Als lange mitlesender Neuling möchte ich mich auch kurz vorstellen. Ich habe erfolgreich die 40 geknackt und bin zeitlebens begeisterter Outdoorler. Aufgewachsen bin ich im Frankenland, mittlerweile aber in der Pfalz nähe Speyer/Ludwigshafen daheim.
Angefangen hat alles als kleines Kind mit Schlauchbootfahrten (so ein klassischer Pappteller - Optimisten würden Raft sagen) auf der fränkischen Saale, direkt vor unserer Haustüre. In der Schulzeit bis zum Abi haben wir das (natürlich ohne elterliche Führung) des öfteren, zu jeder Tages- und Nachzeit wiederholt.
Die anschließende Zeit war ich eigentlich ausschließlich zu Fuß mit Zelt und Rucksack unterwegs - stets aber in Nähe zu meinem Element Wasser (Skandinavien, Island, Mittelmeerinseln, Kanaren, Frankreich,…). Wann immer ich aber Leute im Canadier vorbeiziehen sah, stieg in mir die Sehnsucht auf, ebenso dahinzugleiten und die Ausrüstung vom Rücken ins Boot zu verfrachten. Und die schönsten Übernachtungsplätze waren häufig nicht zu Fuß, sondern nur zu Wasser erreichbar.
Irgendwann kam dann das Gumotex Palava auf den Markt und ich habe zugeschlagen. Es passte perfekt zu meiner Lebenssituation - Mini-Wohnung, kein Auto, wenig Kohle… Der Übergang von Trekking zu Kanuurlaub war relativ schnell vollzogen. Habe viele Touren damit gemacht - auch zu zweit, zweiwöchig mit Gepäck. Kuschlig, aber es ging. Zuletzt war ich dann aber meist alleine damit unterwegs und bei ruhigen Gewässern kam doch irgendwann der Wunsch nach einem klitzekleinen bisschen mehr Geschwindigkeit und Spurtreue auf. Mit voller Beladung und bei Gegen-/Seitenwind ist es doch mühsam die Bockwurst auf Kurs zu halten. Gefühlt ging es auch eher rückwärts als vorwärts.
Nach privatem Upgrade auf Auto und entsprechende Lagermöglichkeit, habe ich dann einen gebrauchten Venture Ranger 14 ergattert. Mehr gab das Budget nicht her, aber ich war stets zufrieden mit dem kleinen Panzer. Mit 35 kg kann ich ihn noch alleine handhaben und zu zweit gehen auch mehrwöchige Touren bei durchdachter Gepäckplanung. Bei Flachwasser oder Steinen muss ich mir keine Gedanken machen und anlanden geht unabhängig von der Uferbeschaffenheit auch frontal und mit Schmackes. Nicht kaputt zu bekommen das Ding und von den Fahreigenschaften ein Riesensprung gegenüber dem Palava (das allerdings durchaus ähnlich robust ist).
Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Allerdings kommt im Sommer der Nachwuchs, was wohl nach dem nächsten Wechsel des Reisegefährts verlangt. Momentan kreisen die Gedanken um einen Falter… Da werde ich bestimmt noch auf Eure Erfahrungen zurückgreifen müssen. Aber bis ich mich mit dem Knirps aufs Wasser traue, habe ich ja noch etwas Planungszeit und kann den Gebrauchtmarkt beobachten.
Am liebsten paddle ich Flüsse in Frankreich oder mache See-/Flusstouren in Skandinavien. Technisch werde ich wahrscheinlich nicht viel beisteuern können, aber vielleicht die eine oder andere Erfahrung mit bereits befahrenen Gewässern mit Euch teilen.
Allzeit eine Handbreit Wasser unterm Kiel wünscht, Holger
Hallo Holger, herzlich willkommen im Forum. Immer wieder schön zu sehen, dass man auch spät zum Paddeln kommen kann, ging mir ähnlich. In Deiner Nähe gibt es ja einiges an Canadierleben. Die PGL in Ludwigshafen ist sehr aktiv, da findet auch zweijährig das Holzcanadiertreffen statt. Vielleicht eine gute Gelegenheit (allerdings erst nächstes Jahr wieder), ein paar Leute aus dem Forum persönlich kennen zu lernen. Wenn Du mit Kindern paddeln möchtest, kann ich nur empfehlen, auf die entsprechenden Skills zu achten. Sicherheit steht da bei mir im Vordergrund. Wenn Du da Unterstützung brauchst, melde Dich nochmal, ich bin im September in Ludwigshafen und habe Zeit. Grüße Ralf
Bis mich meine Frau mit dem Knirps aufs Wasser lässt, werden bestimmt noch mindestens 2 Jahre vergehen. Solange muss ich wohl tapfer sein. Die klassische Feierabendrunde auf den Altrheinarmen ist für mich irgendwie nicht die große Erfüllung. Ich will dann doch lieber mit Übernachtung unterwegs sein. Ohne Zelt und Feuerchen fehlt einfach was.
Aber ein Treffen im September würde mich sehr freuen. Für Tipps bin ich jederzeit offen und dankbar. Beim Holzcanadiertreffen werde ich dann kommendes Jahr auf jeden Fall mal vorbeischauen (den Plastebomber lass ich natürlich daheim und komme per pedes).
im schottischen Forum hat mal jemand gefragt, ab wann man ein Kind im Canadier mitnehmen kann.
Es gab folgende durchaus ernst gemeinte Antwort: "Nun, vom Krankenhaus nach Hause."
Happy Babypaddling
Dull Knife
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
NB: Es ist nicht beabsichtigt, in dem obigen Beitrag sexistische Bemerkungen gemacht zu haben. Sollte jedoch jemand trotzdem etwas als sexistisch interpretieren, bitte ich um eine Persönliche Nachricht, damit das Missverständnis ausgeräumt werden kann.
herzlich Willkommen. Meine Tochter ist mit einem Jahr zum ersten Mal auf dem Motorrad gesessen. Jetzt ist sie 4 und fährt MotoCross. Kinder sind da einfach nur super entspannt, wenn man mit Spaß und ohne Druck an die Sache rangeht.
Da ich auch Paddelneuling bin, kann sie auch erst diesen Sommer mit mir paddeln. Sie freut sich aber schon wie Bolle. Mal schauen wie es mit Zeltübernachtungen aussieht.
Ich wünsch dir viel Spaß mit Boot und Nachwuchs.
Vg Mario
_________________________ Loosing is not an option !
Ich glaube wenn ich versuchen würde mit einem Säugling aufs Wasser zugehen, wäre die größte Gefahr von meiner Frau gelyncht zu werden. Ich habe mich damit arrangiert, dass dieses Jahr die Prioritäten einfach anderswo liegen und freue mich auf die kommende Veränderung. Jetzt habe ich zumindest ausgiebig Zeit mich nach einem gebrauchten, familientauglichen Canadier umzusehen.
Hart war nur, dass der jahrzehntelanger Traum, der für dieses Jahr geplant war (1500 Flusskilometer in Kanada), auf ungewiss verschoben werden muss. Hatte 6 Jahre gebraucht um den Urlaub bei meinem Chef durchzubekommen. Naja - vielleicht wird es ja irgendwann mal eine Vater-Sohn-Tour. Die Aussicht auf nächtliche Bärenbesuche und Mückenschwärme würde meine Frau eh nur mir zuliebe in Kauf nehmen.