Ralf Schönfeld schreibt in seinem Buch man könne in ein Royalexboot problemlos Löcher für die Fangleinen bohren, das Boot verträgt das schon. Nur schreibt er nicht genau an welche Stelle am günstigsten! Daher meine Frage--> in welchem Abstand vom Süllrand und vom Steven ist das am günstigsten, wie habt ihr das gemacht? Wieviel größer sollten Löcher sein als das verwendete Seil? Kommen da Ösen in die Löcher oder reicht ein beidseitiges anfasen? Vielen Dank für euer Wissen.
da sprichst Du eins meiner Lieblings-Steckenpferde an (ohne, dass ich es inzwischen einmal über mich gebracht hätte Löcher in eins meiner Boote zu bohren): Unter dem Suchbegriff "Lashpoints" oder "Lash Points" findest Du hier im Forum allerlei Beiträge und Links zu dem Thema. Insbesondere dieser Thread ist leidlich aktuell.
Oder solltest Du die Bootsleinen (Painter) meinen? Die sollten so tief wie möglich an Bug und Heck befestigt werden wenn du vor hast 'Lining' vom Ufer aus zu betreiben. Hoch angebrachte Leinen - wie an den meisten Booten - sorgen dafür, dass das Boot bei jedem Zugvorgang so geneigt wird, dass man schnell wieder Druck wegnehmen muss um das Boot nicht unzuwerfen. Wenn die Leine dicht an der Wasserlinie durch Bug und Heck geführt wird reduziert sich diese Kippneigung.
Axel
P A D D E L B L O G "Everyone must believe in something. I believe I'll go canoeing" Henry David Thoreau
Hallo Axel, um sicher treideln zu können, muß man keine Löcher ins Boot bohren, eine bessere Methode (und ein noch niedrigerer Ansatz der Leine)ist, ein Seil am Joch oder der Mittelstrebe zu befestigen, straff unter dem Boot durchzuziehen,genau mittig unter dem Boot mit einem Auge zu versehen und an der gegenüberliegenden Seite wieder am Joch oder der Mittelstrebe zu befestigen. Am Auge unter dem Boot wird das eine Ende der Treideleine befestigt, das andere Ende an der Handschlaufe an Bug oder Heck, die ruhig hoch sitzen kann. Diese Methode hat den großen Vorteil, daß man so das Boot beim Treideln wunderbar gegen den Strom kannten kann. Findet sich so auch im "Path of the Paddle", S. 162f. Niels
bei Fangleinen, diese sind in dem Link von Manfred ganz gut dargestellt, sind bei mir die Löcher gerade so groß, dass das Seil durchpasst. Als Seilstärke habe ich 8 mm genommen. Noch ein Tipp: ich würde die Löcher wie auf dem Bild rechts und links an der Bordwand anordnen und nicht senkrecht im Steven. Wenn Du es dann ganz gut machen willst, ziehst Du die Fangleine noch durch einen Stück Gartenschlauch oder ähnlichem. Das hat den Vorteil, dass Du das Seil besser fassen kannst und es evtl nicht so in die Hand schneidet. Die Löcher selbst habe ich nicht eingefasst.
Grüße Michael
Andreas Schürmann
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03.04.2008 14:40
#6 RE: Noch ne blöde Anfängerfrage-->Löcher für Fangleinen
Eine Handbreit von vorn (bzw. hinten), einen Fingerbreit unterm Süllrand hat sich bei uns gut bewährt, jeweils links/rechts. Ich habe da immer einige Meter Leine als Schlaufe dran/drin, die nach innen gezogen sind, mit einem 8-Knoten gesichert. Während der Fahrt baumelt nichts, muß man das Boot mal schwimmend ziehen hat man einen netten Abstand und zum festmachen am Steg taugt es auch noch.
Royalex läßt sich gut bohren, allerdings neigen Stahlbohrer etwas zum festhaken, also mit Gefühl. Vorbohren verstärkt diesen Effekt noch. Sauber entgraten ist natürlich wichtig. Durchmesser der Bohrung: einen Holzrest zur Probe bohren, und mit der Leine probieren.
(Beim ersten Loch blutet das Herz mit, aber dann tut es nicht mehr weh.)
Ideale Höhe, um das Boot halbwegs sicher in stark strömendem Wasser mit 2 Leinen zu treideln, noch idealer wäre ein Berfestigungspunkt direkt unten am Bootsboden, damit ist eine Kenterung beim Treideln ausgeschlossen. Das Problem in diesem Fall wäre der Befestigungspunkt, und in USA und CA nimmt man dafür Treidelleinen, an die auf den letzten 1,5 Metern ein gleichlanges Stück Y-förmig angespleißt ist, und der Treffpunkt der beiden Leinen findet sich dann unter den Bootsenden an der gedachten Kiellinie.
Das ist ja im Prinzip die Methode, die ich versucht hatte, zu beschreiben, mit Befestigungspunkt unter dem Boot. Vielleicht habe ich mich etwas wirr ausgedrückt.
jan_dettmer
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04.04.2008 00:58
#10 RE: Noch ne blöde Anfängerfrage-->Löcher für Fangleinen
Ich bevorzuge auch die von Joerg angesprochenen Y Leinen. Das ist schnell und einfach. Am besten 2 solcher Leinen, die man dann an den Sitzen oder thwarts befaestigt.
Moinsen, bei Cliff Jacobson "Expeditionscanoeing" habe ich die Bilder unter "Art of Lining" gefunden. Vielleicht veranschaulichen diese ja, was Ihr gemeint habt? Gruß aus der Nordheide Albert
Angefügte Bilder:
Andreas Schürmann
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04.04.2008 12:25
#12 RE: Noch ne blöde Anfängerfrage-->Löcher für Fangleinen
Hallo Meine oben stehende Antwort bezieht sich auf die in der Überschrift angesprochenen Fangleinen. ( Ich denke, das sind die mit denen man sich und das Boot im Badefall zusammen hält.)
Für Treidelleinen würde ich keine Löcher bohren, denn die optimale Position ändert sich mit Beladung, Wind und so weiter. Die Y-Leine geht sicher am besten und es finden sich immer genug Punkte im Boot zum festknoten. Eine gespleißte Leine muß es auch nicht sein, ein "Doppelter Shotstek" verknüpft 2 Leinen auch recht sicher zum Y.
Hallo Albert ja, ich denke schon (ist so klein, das Bild). Wichtig ist, daß eine Leine unter der Wasserlinie, die andere deutlich drüber angebracht ist, denn so kann man das Boot in beide Richtungen kannten. Ein Kentern beim Treideln wird so sehr schwer. Gruß vom Main, Niels
welle
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13.04.2008 19:34
#16 RE: Noch ne blöde Anfängerfrage-->Löcher für Fangleinen
Niels, mir ist nicht klar, warum eine Leine deutlich ueber der Wasserlinie angebracht sein soll. Ich mache es nicht so. beide Leinen sind wie in ALberts Bild angebracht. Gerade bei beladenem Boot ist es oft hilfreich beide Leinen zu nutzen, um den Wasserdruck auf die Bordwand zu mindern. Eine Leine ist oft nicht genug.
Hallo Jan, ich habs nicht so mit Physik und laß mich gern überzeugen... Stimmt, die Leine muß nicht "deutlich höher sein". Ich dachte, es reicht, wenn eine Leine unter der Wasserlinie ist, damit ich durch Zug daran kannten bzw. durch Entlastung die Kante aufheben kann. Mit der zweiten Leine lenke ich das Boot, die bringe ich daher an einem Ende des Bootes an - und das kann auch über der Wasserlinie sein. Mit einem schwer beladenen Boot habe ich das noch nicht gemacht, daher danke für Deinen Tip, beide Leinen niedrig anzubringen. Das ist sicher besser. Albert, Danke für die Vergrößerung. Grüße, Niels
jan_dettmer
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14.04.2008 18:32
#19 RE: Noch ne blöde Anfängerfrage-->Löcher für Fangleinen
Eine Scenario: Wenn einem das Boot ausbricht und man eine Leine aufgeben muss (weil das Boot mit zuviel Winkel sich vom Ufer weg quer stellt), dann hat man die andere Leine auch unter der Wasserlinie, um das Boot abzufangen. Im idealfall sollte das natuerlich nicht passieren, ich habe mich aber schon mehr als einige das Wasser falsch gelesen und dann in einer Leine slack geben muessen.
Habe gerade eine höchst erheiternde Seite mit Ratschlägen für das Paddeljahr 2008 gefunden: Hier ist sie! (Tipp Nr.22 passt grad mal zu diesem Thread).
Axel
P A D D E L B L O G "Old river rats never die. They just smell that way" - Robert E. NcNair