Weil mir für die komplette „Märkische Umfahrt“ bis heute immer die Zeit gefehlt hat, hatte ich mich zu einer Tour über das Himmelfahrtswochenende auf der Krummen Spree verabredet. Leider hat meine Begleitung abgesagt, aber der Wunsch nach einer kleinen Auszeit sorgte dafür dass ich allein losgezogen bin. Naja, nicht ganz allein. Mein Kanuwart ist natürlich mitgekommen.
Wir fahren nach Alt Schadow, kurz hinter dem Neuendorfer See an der Schleuse setze ich gegen 11 Uhr ein.
Es ist warm und sonnig, wir fahren zügig die Spree entlang.
Leider sind zum Himmelfahrtstag viele Menschen unterwegs, das linke Ufer hinter Alt Schadow ist über mehrere Kilometer dicht mit Anglern, Campern und sonstigen Spaßausflüglern belagert; zumindest dort wo das Ufer mit dem Auto erreichbar ist. Ich glaube dort ist NSG
Bald erreiche ich den Wasserwanderrastplatz Werder (Spree).
Der Platz ist nett, aber es ist mir noch zu früh zum Übernachten und außerdem campiert dort eine „Herrentagsrunde“, bei der einige Teilnehmer schon erhebliche Ausfallerscheinungen zeigen. Ein Teilnehmer stolpert kurz vor mir zu Boden, mein Bodyguard Gretchen wertet das als Angriff und will ihm daraufhin an die Kehle….. Ich fahre weiter.
Die Schleuse Kossenblatt liegt vor uns, hier der kurz vorher abzweigende Nebenarm zum alten Wehr.
Das ist nicht befahrbar, stand auch so in der Karte. Aber man kann ja mal gucken.
Die Schleuse ist schick und neu, Selbstbedienung klappt super.
Wir sind flott durchgeschleust.
Meinen Plan, in Trebatsch auf dem Wasserwanderrastplatz zu übernachten, verwerfe ich. Der Platz ist voll mit Kinderausflugsgruppen, außerdem unter einem Pappelbaumbestand gelegen, und in Anbetracht der Wetterprognose –Gewitter mit Sturmböen- paddle ich ein-zwei Kilometer zurück, um auf einer günstig gelegenen Wiese zu zelten.
Eine Anlandestelle, eine Sitzbank und Feuerstelle sind schon vorhanden, und die Wiese wird beweidet. Da mache ich mit Sicherheit weniger Schaden als die vielen Himmelfahrtsausflügler, die an allen potentiellen vorherigen Raststellen ein Camp mit großem Feuer, Stromaggregat und Musikanlage errichtet hatten….
Abendessen der Carnivoren.
Fünf-Sterne-Lokal.
Kurz nach dem Essen gehe ich ins Zelt, es wird windig und ein Gewitter zieht auf. Zum Glück streift es uns nur, etwas Wind und Regen, der nächste Morgen ist zwar nass und noch bewölkt aber ein gemütliches Frühstück ist machbar.
Unser kleines Camp vor dem Abbauen.
Ich paddle gemütlich voran, nach Trebatsch erreiche ich das Nordende vom Schwielochsee, hinter Glowe ist eine schöne Raststelle, an der Engstelle zwischen dem Glower See und dem Leißnitzsee. Ein ehemaliges NVA- Übungsgelände (oder CA?), und ein günstiger Platz zur Rast.
Ein paar nette Faltbootfahrer verbringen hier so wie ich die Mittagspause.
Kurz darauf wird Beeskow passiert, nach dem ursprünglichen Plan sollte hier das Ziel sein.
Ich habe aber noch einen weiteren Tag frei und paddle weiter.
Allerdings ist die Suche nach einem Übernachtungsplatz hinter Beeskow schwierig, alle potentiellen Stellen sind mit „Partycampern“ besetzt (trotz Uferbetretungsverbot) und weite Strecken sind sumpfig. In Radinkendorf lande ich an. Ein Paar mit Faltboot baut gerade auf der dörflichen Festwiese am Ufer das Zelt auf, nach Rückfrage suche ich ebenfalls den Ortsvorsteher auf und frage um Erlaubnis. Diese wird mir erteilt, und ich honoriere diese nette Geste später mit einer großzügigen Spende an die örtliche Feuerwehr.
Schnell ein Abendessen zubereiten, dann Zelt aufbauen und ab ins Bett.
Bettfertig.
Der nächste Morgen ist die Idylle pur.
Morgennebel und Stille.
Es geht weiter, ich habe noch keinen Plan wie ich zurück zum Auto komme aber es ist ein traumhafter Tag auf dem Wasser, den wir genießen.
An dieser Brücke habe ich schon mit guten Freunden zu einer Tagestour „The Beards are grey- Men on the River“ am Jahresende vor ein oder zwei Jahren eingesetzt.
Die Optionen, zum Auto nach Alt Schadow zurück zu kommen, sind hier eher eingeschränkt. Ich paddle also weiter, passiere die Schleuse Neuhaus.
Ich fahre den Speisekanal Neuhaus weiter bis zum Oder-Spree-Kanal, es ist recht eintönig aber ich komme gut voran. Kaum Menschen, genau mein Ding.
Für den bis dahin ungeklärten Rücktransport zur Einsetzstelle rechne ich mir in Müllrose bessere Chancen aus, daher muss ich den Kanal in Kauf nehmen. Ich habe aber Zeit und es gibt Schlimmeres.
Müllrose ist erreicht, mein Plan geht auf. In kurzer Zeit finde ich in der Marina jemanden, der mich zurück nach Alt Schadow fährt. Mein Kanu kann dort liegen und ich hole es später ab, bevor ich auf der Piste wieder nach Hause starte.
Toller Bericht, ich war vor Jahren auch mal an der Spree, traumhaft. Aber das mit den Himmelfahrtskommando...nicht schön, kenne ich aber auch das Problem von Meck.pom.
Danke für den tollen Bericht und die schönen Bilder. Waren auch schon oft dort unterwegs und da freut man sich um so mehr über die schönen Bilder und die Plätze aus einer anderen Perspektive.