Wir sind kürzlich mit unserem Ally 16.5 auf blöde Art gekentert, auf einer WW II-Strecke, die an und für sich nicht besonders schwierig war und die wir auch schon mehrfach gefahren sind. Im Wesentlichen haben wir einen Stein in einer Stromschnelle übersehen und sind daran hängengeblieben und dann durch nicht ideales Verhalten gekentert. Es ging wie immer alles sehr schnell.
Das anschliessende Schwimmen an dieser Stelle war nicht ganz ohne, mit Bäumen und Felsblöcken, aber wir haben das Boot schnell wenden können und das Ufer an einer sicheren Stelle erreicht und uns dort wieder fahrtüchtig gemacht.
Das ist aber nicht meine Frage.
Ein offensichtlich erfahrner OC-Fahrer, der sich das alles mit angesehen hatte, meinte später, wir sollten doch den Wurfsack im Bug des Boots befestigen, so dass das Boot beim allfälligen Schwimmen am Seil (das man dann rauszieht) mitgeführt werden könne und wir mehr Freiheit beim Schwimmen hätten. Das sehe ich absolut ein. Klar hätte ich das Boot irgendwann gehen lassen, aber mit dem Boot das Ufer zu erreichen suchen schien mir noch vertretbar. Und das Boot vor mir herschubsen ging an dieser Stelle nicht.
Nun möchte ich diesen Rat umsetzen. Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich den Wurfsack am Ally befestige, so dass der Zug im Falle eines Falles am richtigen Ort ansetzt und das Boot nicht kippt oder sich querstellt, wenn das Seil sich spannt. Das Seil sollte wohl auch gut erreichbar sein, sich aber nicht bereits beim Kentern oder sonst einer Gelegenheit abspulen, was ja auch gefährlich wäre.
Beim Ally bietet sich wohl der Bugspant oder der erste Querspant an. Der Zugpunkt wäre dann allerdings recht hoch und doch ein ganzes Stück hinter dem eigentlichen Bug. Ich frage mich deshalb, ob das Boot sich dann nicht querstellt oder kippt. Die andere Möglichkeit wäre natürlich, an der Haut eine Öse zu befestigen (aber wie und wie hoch?).
Wir haben übrigens immer zwei Endbags drin, und hatten dieses Mal auch einen Center Bag... und alles war gut befestigt :-) Ich erwähne die Endbags, weil ja dann dort irgendwo der Wurfsack hinkommt, und nicht zwischen Bootshaut und Endbag innen runterrutschen sollte.
Gibt es da eine empfehlenswerte "Standardlösung", und wie gehe ich da am besten vor? Am liebsten wären mir natürlich Bilder, von einem Ally oder auch einem anderen Kanadier.
Nur weiss ich nicht, ob ich da permanent eine Leine befestigt haben möchte. Die Stelle ist doch sehr exponiert, und das sollte sie doch auch wieder nicht sein, um da nicht unabsichtlich einzuhängen oder so? Und erst im Wasser wenn es schnell gehen soll dort das Seil einhängen ist ja auch nicht die Idee, oder?
Also ich bin vom Wurfsack statt Painter abgekommen und hab nur 2 Leinen mit halber Bootslänge vorn und hinten dran. Zum Abschleppen genügt das locker und die Verheddergefahr ist deutlich geringer als bei einem abgewickelten Wurfsack. Beim Pakcanoe kann man die Enden gut straff ziehen und unterm Klett der Deck-kappen festmachen. Etwas ähnliches kann man sicher auch für Allys anbringen. Grüße Holger
Bei der Befestigung und Verstauung kann ich dir nicht helfen, da ich kein Ally habe. Aber wir (Verein) haben bei unseren Wildwassertandem-Canadier hinten und vorne je eine schwimmbare Leine von je etwa einer Bootslänge. Damit treideln wir und wenn wir kentern, kann man sich das Seil schnappen und so das Boot an Land schwimmen.
Diese Leine ist meist zwischen Endbag und Boot oder auf dem Endbag irgendwo. Nach einer Kenterung schwimmen wir zum Bootsspitz (Bug oder Heck ist ja egal ;-D) und schnappen uns da die Leine und schwimmen das Boot so ans Ufer.
Den Wurfsack haben wir nicht am Boot montiert sondern am Körper, so dass wir jederzeit vom Ufer aus Anderen Personen helfen können.
Aber ob das "Lehrbuchmeinung" ist kann ich nicht wirklich beurteilen.
Danke für die Tipps so weit. Ja, 1 Bootslänge oder etwas weniger macht Sinn. Ein voll abgewickelter Wurfsack wäre ja auch Quatsch, da man dann ja gar keine Kontrolle mehr darüber hat, wo das Boot und das Seil hingehen. Und der Wurfsack gehört ja auch nicht ans Boot.
Ich werde mal versuchen, die Leine aufgewickelt (so übers Kreuz, so dass sie sich gut abwickelt) mit einer elastischen Kordel am Endspant zu befestigen. So sollte sie halten und doch abwickelbar sein.
Jetzt sind also Nähmaschine und Kleber angesagt...
Der Name Wurfsack sagts eigentlich schon. Der gehört an den Mann bzw. die Frau um anderen Hilfe leisten zu können. Ans Boot gehören Leinen die nicht zu lang sein sollten, um sich im Fall einer Kenterung nicht darin zu verfangen. Ich habe an meinen Booten etwa bootslange Leinen, die durch lockere Schlaufknoten auf ungefähr 1 - 1,20m lang verkürzt werden. Ich weiß grad nicht wie die Technik heißt, vielleicht kann ja jemand die genaue Bezeichnung liefern. Ansonsten mache ich morgen mal ein paar Fotos. Dadurch hab ich quasi Notfallleine und Treidelleine in "Personalunion".
Ps. Habs grad gefunden nennt sich Kettenstek guckst du hier oder wohl auch Trompetenschnur(?). Dabei wird die Leine wie beim Häkeln so geschlauft, dass nur die letzte Schlaufe gesichert ist und man(frau) nach Entfernen der Sicherung nur am losen Ende ziehen muss, um die Leine wieder auf die volle Länge zu bringen.
...unterdessen habe ich einen D-Ring an Bug und Heck befestigt, so ähnlich wie in den Bildern oben. Das war am Ende relativ einfach.
Auch habe ich ein paar Meter schwimmfähiges Seil aus einem alten Wurfsack.
Nun ist dieses Seil für mein Empfinden etwas dick, und ich möchte es wenn möglich nicht direkt am D-Ring anbinden. Ideal wäre eine Verbindung zu einer dünneren Schlaufe, durch welches ich das Seil zur Befestigung durchziehen könnte. So wäre auch das Handling beim Auf- und Abbau vereinfacht.
Macht das Sinn? Und wie verbinde ich am besten die dünne Leine mit dem dickeren Wurfseil?
Mir erschließt sich zwar nicht der Sinn für eine dünne Leine am D-Ring. Aber ein doppelt gekreuzter Weberknoten sollte dickes und dünnes Seil gut miteinander verbinden. Grüße Holger
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