vorab: es gibt zum Thema Zelt oder Tarp schon den ein oder anderen Thread, hier aber geht es im Besonderen um die richtige Auswahl des Equipments einer dreiwöchigen Tour speziell auf dem Yukon Streckenabschnitt Whitehorse - Dawson (oder ggf. etwas weiter). Stattfinden soll die Tour von Mitte/Ende Mai bis Mitte/Ende Juni 2017. Der Transport des Equipments nach Whitehorse geschieht entweder über das übliche Reisegepäck oder mittels Überseeverschiffung einer Spedition.
In einigen Outdoor-Finnlandreisen in die Region Nordkareliens konnte ich mir bereits über Kochgeschirr und Proviant einen planerischen Überblick verschaffen, Kanada ist allerdings meines Erachtens ne ganz andere Ecke (und das nicht nur auf der Weltkarte).
Um unsere Tour gut planen zu können stellen sich mir einige für mich wichtige Fragen, von denen ich hoffe, dass Ihr mir darauf eine Antwort geben könnt:
- Wie gestaltet sich das Lagerleben am Yukon? Müssen Verpflegung, Kochstelle und Nachtlager wirklich 100m auseinander liegen? - Was eignet sich zum Übernachten besser - 2-Mann-Tunnel-Zelt oder Tarp mit Moskitonetz? Die Frage stellt sich hinsichtlich Transportgewicht, Packmaß, Regenschutz und Wildtiere (dabei muss es nicht immer der Bär sein) - Welche Empfehlungen könnt ihr mir hinsichtlich der benötigten Schlafsäcke und Isomatten geben? Marke und Produkt sind nicht erforderlich, wichtig sind Temperaturzonen und Transportmöglichkeit. - Auf was ist sinnvollerweise zu achten WO ein Camp aufgeschlagen wird? Gilt in Kanada wie in Skandinavien das Jedermannsrecht und interessiert das auch Bären und andere körperlich überlegenere Zeitgenossen? - Ist es für eine Tour von ca. 16-20 Tagen sinnvoll ein Satelliten-Telefon mitzunehmen oder sind die Mobilfunknetze in diesem Flussabschnitt ausgebaut? Die Frage stellt sich hinsichtlich der Leih- oder Anschaffungskosten.
Für Eure Lese- und Antwortbereitschaft danke ich euch allen vorab recht herzlich und lasse euch Grüße aus Nordbaden da :-)
_______________________________________________________________________ Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
Zitat von DonBon im Beitrag #1- Ist es für eine Tour von ca. 16-20 Tagen sinnvoll ein Satelliten-Telefon mitzunehmen oder sind die Mobilfunknetze in diesem Flussabschnitt ausgebaut? Die Frage stellt sich hinsichtlich der Leih- oder Anschaffungskosten.
Hier kannst du dich informieren: http://www.comparecellular.com/coverage-maps/ Aus meiner Sicht recht dünne, die Mobilfunkabdeckung, also nur in den Ortschaften. Wenn dir daran liegt, auch außerhalb der Ortschaften schnell Hilfe herbeirufen zu können, brauchst du wohl ein Iridium-Satfon. Allerdings verändert das Vorhandensein solch einer Versicherung spürbar das Erleben dieser fernen Gegend. Ohne Satfon kribbelt es mehr, du fühlst dich deutlich näher der Wildnis und den Abenteuern, die die Leute hier noch vor 20 Jahren erlebt haben.
Koch- und Verpflegungsstelle sollten definitiv nicht zu dicht zu den Zelten eingerichtet werden. Wobei 100 m in meinen Augen übertrieben sind. Aber 30-50 m sollten es schon sein. Die Verpflegung ist vorzugsweise in dicht verschließbaren Kunststofftonnen zu transportieren, da wasser- und geruchsdicht und für Bären nicht so leicht kaputtbar. Wenn Ihr kein Besuch von Bären im Zelt wollt, sollten alle Klamotten, die bei den Mahlzeiten getragen wurden, zum Schlafen außerhalb des Zeltes bleiben (Packsäcke). Sollten zum Team menstruierende Frauen gehören, müssen die gebrauchten Hygieneartikel verbrannt und nicht vergraben werden. Bären können verdammt gut riechen. Ein Zelt ist zum Übernachten einem Tarp vorzuziehen. Ein Tunnelzelt geht, ein Kuppelzelt ist besser. Bei Matte und Schlafsack solltet Ihr besser wärmer kalkulieren, da erst Anfang/Mitte Mai Schnee und Eis komplett weggetaut sind, der Permafrostboden aber bleibt. Auch die Wassertemperatur wird nur ca. 4°C betragen. Euer Lager könnt Ihr am gesamten Yukon aufschlagen. Das gilt auch für's Lagerfeuer, nur müssen dabei dringend die Waldbrandwarnstufen beachtet werden. In dem Gebiet gibt es jedes Jahr viele Waldbrände. Über Eure Rückfallebene möchte ich nichts weiter schreiben. Wir hatten kein Telefon dabei (Ist halt Urlaub ). Fakt ist aber, dass jegliche Zivilisation außerhalb der Orte schnell 50 km und mehr entfernt ist.
Hallo, Lager könnt Ihr überall aufschlagen. Wir - Führer, eine Freundin von ihm, meine Frau und ich - hatten ein Sat-Telefon dabei. Essenstonnen sollten nicht beim Zelt stehen. Die Bären schleichen da tatsächlich oft ums dein Lager. Bärspray immer am Mann/ Frau. Achtung mit Treibholzsansammlungen. Wer da reinkommt ist weg. das Wasser ist sehr kalt. Kentern sollte man besser nicht. Die Strecke fährt sich relativ schnell, da der Fluss 8 bis 12 km/h fließt. Ich würde ein größeres Zelt mitnehmen. Es kann schonmal länger regnen. Feuer ist kein Problem. 16-20 Tage ist sehr grosszügig. Wir brauchten von direkt unterhalb des Five-Finger bis nach Dawson 6 gemütliche Tage. Etwas weiter nach Dawson ist nicht so leicht, da es dort schwierig wird mit dem Rücktransport. Eagle ist noch ein Punkt mit Straßenzugang. Aber dann wirds bis zum Dalton Highway sehr dünn.
wir sind zu viert den South Nahanni(NWT) runter, 16 Tage(am Wasser ) haben wir uns dafür Zeit genommen. Ist für Can. Verhältnisse nicht sooo weit vom Yukon weg. Schließe mich den vorherigen Antworten an, bzw. schildere meine Erfahrungen. Der Reisezeitraum war bei uns später, Ende August.
- Kochstelle 50-100m vom Lager weg und gut(Windrichtung beachten). - Zum ruhigen Schlaf das Bärenspray in Griffweite(nach ein paar Nächten schläft man immer besser ;-) ) - Tarp oder Zelt: Habe sowohl unter dem Tarp als auch im Zelt geschlafen. Ziehe das Tarp vor. Bessere Aussicht(Nordlichter) und viel frische Luft. Mückennetz war nicht notwendig, mag am Yukon möglicherweise angebracht sein. Zelt oder Tarp ist dem Bär wahrscheinlich egal. Wir haben übrigens nicht einen angetroffen, bei der Lagerauswahl aber auf Spuren geachtet.
- Schlafsack: Carinthia Defence 4, Kunstfaser. Hat auch gewärmt als er feucht war(Kunstfaser!), was im schlimmsten Falle immer vorkommen kann. War mir diesbezüglich für die Dauer des Trips sicherer als Daune. Schlafsack=warmer Rückzugsort nach einem langen Tag. Luftmatratze: "Thermarest Trail lite". Wettermäßig war alles dabei. Die Temperaturen lagen zeitweise nachts um den Gefrierpunkt/etwas höher Neuschnee. Habe mit diesem Setup nie gefroren.
- Was gilt es beim Lager zu beachten: Da wir in einem Nationalpark unterwegs waren, war Feuer offiziell nur in der "Firebox" erlaubt. Ansonsten kein limitierender Faktor. "Hinterlasse keine Spur" sollte obligatorisch sein. Falls du nicht unter dem Tarp schläfst, so ist es ein guter Platz um darunter zu ruhen, zu kochen,... bei Sauwetter z.B.
- wir hatten keinen Mobilfunkempfang. Aber ein Iridium-Satelliten-Telefon(Nord-Amerika=Iridium! ). Gab viel Sicherheit, wir haben damit auch tatsächlich die Liebsten in der Heimat angerufen und ließen uns hin und wieder den Wetterbericht per Kurznachricht durchgeben. Die Mietkonditionen habe ich dir angehangen.
Gruß Björn
______________________________________________________________________ Da wir im gleichen Boot sitzen, sollten wir froh sein, daß nicht alle auf unserer Seite stehen.(Fertsl Ernst)
Gerne gebe ich etwas von meinen Erfahrungen weiter. Dies im vollen Bewusstsein, die Weisheit nicht mit der Schöpfkelle gegessen zu haben.......
Bezüglich Gewicht: ihr seid ja auf einer Kanutour, mit Canadier nehme ich an. Auf dem vorgesehenen Streckenabschnitt wird wohl kaum mit langen Portagen zu rechnen sein. Deshalb muss nicht ultraleicht gereist werden. Dies mal vorab.
Wie gestaltet sich das Lagerleben am Yukon? Müssen Verpflegung, Kochstelle und Nachtlager wirklich 100m auseinander liegen? Grundsätzlich würde ich Schlafen und Kochen/Essen räumlich voneinander trennen. Die Distanz von 100 m finde ich im Busch unrealistisch. 20 Meter zwischen Koch-/Essplatz und Schlafplatz reichen auch. Die Camps, auch die viel benutzten, können durch Windfall, Schneelast, Waldbrand usw. ziemlich "verbaut" sein. Möglicherweise findet ihr Pfade, die sich durch häufige Benutzung (und Unterhalt der Nutzer) gebildet haben. Da könnt ihr euch jedoch nicht darauf verlassen. Also: 100 Meter ist nicht falsch, weniger geht auch. Bitte nehmt eure Nahrung nie genau and der Stelle ein, wo ihr schlafen wollt. Potenzielle Mitesser (Bären, Eichhörnchen, Möwen usw.) scheren sich keinen Deut drum, ob z.B. eine Zeltplane zwischen ihnen und dem vielleicht runtergefallenen Essensrest liegt. Sie würden/werden sich Zugang verschaffen. Lebensmittel möglichst in einer wasserdichten Tonne lagern. Dabei darauf achten, dass ihr die Aussenseite der Tonne mit sauberen Händen berührt. Ob die Tonne dann aufgehängt werden muss oder nicht sei dahingestellt. Ich selbst sichere sie meist an einem Baum oder Fels. Damit wird es dem Bär erschwert, diese mitzunehmen. Die ganze Aufhängegeschichte lässt sich in Ratgebern einfach beschreiben, in der Realität sieht es oft anders aus. Dazu kommt, dass Schwarzbären vorzügliche Kletterer sind und gegebenenfalls die Herausforderung annehmen, sich eine aufgehängte Tonne zu angeln.
Was eignet sich zum Übernachten besser - 2-Mann-Tunnel-Zelt oder Tarp mit Moskitonetz? Die Frage stellt sich hinsichtlich Transportgewicht, Packmaß, Regenschutz und Wildtiere (dabei muss es nicht immer der Bär sein)
Meine Empfehlung: nehmt sowohl Zelt als auch Tarp mit. Wenn vorhanden beides mit Moskitonetz. Auf jeden Fall muss das Zelt über eines verfügen. Ihr werdet unter freiem Himmel leben. Mit Regen ist zu rechnen. Längere Regenphasen lassen sich besser aussitzen, wenn man sich ins Zelt und unter die Tarp zurückziehen kann. Zudem könnte die Tarp als Koch-/Essplatz genutzt werden. Sollte sich dann ein Wildtier an Essensresten bereichern wollen, dabei evtl. Schaden anrichten, habt ihr immer noch das Zelt als Schutz.
Welche Empfehlungen könnt ihr mir hinsichtlich der benötigten Schlafsäcke und Isomatten geben? Marke und Produkt sind nicht erforderlich, wichtig sind Temperaturzonen und Transportmöglichkeit.
Im Mai/Juni kann es nachts ganz schön frisch werden. Mit Temperaturen um oder sogar unter Null Grad Celsius muss gerechnet werden. Bei der logischerweise vorhandenen Feuchtigkeit vom Fluss empfiehlt sich ein Schlafsack mit Kunstfaserfüllung. Ich bin bisher immer mit meinem Daunenschlafsack gereist, ist halt blöd, wenn der feucht wird. Auf jeden Fall wasserdicht verpacken. Isomatte würde ich eine gut dimensionierte nehmen. Der Boden könnte mit Wurzeln, Steinen usw. aufwarten. Da schläft es sich bequemer auf einer "dicken" Matte.
Auf was ist sinnvollerweise zu achten WO ein Camp aufgeschlagen wird? Gilt in Kanada wie in Skandinavien das Jedermannsrecht und interessiert das auch Bären und andere körperlich überlegenere Zeitgenossen?
Wo? Dort wo es geht. Achtet auf Lichtungen, abgesägtes Holz, Feuerstellen usw. Im Flussführer wird es sicherlich empfohlene Camps geben. Private resp. öffentliche Grundstücke werden sicherlich ausreichend gekennzeichnet sein, wenn man sie nicht betreten sollte. Vermeintlich "herrenlose" Gebäude dürfen betreten, genutzt werden, wenn man in Not ist. Sonst ist respektvoller Abstand angebracht. Schliesslich wollen wir hier auch nicht, dass sich jedermann in unserem Garten ausbreitet. Den physisch überlegenen Zeitgenossen sind Eigentumsverhältnisse egal. Die kümmern sich um ihr Überleben und das Überleben ihrer Spezies. Ob es ein Jedermannsrecht im Yukon gibt, ist mir nicht bekannt.
Ist es für eine Tour von ca. 16-20 Tagen sinnvoll ein Satelliten-Telefon mitzunehmen oder sind die Mobilfunknetze in diesem Flussabschnitt ausgebaut? Die Frage stellt sich hinsichtlich der Leih- oder Anschaffungskosten.
Wie bereits erwähnt ist das Mobilfunknetz nicht flächendeckend ausgebaut, kein Verlass darauf. Sollte man schnell Hilfe benötigen, eignet sich natürlich die Nutzung eines Satellitentelefons (Iridium). Für die angegebene Zeitspanne würde ich eines mieten. Es geht auch ohne, was das Wildniserlebnis und bewusste Erleben der Reise mehr dem Trapper- oder Prospektorleben annähert. Muss jeder für sich entscheiden. Eine Alternative wäre auch die Nutzung eines SPOT-Geräts (Einwegkommunikation über Satellit).
So, das oben geschriebene könnte noch um einiges ergänzt werden...... Möglicherweise stellt ihr euch mit jeder erhaltenen Antwort neue Fragen..... Sicher wird sich der eine oder andere hier auch diesen Fragen annehmen.
Wenn ich jetzt auch noch meinen Senf abgeben darf:
Zitat von DonBon im Beitrag #1- Was eignet sich zum Übernachten besser - 2-Mann-Tunnel-Zelt oder Tarp mit Moskitonetz?
Zelt und Tarp. Zelt am besten ein Geodät. Erleichtert ungemein den Aufbau auf Kiesbänken im Fluss oder am Ufer. Tarp am besten eins aus Baumwolle oder wenigstens aus Technical Cotten. Wegen den Funken vom Feuer.
feine Sache..wäre schön auch so am Planen für eine solche Tour zu sein.
...denkt an Bärenglöckchen, nicht nur am Tage sondern auch Nachts ggf. auf dem Weg zur entfernteren Notdurftstelle tragen. Bären mögen auch gerne Witterung aufnehmen, also Rückenwind ist günstig wenn man mal auf Erkundung...zu Fuß unterwegs ist. Lagerplatz / Umfeld erkunden erspart u.a. nächtliches Verirren bei Bärenkontakt, wenn man sich zurückziehen müsste..
Zuerst einmal an alle ein ganz herzliches Dankeschön für eure Tipps und Kommentare. Nachdem ich teilweise Stunden über Stunden im Netz mit dem Sammeln beschäftigt war habt ihr mir mit Eurer Erfahrung viel Arbeit abgenommen.
Nachdem wir dieses Wochenende auf der wunderschönen Ill im Elsass verbrachten (mein "Hausfluss", nur zu empfehlen!) haben wir uns eingehend Gedanken über eure Tipps und Ratschläge gemacht und kamen vorerst zu folgendem Entschluss:
Nach reiflicher Überlegung haben wir uns entschlossen, kein Sat-Telefon mitzunehmen. Weniger wegen den Kosten als mehr um das Trapper-Gefühl von eben vor 20 Jahren noch erleben zu können (wenn auch eingeschränkt). Recherchetechnisch kann ich aber www.satfon.de ans Herz legen, laut deren Preisliste sind die wesentlich günstiger als das Leihen vor Ort bei einem Kanu-Vermieter (noch nicht ausprobiert, außer der Recherche kein Bezug zum Thema). Um aber auf Nummer sicher zu gehen nehmen wir ein SPOT mit, nur für den Fall der Fälle.
Schusswaffen lassen wir dort wo sie am besten aufgehoben sind - im Waffenschrank. Zwar besitze ich eine WBK, aber das Theater und die Zeit, die man in Kanada für eine Waffenlizenz braucht, sparen wir uns und setzen auf Bärenspray, Bärenglöckchen, den gesunden Menschenverstand (also keine Selfies mit Grizzly & Co.) und eure Ratschläge.
Thema Zelt/Tarp folgen wir euren Schilderungen und nehmen einfach beides mit - Ein größeres Zelt und ein Tarp mit Moskito-Netz. So können wir alle Eventualitäten abdecken. Ein Geodät aber können wir uns offen gestanden auch hinsichtlich der Sowieso-Kosten der Tour nicht leisten. Es wird also auf ein normales Zelt hinauslaufen. In Sachen Isomatte und Schlafsack danke ich für den Tipp mit den Temperaturen und der Feuhtigkeit. Eure Tipps mit Kunstfaser und dickerer Isomatte kommen also auf den weihnachtlichen Wunschzettel.
Gibt es weitere Tipps, die ihr mir aus euren persönlichen Erfahrungen heraus geben könnt? Also angefangen vom Lagerleben über eventuelle Sehenswürdigkeiten rund um den Yukon(keine Touristenattraktionen oder ähnliches sondern Sehenswürdigkeiten, die in den Augen eines Kanuten sehenswürdig sind :-)) oder Dinge, die euch auf euren Reisen wichtig sind/waren?
Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
hier der link zum Bericht über unsere Yukon Tour im Jahr 2013. Die Ausrüstung ist eigentlich nicht ganz so wichtig. Sie sollte eher stabil als leicht sein. Wenn man will, kann man fast 100 km am Tag voran kommen. Das bedeutet dann aber auch 10 Stunden auf dem Fluss zu sein. Das Sat Telefon war zwingend um zu Hause ab und zu ok zu sagen. Und uns gab es doch ein deutliches Sicherheitsgefühl.
Schon auf der Tour wurde uns klar, daß das schlimmste was passieren kann ( neben einer Bärenattacke) eine Kenterung ist. Der Fluss ist teilweise so breit, daß schon ans Ufer kommen extrem schwer ist.
toller Bericht zu eurem Trip, vielen Dank dafür! Nicht nur, dass ihr die natürlichen Impressionen super eingefangen habt, sondern auch die beiden Sichten von Vater und Sohn und die Schwerpunkte, die euch beide beschäftigten. Auch die Erläuterung von Fehlern, die ihr gemacht habt, ist für mich von großem Vorteil (muss man ja nicht 2 mal machen).
Ich selbst (mein Paddelpartner sieht das etwas naturgemäß etwas anders) bin ein eher sportlich ambitionierter Paddler. Ziele setzen und erreichen und eine sportliche Betätigung über das normale Freizeitpaddeln hinaus sind mir wichtig, weswegen ich kein Problem damit habe, 10h auf dem Fluss zu sein. Allerdings verpasst man dann auch viele schöne Dinge die sich an Land abspielen. Nun, wahrscheinlich liegts daran, dass mir die Zeitplanung nicht aus dem Kopf geht: ein oder zwei Tage in Whitehorse? wie lange in Dawson verbringen? Können wir es uns leisten den ein oder anderen Tag nicht zu paddeln? Usw. Denn letztlich muss ich, teilweise aus Kostengründen, soviele Dinge vorab planen und reservieren wie möglich.
Eine andere Frage aber hätte ich noch an die reisenden Yukon-Spezialisten. Ich hatte vor einigen Tagen ein Gespräch mit einem Mitglied der Hammock-Gemeinde, der meinte ich solle es mal ausprobieren und drüber nachdenken, eine Hängematte oder ein Hammock mit underquilt einem Zelt vorzuziehen. Gründe DAFÜR gibt es viele. Gründe DAGEGEN aber wären mir wichtig um abzuwägen, ob das eine sinnvolle Alternative ist (Hammock, Moskitonetz, Tarp, underquilt).
Meine Frage: hat jemand Erfahrung mit dem Übernachten in Hammocks oder Hängematten am Yukon? Tiefen Temperaturen kann man mit Equipment entgegentreten, aber wie siehts aus bei Grizzly, Elch, Eichhörnchen und Co?
Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
Hallo, wir haben, so glaube ich 12 Paddeltage für Teslin und Yukon (800km) gebraucht. Beim nächsten mal würde ich die Etappen kürzer halten; oder zumindest mehr Tage am Fluss verbringen. Dawson am Ende der Tour ist nicht so spannend, dass man dort 3 Tage verbringen muss, so finden wir. Vielleicht ist die Kombination von längeren Etappen und Ruhetagen ganz gut. Bei uns hat das Zusammenpacken und Verstauen immer viel Zeit eingenommen. Egal wie, es ist ein großes Abenteuer dessen Erinnerung wahrscheinlich nie verloren geht.
da ich bei Touren daheim auch gerne meine Hängematte dabei habe, meine kurze Antwort auf deine Frage zur Nutzung derselben am Yukon. Ich war schon mehrere Male im Yukon und den NWT auf langen Kanutouren unterwegs. Die Plätze für ein Camp, welche für unsere Gruppe am Besten und Schönsten waren, hatten selten einen passenden Baumbestand für ein Hammock.
Ich nehme deshalb auch bei der nächsten Tour ein Zelt mit und lasse die Hängematte daheim.
Vielen Dank für die Schilderungen deiner Erfahrungen Fuidraust.
Wir sind zu zweit und sehr ausgeprägte Anhänger des "leave no trace" camping. Darüber hinaus spielt offen gestanden auch eine gewisse Faulheit mit, das Coleman 2-Mann-Tunnelzelt jeden Abend auf- und jeden Morgen abzubauen. Natürlich muss man das mit einem Hammock auch tun, ich stelle es mir aber etwas unaufwändiger vor (und außerdem gibts da keine Zeltstangen die brechen könnten und man daher auch nicht ewig viel Ersatz mitschleppen muss). Ich liebe mein Coleman zwar und würde es nicht mehr eintauschen, aber der Auf- und Abbau ist sehr mittlerweile eher nervig und zeitraubend.
Wäre ein Hammock denn eine Alternative wenn der Baumbestand an der Lagerstelle ausreichend ist? Hinsichtlich Wildtiere, Bequemlichkeit, Schlafkomfort usw.
Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
Zitat von DonBon im Beitrag #14Wäre ein Hammock denn eine Alternative wenn der Baumbestand an der Lagerstelle ausreichend ist? Hinsichtlich Wildtiere, Bequemlichkeit, Schlafkomfort usw.
Ob ein Hammock bequemer bzw. komfortabler empfunden wird, muss halt jeder selbst ausprobieren und entscheiden. Ein Tarp darüber und Moskitonetz vorausgesetzt ist es für mich immer eine gute Alternative.
Ob eine "Aufbaumöglichkeit" besteht, hängt halt auch von den sonstigen Prämissen für den Lagerplatz (Untergrund; Holzvorrat; Windschutz; Moskitoaufkommen.... usw.) ab. Wir bevorzugen da häufig Inseln im Fluss oder Kies- Sandbänke und da steht halt meist kein Baum. Geeignete bewaldete Ufer sind m.E. dagegen rarer. Andererseits habt ihr einen Vorteil dadurch, dass ihr nur Platz für zwei braucht.
Hier bepaddelt auch einer den Yukon - leider nur in Französisch aber nette Bilder - die Aussrüstung ist wohl die Preiswerteste :o) - Viel Spass beim Nachmachen
Hallo Iring und ganz herzlichen Dank für den Link! Auch wenn ich nur ganz wenig französisch kann bzw. verstehe waren die Bilder wirklich sehr schön. Auch, dass der Protagonist wirklich in allerhöchstem Maße einfach und basic lebt wie vor 10.000 Jahren war sehr spannend. Wie man sieht kann man mit der nötigen Zeit und etwas Geschick wirklich viele vermeintlich wichtigen Gegenstände zu Hause lassen. Hat mich sehr inspiriert
Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
Hallo Don Bon, vielleicht kann ich auch nochmal ein-zwei Dinge zu dem Thema sagen. Zum einen solltest du einen Wasserfilter mitnehmen, mit Trinkwasser aus dem Fluss ???, würde ich ungefiltert nicht nehmen. Einen Faltkanister oder Wassersack brauchst du natürlich auch, spätestens ab dem Whiteriver (Nebenfluss vom Yukon) kannst du nicht mehr filtern. Ab dort ist der Yukon total mit Sediment (Vulkanasche) eingetrübt. Naja und mit der Hängemattengeschichte macht ihr euch glaub ich nur unnötig Stress. Die Sache mit den Bäumen ist nicht so einfach. Über längere Strecken werdet ihr nur niedere Büsche und Bäumchen in Flussnähe vorfinden. Einen normalen Platz zum Zelten ist auch nicht immer leicht zu finden und dann noch mit Bäumen? Und Mücken gibt es da übrigens stellenweise reichlich (Mückenschutz). Ansonsten viel Spaß bei der Planung. Schönen Gruß, Mario
danke für Deinen Tipp! Unsere bisherigen Erfahrungen beruhten auf der chemischen Desinfektion von Trinkwasser (mit diesen kleinen Chlortabletten) - allerdings waren wir auf eine Filtrierung und Abkochen in Skandinavien bisher nie angewiesen, weil das Wasser dort qualitativ sehr gut war. Ich werde mich am Wochenende mal mit Wasserfiltern auseinandersetzen. Weisst Du zufällig, ob man auch mit Grobsedimenten rechnen muss?
Das mit den Hängematten haben wir uns auch nochmal eingehend überlegt: wir nehmen für jeden eine mit, da sie nicht viel Platz wegnehmen. Als Zelte dienen uns ultraleicht Ein-Mann-Zelte und Tarps als Regenschutz, die werden wir wahrscheinlich meistens benutzen.
Wer weitere Ideen hat: immer her damit! Ich bin um jeden Tipp und jede Idee froh.
Den Abstand zwischen Brett und Kopf bezeichnen die meisten als Horizont
Wasserfilter ist ein Muss. Ich würde den hier empfehlen. http://www.cascadedesigns.com/msr/water/...ofilter/product Kauf in Drüben, dort ist er billiger. Und schau dir an, wie du ihn reinigst, denn spätestens wenn der White River in den Yukon mündet hast Du sehr viel Sedimente (Vulkanasche) im Wasser. Nach ein paar Tagen ist der Filter dicht und zwar richtig dicht.