Ich hatte es hier ja schon mal angedeutet, dass in meiner Werkstatt noch ein Paddel auf mich wartet, dass definitiv zu lang ist, aber eigentlich zu schade, um es nicht mehr zu nutzen.
Das Paddel hatte mein (Paddel-)kumpel vor einiger Zeit mal günstig irgendwo aufgetrieben, vermutlich in der Bucht.
Egal, auf jeden Fall sollte für ihn ein gutes Paddel für die etwas härteren Einsätze entstehen und gleichzeitig wollte ich ausprobieren, ob mir diese Form des Paddelumbaus bzw. der Paddelreparatur gelingen würde.
Nach etwas Messerei und Vergleichen mit meinem Grey Owl Voyageur war dann irgendwann klar, um wie viel das Paddel gekürzt werden sollte.
Ok, damit stand die Länge schon mal fest.
In der Vorbereitung dieser Aktion wuchsen die Zweifel, ob ich per Säge (Tichkreissäge, Bandsäge, …?) die notwendige Präzision hinbekommen würde. Schließlich habe ich mich dazu entschlossen, mir eine Hilfsvorrichtung zu bauen und die spanenden Arbeiten per Oberfräse auszuführen.
Bei genauerer Betrachtung des Schaftendes wurde recht schnell klar, dass es im Bereich des Griffes recht knapp werden würde mit dem Material. Also habe ich Platz, bzw. ordentliche Auflageflächen geschaffen und erst einmal Material (amerikanischer Nussbaum) aufgebracht.
Dadurch war genug Masse vorhanden, um die Arbeiten am eigentlichen Griff anzugehen. Um einen möglichst unterbrechungsfreien Verlauf der Holzfasern zu bekommen, hatte ich mich dazu entschieden, in Anlehnung an eine Schäftung den Schaft beidseitig schräg anzufräsen und von den so entstehenden Flächen ausgehend den Griff neu aufzubauen. Also habe ich meine Vorrichtung mit Schrägen im Verhältnis 1:10 modifiziert und die Flächen gefräst.
Jetzt konnte es daran gehen, die Griffhölzer auszusuchen und anzuleimen.
von innen nach außen: Originalschaft + amerikanischer Nussbaum, Esche, heimische Kirsche
Die Griffform wurde per Schablone übertragen und mit der Bandsäge grob ausgeschnitten. Eigentlich folgen ab hier die „normalen“ Arbeitsschritte beim Paddelbau. Deshalb hier nur noch ein paar Bilder der folgenden Arbeiten …
Und weil ich einmal dabei war, habe ich mein Grey Owl Voyageur auch gleich an Griff und Schaft entlackt und mit geölt.
… und jetzt das Endprodukt:
vorn der Eigenbau, hinten mein nicht mehr ganz originales Grey Owl Paddel.
Sicherlich kommt jetzt wieder die Frage auf, ob sich so eine Aktion lohnt. Nein, finanziell lohnend ist das sicherlich nicht, aber Spaß hat's gemacht! Und das war mir wichtiger.
Jetzt warten wir auf besseres Wetter und die Paddel auf ihren ersten Einsatz.
Zitat Sicherlich kommt jetzt wieder die Frage auf, ob sich so eine Aktion lohnt. Nein, finanziell lohnend ist das sicherlich nicht, aber Spaß hat's gemacht! Und das war mir wichtiger.
Ich finde Selbermachen lohnt sich immer! Respekt, sehr schöne Arbeit!
Ja, das ist PU-Leim. Nachdem ich mit einem anderen Leim schlechte Erfahrungen gemacht habe (hatte ich ja mal in deinem Paddelbauthread beschrieben) bin ich auf den PU-Leim von Titebond gestoßen. Von dem weiß ich inzwischen, dass er funktioniert. Seit dem habe ich mir weitere Experimente verkniffen. Leider muss ich den aber bestellen und kann ihn nicht hier vor Ort kaufen. Würde ich da eine alterantive Lösung mit Einkaufsmöglichkeit vor Ort finden, wäre ich auch nochmal zu Experimenten bereit.
Moin, es ist schon alles gesagt, darum nur ganz kurz-tolle Arbeit! Und: Die Freiheit des selber machens ergibt immer ein Unikat mit schöner Optik. Viele Grüße docook