Liebe Canadier, Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines älteren Wenonah Minnesota 2 aus Tuf-Weave. Ich würde, wenn es die Temperaturen draußen wieder zu lassen gern die Oberfläche aufbereiten, welche doch durch die Jahre mit einigen Kratzer durchzogen ist. Meine Frage ist, wie gehe ich dabei am besten vor? Ich habe jetzt schon etwas über Gelcoat gelesen. Ich hätte mir einfach eine Dose Bootslack und eine Lackrolle gekauft und drauf los lackiert - das geht aber wahrscheinlich in die Hose, oder? Gruss Johannes
So ganz verkehrt ist das mit dem lackieren nicht. Bootslack ist aber eher was für Holz über der Wasseroberfläche. Wenn es einigermaßen dauerhaft und strapazierfähig sein soll würde ich zu einem 2k PU-Lack raten. Den sollte man am besten Spritzen und das mit Atemschutz mit A2-Filter wegen der Isocyanate. Alternativ geht auch 1k Treppen- und Fußbodenlack. Der ist aber meist nicht Wasserklar sondern leicht golden, was aber bei vielen Farbtönen kaum auffällt. Die Treppenlacke sind teils sehr verschieden. Also unbedingt Vorversuch machen. 2k Vor dem Lackieren muss der ganze Rumpf gereinigt und angeschliffen werden. Am besten mit einem Exzenterscheifer mit Schaumstoff-Pad.
Vielen Dank Sebastian für die schnelle Antwort. Ich habe vor einer Woche eine Dachbodentreppe in meinem Haus mit Parketlack lackiert. Ist ja cool dass ich dass auch für das Minnesota nehmen könnte.
Zitat von Addison im Beitrag #1welche doch durch die Jahre mit einigen Kratzer durchzogen ist.
Hallo Johannes,
sind die Kratzer oberflächlich? Ich würde, bevor ich zu drastischen Massnahmen greife, die Poliermaschine anschmeißen. Geduld, eine Poliermaschimn und gute Politur und dann weitersehen. Wenn das Ergebnis nicht überzeugt, kann am immer noch Lackieren.
Hallo Johannes, wenn es Haarrisse sind spielt das eh nur eine optische Rolle. Hatte ich an meinem Sundowner auch. Der Lack sollte nicht bis zum Gewebe beschädigt sein, dann bleibt auch alles dicht. Habe es mit normaler Autopolitur und Watte regelmäßig gepflegt, damit immer eine Schutzschicht auf dem Lack bleibt. Wie Alex schreibt, geht auch mit der Poliermaschine. Vorsicht - Politur nimmt auch immer ein Stück Lack weg. Zuerst Politur, dann Hartwachs - wie beim Autolack. Die Haarrisse sieht man nur von nah. Ansonsten sieht das Boot nach 20 Jahren immer noch gut aus. Gruß Algonquin - Klaus
PS: Das was Sebastian schreibt hatte ich auch vor. Jörg Rostock von We-no-nah hat mich damals überzeugt zuerst mal zu pflegen, statt gleich frisch zu lackieren. Du musst das Gelcoat nämlich zuerst vorsichtig entfernen oder zumindest aufrauhen und dann lackieren. Zudem wird das Boot dann mal schnell um die Lackmenge schwerer. Zudem brauchst Du eine ruhige Lackierhand oder einen Spezialisten, damit die Lackierung auch gut aussieht. Gruß Algonquin - Klaus
Mir ist gerade noch etwas aufgefallen. Zwischen dem Süllrand (Esche) und der Bootshülle sieht man von oben vereinzelt kleine Lücken. Sollte ich diese füllen damit sich kein Wasser dahinter sammeln kann?
Hallo Johannes, eine Idee, diese zu füllen wäre Sikikon. Am Besten rund herum einen transparenten Sikikonstrich ziehen. Nur behindert das eine Ausdehnung und das Zusammenziehen des Holzrandes bei Feuchtigkeit. Sende mal ein Foto von so einer Stelle und ein Foto Deiner Lackbeschädigung. Gruß Algonquin - Klaus
Wenn damit Silikon gemeint ist, würde ich es lassen.
Den Holzrand, je nach Zustand, ganz leicht, leicht oder doller anschleifen und dann mit Holzöl (oder Leinöl/Waschbenzin-Mix) vor Wasser schützen. Wenn sich das Holz an den besagten Stellen nicht wieder ausdehnt würde ich sie mit Wachs schließen.
Moin, sehe ich genau so, Holz und Silikon schließen sich aus. Auch wenn nur irgendwo am Kanu Silikonreste verbleiben bekommt man bei einer Lackierung, Reparatur etc. nie wieder etwas auf Silikon zum halten, man transportiert es beim Schleifen überall hin und wundert sich. Gruß Jürgen
Also ich finde die Kratzer (nach der Einschätzung vom Foto her) nicht ungewöhnlich. Das fällt für mich unter normale Kampfspuren, die ein Boot einfach hat. Auf jeden Fall würden sie für mich keine aufwändige Oberflächenbehandlung rechtfertigen. Polieren ja, lackieren nicht. Gruß Ralf
Ein leider häufiges Beispiel was passiert, wenn außen Lack drauf ist. Wenn man lackt, dann überall und zu 100% Prozent intakt. Selbst kleinste Lackrisse ziehen Wasser, dann wird das Holz schwarz und löst sich auf.
Ich habe schon Süllränder gesehen, noch ganz brauchbar aussahen, aber innen völlig morsch waren.
Nach den Fotos denke ich das von diesem aber nicht. Abbauen, abziehen/schleifen, lakieren. Oder abziehen/schleifen und ölen.
Man kann Holz nur sehr schlevht wasserdicht "machen", deshalb ist es oft einfacher dafür zu sorgen, das es wieder trocknen kann.
Andreas hat schon drauf geantwortet: Runter damit!
Ich würde aber zuerst den Rumpf polieren und erst danach mich ans Holz machen, der Klarlack schützt vor den farbigen Polierresten ! Danach den Klarlack entfernen und neu ölen.