ich (w, 48) paddel seit ein paar Jahren im Kajak durch die Gegend und habe vor kurzem festgestellt, dass ich mich doch sehr fürs Canadierpaddeln interessiere.
Ich kenne aber keine Canadierpaddler, daher schreib ich mal hier ins Forum.
Meine Erfahrungen: ich musste mich mal in einen Leihcanadier setzen und habe dabei erstaunt festgestellt, dass mir das Canadierpaddeln gefällt. Danach habe ich beim Kanutestival in Duisburg zwei Einer Kanadier der Firma, die man hier anscheinend nicht nennen darf getestet und das Y*qui hat mir gut gefallen.
Ich wohne da wo die Erft den Rhein küsst und weiß gar nicht, ob die Erft so ein guter Fluss ist zum Canadierpaddeln. Mit den WW Kajaks macht es am meisten Spaß die Wehre runterzurutschen. Ist das mit einem Canadier überhaupt möglich?
Ansonsten gäbe es noch den Vereinssee zum paddeln... kann man mal machen, ist aber begrenzt spaßig.
Und natürlich der Rhein, da bin ich ab und an mit ein paar Seekajakfahrern unterwegs und da wäre die Frage, ob man das auch machen kann, was für einen Canadier man da braucht und ob man da mithalten kann.
Ansonsten: Wo kann man sich für den Wochenendurlaub in NRW und Umgebung einen gescheiten Solo Canadier leihen um mal ein bißchen herumzuprobieren?
Ich freu mich auf eure Ideen und Anregungen.
Alles ist interessant, denn ich habe noch gar keine Ahnung, erwische mich aber dabei ständig im Gebrauchtmarkt herumzustöbern. Vielleicht noch als Ergänzung: Praktisch wäre ein Canadier, -den ich gut allein paddeln kann, wo ich aber auch mal jemanden mitnehmen kann -nicht so schwer, damit ich den allein aufs Dach bekomme -aber auch nicht so empfindlich -geeignet für Kleinflüsse mit leichtem WW und evt. steinigen Untergründen, z.B. Rur -auch geeignet um mal auf einem See herumzupaddeln
mit Seekajakfahrern mithalten - das hängt stark davon ab wie sportlich Du bist und wie langsam die anderen unterwegs sind ;-) . Grundsätzlich halte ich es für schwierig Deine ganzen Anforderungen in einem Boot zu vereinen. Ein langes/„schnelles“ Boot (im Vergleich zu einem Seekajak mit einem geübten Fahrer doch eher gemütlich unterwegs) büßt Wendigkeit ein - ist eher nichts für Kleinflüsse und damit möchte man auch nicht ins Wildwasser geschweigedenn ein Wehr runterrutschen. Ein Boot mit ausreichend Zuladung für eine zweite Person kann im Solobetrieb auf größeren Gewässern (besonders bei Wind) weniger Fahrspass bedeuten. Leichte/hochwertige Boote, die sich noch mit einer Person an Land gut bewegen lassen sind doch eher eine größere Investition. Würde an Deiner Stelle nach möglichst vielen Testmöglichkeiten (Händler, Vereine, hier (?) etc…) suchen und ggf. einen Kurs buchen um Fehlkäufe/Frust zu vermeiden.
dass hatte ich auch befürchtet, dass ich erstmal Klarheit gewinnen muss, wo meine Prioritäten liegen. Ich bin schon ein Stück weiter: -entweder ein sehr günstiges Gebrauchtkajak zum ausprobieren, so bis max. 500,00 Euro. Was ich auch im Carport lagern kann. Oder halt was richtig gutes teures und da liebäugel ich gerade mit einem Ally. Das wäre dann der große Vorteil, ich kann es im Keller lagern und ich bin einfach super mobil, kann es im Urlaub im Kofferraum lagern und bei Bedarf nutzen. Kann man die Allys irgendwo testen oder ausleihen?
Zitat von SusiSonne im Beitrag #3Oder halt was richtig gutes teures und da liebäugel ich gerade mit einem Ally.
Ja, da liegst du richtig, Ally ist super, auch wenn das hier im Forum nicht jeder so sieht ;-)
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Zitat von SusiSonne im Beitrag #3Das wäre dann der große Vorteil, ich kann es im Keller lagern und ich bin einfach super mobil, kann es im Urlaub im Kofferraum lagern und bei Bedarf nutzen.
Genau!
Zitat von SusiSonne im Beitrag #3Kann man die Allys irgendwo testen oder ausleihen?
Hallo, Mit einem Solocanadier wirst du m.E. auf Dauer von jedem Kajak 'abgehängt', wenn es keine Rücksicht nimmt. Egal welcher Canadier, solange du keinen Renncanadier fährst... Da hilft keine Fitness, Kraft oder Paddelkunst. Wenn du solo und mal zu zweit paddeln willst, würde ich ein symmetrisches Festrumpfboot nehmen. Dann kannst du die Position im Boot anpassen, solo fährst du dann rückwärts vom Vordersitz aus, damit der Bug,d.h. das eigentliche Heck, nicht zu weit als Windfahne in die Luft zeigt. Mindestens etwa 4,30m lang maximal etwa 4,90m, je größer, umso anspruchsvoller als Soloboot zu fahren. Wind, Wellen, Strömung haben da eben mehr Angriffsfläche und Hebelwirkung um dich als Schwerpunkt. Und Knien im Boot sollte dir möglich sein, das mag und kann nicht jeder, abgesehen von der nötigen Übung. Grüße Roland
Hallo Susi, Wehre runterrutschen würde ich nicht empfehlen mit einem Boot aus Kevlar oder Carbon. Boote aus Royalex oder PE sind dagegen eher weniger empfindlich, haben dafür andere Vor und Nachteile. Sie sind in der Regel schwerer, dem Material geschuldet, gleiten nicht so leicht wie Boote aus Laminat ,dafür muss man nicht so aufpassen bei Grundkontakt, Anlanden oder eben beim Wehr rutschen. Hin und wieder gibt's gebrauchte Royalex Canadier hier oder in der Ebucht. Ich empfehle dir auf jeden Fall, soviel Boote probe zu paddeln wie möglich. Gruß Rob
Zitat von SusiSonne im Beitrag #7Okay, danke für die Info. Also ist man mit dem Canadier eher gemütlicher unterwegs? Max. 4,90 ist auch schon mal ein guter Hinweis.
Zitat von SusiSonne im Beitrag #7Okay, danke für die Info. Also ist man mit dem Canadier eher gemütlicher unterwegs? Max. 4,90 ist auch schon mal ein guter Hinweis.
Gemütlicher unterwegs ist man im Cnadier definitiv! Man kann, im Gegensatz zum Kajak, mal die Position wechseln -wenn man nicht mehr knien kann, hinsitzen, oder auch mal aufstehen. Auch eine Pause liegend verbringen ist drin. Und wenn man sich beim Gepäck nicht entscheiden kann oder will, dann kommt eben mehr mit. Ist ja wie immer: besser haben als brauchen.
Ich war mal Zeit in einem Paddelclub Mitglied, doch die Canadierpaddler waren dort zum einen deutlich in der Minderheit und auch immer etwas komisch angesehen (meine Meinung). Doch beim Nikolauspaddeln mit einer Pause im Hafen bei Glühwein und Leckereien hatte ich es, als einziger Stechpaddler, doch eindeutig am gemütlichsten - liegend. Ich konnte meine kalten Füsse etwas durchbluten lassen und mich mal strecken. Alle anderen saßen in ihrer Position fest und konnten sich nicht regen.
Zitat von SusiSonne im Beitrag #1Praktisch wäre ein Canadier, -den ich gut allein paddeln kann, wo ich aber auch mal jemanden mitnehmen kann -nicht so schwer, damit ich den allein aufs Dach bekomme -aber auch nicht so empfindlich -geeignet für Kleinflüsse mit leichtem WW und evt. steinigen Untergründen, z.B. Rur -auch geeignet um mal auf einem See herumzupaddeln
Hallo Susi,
klingst ja wirklich sehr euphorisch. Hier mal meine Kommentare zu deinen Anforderungen an einen Canadier: 1. für den Fall gibt es verschiedene Boote die teilweise extra für den "Mischbetrieb" (Solo/Tandem) gebaut werden -> z.B. Solo Plus von Wenonah. 2. Was ist nicht so schwer für dich? < 25kg? <20kg < 15 kg? -> Das macht viel aus, weil dann Herstellverfahren, Material und genereller Aufbau des Bootes wichtig werden. Einen Ally z.B. musst du gar nicht aufs Auto-Dach legen und wenn dann ist er verhältnismäßig leicht. 3. Die meisten Boote vertragen schon Grundkontakt in Gewässern. Abhängig davon wie stark der Kontakt ist, welcher Art das "Hinderniss" und welche Bauform dein Boot hat sprechen Menschen von "empfindlich" oder "robust". -> ganz grob: WW-Boote (dickwandig, flexibler, schwerer) eher robust, Rennboote (leicht, dünnwandig, steif) eher empfindlich. 4. Mit guter Fahrtechnik (nicht als Anfänger!) sind alle Materialien und Bootsaufbauten auf Kleinflüssen, WW 1-2 und bei steinigem Untergrund zu verwenden. Mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. 5. Auf einem See "herumpaddeln" (keine Langtrecke, immer in Ufernähe), geht fast immer mit allen Booten, Ausnahme: Wind, Gewitter o.ä.. Natürlich je nach Bootsform unterschiedlich in der Geschwindigkeit und dem Komfort (Geradeauslauf, Winddrift)
Wenn du mit geübten Seekajakern mithalten willst, ist ein schlanker geradeauslaufender Solocanadier UND sehr gute/effiziente Technik (ggf. auch hit 'n switch) nötig.
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo Tandem Canoe: Wenonah Itasca
am 08-11.07.22 sind Anna und ich beim KC Olpe/Biggesee und üben ein wenig das schöne Paddeln. Wenn du möchtest kannst du vorbeischauen und verschiedene Boote und Paddel testen.
Also Globetrotter verleiht seit kurzem auch einen Ally Faltkanadier, allerdings in 17 Fuß.
Ansonsten würde ich die Testtage bei Sport Schröer aus Unna (Test ist dann in Hagen) nutzen. Das Problem wie die meisten vorher geschrieben haben, das es ist die eierlegende Wollmichsau beim paddeln nicht gibt. Ich war am Wochenende mit einem Wenonah Voyageuer unterwegs. Auf der Weser bei Gegenwind konnte ich kaum mit den normalen Wanderbooten mithalten. Du must dir halt eins im klaren sein, wenn du mit Kayakfahrern paddelst bist du langsamer als die. Außer du trainierst, trainierst und trainierst.
Ein gutes Boot für beide Positionen ist aus meiner Sicht ein Prospector in 16 Fuß. Gibt es von vielen Hersteller, nur ist halt kein schnelles Boot. Man kann aber (fast) alles damit paddeln. Ansonsten sind halt auch schlanke Boote um 5 Meter nicht schlecht. Alerdings ist es in der Preisklasse von 500 Euro gebraucht schwer was wirklich gutes zu finden. Ich würde an deiner Stelle nach einem Soloboot schauen und dann wenn jemand mitkommen will, eher ein Boot leihen. Wenn du häufiger alleine paddelst, hast du dann mit dem Solo mehr Spaß.
Für ein Faltkanadier gibt es bei Pakboats Kanus mit einem Solokit. Das heißt man kann das Boot schmaler machen.
Häuptling kleine Wurzel ist übrigens eine Topadresse. Der ist Kanulehrer, wenn jemand dir praktisch gut helfen kann in NRW, dann er.
am 08-11.07.22 sind Anna und ich beim KC Olpe/Biggesee und üben ein wenig das schöne Paddeln. Wenn du möchtest kannst du vorbeischauen und verschiedene Boote und Paddel testen.
Okay, Globetrotter guck ich mir mal an und Sport Schröer werde ich dann demnächst auch mal aufsuchen, wenn ich ganz viel Zeit habe. An dem Testabend für Kanadier kann ich leider nicht...