Jetzt finde ich in der Bucht mehrere Angebote für Epoxydharzund frage mich: Woran erkenne ich, welches besser geeignet ist? Ich will natürlich, dass es eine lange Verarbeitungszeit hat, klar, aber was kann ich auf Aussagen geben, wie:
"100% Festanteil, also ohne Lösungsmittel"
oder: "verbesserte Härter-Qualität: frei von Nonylphenol"
oder sollte man lieber das Tüv-geprüfte nehmen?
Wichtig ist mir also auch, dass es so wenig giftig wie möglich ist, falls man sowas bei Epoxydharz sagen kann.
Ich weiß jetzt nicht, ob ich Harze wirklich in der Bucht kaufen würde. Beim Fachhändler kannst Du normalerweise sicher sein, dass das Material nicht über die Lagerzeit ist und auch richtig versendet wird (Gefahrgut). Für die meisten Sachen geht ein Wasserbeständiges Standard-Laminierharz wie z.B. Das Harz L mit Härter EPH500 von R & G. Das lässt sich unproblematisch verarbeiten.
Lange Topfzeiten sind nicht immer vorteilhaft. Ich würde was zwischen 30 und 50 Minuten nehmen. Du mischst ja eh nur kleinere Ansätze. Zu langsame Harze bekommst Du ohne Tempern nicht vollständig gehärtet. Lösemittelfrei sollte heute standard sein. Denk daran, dass Du die 2% Mischtoleranz bei EP-Harzen genau einhalten musst und für kleinere Ansätze evtl eine genauere Waage brauchst.
Tüv oder GL zertifizierung brauchst Du für eine Reparatur nicht. Das benötigt man für Strukturbauteile die nachweislich bestimmte Festigkeitswerte einhalten müssen.
EP-Harze sind eigentlich nicht besonders giftig, allerdings meist Umweltgefährdend, Reizend, Sensibilisierend und evtl Fruchtschädigend. Härter sind in Äzend. Irgendwie muss das Zeug ja reagieren. Mit etwas Planung und Sorgfalt und entsprechender Schutzkleidung (Nitrilhandschuhe, Schutzbrille, lange Ärmel, gute Belüftung) lässt sich das Ganze aber sicher handhaben.
gut zu wissen, das mit den zu langen Topszeiten und Aushärten.
Ich möchte zwei kleine Schadstellen an einem GFK-Canadier reparieren, die nicht wesentlich tiefer gehen als das Topcoat.
Der Hersteller hat mir jetzt eine Anleitung geschickt, und meinte, ich müsse am Schluss Gelcoat drüber machen.
In dem Beitrag, den ich verlinkt habe steht, man könne als oberste Schicht auch Epoxi mit Farbpikmenten verwenden. Das fände ich sehr atraktiv, zumal ich schon mal was mit Topcoat bearbeitet habe, und da eher nicht so gut Erfahrungen mit machte. Lag vielleicht aber an der Qualität. (Ist Topcoat und Gelcoat eigentlich identisch?) Außerdem muss ich dann nur eine Pampe kaufen.
Ich muss auch eine weiße Außenschicht auf einem Wohnwagen aufbringen und innen was an die Decke kleben, dachte, alles unter ein Produkt zu bringen.
Topcoat und Gelcoat sind beides Beschichtungen. Gelcoat ist normalerweise etwas dickflüssiger und wird als erstes in die Negativform aufgetragen bevor das Fasermaterial reinkommt. Gelcoats werden meistens etwas dicker aufgetragen und bieten erhöhten mechanischen Schutz durch die höhere Schichtdicke. Topcoats werden ähnlich wie ein Lack aufgetragen. Wenn man von Gelcoat spricht ist meistens Polyester gemeint. Prinzipiell gibt es sowohl Gelcoats als auch Topcoats in verschiedensten Materialien und Ausführungen. UV-Beständig gibt es eigentlich nicht. Nur mehr oder weniger beständig. Bei einer kleinen Reparatur an einem Boot das nicht permanent der Sonne ausgesetzt ist spielt das aber auch kaum eine Rolle.
So und nun zur Praxis: Wir reden hier von einem Kanu und nicht von einem Flugzeug / Uboot / Raumgleiter und Ihr müsst es ja auch nicht neu bauen sondern nur eine kleine Stelle ausbessern. Da ist das alles halb so wild. Wenn die Fasern unbeschädigt sind reicht es das Gelcoat aufzufüllen und zu verschleifen / polieren. Entweder mit einem Polyester-Gelcoat (UP Vorgelat) oder mit einem Epoxidharz. Letzteres ist vielseitiger Einsetzbar (klebt auch sehr gut). Wenn die Fasern beschädigt sind müsste man innen ggf ein Stück Gewebe überlaminieren. Auch hier hält EP besser.