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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 CANOE REVIEWS
wupperboot Offline



Beiträge: 314

06.06.2019 13:36
Wenonah Voyager Antworten

Ich traue mich nicht recht unter Canoe Rewiews etwas zu schreiben, da mein Qualifikation (Paddelkönnen und Erfahrung mit verschiedenen Booten) dafür kaum ausreichen wird.
Ich fange aber dennoch einmal an, in der Hoffnung, dass noch jemand ergänzt und gerne auch korrigiert.

Ich hatte Gelegenheit den We.no.nah Voyager kurz testzupaddeln.
Für ein Soloboot hat es die beeindruckende Länge von 5,34 m bei einer Breite von ca. 69cm (Wasserlinie)und sah schon auf der Wiese lang und irgendwie beängstigend schmal aus. Das ist dann wohl die "schlanke Linienführung", die für den 16" Prospector Fahrer ein Quantensprung sein dürfte. Um zum Wasser zu gelangen musste ich mir ausnahmsweise keinen Bruch heben und habe das Tragejoch (dazu später mehr) gleich auf der Wiese liegen gelassen.

Beim Einstieg, den ich sonst aufgrund meiner Steifheit eher ohne grosse Turnerei absolviere, habe ich sicherheitshalber die Paddelstütze zur Hilfe genommen und bin so unfallfrei auf den Flechtsitz zu sitzen gekommen.
Ich bin halt kein Profi und der Voyager schien mir ein wenig kippelig zu sein. Die Anfangsstabilität war aber deutlcih ausgeprägter, als gedacht. Apropos Stabilität: als ich später die Endstabilität prüfen wollte, habe ich aufgegeben, da ich mich noch mehr kanten nicht traute- ich würde sie als sehr hoch/gut einstufen. Die ersten vorsichtigen Paddelschläge haben direkt deutlich gemacht wie es weitergeht: leicht, schnell, geradeaus.

Da das Boot mit Aluminiumsüllrand, den ich nicht verkratzen wollte, daher kam, war meine Paddelführung zwar nicht perfekt, aber die max. Breite des Bootes am Süllrand von ca. 54cm umso perfekter. Gerne hätte ich ein Bentshaftpaddel gehabt, aber mit dem "normalen" Paddel war schnell klar, dass ein J-Schlag zwar notwendig ist, aber nur sehr kurz ausgeführt werden muss, um Kurs zu halten. Mit einem Bentschaft Paddel und Traktorsitz mit Fussstützen sollte hier wohl noch einiges an Geschwindigkeit heraus zu holen sein. Wenn nicht gerade Steinkontakt droht würde ich mir auch ein paar Kurven auf einem schneller fliessenden Fluss mit dem Voyager zutrauen (habe ich nicht testen können!), aber eine echte Kehrtwendung fahren bedeutet ein wirklich sehr grosse Kurve fahren. Könner kriegen so ein Boot vielleicht ins Kehrwasser gedreht, ich brauche aber den halben See.

Den eingebauten Flechtsitz fand ich ein für das Boot nicht optimal, obwohl dieser -mit Werkzeug- in drei Höhen (und evtl. in der Neigung (?)) einzustellen war. In der tiefsten Position war der Schwerpunkt zwar schön tief, aber die Füsse eigentlich zu gross, um kniend zu fahren. Durch den We.no.nah Advantage habe ich mich zumindest ein wenig an den Traktor- (Schalen-) Sitz und die Fussstützen gewöhnt und beides beim Voyager vermisst.

Das demontabele Tragejoch, dass aufgrund des Schwerpunkts genau vor dem Sitz eingehängt wird, fand ich ... . Würde ich mir den Voyager kaufen, würde ich in jedem Fall in das Aluminium Tragejoch mit Polsterung investieren. Andererseits darf bei dem Leichtgewicht das Tragejoch natürlich auch schmächtiger sein, als bei einem 30kg Boot. Dennoch: Swift macht hier ja auch schönere Lösungen.

Die Zuladung (habe keine Angabe in kg gefunden) habe ich nicht testen können, aber obwohl das Boot sehr schlank ist, hat es richtig viel Volumen. Was es aber defintiv überhaupt nicht hat ist Platz. Ein Widersprung? Ich finde nicht, denn aufgrund des schmalen Rumpfes und der Verteilung der Querstreben passt der Hund da mal gar nicht rein. Und ich finde, dass lange und einsame Wildnistrips mit viel Gepäck ohne das wichtigste "Gepäckstück", den Hund, keinen Sinn machen. Und - für mich - noch eine Enttäuschung: der Voyager fühlte sich kaum/nicht schneller an als der Advantage, obwohl er optisch dreifach schneller wirkte. Aber das Auge isst ja bekanntermassen mit.

Fazit: wer einen schnellen Solo-Kanadier für lange Touren mit Gepäck sucht, der auch mit Tourenkajaks locker mithalten kann und vor allem in eine Richtung fahren will, ist das Boot sicher eine perfekte Lösung. Und schnell fährt auch ohne Gepäck.

Zu guter Letzt: der Preis ca. EUR 4.150,00 für die Kevlar Ausführung mit Alu Süllrand. Eine Alternative könnte der Swift Cruiser 16.8 sein, der aber wohl noch teurer ist.


Rheinländer Offline




Beiträge: 606

06.06.2019 23:18
#2 RE: Wenonah Voyager Antworten

Hallo Thorsten, danke fürs Review. Bezüglich deines Vorbehalts: das kann man doch bedenkenlos als solches durchgehen lassen.
Ein Boot, dass(aus der europäisches Sicht) wie es scheint für große Wasserflächen wie die Seen in Meck-Pomm oder Skandinavien gemacht ist.
Gut, mein Hund würde da vielleicht reinpassen. Der geht aber auch nicht übers Knie hinaus als sogenannter "Mittelgroßer". Nummer zwei, der kleinere, würde sich vermutlich sogar sehr wohl darin fühlen.
Bei welcher Gelegenheit hat du es gepaddelt, Händler in unserer Gegend?

Grüße aus Köln,
Björn

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Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Ferstl Ernst)


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