bin ganz frisch hier & hatte mich zunächst mit quer durchs Forum lesen beschäftigt. Möchte mir nach vielen Jahren endlich den Traum vom eigenen Kandier erfüllen. Das Objekt meiner Begierde wäre das Pakcanoe 170, da hab ich mich schon nach reiflicher Überlegung zu 99% fest drauf eingeschossen. Meine Frage hierzu: kann man das Teil bei Lust und Laune (und entsprechendem Können) auch notfalls im Solobetrieb bewegen? Habe hierzu nirgends einschlägige Erfahrungswerte finden können und hoffe, dass ihr mir evtl. weiterhelfen könnt.
Im 'Notfall' kann man praktisch jedes Kanu solo bewegen. Es ist dabei immer die Frage ob es effizient oder ergonomisch sinnvoll ist. Wenn auch noch Wind hinzu kommt dann wird's jedoch schnell mal unlustig. Soweit vorab. Das Pakcanoe 170 ist mit seinen 96cm sehr breit. Unter solofahren verstehe ich: sitzen am Bootsdrehpunkt mit der Möglichkeit, sein Paddel vor und hinter dem Drehpunkt einzusetzen. Und das (zumindest vor dem Drehpunkt) auch auf der offside. Da liegt dann bei 96cm das Problem. Um auf die offside zu kommen, muss man bei dieser Breite auf dem Sitz rutschen, was unkomfortabel ist und Unruhe ins Boot bringt. Für eine kleine Abendrunde auf einem windstillen See ist das alles kein Thema. Aber sobald Strecke, Wind und enge Kurven und kleine Kehrwasser hinzu kommen, wirst Du mit dem 170 solo wenig Freude haben. Da solltest Du eher das 165er in Betracht ziehen, wobei das mit wenig Beladung bei viel Wind auch Grenzen setzt, was aber grundsätzlich in der Natur des Canadiers liegt.
Solo Offside* paddeln ist selbst in unserem 150 Pakboat kaum gut machbar, zumindest für mich mit 183cm Größe. Dennoch finde ich, das Pakboat fährt sich super Solo, angekantet läuft es nach meinem empfinden besser als im Tandembetrieb gerade liegend. Ob auf dem Rhein bei recht viel Wasser oder auf Seen und engeren langsamen Flüssen, alles geht wenn man halbwegs paddeln kann und der Wind mitspielt.
Ein Kniebrett ist zu empfehlen. Insbesondere verschiebbar um auch bei Wind ein Chance zu haben. Ohne Wind, wird man kaum merken ob 150er oder 170er, bei Wind wird jeder Zentimeter mehr schwieriger. Wenn man den 170ger wirklich braucht, dann ist das so, wenn eventuell auch 160 reichen, dann das kürzere Boot.
* Das Paddel ohne umgreifen der Hände auf die andere Bootsseite führen um da ein, zwei Schläge zu machen. Braucht man eher in fließendem Wasser.
Noch eine Ergänzung: Wenn der Berg dahinter groß genug ist, fällt es kaum auf, dass der 170er für einen einzelnen Paddler (1,83m) ganz schön groß ist. Das Bild zeigt meine Wenigkeit mit 170er im Donaudurchbruch.
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #3Solo Offside* paddeln ist selbst in unserem 150 Pakboat kaum gut machbar, zumindest für mich mit 183cm Größe. Dennoch finde ich, das Pakboat fährt sich super Solo, angekantet läuft es nach meinem empfinden besser als im Tandembetrieb gerade liegend.
Hi Andreas, fährst du den 150er mit Conversion Kit?
Mit Conversion Kit finde ich offside eigentlich relativ angenehm!
Zitat von Onkel Kaktus im Beitrag #1Das Objekt meiner Begierde wäre das Pakcanoe 170, da hab ich mich schon nach reiflicher Überlegung zu 99% fest drauf eingeschossen. Meine Frage hierzu: kann man das Teil bei Lust und Laune (und entsprechendem Können) auch notfalls im Solobetrieb bewegen? Habe hierzu nirgends einschlägige Erfahrungswerte finden können und hoffe, dass ihr mir evtl. weiterhelfen könnt.
Hi Kaktus,
Du solltest überlegen, ob du tatsächlich einen 170er benötigst bzs. ob du tatsächlich regelmäßig solo paddeln willst! Brauchst du so viel Platz? Ein sehr guter Kompromiss wäre sonst vielleicht der 165 mit Conversion Kit! Ohne Kit n flotter 2er, der sich vernünftig solo paddeln lässt, mit Kit ein stabiles, etwas drehfreudigeres Boot.
Als Tandem echt super, ich wahr sehr erstaunt. Solo geht auch gut solange der Wind dich zufrieden lässt. Da muss man sich dann mit Zuladung und Trimmen helfen. Ansonsten wirklich toll. Ich war sehr überrascht
_________________________ Loosing is not an option !