eine Unterschriftensammlung (vom DKV unterstützt) gegen die Versalzung durch die Industrie. Zu der Zeit gab es Gedankenspiele: Einleitung woanderspper Pipeline usw Viele Grüße docook