Hallo zusammen, ich suche ein geeignetes Kunststoffseil um das Kanu beim Landgang festzumachen, sollte zum Treideln geeignet sein und auch als Wäscheleine oder Tarpbefestigung herhalten, vorne und hinten je 10m. Das bisherige Seil, ohne Seele ,ist aus ?????-Kunststoff und wiegt 7,5g/m, Durchmesser ca.8x4 (Flachseil). Welches nehme ich das folgende Eigenschaften hat: leicht <8g/m, nicht zu dünn, schwimmfähig, sollte kein Wasser aufnehmen und beim Aufwickeln nicht zu störrisch sein? Danke für Eure Tipps Gruss Walter
Servus Walter Also ich hätte bei dem geforderten Seilgewicht grosse Bedenken bezüglich der Bruchlast. Hab mal das 10mm Kanuseil ohne Seele, welches ich selbst fahre und auch verkaufe, gewogen und liege da bei gut 30g pro Meter. Bei 8mm wäre es vielleicht auch noch griffig genug und etwas leichter, aber ich bevorzuge die 10mm zugunsten mehr Grps. Aber mit nur 1/4 des Materialgewichts eine angemessene Bruchlast bei gleicher Griffigkeit zu erzeugen kann fast nicht möglich sein. Wie mein Vorredner halte ich allerdings auch die 10m vorn und hinten für nicht angebracht und im Kenterfall für eher gefährlich. Dann lieber für die Wäsche und Tarp zusätzlich 3mm Leine. Hab ich seit Jahren dafür im Einsatz und hat 3x3m und 3x4m Tarps immer ausgehalten. Grüße Holger
.... und ich teile mal wieder die Meinung meiner Vorredner NICHT
Mit 8, besser 10mm Durchmesser bin ich d'accord. Aber was soll man mit so kurzen Seilschwänzchen von 2/3 Bootslänge anfangen? Am schön angelegten Botssteg anbinden geht. Der Baum am Ufer vielleicht schon zu weit weg..... aber Treideln? Das will ich sehen, wie das einer sinnvoll mit so Seilstückchen von maximal 4m (bei dem oft verwendeten 16er Boot wären es sogar nur knapp über 3m) Länge macht (bitte in Bild und nicht nur Wort).
Bill Mason empfiehlt in seinem Buch "Der Canadier" (in der Bearbeitung von Arno Gatz und Elmar Engel) auf Seite 202 zum Treideln zwei Seile von je 25m Länge. Dies ist für unsere Flüßchen evtl. übertrieben, aber wer das Treideln schon einmal ernsthaft versucht hat, wird schnell merken, daß er mit 4m Seil sein Schiffchen vielleicht einen Schwall hinunterlassen und hinterher waten kann. Von Treideln ist dann aber nicht die Rede. Das sieht dann eher wie Gassi gehen mit dem Boot aus
Grüßle, Stefan
__________________________________________________ Stark und groß durch Spätzle mit Soß' ..... Gottes schönste Gabe: der Schwabe!
das mit der Seillänge hängt auch davon ab, wo Du unterwegs bist.
Im Spreewald wirst Du mit 6 Metern vorne und hintern vielleicht gerade auskommen. (Wenn Du die richtigen Knoten nicht kennst) Auf anderen Gewässern wird das bestimmt etwas knapp sein. Oder viiiiieel zu viel.
Es ist eigentlich doch immer so: die Stricke sind entweder zu kurz oder zu lang.
Aber da gibt es Abhilfe
Weiß
Dull Knife (habe bloß keine Zeit, um mein Messer immer zu schärfen. )
Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Es ist - wie so oft - eine Frage des zugrunde gelegten (vermuteten) Anwendungsfalles. Für mich reichen 3m Seil zum Festmachen am Ufer. Wenn der nächste Baum 10m Weg ist, drücke ich den mitgeführten Hering ins Ufer oder nehme oft Baumwurzeln oder Buschwerk direkt am Ufer. Bei Beton- oder Felsufer geht das nicht, habe ich aber selten oder halte dann woanders. Treideln ist für mich und meinen Anwendungsfall in der Tat eher eine Sache von kurzer Strecke und Entfernung. Auf anderen Flüssen mag das anders sein. Aber auch beim 'Gassigehen mit dem Boot' kann man mit zwei 3m-Seilen durchaus eine saubere Treideltechnik umsetzen - oder eben nicht. Das hängt nicht so sehr von der Seillänge ab.
Zitat Treideln (von (spät-)lat. tragulare);[1][2] auch Schiffziehen, Halferei, sächsisch Bomätschen, schweizerisch Recken, ist das Ziehen von Schiffen auf Wasserwegen durch Menschen oder Zugtiere. Das Wort Trödeln ist ein älteres Synonym für Treideln.[3] Quelle: Wikipedia
nur so ein "Gedanke" Letztens in einer Bootsgasse: Kanu vollgepackt, da Freundin und Hund nicht fahren wollten und ich mir eventuele Peilichkeiten ersparen wollte, das Boot im Wassser gelassen und "gemütlich" getreidelt. Und siehe da: das gar nicht so kurze Seil hat gerade gereicht, um das Boot überhaupt noch halten zu können. Die Mauer würde höher und höher, die Fliessgeschwindigkeit immens und das Seil konnte auch nicht erst am letzten Dezimeter gehalten werden.
Moin, meine Meinung (aus Erfahrung) zum Thema Seil: In meinem Revier, teilweise Tidegewässer, benötige ich eher längere Seile. Natürlich kenne ich auch die gut begründeten Gegenmeinungen - ist auch ok. In Schleusen oder an Spundwänden sind 6 Meter nötige Länge "schnell weg" Anlegen an einem Schwimmanleger - i.d. Strömung muß der Canadier sicher fest liegen. Treideln an einer Schlickbank vorbei?-noch viel mehr Meter. Ja, Thema Dicke/Durchmesser- ich habe so 8-10 mm, Bruchlast-keine Ahnung-hält bisher
Ich habe auf Touren auch oft noch ein längeres Seil am Heck, falls es dann doch mal etwas länger werden sollte. Das ist aber i.d.R. nicht griffbereit für den sofortigen Einsatz, sondern aufgerollt. Natürlich gibt es auch dafür sehr sinnvolle Anwendungsfälle (Bootsrutsche: ... uuuund: Tschüß! Kenne ich auch.). Bei mir sind sie aber recht selten.
3m vorne und hinten habe ich immer dran. Das wird dann auch nicht für andere Zwecke kannibalisiert. Mehr nur nach Bedarf.
Für meine Belange! * 2 × fünf Meter Bootsleine 9 oder 10 mm dicke * natürlich bei Kentern kein Störfaktor, weil vernünftig gesichert, außer auf einem See * Wurfsackleine für Schleuse usw
Meine 2x10m waren schon öfters ausgereizt, die werde ich auch beibehalten und auch zukünftig "zweckentfremden". Und was die Bruchlast angeht;- selbst ein spottbilliges 6mm PP-Seil hat eine Bruchlast von über 200Kg! Ich möchte mal sehen wenn 200Kg Zug, oder 1000Kg bei einem 10mm Seil, auf den Tragegriff einwirken wo üblicherweise das Seil befestigt ist? Also um Bruchlast sollte man sich eher weniger Gedanken machen.
Vielleicht trennt das dünne Seil aber auch deine Finger schneller ab, als der Tragegriff bricht...
Und P. S. :ein Knoten senkt die Bruchlast eines Seils um ca 50 %. Manche mehr, manche weniger. Da wird aus 1000 daN ganz schnell 500. Das wäre ein kleines Boot mit Wasser drin... Es gibt ja einen Grund, warum in Wurfsäcken gewisse Seile mit gewissen Dicken zum Greifen drin sind. Scharfe Kanten und Steine lassen die Bruchlast noch weiter in den Keller gehen.
Lasst uns daher bitte keine unrealistische Diskussion führen.
Da gebe ich cb1p111 Recht! Zumal hängt auch mal eine Seilrolle / Flaschenzug am Seil....bei Bergeeinsetzen und der gleichen. Muss ja nicht die eigene Bergung vom Kanu sein.
Bei den tollen Touren die ihr macht (Tourenberichte), würde sich meiner Ansicht her bestimmt eine Neuerung erfreuen.
Seit wann braucht man 500Kg Zugkraft um ein vollgelaufenes Kanu im Wasser zu bewegen???? Wenn das zu ziehende Gewicht gleich der Zugkraft entspräche führ mir mal vor wie du 500Kg mit Muskelkraft auf das Seil bringst??? Da schaffst du nicht mal 100Kg! "Lasst uns daher bitte keine unrealistische Diskussion führen." genau
Hallo Zusammen, spannendes Thema zu dem auch mir das Eine und Andere einfällt.
Zugkraft am Seil: In einer Fortbildung haben wir einmal Versuche dazu gemacht. Es ging dabei primär um die Frage: Bringt man durch das Umschlingen der Hand mit dem Seil mehr Kraft ins Seil – Das Ergebnis war eindeutig - Nein tut man nicht ! Zugkräfte haben wir gemessen –statischer, waagerechter Zug, 10mm Seil - im Mittel 65daN (~65kg). Ein Zug von 100kg wäre schon eine sehr sehr ansehnliche Leistung ! Sicher, bei dynamischen Lasten – Schaukel, ruckartiger Zug entstehen schnell Kräfte die um den Faktor zwei bis drei höher liegen. Den Knoten der die Bruchlast halbiert hatten wir schon… da ist dann in Summe die Bruchlast eines Seiles auch mal schnell erreicht.
Seildurchmesser der Wurfsackleine - Griffigkeit Ich habe Wurfsäcke mit 8mm/15m und 10mm/20m in Gebrauch. Das 10mm Seil greift sich als „Schwimmer“ deutlich besser. Das kürzere Seil ergibt einen kompakteren Wurfsack der gut „am Mann“ zu tragen ist. ( z.B. °hf Weasel 7.5mm Seil, Seilgewicht 21g/m Bruchlast 840 daN, Wurfsack mit 16m Seil 510g )
„Painter“ – kurze Bootsleine. Etwa 1/2 bis 2/3 Bootslänge sind wohl üblich und haben sich auch für mich gut bewährt. Fürs Festmachen am Steg der Eisdiele, der Baumwurzel am Flussufer – dem Spaziergang mit Boot auf der Kiesbank – dem Befördern des Bootes nach einer Kenterung ins naheliegende Kehrwassser. Bei etwa 3m freier Leine im / am Boot ist die Gefahr das sich die Leine irgendwo versehentlich verfängt recht gering. Ein aufgeräumt verwahrtes Seil ist natürlich eine saubere Lösung. Mir ist aber vor allem auch wichtig das ich das Seil schnell greifen kann und frei habe, z.B. wenn das Boot mal kieloben schwimmt. Ich nutze für eine solche Bootsleine gerne mal ein Stück Seil von einem ausgemusterten Wurfsack - > Schwimmleine.
Zum Treideln am Wehr. Ich verwende dazu den Wurfsack. Eine 20m Leine ist hierbei aber sehr schnell aufgebraucht, im Zweifel wird mit einem zweiten verlängert. Wenn die Leine zu Ende ist und das Boot noch in der Strömung schwimmt… ist das im besten Fall nur ungeschickt. Das die Wurfsackleine schwimmt ist hierbei sicher von Vorteil, minimiert die Gefahr das sich das ggf. lange freie Seil am Flussgrund verhängt.
Treideln Flussaufwärts. Je eine Leine von etwa 20m an den Bootsenden… Eine sportliche Alternative um sich das Verstellen von Fahrzeugen zu ersparen. Bei den üblichen Kleinflüssen mit dichtem Uferbewuchs macht das aber sicher weder Spaß noch Sinn. - > Schwimmleine ist auch hier von Vorteil.
Viele Grüße Michael
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Ich würde den Wurfsack (den Aktiven, nicht den Ausrangierten) nur im äußersten Notfall als Bootsleine verwenden. Der Wurfsack ist ein Rettungsgerät und hier halte ich es wie früher bei den Kletterseilen: Drauftreten wird tunlichst vermieden! Das Seilmaterial könnte Schaden nehmen, wenn es an der scharfkantigen Betonwand eines Wehres oder Ähnlichem entlangschrappt. Nun müßte es äußerst dumm laufen, wenn das Wurfsackseil aufgrund dieser Vorschädigung bei einer Kameradenbergung reißt. Aber wer weiß das schon......
Zwei lange Bootsleinen halte ich aus dem Grund sinnvoll, weil sich die Richtung des Bootes dadurch leichter beeinflussen läßt. Flußauf kann man im seichten Wasser laufen und das Boot, mit entsprechendem Winkel angestellt, im tieferen Wasser ziehen. Beim Hinablassen über eine Blockwurfstelle kann das Boot an Steinen vorbei geleitet werden, wenn auch noch eine Leine am Bug ist. Allzu leicht verkeilt sich sonst das Boot zwischen zwei Steinen. Sind ja auch nur Anregungen. Muß keiner nachmachen. Ich hatte eben schon diese Situationen und war froh um meine lange Leinen. Im Gegensatz zum Paddeln auf dem See hier, wo ich keinerlei Bootsleinen dabei habe.
Grüßle, Stefan
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