meine Erfahrung: seit ewigen Zeiten im Mohawk und anderen größeren Canadiern auf allen möglichen Flüssen, auch mal leichtes WW, immer zu Zweit, die größte Tour der Yukon mit fast 800 km. Aber nie einen Lehrgang gemacht.
Ich: männlich 63, 110 kg,
Jetzt der Keewaydin 15. Solo. Schon das Einsteigen, besonders am Steg sehr wacklig. Besser auf Sand. Knien geht leider nur kurze Zeit. Im Sitzen und mit Wellen (jetzt gerade auf dem Neckar mit Berufsschiffahrt) leider nur begrenzter Spaß; bedenklich weil keine Lust ins Wasser zu fallen.
Gibt es etwas, was helfen kann, das wacklige Gefühl zu reduzieren? Balast? Kanten? Hinnehmen? Boot verkaufen? Nee, dazu ist der Keewaydin viel zu schön.
hab ähnliche Statur, bin den nur einmal gepaddelt, bin ganz ehrlich, ging mir genauso. Bin auch kein Gleichgewichtsgenie und werd nie eins werden!!!!
Bin immer unsicher, aber ich denke, man gewöhnt sich mit der Zeit daran, kann auch kaum noch kniend fahren, nur wenns brennt, meist mit einem Fuß knieend einen gestreckt, und dann wieder wechseln, aber schönes Boot , stimmt, probiers einfach mal auf einem warmen Kiesweiher, in Ruhe dran gewöhnen, dann mal guggen wie weit geht kanten ohne und wie weit mit Reinfallen, rauslaufen ausleeren weiterspielen, Balast mit tiefem Schwerpunkt kann ich mir schon vorstellen ändert da was...Versuch macht Kluch, wenns dann nicht fruchtet und die Unsicherheit bleibt...Mattawa solo fahren :-) ich hab einen Solo Plus z.B.
klar sie Soloprofis werden jetz lachen, aber fühl mich sogar im Rendevouz unsicher wacklig klar kann ich den auch paddeln im ruhigen Wasser, oder den Argosy aber der is mir noch suspekter :-)
Mit dem Esquif Echo kam ich komischerweise besser zurecht, obwohl ich für den vmtl. zu schwer bin...
Muß aber auch sagen, bin die Boote höchstens 30 min mal gepaddelt, beim Treffen, denke mit der Zeit gibt es sich auch etwas.
Müsste ich vmtl. auch mal länger damit probieren.
Liegt aber an mir und nicht am Boot, bin auch auf hohen Leitern sehr unsicher, geht trotzdem rauf :-)
najao so n Solocanadier ist eben doch ein wenig agiler als Touren-Packesel. Bin selber noch nicht in Deinem Boot dringesessen (nur gerade mal die Google-Bildersuche bemüht) aber vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit den Sitz etwas tiefer zu hängen um den Schwerpunkt tiefer zu bekommen - auch wenn es nur 5-10cm sind - das macht richtig viel aus 😉. Beim Einsteigen vom Steg hilft nur möglichst schnell in die Bootsmitte zu kommen, sich an beiden Seiten festzuhalten und den Körperschwerpunkt runterzubekommen (deshalb fällt es Dir auch einfacher aus dem Wasser einzusteigen…) - ist einfach auch Übungs-/Gewöhnungssache
Sehe das nicht ganz so schwarz und weiß wie mein Vorschreiber. Habe als Jugendlicher meine ersten Kanuerfahrungen in einem Kajak (Vereinssportgerät…) auf dem Neckar gemacht und jedes Binnenschiff was vorbeikam verflucht. Man gewöhnt sich sehr schnell daran (gut mit zunehmenden Alter mit Sicherheit langsamer). Aber irgendwann stellt man fest dass man ähnlich wie beim Rodeo sehr viel ausgleichen kann und mit der Zeit empfindet man es als normal bzw denk nicht mehr darüber nach und fühlt sich entsprechend sicher. Die Gewohnheit (insbesondere wenn man vorher schwer beladene, träge, kippstabile Tourencanadier gepaddelt ist) spielt die größte Rolle. Einfach trainieren dann passt das.
aus technischer Sicht gebe ich mal meine Ideen ein: - Soweit ich weiß ist das Boot eher zum knieend fahren ausgestattet. Also Sitz so hoch, dass du die Füße gut drunter bekommst. Wenn das so ist, du aber eher sitzend fahren musst, dann kann eine im Bootskörper tiefere Montage des Sitzes wirklich viel Stabilität bringen. Und sie wird dich auch nicht stören, da du dann nicht mehr knieend fährst. - Aus meiner Sicht zwingend ist dann aber auch eine Fußstütze, damit du mehr "feste" Kontakte zum Boot aufbauen kannst. So sind viele Canadier (z.B. Wenonah) ausgestattet und das funktioniert wirklich gut. - Wenn es dann auf dem Wasser unruhig wird empfehle ich (sitzend mit Fußstütze) die Beine so zu spreizen, dass sie rechts und links den Süllrand berühren. Damit kannst du bei Wellen das Boot noch weiter/besser stabilisieren und ggf. aktiv ankanten. - Bei der Änderung der Sitzhöhe bitte unbedingt daran denken, dass dein Paddel ggf. etwas kürzer werden muss, einfach um wieder die beste Ergonomie und Paddeltechnik zu ermöglichen. - Einsteigen ist natürlich immer "kippelig" weil dein Schwerpunkt eher VIEL höher ist wenn du dich ins Boot bewegst. Das ist echt Übungssache. Hier empfehle ich die klassische "Paddelbrücke" VORNE aus der Kajakwelt. Ja auch die Variante HINTEN kann je nach Lage der Duchten möglich sein und ist noch "sicherer". Das erste Bild zeigt mein Boot mit Sattelsitz und Fußstütze, das zweite die beschriebene Sitzposition mit den Knien am Süllrand. Das habe ich für die Befahrung einer Bootsgasse gemacht, normalerweise habe ich die Knie nicht am Süllrand.
Aus gefühlter Sicht: Das Gefühl für das Boot und seine Eigenschaften (hier sogenannte geringere Anfangsstabilität) kannst du technisch beeinflussen. Aber es erfordert auch Übung / Gewöhnung. Üben kannst du einsteigen, aussteigen und ankanten. Damit bekommst du ein Gefühl für das was dein Boot macht, wenn es nicht mehr in der ausbalancierten Lage ist. Und das ist der entscheidende Punkt aus meiner Sicht: Ausprobieren, wann es sich wie verhält, möglichst nicht mitten auf der Bundeswasserstrasse (Ufernähe, keine Strömung, wenig Wind) und ggf. mit Begleitung und Video. Dann siehst du was du machst und was das Boot macht.
Grüße von der Mittelweser
Volker
Solo Canoe: GRB Newman Classic XL Paddle: BlackBart Bentshaft, Northstar Voodoo Tandem Canoe: Wenonah Itasca
Hi Addi, ich paddle meinen Keewaydin 15 bei jedem Wetter, Pegel, gegen die Strömung und mit der Strömung, Wildwasser bis 2. usw. Was die Wellen der Berufsschifffahrt betrifft, habe ich bis dato einiges an Erfahrung gesammelt und bin zurecht gekommen. Sportboote oder Boote von den Streitkräften sind da aus meiner Erfahrung noch ekliger...aber gut für die Übung und immer willkommen :-) Anfangs empfand ich mein Kanu ebenfalls etwas kippelig, mit der Zeit legt sich das. Meine Füße brauchten ebenfalls Gewöhnung, da etwas eng. Ich habe über Jahre über meine Fahrten im Keewaydin auf der Donau und anderen Flüssen berichtet, einiges an Feedback was mir mein Kanu vermittelte, habe ich versucht in Worte zu fassen. Es gibt auch ein Reviews... da war ich aber noch ein richtiger Anfänger! Jetzt bin ich es immer noch und habe einige schon eingeholt und überholt :-)
Ich glaube es liegt entweder an Deinem Körpergewicht, ich wiege nur 65 Kg oder an der Übung oder an beiden. Wenn mein Kanu Gepäck an Bord hat, empfinde ich mein Kanu weniger kippelig. Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
ich wiege 80kg und bin 173cm groß. Ich fühle mich in dem Boot sicher. Meinen Argosy empfinde ich kippliger. Aus meiner Zeit als Kajaker habe ich die Erfahrung gemacht, wenn mann sich in einem Boot von Anfang garnicht wohl fühlt, wird das auch nichts. Wenn du außer deinem Gewicht auch noch groß bist ist das warscheinlich dein Problem.
Der K 15 hat auch für weniger erfahrene Paddler genügend Anfangsstabilität. Ein super guter Canadier wenn das Wasser nicht zu wild wird. Mit ganz viel Leichtlauf ...
Mein Tipp: Den Sitz passend montieren und üben, üben, üben ... An "kipplig" gewöhnt man sich schnell, an schlechte Performance nicht.
ja, erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Es ist ja nicht so, als wenn der "Schöne" erst seit wenigen Tagen bei mir ist. Bin schon am Mittelmeer und der Ostsee gepaddelt, natürlich nur nahe zum Ufer, die Schwentine, da wars richtig schön ruhig, auf einem größereren See in unserer Nähe, auf Main und jetzt Neckar. Natürlich wird man mit der Zeit routinierter. Ich glaube die Idee mit dem tiefer legen des Sitzes werde ich mal in Angriff nehmen; vielleicht zusätzlich die Fußstütze. Danke nochmal für Eure Ideen.
Zitat von addi im Beitrag #11Ich glaube die Idee mit dem tiefer legen des Sitzes werde ich mal in Angriff nehmen; vielleicht zusätzlich die Fußstütze.
Ich habe meine Sitze lieber nicht so niedrig, kriege dann schneller Probleme beim Knien - weil die Füsse nicht mehr so gut unter den Sitz passen. Breit kniend im Boot habe ich immer noch die größte Kontrolle und kann eine Kippligkeit am Besten ausgleichen. Habe deshalb bei meinem Merlin II den Sitz sogar etwas höher gesetzt. Ging zwar zu Lasten der Stabilität, fühle mich aber dennoch sehr viel wohler damit.
Hallo Rene ...genau wie ich auch ! ...in meinem ARGOSY und auch an meinem SANDPIPER und es hat geklappt....
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Breit kniend im Boot habe ich immer noch die größte Kontrolle und kann eine Kippligkeit am Besten ausgleichen. Habe deshalb bei meinem Merlin II den Sitz sogar etwas höher gesetzt. Ging zwar zu Lasten der Stabilität, fühle mich aber dennoch sehr viel wohler damit. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Knien ist für die Bootskontrolle das beste, das gibt kein Sitz her. Vielleicht hilft eine andere Kniematte zumindest in schwierigen Passagen kniend zufahren.
Zum Ein - und Aussteigen vielleicht mal bei einem Treffen oder einer Gruppentour die Einsteigenden genau beobachten. Wenn man immer nur in "Badeplattformen" gestiegen ist, ist man da vielleicht etwas luschig trainiert.
selbst ich gewöhne mich ans knien. Dabei sind die Knie gar nicht das Hauptproblem, sondern die gestreckten Fußgelenke. Die stütze ich, wenn es zu sehr schmerzt mit einer abgeschnittenen Poolnudel. Brauche dennoch alle zwei Stunden eine Pause, um wieder Blut in die unteren Extremitäten zu bekommen.
Kniend bekomme ich jedoch nach und nach die Kippeligkeit immer besser in den Griff, bzw. die Angst vor dem Kentern, die das Hauptproblem ist. Die ganze Sache spielt sich sowieso im Kopf ab.
genau Stefan, das is auch mein Hauptproblem beim Knien, die Füsse, nicht das Knien an sich, hab mir den Sitz auch höher gesetzt, damit ich da auch im Winter mit den Stiefeln gut Platz hab unter dem Sitz.
Workshop bringt viel. Ein Paddler aus der Schweiz wollte schon das Kanu tauschen - bis zum Kurs. Seitdem ist alles bestens und er genießt den Leichtlauf eines Keewaydin 15.
Zitat von addi im Beitrag #1Gibt es etwas, was helfen kann, das wacklige Gefühl zu reduzieren? Ballast? ... Boot verkaufen?
Moin Addi,
Ich werde nie lernen, auf einer Slackline zu laufen, obwohl ich mich ohne Probleme in mein Boot stellen kann. Das schwingt zwar auch, aber viel ruhiger. Wenn ich da ein bisschen Gebäck (und eine Menge anderes Gerödel) mit rein schmeiß, wächst die Masse noch und der Schwerpunkt des Bootes wandert weiter nach unten. Sehr angenehm, incl. Franzbrötchen, Kaffee und anderem Luxus
Ballast ist aber auch als Trimm-Gewicht eine Option, und zwar nicht nur nach vorn und achtern, sondern auch zur Offside. Trimmung hat einen enormen Einfluss auf das Fahrverhalten, macht das Boot ruhiger, berechenbarer. Also ja: auf alle Fälle auch Ballast. Als echten Trimm-Ballast finde ich für ein Solo zwei Packs mit je drei bis vier 1,5l Wasserflaschen optimal.
Zu den Füßen hat Sebastian mal gemeint, die könne man am besten morgens nach dem Aufwachen im Bett trainieren, wenn die Sehnen und Muskeln schön entspannt sind.
Vielleicht brauchst du aber auch nur ein zweites, drittes... Boot