ein Bekannter und ich, haben uns spontan dazu entschieden ein Kanu/Kanadier zu kaufen und dies ist nun auch geschehen. Da ich allerdings noch keine Erfahrungen im Bereich der Reparatur von GFK habe würde ich mich über Tipps, Tricks und wichtige Infos für die richtige Reparatur und spätere Stabilität des Bootes sehr freuen!
Zum Boot:
- Alter unbekannt: 15+ Jahre geschätzt - Material: Glasfaser
Die Areale zum reparieren:
- Der Boden ist von Innen ringsherum sehr brüchig. Von aussen nicht unbedingt sichtbar. - Ein Riss/Bruch in der Mitte am linken Süllrand/Dollbord. - Zwischen dem oberen und dem unteren Teil des Kanus, ist die Verbindung ringesherum sporadisch aufgeplatz/gelöst.Also diese Naht zwischen dem o. und u. Teil.
Ich bitte um Nachsicht, wegen der laienhaften Beschreibung und hoffe auf viele hilfreiche Antworten =)
Da noch keine Antwort kam: Aufwand und Nutzen dürften bei diesem Projekt in einem ungünstigen Verhältnis stehen - Sowohl Zeit als auch Geld betreffend...
wie es ausieht ein Bavaria Mustang mit morschem Boden, sich lösender Rumpfnaht und außerdem teilgeschlachtet (Sitze raus, Stauraumdeckel mitgenommen?)
Das Boot vollkommen zu regenerieren, wird sich nicht lohnen - sehe ich aus so. Wenn er schwimmt und Du was Schlichtes zum Paddeln suchst, würde ich ihn aber nicht als Blumentopf nehmen. Immerhin scheint der Boden von außen gut auszusehen. Das sollte er, bevor wir weitermachen, nochmal unter Beweis stellen. Das Boot nicht mit dem Gartenschlauch fluten, weil es das viielleicht nicht überleben wird, aber mal schwimmen lassen.
Gegen den morschen Boden legt man etwas Holz ein, um die Last des eigenen Körprs besser zu verteilen, z.B. ein dünneres Stück Siebdruckplatte (9 mm?) aus einer Restekiste? zwei dünne Schalbretter? ... oder was ähnliches. Sitze aus einem anderen dünnen Schalbrett schneiden und, damits schick wird, vielleicht noch etwas hobeln. Am aufgeplatzten Rand eine Leiste von innen ansetzen, z.B. mit Kaltbitumen, von einem Helfer festhalten lassen und die Leiste von außen durch den Rumpf durch nach innen festschrauben. In der Mitte beginnen. Anschrauben mit Maschinenschrauben und Karosseriescheiben. Popnieten von außen und Karosseeriescheiben innen und evtl auch außen geht auch. Den Rest lassen, wie er ist. Evtl, etwas Klebeband gegen aufgerissene Hände, aber nicht mehr.
Das sieht nicht so schlimm aus wie es sich anhört und könnte mit 40 € über die Bühne gehen. Sicher ist ein schickes Boot eine Augenweide, man genießt es schon, es ins Wasser zu setzen, den Blick über Edelhölzer oder Sichtcarbon schweifen zu lassen, aber weltweit ist nicht mal jedes Zehntausendste Boot so. Es wäre die sogenannte "zeitwertgerechte" Reparatur, die einige Autoversicherer (für 40 € weniger im Jahr) ja auch anbieten.
ich danke dir sehr für deine ausführliche und Hoffnung erweckende Nachricht. Du hast recht, der eine Stauraumdeckel ist abhanden gekommen und die Sitze ebenfalls. Da ich der dritte Besitzer bin, wusste der Verkäufer recht wenig über die Teile und das Boot an sich.
Mit dem Gedanken - den Boden mit Holz aus zu legen - habe ich bereits auch gespielt. Da ich eine Menge an verschiedenen Hölzern und Bohlen im Keller habe, sollte der Boden und die Sitze kein Problem sein.
Vielen Dank für die Idee mit der Leiste und den Schrauben etc.! ( Das bezog sich auf die Rumpfnaht oder? ) Sollte ich die beiden Risse im Boot ( Boden, Scheinbar neu... ca. 5cm in U-Form & Süllrand ) am besten mit Glasfasermatte (300g/m²) und Polyesterharz(?) flicken, nachdem ich die Stellen abgeflext/abgeschliffen habe?
Wie gesagt, nochmal vielen Dank für die Mühe. Denn die vorherigen Nachrichten waren mir etwas dünn und nicht sehr erfreulich.
Zitat von Dito im Beitrag #5 Sollte ich die beiden Risse im Boot ( Boden, Scheinbar neu... ca. 5cm in U-Form & Süllrand ) am besten mit Glasfasermatte (300g/m²) und Polyesterharz(?) flicken, nachdem ich die Stellen abgeflext/abgeschliffen habe?
Beides muss man schäften. Also bis zum stabilen Matrial abtragen, dies schräg anschleifen und einen Flicken aus mehreren Lagen einkleben. Händler wie R&G haben dazu auch Anleitungsvideo.
Für den Neuling ist es wichtig zu wissen, dass der Süllrand das Rückgrat des Bootes ist. Die Kammern vorn und hinten, sorgen für Auftrieb wenn das Boot voll Wasser ist. Hat man keine Deckel muss man den Reserveauftrieb anders sicherstellen.
Ich habe gestern beim reinigen des Bootes bemerkt, dass der Aussenboden nicht gerissen/brüchig ist, sondern nur der "innere" Boden. Es scheint ein gewisser flexibler Abstand (aus Luft) zwischen dem Innen und Aussenboden zu sein. Gehört das so?
Wenn ja, gibt es wichtige Faktoren die ich bei diesem Punkt der Reparatur mit Glasfaser beachten muss. Um eventuell diesen Abstand weiter zu behalten?!
Der gewisse Abstand gehört dazu. Es ist etwas einlaminiert, was dem Boden Festigkeit verleiht. Beim Bavaria Mustang habe ich nie nachgeguckt, aber bei Booten aus diesen Jahren wäre Sperrholz üblich. Wenn das federt, als wäre Luft dazwischen ist es keine Luft, sondern Torf. 0,5 so wild, der darf nur nicht vollkommen durchweicht werden UND dann noch auffrieren. Vielleicht ist beides schon passiert und sorgt jetzt u.a. für die rustikale Optik.
Für die zeitwertgeerechte Reparatur würe ichs erstmal lassen. Wenn Dir langweilig ist und Du gute Holzwerkzeuge hast, die Du auch selbst gut schleifen kannst, kann man für gewöhnlich die innen auf dem Sandwichkern obenaufliegende GFK-Schicht an den Rändern mit einem Beitel abstechen (Vorsicht mit dem echten Boden) und dann alles abnehmen. Wenn der Torf schon sehr weich ist, nur dann, kann man auch mit einem losen Blatt einer Metallbügelsäge (z.B. 18 Z/inch) alles aufsägen. Noch eine Mölichkeit, diesen Bereich an den Rändern komplett abzutragen - also nicht an der Fläche, die auch den äußeren Boden bildet, sondern den Rand der Decke auf dem Sandwichkern. Dazu kann man einen starken Bandschleifer und 20er Papier nehmen. Einmal ordentlich "gib ihm" und der Rand ist Staub geworden. Wegen dem Arbeitsschutz bitte nur von Nachbarskindern machen lassen, nie den eigenen - schon klar?
Aber wozu das? Ich würde, wie die skeptischen Stimmen anfangs schon sagten, nicht zu viel im Vorfeld investieren, erstmal fahren und schauen, was noch so zusammenkommt. Es gibt sehr viele Boote, die seit Jahrzehnnten Torf dieser Art an harmlosen Stellen spazierenfahren und die Eigner wissen es teils nichtmal. Leg ein Schalbrett drauf und mach erstmal ne Probefahrt.