Ich habe mir in einem etwas längeren Prozess und eher planlos einen Bootswagen gebaut, auf den ich den Bug des Bootes aufsetzen kann. Am Heck fasse ich an, "trage" quasi das halbe Boot, und ziehe es hinter mir her. Soweit so gut. Das Ganze muss sich zunächst noch bewähren und ich bin sicher, dass ich an der einen oder anderen Stelle noch Verbesserungen vornehmen kann (Führungen für den Spannriemen, bessere Verbindungen, Aluleisten statt Holz, leichtere Räder,...). Zufrieden bin ich damit, dass das Boot an einer strukturell stabilen Stelle auf dem Bootswagen liegt wenns mal holpert. Weniger zufrieden bin ich mit den Ausmaßen, dem Gewicht und den eingeschränkten Möglichkeiten den Wagen im Boot zu verstauen (er ragt in jeder Position über den Süllrand hinaus).
Wonach ich auch noch suche, ist eine Möglichkeit, das Bootsende am Fahrrad zu befestigen um es damit hinter mir her zu ziehen. Ich probiere morgen mal aus "einhändig" zu radeln und mit der freien Hand das Boot nebenher zu ziehen. Aber ich bin sicher, dass es Vorrichtungen gibt, mit denen das Boot selbst irgendwie hinter dem Gepäckträger am Rad befestigt werden kann. Man sieht sowas ja hin und wieder auf Bildern, aber ich habe noch keine überzeugende Lösung zur Befestigung des Boots am Fahrrad erkannt. Kennt jemand Beispiele?
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
unten siehst Du Bilder, wie ich es mit meinem Kajak gelöst habe. Das Kajak habe ich auf einem 0815-Fahrradanhänger verzurrt und über eine Verlängerungsstange an der Fahrradkupplung eingehängt. Funktioniert super. Dadurch, dass der Anhänger mittig unter dem Kajak angebracht ist, hat das Gespann einen kleineren Wendekreis. Weiter trägt das Hauptgewicht des Bootes der Anhänger und die Kupplung am Fahrrad nur die Kräfte, welche beim +/-Beschleunigen auftreten.
Prinzipiell finde ich die Lösung schon gut @AxeI , aber wo es Vorteile gibt, gibt es auch Nachteile: die Stelle ist zwar, wie Du schon schreibst, strukturell sehr gut geeignet, und doch trägst Du die Häfte des Gewichts und nicht der Wagen. Und das schon bei leerem Boot. Sobald bei einer Umtragung noch Gepäck im Boot sein soll, wird es ziemlich unbequem. Sollte das Gefährt dann an ein Fahrrad gehängt werden, wie Stephan es macht, hast Du die Last auf der Kupplung und der Fahrrad wird sicherlich schwer zu fahren sein.
Eine Hängerkonstruktion wie die von Stephan, bei der Längsträger die Bootsstruktur etwas mehr unterstützen als die üblichen Ecklaquerträger, könnte deutlich mehr Geicht in der Mitte des Boots aufnehmen und würde zusätzlich noch Ballast im Boot erlauben. Zudem käme Gewicht von der Kupplung.
Um das Boot vom Auto zum Wasser zu transportieren finde ich Deinen Wagen aber sehr cool, da er ja quasi die zweite Person ersetzt, die vorne / hinten trägt.
Servus Axel Hübsches Teil, das Du da gebaut hast. In der Hand das Boot nebenher zu fahren halte ich selbst bei leichtgewichtigen Kanus für zu riskant. Bei dem geringen Radstand, den Du gewählt hast würde ich unbedingt zur Hochdeichsel raten, weil diese durch die hängende Last zumindest zu einem Teil zur Stabilisierung beiträgt. Ein Umkippen des Kanus ist ja unbedingt zu vermeiden, passiert aber schneller als man denkt. Ich hab das schon ausprobiert... Aber Achtung bei Kurvenfahrt mit Hochdeichsel. Das zieht und schiebt das Rad länger als erwartet, bis der Hänger auch um die Kurve kommt. Als vordere Aufhängung könnte ich mir etwas ähnliches vorstellen wie meine Konstruktion mit Thuleholmen (in Alu) und Hörnchen mit Rutschauflage. Bei mir genügen 2 Spanngurte um das Kanu verrutschsicher niederzuzurren. Das ganze dann mit Hebiekupplungspfanne vorne dran.
Ich bin erst an diesem Wochenende dazu gekommen den Bootwagen mal zu testen. Erfreulicherweise lässt sich das Boot gut am ausgestreckten Arm vom Fahrradsattel aus nebenher führen. Und das über Stock und Stein, Bordsteinkanten und durch kleine Schlaglöcher. Offenbar ist der Abstand der Räder breit genug um ein Kippen zu vermeiden. Ob das mit einer Anhängekonstruktion hinter dem Fahrradsattel ebenso gut funktioniert weiß ich nicht. Ich habe Zweifel und betrachte das Projekt erstmal als abgeschlossen.
Einschränkend muss auch gesagt werden, dass mein linker Arm (mit Rechts bediene ich die Schaltung) nach den zweieinhalb Kilometern zum Bootshaus reichlich schlapp war (das kann aber auch damit zusammenhängen, dass ich in den Arm gerade gestern meine vierte Impfung bekommen habe). Es sind eben doch nicht nur die (rechnerisch) sechs Restkilo, des 12kg-Bootes, die man da mitführt. Man gleicht Lastwechsel und Schwankungen aus. Und in Rechtskurven muss man den Arm weit ausstrecken damit das Boot nicht mit dem Fahrrad kollidiert.
Servus, habe mich vor einiger Zeit hier angemeldet. Und leider keine Rubrik für die Vorstellung von Neulingen gefunden. Also: komme vom Bodensee und habe mir neulich ein Kanu gekauft, eines von der Sorte mit dem unaussprechlichen Namen. 5,5 Meter lang und ca. einen Meter breit. Dann bin ich auf diesen Beitrag gestoßen: Transport per Fahrrad. Diese Anregung habe ich aufgenommen und meine eigene Idee verwirklicht. In der Bootsmitte ein umgebauter Fahrradanhänger und vorne ein Beschlag ( Sperrholz) mit der Anhängerkupplung. Soll der Wagen ohne Kanu bewegt werden, kann er mit den Teilen zum Kurzanhänger umgebaut werden. Die Fahrt mit dem Kurzhänger verlief erfolgreich, die Fahrt mit Kanu kommt demnächst.
Hallo @Hanobertel und willkommen hier im Forum. Das sieht ja spannend aus! Ich bin gespannt, wie sich der Hänger samt Canoe in Bewegung bewährt. Kommst Du direkt vom See, oder ein Stückchen nördlich davon? Ich komme aus dem württembergischen Zipfel des Allgäus unweit des bayerischen Kurzufers mit der Insel.
Servus, bin direkt vom See. Überlingen, um genau zu sein. Das Kanu liegt in Nußdorf, 500 m vom See entfernt. Bei einem Freund im Garten. Bin sehr gespannt, wie sich die Fuhre am Fahrrad verhält. Letztlich sind es nur etwa 50 kg, also etwa so, wie wenn ein schmaler auf dem Gepäckträger hockt. Ein Erstlingswerk. Learning by doing, wie der Engländer sagen würde. Oder aber: Versuch macht klug. Grüße vom Hanobertel
Cool, dass dieser Thread nochmal wiederbelebt wurde.
Noch eine Nachlese zu meinem Bootswagen: ich hatte ihn im Mai in Frankreich im Einsatz und ziemlich "hart rangenommen". Das hat er gut überstanden. Hier findet sich ein Bericht dazu.
Schöner Bericht @@xel Demnach hast Du Dein Vorhaben, von Holz auf Alu umzubauen nicht mehr umgesetzt und hast Dich auch damit abgefunden, dass das Packmaß immer über den Süllrand übersteht.
Ich finde die Methode, ein Canoe zu transportieren sehr spannend, zumal ich nach wie vor auf der Suche bin, meine Zora ohne fremde Hilfe unter meiner Terrasse zu verstauen und auch wieder heraus zu holen. Leider wird die Methode bei mir nicht so einfach umsetzbar sein, da ich aufgrund der zu eng stehenden Terrassenstützen das Boot beim ein- und ausparken schief stellen muss, um den dicken Bauch der Zora zwischen den Stützen durch zu zirkeln. Aber als Anregung werde ich mir das auf jeden Fall nochmal durch den Kopf gehen lassen, bevor ich Tragrollen von Rollenbahnen schräg unter die Terrasse schraube.
@hanobertel ich bin auch sehr gespannt auf Deinen Bericht!
"Nachteile": nicht mehr als eingangs (erster Beitrag) erwähnt. Man trägt das halbe Boot und sollte jedwedes Gepäck und Ausrüstung ganz in die vom Bootswagen unterstützte Bootsspitze schieben. Die Achse ist gerade noch lang genug, dass das Boot bei einseitigen Hindernissen nicht ins Kippen kommt. Beim nächsten Model (da entsteht grade was) kürze ich die Achse nicht mehr und verorte den Bootswagen ein wenig eingerückt (1/4 Bootslänge). Ich habe festgestellt, dass das Verleimen der dünnen Sperrholzlagen wesentlich gründlicher vonstatten geht, wenn ich Spannriemen und sehr spitze Keile verwende.
Das ist ja mal eine coole Idee @@xel !!! Das Holz direkt am betreffenden Bauteil auf entsprechendes anzuformen ist nicht nur präziser, sondern einfach nur genial! Mit dem Verfahren lassen sich ja allrlei Einbauten (inkl. Wannigan) exakt ins Boot einpassen! Man geht doch nie dümmer ins Bett!
Zitat von @xel im Beitrag #14"Nachteile": nicht mehr als eingangs (erster Beitrag) erwähnt. Man trägt das halbe Boot und sollte jedwedes Gepäck und Ausrüstung ganz in die vom Bootswagen unterstützte Bootsspitze schieben. Die Achse ist gerade noch lang genug, dass das Boot bei einseitigen Hindernissen nicht ins Kippen kommt. Beim nächsten Model (da entsteht grade was) kürze ich die Achse nicht mehr und verorte den Bootswagen ein wenig eingerückt (1/4 Bootslänge). Ich habe festgestellt, dass das Verleimen der dünnen Sperrholzlagen wesentlich gründlicher vonstatten geht, wenn ich Spannriemen und sehr spitze Keile verwende.
Axel
Hast Du gestern Handwerkskust auf SWR gesehen? "Wie man eine Westerngitarre baut" Ich habe diese Technik in anderen YTVideos schon gesehen, hatte sie aber nicht so präsent und abrufbar. Jetzt, woe ich in Deinem Beitrag nochmal von Keilen lese, ist es wieder da. DIe Gitarrenbauer (ich meine, die Technik kommt aus dem Spanischen) arbeiten mit Schnüren und Keilen. Hier am Anfang beim planen Verleimen der Deckenhälften auf drei Hölzern, einer Menge Seil und drei langen, stabilen Keilen, die unter die Seile getrieben werden. Ist sehenswert. Genau mit dieser Technik lsssen sich auch die Sperrholzlagen an die Bootshaut anlegen.
Servus zusammen, heute war die erste Fahrt mit dem Canadier hinten am Fahrrad. Morgens um 6, ich wollte kein Publikum bei so was. Es ging erstaunlich gut, einzig bei ungleichmäßigen Bodenwellen kammen ein paar seitliche Impulse aufs Fahrrad. Die ließen sich aber gut parieren. Abends um 19 Uhr war natürlich viel Volk unterwegs. Die Kommentare gingen von "völlig verrückt" bis amüsiert. Auch die Rückfahrt verlief aus technischer Sicht bei gemächlichem Tempo ohne Probleme. Vorausschauendes fahren vorausgesetzt, geht sowas offenbar ohne Schwierigkeiten. Resümee des Tages: Die Paddel schwimmen. Das entern des Kanus aus Tiefwasser geht nur, wenn einer drin sitzt, "Gegengewicht". Daran muss ich wohl noch arbeiten, es kann ja nicht sein, daß man nicht mehr ins Boot kommt, wenn man alleine ist. Das Kanu hat einen Anker, es lag den halben Tag unbeaufsichtigt vor dem Strand. Alles ok. Da ich die Kanu Paddeltechnik noch nicht so beherrsche, hab ich mir ein ein Doppel Paddel zugelegt. Nicht Stilgerecht aber sehr effizient, wie ich feststellen musste. Alles in allem, ein erfolgreicher Tag. Bei 34 Grad im Schatten.... Na denn, bis dann. Hanobertel
Zitat von Hanobertel im Beitrag #17... Da ich die Kanu Paddeltechnik noch nicht so beherrsche, hab ich mir ein ein Doppel Paddel zugelegt. Nicht Stilgerecht aber sehr effizient, wie ich feststellen musste. ...
Servus, anbei mal ein Bild auf dem Bodensee vor Dingelsdorf gestern am Sonntag. 24 Grad hat der See. Als ich das Kanu dann gegen Mittag in Nußdorf vor Anker legte, (auf 2 Meter Tiefe), hab ich die Paddel mitgenommen. Abends konnte ich dann beobachten, wie ein paar Jugendliche mit ihren Sup`s neugierige Blicke hineinwarfen. Die Paddel mitzunehmen, ist sicher keine schlechte Idee. Gruß vom Hanobertel
Zitat von Hanobertel im Beitrag #19 Die Paddel mitzunehmen, ist sicher keine schlechte Idee.
Das ist ganz sicher keine schlechte Idee.
Alldieweil wir als Tandem immer fünf Paddel mithaben ist mir das Schleppen irgend wann zu blöde geworden und ich habe mir eine einfache Kette nebst Schloß besorgt, auf das entsprechende Maß gekürzt, so, daß ein Mal rum incl. Joch gerade so knapp sitzt dass ein einzelnes Paddel eben nicht raus gezogen werden kann. Zum Schutz der Hölzer noch ein "Verhüterli" aus Stoff genäht und über die Kette gezogen. Schwimmwesten nebst dem Sack mit Reservegewand, Badezeug, Handtücher... passen da auch noch dazu.
Dass das Ganze natürlich eher Alibi ist - auch klar, eine echte Sicherung stellt das nicht dar - funktioniert hat's bis jetzt über viele Jahre bestens.
Und wenn Dir das Paddeln mit einem Doppelpaddel Spaß macht - warum nicht? Ich kenne auch einen Kollegen der mit einer Polingstange sein Canoe erstaunlich flott bewegen kann. Mir wären halt ständig nasse Hände auf die Dauer zu unangenehm.
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