Vielleicht kriege ich nur müdes Lächeln oder Kopfschütteln, aber ich wage es mal hier zu fragen: Kann man einen GFK-Kanadier (sinnvoll) teilen und kürzen?
Ich habe ein ollen 5m Kanadier aus GFK im Garten liegen, den ich für ein paar Euros mitgenommen habe, um ihn als Zweitboot für Freunde zu restaurieren. Nun liegt er rum, da der Boden nach dem Freilegen der defekten Schichten mehr als marode ist und der Boden quasi komplett neu geformt werden muss / müsste. Meine Lust in das grosse, nicht leichte Boot viel Arbeit hinein zu stecken, ist daher deutlich kleiner geworden.
Die Lust würde grösser, wenn am Ende ein leichteres, kürzeres Boot heraus käme, dass ich auch alleine als Abendflitzer nutzen könnte. Ich würde das Boot daher gerne, in der Mitte teilen, um einen Meter kürzen und wieder zusammen fügen. Wenn die Stosskanten als Puzzle geformt würden, könnte ich mir vorstellen, dass es bei ausreichender Materialstärke auf ruhigem Fluss und See nicht gleich zusammen bricht.
Alles Unsinn? Soll ich das Teil lieber als Blumenkübel verschenken? Oder gleich ein teilbaren Kanadier bauen? Falls nicht: wieviel Lagen Glasfasermattenschichten muss man rechnen, wenn der Boden komplett neu gestaltet werden muss. Welches Expoxie ist für den "Neubau" geeignet.
Wenn also jemand nicht nur lachen möchte und mir einen Tip geben könnte- ohne sauer zu sein, wenn es doch ein Blumnekübel wird-fände ich das klasse. Vielen Dank.
Interessante Vorstellung, hängt aber sehr vom Typ,Form ab. Man müsste die Breite mal durchmessen , so alle 10cm. Damit man ihn harmonisch kürzen kann. Wenn du die Flächen gut anschiftest kann man sie auch wieder gut verkleben. Ich würde sagen es wird wohl kein Epoxi sein, gibts nur bei sehr hochwertigen Booten.
Ich denke, der Unterschied im Arbeitsaufwand zwischen Reparieren des Bodens und Kürzen des Bootes dürfte sich in Grenzen halten. Ich habe in jungen Jahren, ebenfalls aus der Melange aus Mangel an Geld und der Sehnsucht Kanu zu fahren, ein olles Dickschiff mit fast 36kg restauriert. Zum Paddeln auf Flüssen hat es auch gerecht... . Und ich erwarte ja nicht, dass es sich hinterher wie ein Wenonah Advantage verhält.
Jedenfalls ist der Neubau eines "ordentlichen" Bootes ein ganz andere Sache, die weder finanziell noch von Zeitaufwand und Fähigkeiten in Frage kommt. Da gehe ich lieber mit meinem Erstboot paddeln.
Da es sich um ein symmetrisches Boot handelt (sieht aus wie ein Bavaria Orinoco o.ä.) dürfte das Entfernen eines Mittelteils nicht die grösste Herausforderung sein. Was macht stutzig macht, ist die Tatsache, dass ich zwar Infos über teilbare Kanadier aber nicht über gekürzte finde. Vielleicht ein Hinweis zu "müdes Lächeln oder Kopfschütteln"?
Falls ich es schaffe oder einen Haufen zerschrottetes GFK fabriziere, stell eich mal ein Foto ein ;-).
Zitat von wupperboot im Beitrag #4Was macht stutzig macht, ist die Tatsache, dass ich zwar Infos über teilbare Kanadier aber nicht über gekürzte finde. Vielleicht ein Hinweis zu "müdes Lächeln oder Kopfschütteln"?
Das deutet darauf hin, dass Deine Idee sich sehr nahe an einem der beiden Endpunkte zwischen Genialität und Unfug befindet. Entweder ist wirklich noch niemand drauf gekommen, oder...
Das Entfernen von Material sollte wirklich nicht das Problem sein, sondern das stabile wieder Verbinden der Hälften...
Die Seite der Genialität ist weit, weit weg. Ich denke, wenn das halten soll, braucht es Aussteifungen/Verbindungslaschen ...oder ähnliches und wird auch richtig schwer. Gutes Gelingen, W
Beitrag ist von 2007... Also ist zumindest schon mal einer auf eine ähnliche Idee gekommen.
Sicherlich werden sich deine Anforderungen erfüllen. -es wird kürzer -es wird leichter, wenn du es gut machst... Oder soviel kürzt, dass es leichter werden muss.
Ich würde es einfach machen... Und beweisen dass es geht. Das Resultat zu einem Treffen mitnehmen und die anderen Skeptiker paddeln lassen.
Das größte Problem besteht darin, dass man in der Draufsicht auf das Boot überall Rundungen hat. Schneidest Du in der Mitte was so raus, dass er vorn und hinten zusammenpasst, hast Du einen Knick oder von mir aus einen gerundeten Knick in der ursprünglichen Rundung. Schäften und Laminieren wäre sonst nicht das größte Problem. Falls Du vorhast den Boden zu regenerieren, würde ich ein Sandwichmaterial herstellen: Außen und innen GFK, in der Mitte Sperrholz oder Schaum und Leisten.
Eine andere wenigstens technisch machbare Möglichkeit das Boot zu kürzen bestünde darin, ihm das Heck abzuschneiden und einen Spiegel anzubauen.
In jedem Fall wird der Marktwert des Bootes hinterher einen Bruchteil der Materialkosten betragen. Es wäre immer noch wirtschaftlicher, das Geld fürs Material zu sparen und Flaschen zu sammeln, bevor man da viel Zeit investiert.
Zitat von wupperboot im Beitrag #1 1 Vielleicht kriege ich nur müdes Lächeln oder Kopfschütteln... 2 Kann man einen GFK-Kanadier (sinnvoll) teilen und kürzen? 3 der Boden quasi komplett neu geformt werden muss / müsste. 4 Meine Lust in das grosse, nicht leichte Boot viel Arbeit hinein zu stecken, ist daher deutlich kleiner geworden. 5 Die Lust würde grösser, wenn am Ende ein leichteres, kürzeres Boot heraus käme 6 dass ich auch alleine als Abendflitzer nutzen könnte. 7 Ich würde das Boot daher gerne, in der Mitte teilen, um einen Meter kürzen und wieder zusammen fügen. Wenn die Stosskanten als Puzzle geformt würden, könnte ich mir vorstellen, dass es bei ausreichender Materialstärke auf ruhigem Fluss und See nicht gleich zusammen bricht.
8 Alles Unsinn? 9 Soll ich das Teil lieber als Blumenkübel verschenken? 10 Oder gleich ein teilbaren Kanadier bauen?
11 Falls nicht: wieviel Lagen Glasfasermattenschichten muss man rechnen, wenn der Boden komplett neu gestaltet werden muss. 12 Welches Expoxie ist für den "Neubau" geeignet.
13 Wenn also jemand nicht nur lachen möchte und mir einen Tip geben könnte- ohne sauer zu sein, wenn es doch ein Blumnekübel wird-fände ich das klasse. Vielen Dank.
1a Ja 1b Nein 2a Ja 2b (sinnvoll) Nein 3 Boden komplett neu behalten wir mal im Hinterkopf 4 Verständlich und sicher der richtige Weg. 5a leichter eher nicht 5b Kürzer (mit Einschränkungen) geht 6 Abendflitzer ist so was von unerreichbar 7 Als Puzzelgeform ... in GFK ... das wird nicht einfach. So oder so es muss geschäftet werden. 8 Durchaus ein Lernprojekt zum Bootsbau 9 Gute Idee 10 Jepp, gleich was neues. 11 Versuch macht "kluch". Einfach gesprochen muss es so steif sein, dass es hält und dabei nicht wesentlich steifer als die angrenzenden Flächen des alten Bootes. Speziell für offene Boote ist das äußerst schwierig zu bestimmen. 12 Du hast noch nie mit Epoxie gearbeitet? 13 das wären meine Antworten
zu 3 nach einer Tasse Tee, bin ich der Meinung das mehr teures Material in den Bau eines GFK-Bodens geht als in den kompletten Neubau eines Stitch and Glue Bootes, ganz sicher zumindest, wenn man nur die Nähte mit Glasfaser taped. Es wird trotzdem leichter und fester als ein zusammengefrickeltes Wrack mit neuem Boden.
Das Thema Teilung taucht hier ja am Rande auf, ist aber eigentlich nochmal ein ebenso großes Minenfeld wie das Aufarbeiten von alten Booten.
In den 90er Jahren haben die Wildwasserpaddler in den USA und Canada gerne alte lange Royalexboote gekürzt und mit Glasfaser und Harz wieder zusammen geklebt. Mit diesen Kurzboote konnte man im Wildwasser irre viel Spaß haben und diese Experimente haben langfristig dazu geführt, dass die industriell gefertigten Boote immer kürzer und agiler wurden. Natürlich hat dieser Materialmix (Royalex/Laminat) nie lange gehalten - die Boote waren ja auch extremen Belastungen ausgesetzt.
Bei dem Projekt ein altes GFK-Tandemboot zu einem Soloboot umzuwandeln muss man sich des Experimentcharakters bewusst sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei nichts wirklich Bahnbrechendes entsteht ist groß. Aber das Projekt selbst hat meiner Auffassung nach Charme. Viel Material wird dafür auch nicht benötigt. Es ist die Arbeitszeit um die es schade sein könnte. Ich würde sie trotzdem investieren.
Wer einen wirklich flotten Solocanadier auf diese Weise herstellen will sollte meiner Meinung nach lieber ein großes OldSchool-Kajak längs an den Seiten aufschneiden und vernünftige Bordwände dran laminieren. Mit einem solchen Konstrukt ist man dann aber richtig sportlich unterwegs und läuft Gefahr bei der geringsten Gewichtsverlagerung zu kentern. Eine reizvolle Vorstellung...
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock
Ein weiterer Aspekt ist die völlige Unberechenbarkeit wie sich das gekürzte Boot fahren wird. Das kann von genial einfach bis hin zu absolut unbrauchbar gehen.
Ich habe - ähnliches Beispiel - im Vorfeld des Baues meines Leistengeplankten laut überlegt es ebenfalls kürzer zu machen. Wäre sehr einfach gewesen die Mallen entsprechend enger zu setzen. Bootsform wäre somit sogar erhalten geblieben. Und selbst davon ist mir dringend abgeraten worden - ein an sich gut erprobtes Konzept hätte selbst bei so einer eher minimalen Änderung durchaus bewirken können, dass das Boot praktisch unfahrbar wird.
Technisch überhaupt kein Problem, ob sich der Arbeitsaufwand rechnen würde dürfte allerdings nicht an erster Stelle stehen. Es wäre nicht das erste Kanu was zerteilt und wieder zusammengeflickt oder überhaupt von der Form her verändert würde, egal ob Canadier oder Kajak. Ich finde es spannend und kann aus Erfahrung sagen das es durchaus funktionieren kann wenn man fachliche Unterstützung zur Seite hat oder es gleich ein Fachmann macht. Das Ergebnis kann frei nach Schnauze geändert auch überraschen. Gruß Jürgen
Eigentlich dachte ich, ich lese lieber nur noch und entscheide dann anhand von Zeit, Geld und "Mut" zur Müllproduktion, ob ich es tue oder lasse :-). Aber da das Thema zumindest Interesse und einige Antworten hervorgerufen hat, nun noch eine Antwort aus berufenem Munde (Kanuhersteller):
"...auf jeden Fall mit Epoxy arbeiten. Wir würden 4-5 Lagen 400 er Glasgewebe empfehlen.... Ob ihr Projekt sinnvoll ist, müssen sie natürlich selbst entscheiden. Eine Schönheit wird der Umbau wahrscheinlich nicht und ob es in der Praxis funtioniert, ist sicherlich auch von ihrem handwerklichen Geschick abhängig. Leicht zu bewältigen ist so ein Umbau nicht. Theoretisch sollte es aber möglich sein."
Damit wären die Kosten unwesentlich höher als die reine, eben auch recht aufwendige Reparatur des Bodens, und mit EUR 100,00 zu realisieren. Allerdings habe die "Rundungen" vielleicht unterschätzt und werde das kleine Photoexperiment mal mit dem echten Boot machen. Sollte das Ergebnis annähernd aussehen, ist jeder weitere Gedanke daran natürlich Unsinn.
Auf dieser Montage hast Du das Boot allerdings auch auf knapp unter 3,5 m gekürzt. Wenn' um einen Meter kürzer werden soll müßte die Montage 12,6 anstelle von aktuell 10,9 cm haben.
Sagt zumindest meine Graphia - Rechenscheibe.
Gruß aus dem Wein/4, André.
P.S.: Tante Edit meint dass ich noch hinzufügen sollte dass diese Abmessungen auf meinem Bildschirm dargestellt werden, ansonst ist's eine einfache Schlußrechnung...
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #16Ihr bringt mich auf eine Idee .. .warum nicht in der Mitte ein Stück rausschneiden und dann zusammen ... pfrimeln?
Oder jeweils vorne und hinten 50cm? Dann spart man sich des Verbinden...
sorry, ja, alle wollen in der Mitte was rausschneiden. Ich dachte an zwei Längsschnitte. Gerade, von vorn bis hinten. Das Boot wird kürzer, spitzer und der Boden ist ja eh hinüber.