Die Stopfenreuther Au wurde bekannt durch die Besetzung im Jahr 1984 (Wikipedia). Dieser Besetzung verdanken wir die Entstehung des Nationalparks Donauauen östlich von Wien.
Die meisten Äste der Au dürfen nicht befahren werden, aber es gibt Ausnahmen, welche einen schönen Ausflug mit Rundkurs ermöglichen.
Man kann sich dort in der Nähe auch Kanus ausborgen, für die folgende Route benötigt man aber ein eigenes Boot, da man mit den Leihkanus nicht auf die Donau darf.
Geparkt haben wir am Ende der Uferstraße in Stopfenreuth. Von dort sind es nur mehr ca. 100m bis zu einer schönen Einsetzstelle direkt in die Donau. Wir haben uns nun vom Strom abwärts treiben lassen. Es hatte dieses Mal bedeutend weniger Wasser als bei unserem letzten Ausflug (Pegel der Donau bei Hainburg ca. 175 cm), wodurch am linken Ufer der Donau Kiesbänke freigelegt wurden und sogar kleine Stromschnellen durch die Strömung entstanden. Den Bibern hats gefallen, denn sie haben sich in der Sonne auf den Kiesbänken herumgetrieben – ich dachte eigentlich, die wären nachtaktiv.
Hinter Hainburg ist es dann notwendig, den richtigen Ausstieg nicht zu verpassen, sonst ist man gleich über die Grenze. Der Abzweiger in die Au ist aber groß und nicht zu übersehen, endet aber bereits nach wenigen Metern bei der ersten Portage-Stelle.
Das Kanu wird flugs auf die andere Seite des Dammes gebracht und nun sind wir im Auengebiet. Um von hier auf legalen Pfaden wieder zurück zu finden, muss man sich an allen Abzweigungen rechts halten. Im letzten Jahr sind wir einmal links abgebogen und wieder auf der Donau gelandet - um dort eine gute Strecke gegen den Strom paddeln zu müssen (was wir mit unseren damaligen Können grad noch so geschafft haben). Bleibt man aber auf den erlaubten Pfaden so hat man noch 2 Portagen vor sich, aber dafür keine Strömung.
Die Auswirkungen des Niedrigwassers bekommen wir nun auch zu spüren: streckenweise liegen die Wasserläufe trocken. Zumindest der Schlamm hält sich in Grenzen und man kann das Kanu gut drüberziehen.
Tiere bekommt man genug zu Gesicht: Fische, Muscheln so groß wie die ganze Hand, Schwäne (ziemlich schüchtern, fliegen auf, sobald man auf 100m ran kommt), Kormorane und sonstige Vögel und Biber wie schon erwähnt.
Nach 3 bis 4 Stunden (mit Pause und vielen Fotos) landen wir wieder bei der Uferstraße, dieses Mal aber ca. 1km weit im Landesinneren. Unser Boot bauen wir an Ort und Stelle ab und holen das Auto fürs Verladen.
Wir werden im Winter wiederkommen, um die Veränderung der Landschaft in den Jahreszeiten zu beobachten. Bei Schnee sieht die Au sicher bezaubernd aus.
Hallo Dio! Ein schöner Bericht, ich hab mir zur Erinnerung den Beitrag im Wiki durchgelesen. Gut, nicht nur für uns, dass es die Auen noch gibt. LG.Svobi
Hätte nicht gedacht, dass in diesem Bereich gepaddelt werden darf, noch weniger dass mensch gegen die Strömung der Donau paddeln kann, zumindest wenn ich mir die Geschwindigkeit des Flusses beim Drüberfahren mit dem Zug in Wien bei höherem Wasser ansehe...
Seinerzeit fünf Wochen im Winter bei rund um 20° unter Null Aubesetzung waren eher ungemütlich.