Hallo! Hat jemand Erfahrung mit Skin over Frame Booten? Habe mir auf Fotos mal sowas angesehen (leider nicht in natura) und festgestellt, dass der Rumpf, da sich das Gewege eng an die "Rippen" legt, dann an betreffenden Stellen, wo die Rippen sind,feine Kanten hat........hat das Auswirkungen auf die Fahreigenschaften?
Könnte mir vorstellen, dass es da dann bei einem nicht ganz glatten Rumpf feine Verwirbelungen gibt bzw sich der Reibungskoeffizient erhöht, und so das Boot abgebremst =langsamer wird.
und weiß jemand, wie schwer so ein Boot bei ca 5,5 m Länge werden würde?
danke und Grüße!
------------------------------ il y a des frontières qu'il faut franchir il y a des rêves qu'il faut suivre
Hallo Also die Rippen (Querrichtung) dürfen selbst im beladenen Boot nicht an die Haut kommen, wenn man sich an der klassischen (Inuit) Bauweise orientiert. Die Stringer (Längsrichtung) halten das Gewebe mit soviel Abstand zu den Rippen das sie nicht berührt werden. Das Gewicht hängt stark von dem Material ab das Du einsetzt, aber Skin on frame ergibt eigentlich immer leichte Boote, mit optimalem Material sehr leichte Boote.
Zum Einstieg in das Thema ist das Buch von Robert Morris, "Building Skin-On-Frame Boats", Publisher Harley&Marks zu empfehlen.
Werd mir das Buch mal anschauen! Vom Gewicht war ich nur etwas irritiert, weil der Ballett-Canadier von rivers and tides bei 4,70 m "schon" 11 kg gewogen hat.....mein geplantes Boot, ein Solocanoe, sollte auch bei der enormen Länge 15 kg nicht überschreiten, da ich es sonst allein nicht gut tragen kann! (20 kg auf 5 m verteilt, mein aktuelles Boot, sind zwar für mich möglich, aber unangenehm zu tragen)
Mit dem Joch hast Du recht! Dennoch möchte ich versuchen, das niedrigst mögliche Gewicht zu erreichen, da sich das auch auf die Geschwindigkeit auswirkt!
Ja, klar, stimmt schon! Die ist bzw wird sowieso aufs Optimum getrimmt!By the way: wenn ihr da Erfahrungen habt, immer her damit! Aber Kleinvieh macht auch Mist, weshalb auch Faktoren mit geringerem Einfluss wie Gewicht und Reibungskoeffizient usw in der Summe was ausmachen :)
Haupsache Dir ist auch klar das nicht die Länge die Geschwindigkeit macht, sondern der Paddler. In einer Grafik Widerstand zu Geschwindikeit zeigt Ted Moores für Kajaks einen Vergleich von 14' und 17' Fuß Boot. Bis 3,5 Knoten hat das 14` weniger Widerstand, ab 4,5 Knoten gehen die Kurven zu gunsten des 17'ners auseinander. Bei 5 Kn allerdings erst 8 pounds zu 7 pounds, bei 5,3 kn immerhin schon 10 zu 8.
Ein langes Boot bringt also nur dem Leistungsstarken echte Vorteile, ganz anders als z.B. beim leichtlaufenden Fahrrad, das mit jedem leichter fährt.
>>>(Unterwasserform) aufs Optimum getrimmt Mit Skin-On-Frame geht das trimmen aufs Optimum nicht, weil man sich der idealen Form nur annähern kann. Auch da bleibt aber die Frage wie viel Prozent von wenig sich dadurch ändert.
guter Ansatz! Wie schnell ich dann damit fahren kann - keine Ahnung! Mit nem Wenonah Advantage erreiche ich mittelfristig 8 kmh Eigengeschwindigkeit, wenn er leer ist. Die max. Geschwindigkeit oder beladen (also mit 20 - 25 kg gepäck) hab ich noch nicht gemessen, auch wenn er sich bei der Beladung immer noch sehr sportlich anfühlt. So wie ich dich jetzt verstanden habe, bringt die Länge es also erst ab hohen Geschwindigkeiten (4,5 kn = ca 9 kmh, ist ja schon ein ganz schöner Brocken). Da befände ich mich, mit einem (Marathon-Renn)boot das eine "hohe" Marschgeschwindigkeit ermöglicht (halte da 8 kmh Eigengeschwindigkeit für möglich) noch im unteren Grenzbereich. Andere Überlegungen für diese Länge sind noch diese: die große Länge müsste den Geradeauslauf verbessern (und viel mehr als Geradeausfahrn muss das Boot ja nicht können). Auch soll es so entworfen werden, dass man damit auch offizielle Rennen fahren könnte. Da sind bestimmte Maße vorgeschrieben. Die Wettkampfcanadier von Wenonah sind, je nachdem, um 5,50m oder sogar 5,65 m lang.
Das ganze ist eh erstmal ein Experiment, zum Bau kommt es vielleicht auch erst in ein paar Jahren, wenn ich über mehr Kenntnisse über die entsprechende Technik und Physik verfüge.....dann kann ich vielleicht auch Aussagen statt Vermutungen machen, wieviel was ausmacht.
Hallo Insolence, Über eine Homologierung Deines Eigenbaus brauchst Du Dir in Deutschland/Europa keinerlei Gedanken machen, die von den einschlägigen Verbänden ausgeschriebenen Marathons sehen Boote wie Advantage, Magic oder die Jensens in ihrer klasseneinteilung nicht wirklich vor. Beim Wesermarathon über 135 km sind wir seinerzeit sozusagen in einer eigenen Klasse ohne Konkurrenz gefahren (135 km, 10 std. 50 min.)