Vor zwei Wochen habe ich ein „familien-freies“ Wochenende genutzt und bin fast den gesamten Samstag draußen gewesen. Erst bin ich gut zwei Stunden bei 5 °C gepaddelt. Danach war ich ganz gut durchgekühlt und hatte mächtig Hunger. Da kam mir mein neues Spielzeug genau recht. Am Bootshaus haben wir eine recht geschützte Stelle mit Feuerschale. Als erstes habe ich mir eine Tasse Tee gemacht. Tatsächlich reichen ein oder zwei Stücke Anmachholz, um 800 ml Wasser im Kelly Kettle (aus Irland) zum Kochen zu bringen. Der Trick ist, das Holz in kleine Späne zu zerlegen, damit die Flammen hoch schlagen. Glut ist nicht gewünscht. Die einzige Herausforderung ist, das kleingemachte Holz kontinuierlich zuzufügen, damit das Feuer schön weiter lodert und nicht aus geht. Den Tee habe ich dann in einer Kupilka (Tasse aus Holz und Kunststoff, finnisch) gemacht. Mein Sohn hatte sich solch eine Tasse zu Weihnachten gewünscht und ich konnte bei meiner Spielzeugbestellung nicht darauf verzichten, mir auch so eine Tasse anzuschaffen. Die Haptik war schön, und sie gab genau so viel Wärme nach außen ab, dass ich meine kalten Hände wärmen konnte, ohne dass der Tee zu schnell auskühlte. (Leider habe ich vom Kelly Kettle in Aktion kein Foto gemacht.)
Dann war da noch der Hunger. Das Highlight war, Brötchen im Reflektorofen zu backen. Da ich morgens zu faul war, habe ich fertigen Pizzateig gekauft, in Streifen geschnitten und aufgerollt. Vom Reflektorofen habe ich schon vor Jahren gelesen. Es ist eine einfache Blechkonstruktion, die vor das Feuer gestellt wird, und die Strahlungshitze der Flammen zum Backen nutzbar macht. Das Prinzip wird schon seit dem 17. Jahrhundert verwendet.
Meine Version ist aus Aluminium, klappbar, handgefertigt in Schweden und sicherlich auch gut im Boot zu transportieren. Da ich das Feuer nicht zu groß gemacht habe, dauerte es ca. 40 Minuten, bis die Brötchen gut waren.
Als die Brötchen fast fertig waren, habe ich einen Pfannenknecht (norwegisch) in das Feuer gestellt und darauf dann eine Stahlpfanne um mir ein kleines Stück Fleisch zu braten. Das Essen hat mir ungefähr so viel Spaß gemacht wie das Kochen und das Paddeln davor!
Schön fand ich, dass ich das wärmende Feuer direkt zum Kochen nutzen konnte. Beim Dutch Oven sind die Kohlen nicht halb so heimelig...
Habt Ihr Erfahrungen mit anderen Kochmöglichkeiten am Feuer gemacht? Was könnt Ihr noch empfehlen, um die Feuerküche aufzurüsten?
Dreibein mit Kette zur Höheneinstellung und Topf für Beinscheibensuppe. Manchmal wird das Dreibein auch mit Grillrost verkauft. Große Pinzette z. B. Zum Nachlegen von kleinen Holzstücken beim Kelly Kettle oder Hobo, wenn ein Topf draufsteht.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
- Für den Espresso, den Teepot und die Handmuurikka auf Tagestouren den Künzi.
- Für Gepäcktouren einen ausrangierten Edelstahltopf oder den kleinen Dutch Oven, Teepot, manchmal auch den Kelly Kettle, die Handmuurikka oder eine ausrangierte Edelstahlpfanne von WMF mit Henkeln auf der kleinen Hekla-Feuerbox von Tentipi. Als Backup den Trangia(ca.30 J.alt) mit Gaskartusche.
- Fürs Standquartier, die große Hekla-Feuerbox mit einem Topf/Dutch Oven(Alu) und ner Pfanne zusätzlich + den Kelly Kettle. Als Backup den zweiflammigen Coleman Benzinkocher(ca.25 J.alt).
Zum Grillen den Brändi.
Natürlich alles mit entsprechendem Bodenschutz oder auf vorbereiteten bzw. vorgesehenen Feuerstellen.
ps: Der Künzi ist eigentlich immer bei, für den mittäglichen Espresso aus der Bialetti.