welches Öl nehme ich um den Holzsühlrand und die Holzteile auch den Sitz von meinem Canadier am besten zu pflegen? Reicht es das Öl mit einem Lappen auf zu tragen? Ist es unbedingt notwendig die Oberfläche anzuschleifen?
Das Kanu ist neu, ich habe es seit fast einem Jahr, selten benutzt und trocken gelagert.
Leinöl kannst Du nehmen. Aber nur erst satt auftragen und nach 20 Minuten das, was nicht eingezogen ist, gut abputzen. Dann wieder satt auftragen und abputzen. Öfter wiederholen. Benutzte Lappen sind selbstentzündlich. Am besten in wassergefülltem Behälter entsorgen.
Zum Nachölen so alle halbe Jahre aufgekochtes Leinöl nehmen.
Sonnenlicht beschleunigt die Autoxidation des Leinöles. Also ganz wichtig: Boot öfter fahren, aber das wird Dir Dein Boot sowieso mitteilen, wenn Du es ölst.
Fragst Du fünf Leute zum Ölen, bekommst Du mindestens sechs Meinungen zu hören. Ich habe schon zwei. 😊
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Viele Fragen tun sich auf: Verdünnen des Leinöls mit Aceton, damit das Öl tiefer eindringt? Aber wo Aceton ist, ist kein Öl. Soll die erste Ölung auch mit gekochtem Leinöl erfolgen? Aber das ist zähflüssiger und dringt nicht so tief ein. Dann das gekochte doch verdünnen? Ungekochtes nehmen und nach dem Auftragen mit der Heißluftpistole erhitzen? Aber dann kommt ein Teil des Öls wieder aus dem Holz heraus.
Fontane würde sagen: Ölen, das ist ein weites Feld.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
Hallo zusammen, hört mit dem Leinöl auf. Es gibt mittlerweile Ölmischungen die wesentlich angenehmer sind, sie trocknen nämlich klebefrei und über Nacht. Ich kann leider keinen Typ geben für das von mir verwendete Öl, da es hier in der Schweiz nicht unter dem gleichen Namen verkauft wird wie in D. In der Schweiz erhältlich als Glanzöl 1410 bei Feyco-Treffert. Ist relativ teuer 40.-- Liter aber jeden Rappen wert. Auch die Öle die für Gartenmöbel angeboten werden eignen sich sehr gut. Gruss Paul
Würde auch kein Leinöl nehmen, weil lange Trockenzeit. Ich nehme (für Süllrand und Paddel): Wenn Öl, dann Tungöl mit 10% Orangenöl Oder: Owatrol Deks Olje D1
Ich benutze Le Tonkinois Öllack und das für den Erstauftrag mit Balsamterpentinöl verdünnt.
und immer wenn ich mal Zeit habe und Lust mit einem Leinöllappen drüber. Anschleifen nur bei Schadstellen ...
Leinölfirnis, also aufgekochtes Leinöl (da reicht auch das vom Supermarkt) funktioniert auch super ...
Und wenn es auch 20 Schichten und ewig zum Abtrocknen braucht ... das Ergebniss mit Leinöl ist gut, günstig und wahnsinnig therapeutisch :o)
Gute Besserung :o)
---------------------------------------------------------------- "Pain is temporary, glory is forever" ---------------------------------------------------------------- Sampson Boat.Co Acorn to Arabella Blue Horizon
ich verwende für meine Holzpaddel, Stechpaddel und Grönlandpaddel, und Süllrand Arbeitsplattenöl. Das ist Lebensmittelecht und eignet sich auch für Kinderspielzeug. Da gehe ich von aus, das es auch im Wasser keine wassergefährdenen Spuren hinterläßt. Und nach der Behandlung ist alles schön griffig. Und wenn man mal aus lauter Verzweiflung ein Beißholz benötigt, schadet dann auch nicht der Gesundheit. Alternativ eignet sich auch Hartöl für Küchenplatten. Es gibt das gleiche auch als Wachs, da habe ich aber den Eindruck, das es weniger in das Holz einzieht. Vor dem Ölen schleife ich immer ab, da ist nach häufigerem Gebrauch in eingen Stellen mit wenig Nutzung so eine Speckschicht drauf, die ich sehr unangenehm empfinde. Geplfegt wir meist 2 mal im Jahr.
Für Holzelemente, die langen Hautkontakt haben (z.B. Paddelschäfte) nehme ich auch lieber Lebensmitteltaugliches Öl. Für den Süllrand Owatrol D1 und D2
Sie erste Ölung wäre klassischerweise sog. Halböl. Kann man fertig kaufen oder selber mixen. Man kann zwar auch heißes Sonnenblumenöl nehmen das gut einzieht, aber L. trocknet besser.
Damit Leinöl schneller trocknet, können Stoffe zugesetzt werden, die man in Leinölfirnis findet. Wenn das nicht reicht oder wenn man mit Nur-Leinöl beginnt, kann man auch einen x-beliebigen billigen Klarlack auf Kunstharzbasis dazugeben. Nicht mehr als 1/4 bis 1/3. Weniger als 1/8 bringt nicht viel.
Thungöl ist zwar Natur aber von seinem Charakter her mehr Lack bzw. Lacklasur als Öl.
Hier sind ja inzwischen ne Menge guter Tipps. Dabei ist vielleicht interessant, daß hier drei leicht verschiedene Oberflächen-Mittel erwähnt werden.
1.Öl Reine Öle polymerisieren (verharzen, "trocknen") nur sehr langsam (Leinöl, Tungöl...) oder gar nicht (Sonnenblumenöl, Parafin-Öl/Weißöl - wird zum Nachbehandeln von geölten Möbeln verkauft).
2.Ölfirniss besteht aus voroxydierten Pflanzenölen (Leinöl, Tungöl...), denen zur schnelleren Trocknung Sikkative zugesetzt werden.
3.Öllack (Owatrol, Le Tonkinois, Glanzöl1410...) enthält Alkydharz (~Kunstharz-Lack). Das übernimmt zum einen die Funktion der Trockenstoffe und bildet zum anderen einen Lack-Film an der Oberfläche.
Was nun für wen besser passt, kann jeder selber überlegen. Für meine Holzarbeiten benutze ich das Hartöl von Kreidezeit - ein Ölfirniss mit Kolophonium, das ich nach Bedarf mit Balsam-Terpentin verdünne. Da Ölfirniss zum Trocken Wärme und UV-Licht braucht, werd ich den Süllrand von meinem Boot aber erst ölen, wenn es hier wieder etwas wärmer ist.
Ich habe vom Vorbesitzer einer meiner Boote die Praxis übernommen, den Süllwand zu wachsen statt zu ölen. Funktioniert super und fühlt sich richtig gut an.
Kann ich mir gut vorstellen. Für die Erstbehandlung würde ich aber trotzdem Ölfirniss nehmen, da er in's Holz einzieht und es dadurch imprägniert. Wachs bleibt wie Lack auf der Oberfläche.
ich habe die Süllränder unseres Canadiers mit dem gleichen Bootslack behandelt mit dem ich auch das fertige Laminat gestrichen habe - alles in einem Durchgang und in insgesamt drei Lagen. Das war 2015. 2017 hatten wir ein kleines "Hoppala" auf der Amper - ich mußte einen Bruch im Boden flicken und habe bei der Gelegenheit gleich das ganze Canoe leicht angeschliffen und neu lackiert - nötig wäre es eigentlich noch nicht gewesen, je nun, zwei kleine Schabestellen am Süllrand waren ja doch schon ein wenig angegraut, hätten aber noch lange gehalten bevor Handlungsbedarf besteht. Seither keine Notwenigkeit des Nachbesserns.
Sitze und auch die Paddel habe ich mit PurSolid von AURO behandelt, jeweils fünf Lagen. Womit ich Küchenarbeitsplatten sehr feuchtigkeitsresistent bekomme muß wohl auch hier funzen, so meine Überlegung und richtig war's. Trotz erschwerter Bedingungen wie UV-Licht oder mechanischer Belastung. Sitze mußte ich noch nicht nachölen, Paddel kommen am Ende der Saison bei Notwendigkeit zum Ausschleifen von Cuts in die Werkstatt, das Geschliffene wird wieder ordentlich geölt, der Rest gereinigt (Bundeskanzlermischung, auch von AURO) und einmal mit PurSolid komplett behandelt. Ansonst, wenn nicht nötig, gehe ich mal auf die Schnelle mit einem ölgesättigten Auswischfetzen über die Paddel drüber, reicht völlig.
Öle gibt es Viele, und richtig appliziert erfüllen sie auch den Zweck. Faustregel: Lieber viele dünne Lagen als eine zu Dicke - das trocknet kaum bis nie - dauert aber dementsprechend lange bis eine brauchbare Veredelung gegeben ist. Bei Idealbedingungen minimum 24 Stunden je Lage.
Und wenn ich hier schon vom Ölen schreibe, die obligatorische Bitte und Warnung gleich mitgeschickt: Ölgetränkte Lappen unbedingt ausgebreitet liegen lassen bis sie vollständig getrocknet sind, dann können sie im Restmüll entsorgt werden. Zusammen geknüllte Auswischfetzen haben eine extrem hohe Selbstentzündungsgefahr, alles schon selbst erlebt, geht schneller als mensch denkt. Und auch wenn im Winter der Ofen schön bullert - der feuchte Auswischfetzen hat da drinnen nichts zu suchen, eine MVA fährt doch mit anderen Temperaturen und hat zudem i.d.R. sehr gute Filter...