ich habe ein Floß quasi als Datscha und suche ein (zweit-)Boot zum übersetzen. Ich könnte einen ordentlich erhaltenen Söhnel Junior erwerben - das Kanu gefällt mir sehr gut: aesthetisch sehr ansprechend & Mischbetrieb Paddel / Solarantrieb ließe sich gut umsetzen. Leider gibt es weder am Floß noch am landseitigen Anleger eine Möglichkeit das Kanu täglich herauszuholen, sprich es würde weitgehend durchgehend im Wasser liegen. Nun stellt sich die Frage ob dies mit einem W/C-Kanadier geht? Oder fängt der dann zeitnah zu gammeln an?
Wer (Online-)Quellen, auch einfach spannende Forumsdiskussionen, zu Söhnel insb. Junior, kennt - sehr gerne! Ich bin Neuling!
Moin Claudius, einen WC Canadier würde ich nicht als Dauerwasserlieger nutzen. Zwar ist die Bauform recht robust aber insbesondere innen (Regenwasser) auf Dauer befindliches Wasser ist dieser Bauform nicht zuträglich. Ab und zu Wasser von innen macht nichts, die Bauweise mit den Spannten ist ja eher wasserdurchlässig, aber will auch wieder trocken werden. Nur zum übersetzen tut`s vielleicht auch ein alter Kunststoffrumpf? Viele Grüße docook
Bild: Beispiel Weger und Deck unter jahrelangem Witterungseinfluss
Danke dir! Ok, du würdest also das Wasser von Oben als problematisch sehen? Da kommt man ja mit Persening + Plane ziemlich weit... Ich hätte den Bereich um die Scheuerleiste als problematisch gesehen: Im Spritzwasserbereich, also wechsel feucht & trocken, gleichzeitig Schwachstellen in Form von quasi freiliegenden Schrauben-/Nagelköpfen, horizontale Kanten, etc.
Das von dir gezeigte kann ja auch passieren wenn der Kahn schlecht Wettergeschützt an Land liegt, oder?
Zitat von Claudius im Beitrag #3Danke dir! Ok, du würdest also das Wasser von Oben als problematisch sehen? Da kommt man ja mit Persening + Plane ziemlich weit...
... aber nur wenn sie nicht direkt aufliegen. Eine Plane direkt auf dem Holz ist genau so schlecht wie keine Plane.
Dieser Bootstyp ist als Schönwetter-Boot gebaut.
Nachtrag: Die einzige Bauart der ich längerfristig die geforderte Benutzung zutrauen würde sind Alumiumcanadier.
die Söhnle-Canadier, die ich kenne haben alle Verschraubungen der Bugschutzleisten unter der Wasserkante und schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Diese Boote permanent im Wasser zu haben ist für sie tödlich! Durch die Verschraubungen und eventuell nicht sichtbare aber vorhandene Mikroverletzungen der Canvas-Filler-Schicht kann tröpfchenweise Wasser bis in die Holzstruktur eindringen und zum Vermodern des Holzes von "Aussen" führen. Der Canadier macht, von Innen betrachtet noch einen tollen Eindruck, ist der Canvas aber mal runter sieht man erst die Grösse des Schadens.
Je nach weiterer Nutzung des Canadiers würde ich entweder wirklich einen Alucanadier nehmen, ein billiges aber schweres GFK-Boot oder wenn auch mal für längere Touren genutztes Boot evtl einen gebrauchten Royalex-Canadier.
Ok, ganz vielen Dank für die Antworten - das hilft mir schon weiter... Eine Frage noch zu der Canvas und dem Anstrich darauf - wie pflegt man den? Streicht man da regelmäßig drüber? Mit was? Oder passiert so etwas immer nur beim Austausch der Leinwand? Dann habe ich noch eine andere frage, zu Solarantriebmotorisierung / Ruder, aber dafür öffne ich einen neuen Thread. 1000 Dank euch und liebe Grüße, Claudius
Moin Claudius, die Canvasbespannung wurde und wird mit einem Filler behandelt. Darin waren, besonders früher, neben Leinöl und Quarzsand auch bleihaltige Zusätze. Darum Canvas und die Lackierung so lange, wie es geht erhalten,und wenn - nur oberflächlich anschleifen für eine evtl. nötige Lackierung. Viele Grüße docook
Danke @docook ! D.h. eine regelmäßige Lackarbeit ist nicht nötig? Wenn ich denn dann doch einmal lackieren würde - so wie du es beschreibst - was verwendet man da für Farben?
Moin Claudius, habe schon WC Rümpfe mit Kunstharzlack-Lackierung sowie KFZ-Lack-Lackierungen (Neubau) gesehen, die lange halten. Natürlich ist bei einer Renovierung der Verbund mit dem Altlack wichtig. Vielleicht kommt noch der eine oder andere Tipp von aktuellen WC Canadierpaddlern... oder z.b. mal bei Andrè fragen click Viele Grüße docook
moin wie docook schon schrieb: Spezialist für Söhnel Kanadier ist Andre Rießler von Holzstoff https://www.holzstoff.com/ ansässig im schönen Potsdam Gruß aus der Nordheide Albert
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Ganz vielen Dank für eure Antworten! Es ist ein Söhnel der vor rd. 20 Jahren tatsächlich bei Söhnel neu bezogen wurde. Vielleicht gibt es bei Söhnel noch jemanden der Ahnung hat was in den späten 90ern da so gemacht wurde oder sonst frage ich mal André Rießler... Liebe Grüße! Claudius
Wie weit ist denn die Strecke, die zu paddeln ist? Manche, vor allem Ästheten unter den Kanuten, werden jetzt vielleicht aufjaulen, aber wäre für den genannten Einsatz da zB nicht so ein "Coleman" 15er canadier nicht völlig ausreichend (die Dinger werden mittlerweile evtl unter anderem Namen verkauft?) Die sind nicht sehr teuer, wurden oft von Verleihern oder Hochschulsportanlagen eingesetzt. Gabs in rot und grün. Keine schönen Boote, aber recht robust. Dauernässe sollten denen nichts ausmachen, und ein paar Jahre UV Strahlung bei Außenlagerung können die nach meinem Eindruck auch gut ab. Gruss marmotta
NB: Einen schönen WC würde ich trocken und dunkel im Bootshaus lagern wollen..