Hallo Leute! Ich bin Henning, 39 Jahre alt und alsoluter Anfänger im Bereich Paddelsport. Wir haben uns letztens ein aufbalasbares Kanu gekauft und unsere erste längere Tour gemacht. Leider geht für mich die Sitzposition (Sitzend mit gestreckten Beinen) Aufgrund von Rückenproblemen überhaupt nicht. Kniend ging es besser aber langfristig auch kacke. Wir sind in Schweden mal mit einem Canadier gefahren und das war einfach mega angenehm. Außerdem würden wir gerne auf ein hartschalen "Boot" upgraden.
So, jetzt zur eigendlichen Frage Wir wollen uns ein möglichst kompacktes "Boot" kaufen.So klein bzw. so schmal wie möglich für 2 Personen... Grade die Breite ist bei den Canadier ein Problem, da wir auf unserem Wohnmobil das Boot seitlich am Hochdach transportieren müssten.Will das hier auch nicht weiter ausführen... Kajaks sind da ja schon schmaler.Deshalb die Überlegung einfach nen Kajak für 2 Personen kaufen und die Sitzbretter nachrüsten... Geht das, oder ist das totaler Schwachsinn?Die Umsetzung ist für mich kein Problem... Mir geht es um die Fahreigenschaften,weil das "Boot" für die Sitzposition ja eigendlich garnicht ausgelegt ist? Wir fahren wenn auf Seen oder der gleichen.
erstmal herzlich willkommen! Nun zur Ausgangsfrage - grundsätzlich halte ich das für möglich allerdings wenig sinnvoll (es sei denn man möchte das mit häufigem Badevergnügen verbinden). Das Problem liegt in der Breite des Bootes und dem Schwerpunkt über dem Wasser. Nimmt man ein relativ schmales Kajak (was ohnehin schon kippfreudiger als ein Canadier ist) bei dem der Sitz sehr tief eingebaut ist und setzt ihn noch 10-15cm höher wird das Boot noch drehfreudiger um die Längsachse…. Würde an Deiner Stelle mal einen freundlichen Fachhändler aufsuchen, der sowohl Boote als auch Dachträger verkauft um zu schauen was möglich ist (ggf. mit Hilfe von Bügeln das Boot seitlich hochkant transportieren?). Faltboote wie Ally&Co wären vielleicht auch eine Option.
Hey Florian! Danke für deine Einschätzung! Ja,das mit dem Schwerpunkt macht natürlich Sinn. ...mmhhhh,das Problem bei unseren Wohnmobil ist: Es ist nen VW Bus T3 mit Dehler Hochdach und da passen nur wenige Träger bzw. das Dach baut nicht besonders hoch auf... Gibt Leute die transportieren recht und links jeweils ein 1er Kajak an dem Dach. Kann man den ungefähr sagen, wie breit ein Kajak/Kanu mit höhergelegter Sitzposition sein sollte, um nicht ständig baden zu gehn. Ab und zu mal ist okay
Wenn ich bei Tandemfaltcanadiern sehe, dass keiner serienmäßig unter 84cm liegt, ist das schon mal eine Referenz. Wenns schmäler wird steigen die Anforderungen an Gleichgewicht und/oder erfordern die Fähigkeit zu stützen. Wirklich erfahren, wo Euer Wohlfühlbereich endet, werdet Ihr wohl eher durch Ausprobieren. Solo ist das freilich auch noch leichter, weil man alleine nur auf seinen Beteich achten muß. Im Tandem muß die Schnittmenge für beide passen. Ich bin auch schon mal zu zweit ein 3,80m Kajak mit 78cm Breite und noch schmälerem Auflagebereich am Wasser im knieen gefahren. Das war allerdings höchst instabil und war recht unkomfortabel, aber das kentern haben wir gleich am Einstieg geprobt und danach gings. Aber die Gemütlichkeit eines Kanadiers kam da nie auf. Da muß man klar unterscheiden, was 'geht' und was ist schön.
ich fahre neben dem Canadier auch Seekajak, die sind zwischen 54 bis 64 cm breit. Bei allen Seekajaks (die Tourenkajaks sind annähernd baugleich, nur die Form des Unterschiffs ist etwas anders) sitzt man meist 1 cm über dem Boden, eine Erhöhung um 2 cm verändert die primäre Kippstabilität enorm. Bei Wiedereinstiegsübungen sitzt man auf dem Deck hinten der Luke (nennt sich Cowboy-Einstieg) und ist ca 15 - 18 cm über dem Boden. Um dabei nicht mit dem Boot umzukippen muß man schon die Unterschenkel im Wasser baumeln lassen um das Gleichgewicht halten zu können. So eine Bootsform als Canadier kann ich mir nicht vorstellen.
Du willst das Boot seitlich an Fahrzeug hängen? Da wird das Boot doch hochkant am KFZ befestigt? Hat da nicht die Höhe des Bootes nicht mehr Einfluß auf die Breite des KFZ als die Breite des Bootes?
Hallo Henning, die Firma Zölzer in Essen (zoelzer.de) bietet alle möglichen Lösungen für den Bootstransport auf Fahrzeugen an. Die Investition in ein taugliches Trägersystem ist sicherlich lohnender als Geld für ein "verschlimmbessertes" Kajak zu versenken.
das gabs mal ... Der Team von Hammer war und ist ein 5 m langer enorm kippstabiler 2er-Kajak. Nicht allzu schnell, aber alles auf einmal gibts selten. Von dem abgewandelt gab es ein Boot (Name vergessen) das erhöhte Sitze hatte, auch eine Langluke und idealerweise als Kanu gepaddelt wurde. Akternativ mit Doppelpaddel zu fahren hatte Hart zwar angepriesen, aber das funktionierte schlechter als mit Stechpaddeln. Nach dem Verkauf an Metzeler wurde das Boit noch kurz weitergebaut, dann aber nicht mehr. Hört sich nach Geschichtsbuch an? Der Team wurde später als Altmühl(? ) in lausiger Qualitöt von Hammer weitergebaut, dann von noch einem anderen und lebt heute nicht exakt aber fast 1:1 in dem Bavaria AMAZONAS 2 weiter. Wenn, dann würde ich mit diesem bzw. einem dieser liebäugeln.
Einen Team hatte ich als Jungendlicher und man konnte selbst stehend so einiges wofür andere anlanden müssen. Der kann schon was ab.
Die schmalsten Boote für sitzen und Stechpaddel sind wohl Outrigger, ein OC2 kann gut unter 45cm Breite liegen. ABER die sind dann sehr lang 7+Meter. (Irgendwo muss das Volumen für 2 Personen ja herkommen.)
Auch wenn es hier eher mitleidig betrachtet wird (kein Süllrand, kein Sitz), Standup-Boards sind das dünnste was man transportmäßig findet.
Ich würde empfehlen mal bei Faltbooten zu schauen, wenn wirklich kein Dachplatz zur Unterbringung da ist.
Kajaks als Kanadier fahren geht schon. Du musst nur das richtige Boot auswählen. Ich fahre zum Beispiel meinen 1999er OldTown Loon 120 nur mit dem Stechpaddel, im Sitzen, aus einer etwas erhöhten Sitzposition. Dazu lege (oder gurte) ich auf den originalen Sitz einen 5-6cm starken, etwas härteren Schaumstoff, der wenig nachgibt aber bequem ist. Damit ergibt sich eine Sitzhöhe von ca.8cm, die zum Paddeln mit dem Stechpaddel sehr bequem ist. Das Paddel ist entsprechend kurz. Hier noch eine historische Webseite von Old Town zu dem Boot: https://web.archive.org/web/200006071545...om/loon120.html Den gabs später auch als 2er.
Den Loon habe ich am liebsten auf Seen und dem Meer gefahren. Er ist ein wirklich sicheres, kippstabiles, flottes Boot, das eher an ein Faltboot mit festem Rumpf, als an ein Seekajak erinnert.
Den Bootstyp nach dem Du schauen musst nennt "Recreational Kayak". Das sind meist etwas breitere (80cm), kippstabile Kajaks, die dennoch gut laufen. Eine lange Luke ist wichtig um entspannt in der höheren Sitzposition die Beine unter zu bringen.
Als leichte Alternative zum Loon habe ich mittlerweile noch ein Nortik Scubi 1 XL. Das ist ein Faltboot/Schlauchboot Hybrid in dem sitzt man sowieso schon recht hoch. Mit der 5cm Sitzerhöhung fahre ich es eigentlich nur mit dem Stechpaddel. Das Boot gibts auch als 2er (Scubi 2 XL)und womöglich ist der bereits als Kajak bequem genug für Dich.
Bei beiden Booten montiere ich manchmal eine Steueranlage, dann paddelt es sich gerade bei Wind doch etwas einfacher.
Im Loon hatte ich kurzzeitig einen Kanadiersitz direkt an den Süllrand geschraubt. Das war dann zum Sitzen zu hoch und zum Knien zu niedrig... Außerdem wird das Boot von anderen Familienmitgliedern als Kajak gefahren, so dass die Sitzerhöhung die einfachste Lösung ist.
noch ein Nachtrag. Der 2er den ich meine ist der OltTown Loon 160T (die alte Version, um die 2000er gebaut). Der ist so was von bequem, und verträgt auch locker eine etwas erhöhte Sitzposition. Der größte Nachteil bei dem Boot sind die 37kg, die Du aufs Dach hieven musst. Die Boote sind bei Verleihern oft noch im Einsatz. Vielleicht hast Du irgendwo Gelegenheit mal eins zu testen.
Ich hab zb einen gumotex Palava. Ist fast eine eierlegende wollmilchsau. In 15 min bist damit im Wasser. Sitzposition ist canoelike. Die Windempfindlichkeit ist erträglich. Ich setz in bei längeren Gepäckstouren ein, wo ich mit Öffis zurück muß.
ZitatAls leichte Alternative zum Loon habe ich mittlerweile noch ein Nortik Scubi 1 XL. Das ist ein Faltboot/Schlauchboot Hybrid in dem sitzt man sowieso schon recht hoch. Mit der 5cm Sitzerhöhung fahre ich es eigentlich nur mit dem Stechpaddel.
@st_canoe Interessant ! Heisst das, du paddelst es im knien ? Meine Frau ist am überlegen sich eins anzuschaffen... Lg, Rob
den Scubi paddele ich im Sitzen. Ich hab schon überlegt den Sitz umzubauen, finde es aber nicht so einfach, da ich zum Knien gerne eine einigermaßen ebene Fläche hätte. Am problematischsten sind die hohen, v-förmigen Streben, die den Rumpf an er Sitzposition stabilisieren und den Sitz halten. Das wäre die erste große Änderung. Einen Kniebrett oder einen höheren Sitz bräuchte es auch noch, damit man die Füße überhaupt unter dem Sitz durch bekommt. Außerdem müsste der Bereich, in dem die Knie auf dem Boden liegen, stabilisiert werden, so dass sich die Knie sich nicht nach unten durchdrücken und etwas Halt haben. Das ginge vielleicht mit dem optional erhältlichen Dropstich Boden für das Scubi 1XL...
Das alles ist mir ehrlich gesagt zu viel Aufwand. Mit der 5cm erhöhten Sitzposition paddelt es sich schon wesentlich entspannter und das reicht mit momentan.
Außerdem wird das Boot auch von meiner Frau mit Doppelpaddel gefahren. Da dauert der Umbau des Sitzes ca. 5 sec. :)
Danke für die Infos ! Bzgl. Knien im Scubi könnte man ja mit einer Hartschaumplatte was basteln. Aber dafür ist er ja eigentlich nicht konzipiert. Es ist trotzdem ein interessantes Boot, das leicht zu transportieren und schnell einsatzbereit ist.
Das ultimative Beispiel, wie ein Canoe, der eher an einen großes Kajak erinnert, mit Stechpaddel, Schalensitz und Steueranlage gefahren wird liefert Verlen Kruger. Er hat seine Boote speziell für seine Expeditionen konstruiert und erfolgreich eingesetzt.
Seine Homepage gibt es glücklicherweise noch im Archiv, es gibt viele Seiten über ihn und einige Videos sind auch noch erhalten:
Letztendlich lassen sich viele Kajaks mit einem Stechpaddel fahren und umgekehrt Kandier mit dem Doppelpaddel. Das ist eher eine Frage der persönlichen Vorlieben, als eine feste Regel...
Ich paddele jedenfalls ausdauernder und für mich schonender mit dem Bentshaft im Gegensatz zum Doppelpaddel. Außerdem ist es trockener im Boot und ein Stechpaddel wiegt typischerweise auch weniger. Das mach auf die Dauer schon was aus ;)
Hab das Scubi XL gestern probe gepaddelt. Knien geht wegen dem Sitzgestänge so nicht, aber er lässt sich wirklich gut mit dem Stechpaddel fahren. Das Boot hat einen guten Geradeauslauf und muss nicht viel korrigiert werden. Zudem ist es super kippstabil.
Ich war mit meinem Scubi XL vor einigen Wochen auf der Havel und der kleinen Seenplatte unterwegs und war wieder sehr zufrieden mit dem Boot. Für mich sind auch die 12 kg Bootsgewicht von Vorteil, denn schwere Kanadier habe ich gefühlt lange genug gepaddelt und geschleppt...
Zitat von st_canoe im Beitrag #16Letztendlich lassen sich viele Kajaks mit einem Stechpaddel fahren und umgekehrt Kandier mit dem Doppelpaddel. Das ist eher eine Frage der persönlichen Vorlieben, als eine feste Regel...
Für Kajaks auf alle Fälle historisch korrekt - inklusive Paddel. Gebaut von Harvey Golden nach einem Original aus dem 19. Jahrhundert. http://www.traditionalkayaks.com/
Mein Kanu bleibt auch dann ein Kanu, wenn ich mich von einem Regenschirm ziehen lasse
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Forum Übersicht
Offline
.
