also hier der zweite Anlauf, und sorry, dass ich mich falsch ausgedrückt habe. Wir (2 Erwachsene und unsere 14 jährige Tochter) haben vor 1 ½ Jahren den Spreewald und das Paddeln für uns entdeckt. Seitdem haben wir etliche male einen Canadier ausgeliehen und Tagesausflüge (3-8 Stunden) unternommen. Jetzt hat sich der Wunsch nach einem eigenen Kanu manifestiert. Die Tage haben wir uns bei einem Händler ein paar Canadier angesehen und schon mal Probe gesessen. Leider hatten wir nicht die passende Kleidung dabei, um gleich eine Probefahrt zu unternehmen. Jedenfalls hat sich ein heimlicher Favorit herauskristallisiert. Da das Boot schon seit mehreren Jahrzehnten am Markt ist, kann man damit eigentlich nichts falsch machen, denke ich. Geplant ist, den Canadier im März oder April Probe zu fahren. Bisher hatten wir vom Verleiher immer einen Trapper 450 von Lettmann in PE. Das ausgesuchte Boot hat eine Länge von 470cm, einen flachrunden Boden und leichten Kielsprung. Auch für die nächste Zeit ist der Spreewald das Hauptbetätigungsfeld, vielleicht auch mal eine 1-2 Tagestour auf der Spree oder ein Ausflug bei uns am See.
Eine große Frage die sich mir stellt, ist die nach dem Material. PE schließe ich mal aus, aus Gewichtsgründen. Mein Favorit ist beispielsweise in GFK (mit CFK Verstärkung) oder in CFK-Aramid Sandwichbauweise erhältlich. Welche Bauweise ist tatsächlich robuster? Aus dem Modellbau weiß ich, dass GFK Gewebe bei Überbelastung nicht gleicht bricht, aber irgendwann „weich“ wird. CFK ist erst mal robuster, aber schlaganfälliger und bricht bei Überbelastung, anstelle weich zu werden.
Wichtig vielleicht noch, dass das Kanu auf dem Autodach transportiert wird und der Abstand zwischen den Dachgepäckträgern von Modell zu Modell immer kleiner wird. Leider ist die Position der Träger durch die Bauform der Reling nicht veränderbar. Ich könnte mir vorstellen, dass das Boot durch die mittige Auflagefläche doch arg belastet wird.
Neben der Materialfrage wären natürlich noch alternative Boote interessant. Budget für das Boot allein liegt bei plus/minus 2.000-2.500 Eur. Meine Vorstellungen liegen bei einer klassischen Optik und modernen Materialen.
Alle drei anfängertauglich ohne später langweilig zu werden und anständige Laufeigenschaften. Ein vernünftiger Süllrand ist für den Autodachtransport auch kein Nachteil. Und im großen und ganzen zutreffende Gewichtsangaben was leider auch nicht selbstverständlich ist. Nur mal so als Idee, es gibt auch andere...
Reine Carbonboote sind spröde, aber schon bei wenigen Lagen bocksteif. Auf Anraten des Herstellers habe ich deswegen eins meiner Boote mit Carbon-Kevlar-Mischgewebe bestellt und bin sehr zufrieden. Allerdings wird es nicht durch die Steine gedroschen. Von der Reparierbarkeit her, ist ausgezupftes Kevlargewebe an Beschädigungen herausfordernd. Außerdem hängt es sehr von der Sandwich-Innenlage ab, ob sie bei Macken Wasser aufsaugt wie Löschpapier oder quasi nichts. Kevlar ist UV-empfindlich. Sichtcarbon wird bei hochstehender Sonne sehr heiß - so heiß wie eine schwarze Motorhaube. Für Epoxid, mit dem Carbon laminiert wird, ist das nicht so gut.
Hi Enrico, mit Deinem finanziellen Rahmen kannst Du ein ordentliches Kanu in GFK oder artverwandten Materialien kaufen. Es sollte auch zu einem gut gebrauchten Boot in Kevlar reichen. Falls irgendwo Carbon-Fäden mit dabei sind, okay ... ein reines Carbonboot würde ich nur als Sportgerät empfehlen, bei dem es auf das Gewicht hinter der Kommastelle ankommt.
PE ist für Spreewald & Co. nicht nötig, zwar preisgünstig, aber leider sehr schwer und bringt nur sehr moderate Laufeigenschaften.
Neben Material und Preis würde ich Hauptaugenmerk auf passende Laufeigenschaften legen. Leichtlauf wäre ein wichtiger Faktor, ebenso Endstabilität. Wendigkeit steht nicht an vorderster Stelle,akzeptabel wäre hier ausreichend. Sind die Trägerabstände beim Dachtransport zu gering, benötigst Du noch mindestens eine dritte Abspannung. Besser noch: Vorn und hinten zusätzlich abspannen. Das ist unabhängig vom Bootsmaterial.
Nicht zuletzt solltest Ihr auch in Eure Fähigkeiten investieren. Das Material beeinflußt das Paddeln vielleicht zu 20%, 80% bringt der Paddler.
wie ich gerade feststellen muss, bin ich hier noch eine Antwort schuldig. Dann lieber spät als nie ;). Ich bin eigentlich öfters im Forum unterwegs, um mir Informationen und Tips einzuholen. Die Entscheidung war bei uns auf ein Keewadin 17 gefallen. Wolfgang hat uns wirklich super beraten und ich könnte mir kein besseres Boot vorstellen. Da unserer Tochter in Zukunft nicht mehr mitfahren wird, überlegen wir, auf ein 16er zu gehen. Wir sind jedenfalls regelmäßig im Spreewald mit unserem blauen Kee17 unterwegs und haben jedes mal sehr viel Freude damit.
Für die anstehende Saison halten wir nach einem neuen Boot Ausschau, mal sehen, was sich so ergibt. Interessant wäre auch mal ein Solo Canadier... :).