Hallo an Alle, trotz intensiver Suche habe ich eime Frage zu Faltkanadiern noch nicht klären können. Wir fahren gerne kleine Flüsse mit reichlich Bäumen und großen Ästen, die oft nicht um- oder unterfahren werden können. Da heißt es meist mit Schwung auf den Baum fahren, aussteigen und das Boot rüberzerren. Das Ganze mit Gepäck für mehrere Tage bis zu 2 Wochen (Zelt etc., Verpflegung, Küche u.s.w.). Ist das mit einem Faltkanadier empfehlenswert umd falls ja, hat da eher Ally oder Pakboats Nehmerqualitäten? Ich weiß, die werden als wildwassertauglich gehandelt, aber ist eine etwas andere Beanspruchung. Ansonsten sind mir die Unterschiede zw. den beiden Firmen bewusst. Im Laden schien mir die verstärkte Haut des Pakboats einen Tick dicker und fester zu sein. Einen Festkanadier kann ich zwar lagern, aber leider nicht unkompliziert transportieren. Für Praxiserfahrungen wäre ich sehr, sehr dankbar!
meine beiden Allys (Tramp und Solo) mussten dieses Frühjahr gerade in Situationen, wie du sie beschreibst, hier an den Altrheinarmen sehr viel mitmachen. Hautmäßig haben sie davon gar keinen Schaden abbekommen (im Gegensatz zum Scheuern an irgendwelchen Betonwänden in Schleusen). Ein Nagel sollte natürlich aus so einem Baum nicht gerade hervorstehen! Probleme hatte ich dagegen eher damit, den vollgepackten Ally anzuheben. Da kommt das Gestänge doch an seine Grenzen und ich habe die wirklich schweren Gepäckstücke vorher rausgenommen.
Ich bin auch schon jahrelang solche holzigen Kleinflüsse gefahren und habe dabei kein Loch eingefahren. Allerdings bin ich auch immer relativ vorsichtig dabei, hebe zB das schwere Gepäck bei Notwendigkeit auch lieber raus. So mit Schwung auf den Stamm fahren mach ich nur, wenn er schon relativ tief liegt. Ansonsten steige ich selber auf den Stamm und hieve das Boot rüber.
Hier ein Video meiner letzten Fahrt auf der Obra, einem der holzigsten Flüsse der näheren Umgebung:
Die entscheidenden Szenen fehlen allerdings, da war ich immer mit anderen Dingen als Filmen beschäftigt.
Wir sind gerade mit einem geliehenen PE-Tanker die Korytnica in Polen gepaddelt. Da hieß es, mit Karacho auf den Stamm, dann beide raus auf den Stamm und das Boot rüberziehen. Das wäre vermutlich grenzwertig für einem Falter, zumindest auf die Dauer, wenn ich Euch richtig verstanden habe. Andererseits wiegt der nur die Hälfte und unsere Ausrüstung wiegt nicht so viel. Ich bin immer noch unschlüssig. Es ist ja schon eine Investition. Gibt es denn noch Erfahrungen mit Pakcanoes? Die Obra haben wir uns für August vorgenommen :) Deine Ausrüstung kommt mir teilweise auch bekannt vor ;) Vielen Dank! Beste Grüße flo aus Berlin
Neben der Frage: "Hält es?" steht die Frage: "Was wenn es nicht hält?"
Das Planenmaterial ist erstaunlich robust, selbst fiese Kanten richten wenig Schaden an. Verwitterter Beton hinterlässt durchaus Spuren, wenn man längere Strecken darüber schleift, ähnlich wie bei PE oder Royalex.
Die etwas elastische Gestängekonstruktion gibt über einem Baumhindernis deutlich nach, beim Pakboat mehr als beim Ally. So ist die Last beim Baum geringer, wenn das Boot vorn und hinten noch mehr im Wasser hängt. Ich empfinde es als unangenehm, wenn mann den Baum so deutlich durch das Boot spürt, eine guter Hinweis des Bootes "aua ich werde gequält". Also steigt "Vorne" lieber auf den Baum zieht das Boot gut auf das Hindernis."Hinten" steigt nach vorn. Ganze Boot rüberschieben und hinten wieder einsteigen. Wenn da nicht gerade Stacheldraht im Baum eingewachsen ist, sieht man nichts auf der Haut.
Wir haben bisher weder die Plane ernsthaft beschädigt, noch das Gestänge verbogen, geschweigeden zerbrochen. Beides ließe sich, auch unterwegs, flicken oder sauber und ordentlich reparieren. Man muss nur die Reparatursachen mitnehmen.
Dennoch, wenn ich weiß der Fluß hat viele Baumhindernisse und es Mietboote gibt, würde ich eher mieten. Meine Frontfrau hat im Pakboat immer einwenig Angst, dass ein Hinternis das Knie perforiert.
Mit Faltern habe ich keine Erfahrung. Ich fahre aber auch sehr gerne kleine Flüsse wie die Obra. Bei dem Ziehen, Zerren und auf-Bäumen-mittig-in-der-Luft-hängen habe ich allerdings auch oft gedacht 'einem Falter würde ich das nicht empfehlen'... Nicht aus Sorge um die Hülle sondern um das Gestänge.
Aber wie gesagt: Mit Faltern habe ich keine eigene Erfahrung.
Wir sind vor einer Weile wegen dieser Flüsse von Kevlar auf Royalex umgestiegen. Natürlich kann man 'vorsichtig fahren' und an jedem Baum die schweren Sachen aus- und dahinter wieder einladen. Am 35ten Baum wird man aber irgendwann müde.
Mit einem PE-Mietboot wird es wahrscheinlich eine andere Tour werden als mit dem eigenen brandneuen Falter...
Zitat von Andreas Schürmann im Beitrag #5So ist die Last beim Baum geringer, wenn das Boot vorn und hinten noch mehr im Wasser hängt. Ich empfinde es als unangenehm, wenn mann den Baum so deutlich durch das Boot spürt, eine guter Hinweis des Bootes "aua ich werde gequält". Also steigt "Vorne" lieber auf den Baum zieht das Boot gut auf das Hindernis."Hinten" steigt nach vorn. Ganze Boot rüberschieben und hinten wieder einsteigen. Wenn da nicht gerade Stacheldraht im Baum eingewachsen ist, sieht man nichts auf der Haut.
Genau so! Im Zweier mit Schwung auf die Bäume würde ich auch nicht machen. Die Last vorne und hinten lässt doch das ganze Boot in der Mitte ganz schnell knicken. Beim Einer geht das schon eher, da du dann selber die Mitte bist.
Gesehen habe ich das mal auf der Obra, allerdings bei einem RZ85, der unter der Last eines Kindes vorne (und eines Erwachsenen hinten) zerknackte.