ich benötige Hilfe bei der Auswahl eines Kanadiers (insbesondere bei der Auswahl des Materials). Das Boot ist gedacht für regelmäßige Touren auf der Wupper sowie für 2-3 Tagestouren auf der Lahn/Ruhr. Wir sind 2 Erwachsene und 2 Kinder.
Bei der Wupper kann es immer mal vorkommen das man Bodenkontakt hat.....auch wenn es natürlich nicht passieren sollte. Wäre dann ein Kanadier aus PE die beste Wahl?
Es wäre super wenn mir der eine oder andere aus seiner Erfahrung heraus einen guten Rat/Tipp geben könnte.
Je nachdem von wo Du kommst wäre da noch das DKV Testival. Dort kommen unabhängig vom Hersteller ca 150 Boote zum Einsatz. Du kannst Testen ohne belabert zu werden denn die Boote im Regattabecken in München werden von den DKV Übungsleitern betreut. Die Stände der Verkäufer sind dahinter auf dem Land siehe auch: http://kanu-outdoor-testival.de/wp-conte...Testival_HP.pdf München Regattaanlage 8.+9 Juli Natürlich alles Kanadier Kajak Sup Also nicht nur Canadier. Viel Rahmenprogramm Gruß Frank
Boote bestaunen und testen kannst Du beim Bootstest für Tourenboote am 6. / 7. Mai 2017 am Harkortsee (Ruhr) bei Sport Schröer.
Für die Wupper "brauchst" Du kein PE-Boot. Mit ein wenig Übung (und Wasser unterm Boden) geht es mit mit allen Materialien, wobei Royalex sicher nicht verkehrt wäre. Ich bin da früher - auch ohne es wirklich zu können - mit einem ollen GFK-Kanadier gefahren.
Übrigens: auf der Wupper benötigt man einen Bootsführerschein.
So weit ich weiss, handelt es sich dabei ausschließlich um den Abschnitt zwischen Müngstener Brücke und Leverkusen Opladen. Hier ist die Wupper FFH-Schutzgebiet(Fauna-Flora-Habitat). Da hat man sich ausgedacht, dass pro 1-10 Boote eine Person in der Gruppe(bzw. Solo) dabei sein muss, die einen Qualifizierungslehrgang für das Befahren des o.g. Flussabschnitts absolviert hat. Daher Bootsführerschein.
Gruß Björn
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Fertsl Ernst)
ich bin studierter Geobotaniker, habe mal die Vegetation beider Weserufer zwischen Nienburg und Bremen für das Wasser- und Schifffahrtsamt im Rahmen der UVP zum Weserausbau kartiert, habe noch ein Aufbaustudium technischer Umweltschutz absolviert und vier Jahre für das Bundesamt für Naturschutz in einem Artenschutzprojekt gearbeitet, wozu es auch reichlich wissenschaftliche Publikationen gibt. Ach ja, und einen viertägigen ACA-Kurs FW/MW habe ich mit Frau und Sohn auch absolviert!
Muss ich da jetzt hin, wenn ich die Wupper paddeln will, oder glauben die mir auch so, dass ich Mädesüß vom Japanischen Staudenknöterich unterscheiden kann?
<Ironie-Modus aus>
Ich kann nur feststellen, dass mein "Hausbach", die Sieg, auch im ganzen Bereich NRW FFH-Gebiet ist und da kommt man ohne solche Regelungen aus. Es gilt einfach, die Ufer nur an gekennzeichneten Stellen zu betreten und meiner Beobachtung nach klappt das auch ganz gut. Für professionelle Guides ist so etwas ja noch ganz sinnvoll, aber für den normalen Bootstouristen, der nur einmal im Leben die Wupper runterfährt? Ich weiß nicht, ob wir da nicht anfangen überzuregulieren, obwohl ich von meiner Genese her ja durchaus für gut gemachten Natur- und Artenschutz zu haben bin.
OffTopic, denn so viele wird es als Thema nicht interessieren:
Es geht nicht um "den" Bootsführerschein, sondern um den Bootsführerschein zur Befahrung der Wupper im für die meisten interessanteren Teilstück. Es wird nicht besonders propagiert, aber wenn man fragt:
"Der "Bootsführerschein" dient dazu, dass die Personen, die sich auf der Wupper innerhalb der Schutzgebiete (also von Müngsten bis Leverkusen) bewegen, für die ökologischen Belange sensibilisiert werden und sich dementsprechend so auf der Wupper verhalten, dass dies im Einklang mit der Natur passiert. Insofern müssen einzelne Fahrer grundsätzlich diesen Führerschein/Schulung absolvieren, um im o.g. Abschnitt fahren zu dürfen."
"Nach erfolgreicher Teilnahme an dem eintägigen Lehrgang erhält jeder Teilnehmer eine Bescheinigung, die ihn als „Bootführer“ ausweist und dazu berechtigt, Paddeltouren auf der Wupper im FFH-Gebiet durchzuführen und/oder zu leiten."
"Für das Naturschutzgebiet LE_2.1-01 „Wupper und Wupperhänge mit Seitensiefen“ gelten neben den allgemeinen Verbotstatbeständen und Regelungen zusätzlich die ab Seite 58, Textteil, genannten Verbote.
Der Geltungsbereich des Landschaftsplans erstreckt sich auf die Städte Burscheid und Leichlingen. Die ab Seite 58 des Textteils festgesetzten Verbote gelten für das o.g. Naturschutzgebiet. Insofern sind die Regelungen eindeutig.
Unabhängig von den kommunalen Grenzen gilt für das FFH-Gebiet DE-4808-301 "Wupper von Leverkusen bis Solingen" das sog. Verschlechterungsverbot der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Demnach sind alle Handlungen verboten, die zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes bestimmter Lebensräume, Tiere und Pflanzen im Bereich der Wupper führen können. Gleichzeitig sieht die FFH-Richtlinie eine Verbesserung schlechter Erhaltungszustände vor."
In " ..." sind Zitate von Planung und Landschaftsschutz Bergisch Gladbach sowie dem Wupperverband.
Bei der Wupper kann es immer mal vorkommen das man Bodenkontakt hat.....auch wenn es natürlich nicht passieren sollte. Wäre dann ein Kanadier aus PE die beste Wahl?
Es wäre super wenn mir der eine oder andere aus seiner Erfahrung heraus einen guten Rat/Tipp geben könnte...
Gruß Stefan
Auch wenn ich die Wupper noch nicht gefahren bin, will ich, da ich den Thread zugemüllt habe, mal zum Thema was schreiben.
Ab und an mal leichter Bodenkontakt macht keinen Boot was, PE und Royalex bekommen leichter Schrammen als Laminat, hören sich dabei aber nicht so fies an. Alu klingt richtig übel und läuft gerne fest. Pakboat&Co steckt Bodenkontakt erstaunlich locker weg, schlägt aber, ohne Schaden am Boot, voll auf die Kniee durch wenn es doof läuft. Stripper, also Boote aus Laminat mit Holzkern verhalten sich wie Laminatboote, wobei außen eher Dellen bekommt, während Laminat innen eher "spinnenbeinige" Risse kriegt. Auch WoodCanvas nimmt Bodenkontakt weniger übel als man so denkt, wenn es drauf ankommt gibt da einiges nach.
Wenn es wirklich hart auf hart geht muss man sich fragen welchen Bootstyp habe ich Lust zu flicken. PE ist da äußerst tückisch und wird oft eher entsorgt.
Aus langjähriger Erfahrung in/mit einem wirklich steinigen Fluss mit deutlich höherer Fließgeschwindigkeit als die Wupper und im Sommer stellenweise nur mehr 3cm Wasser unter dem Kiel kann ich zusammenfassen sagen: Völlig egal welches Kanu du kaufst. Nimm das welches du dir leisten kannst, gönnen willst, mit dem du am besten klar kommst. Ich bin von PE über Royalex über Laminat mit wenig Kevlar und viel Glas gegangen und nun aus gewichtstechnischen/medizinischen Gründen bei Kevlarlaminat mit Gelcoat angelangt: Alle Boote können das ab. Und: Royalex wird sm schnellsten "schiach" - sprich unansehnlich. Letztlich ist es nur eine Frage wie schmerzbefreit DU bist, soll bedeuten wie egal dir das Aussehen des Bootes ist. Es gibt auch Leute, die bei uns mit Holzcanadiern fahren.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass der meiste Boden- und Steinkontakt überwiegend beim Einsetzen und Anlanden auftritt wenn man unachtsam ist, solange man kein Wildwasser fährt und halbwegs in der Lage ist den Fluss zu lesen und entsprechend zu reagieren.