Zitat von absolut canoe im Beitrag #15da wissen die von MSR schon was sie tun.
Wenn ein guter Markenname draufsteht, sollte es funktionieren. Trotzdem widerstrebt es manchen sich bar jeder Vernunft daraufhin einfach in diese Rundum-Sorglos-Pakete fallen zu lassen. Zum Beispiel gilt der ganze Maghreb und Ägypten als ein Gebiet mit minderer Wasserqualität. Trotzdem leben dort Millionen von Menschen, die nicht krank werden und keinen MSR-Filter benutzen. Wenn nun ein europäischer Globetrotter die Gegend bereist, einen MSR-Filter dabei hat und auch nicht krank wird, beweist das genau was? Wenn er doch krank wird beweist es auch nichts, weil er die Krankheit ja woanders her haben kann.
Man kann sicherlich eine Filterpatrone so bauen, dass sie sich nicht so schnell zusetzt. Man kann sie auch so bauen, dass sie fast alles zurückhält, aber beides gleichzeitig wird nicht funktionieren. Etwas einfacher ausgedrückt: Wenn das Loch klein ist, kann es nicht gleichzeitig groß sein. Auch die Zahl der Löcher wird von der Größe der Baugruppe begrenzt. Katadyn ist zwar gut, aber teuer in der Anschaffung und teuer im Betrieb. Das ruft die Konkurrenz auf den Markt, die den Alpenwanderern, Schwedenurlaubern und allen Bachwassertrinkern ein gutes Gefühl mit weniger Algen zwischen den Zähnen für kleines Geld verkauft. Ist doch o.k. - ich habe doch gar nichts dagegen.
ich bin neulich über einen grayl wasserfilter (http://www.thegrayl.com/shop) gestolpert. traute mich aber nicht diesen zu kaufen da es fast keine erfahrungsberichte gibt. kennt den jemand von euch?
Es gibt aberhunderte Erfahrungsberichte in diesem Forum, egal ob wie hier zu Wasserfiltern (von 30 euro bis > 300 Euro), bis hin zu (notabene) Canoes, Outdoorequipment, Öfen, Zelten, Lampen, "undwasweißichnichtnochalles". In diesem Thread werden Wasserfilter behandelt, scheinbar weil es Bedarf gibt. Beinahe ALLE (bewusst groß geschrieben) hier beschriebene Filter von 30 bis > 300 Euro filtern verlässlich nahezu 99.9% der auf dieser Kugel existierenden Krankheitserreger heraus, und es gibt zu jedem Filter dutzende Erfahrungsberichte.
Erinnert mich einwenig an Diskussionen in einschlägigen Outdoor-, Prepper- und Jagdforen: Brauche ich wirklich ein (Hausnummer) xxx Euro 69°Nord Messer vom Norbert, denn ein Mora um 15,90 Euro schneidet ebenso gut!? Schießt eine Sauer 404 besser (=genauer) als eine um 3000,- Euro billigere CZ- Büchse?
WARUM (bewusst groß geschrieben und nicht wertend gemeint) fragt man nach einem Filter im Mittelpreissegment, zu dem es global gesehen kaum Erfahrungsberichte gibt?
Zitat traute mich aber nicht diesen zu kaufen da es fast keine erfahrungsberichte gibt
P.S.: mein Sawyer Mini (limited Edition, warum auch immer - wegen der Farbe??) zu 30 Euro ist heute gekommen. Ist sogar eine Trinkblase, ein Saughalm und eine Spritze (vermutlich zum Wasserziehen aus noch so seichten Pfützen) dabei. Ich werde über die Feiertage aus einem trüben Tümpel Wasser ziehen und dieses dann trinken. Und so Gott will bin ich dann noch in der Lage, einen weiteren Erfahrungsbericht darüber abzugeben.
Ich wünsche ein frohes Fest und geruhsame Feiertage!
Zitat von Ulme im Beitrag #27 WARUM (bewusst groß geschrieben und nicht wertend gemeint) fragt man nach einem Filter im Mittelpreissegment, zu dem es global gesehen kaum Erfahrungsberichte gibt?
weil dies der einzige filter ist den ich bisher gesehen habe welcher in einer flasche integriert ist (was mir zugesagen würde). es wird vermutlich auch andere in flaschen integrierte geben, ich kenn jedoch keine. es tut mir leid wenn ich jemanden mit dieser anfrage belästigt habe, dies war nicht meine absicht.
weil dies der einzige filter ist den ich bisher gesehen habe welcher in einer flasche integriert ist (was mir zugesagen würde). es wird vermutlich auch andere in flaschen integrierte geben, ich kenn jedoch keine.
Servus - sorry, wollte nicht patzig rüberkommen! Die hier schon beschriebenen Filter von Careplus/Sawyer, McNett usw. lassen sich allesamt auf handelsübliche PET Flaschen aufschrauben. Das erachte ich als sehr praktisch, denn eine PET - Flasche hat man gleich mal zur Hand, und wenn sie aus dem Müll ist. Ein Filter der in einer speziellen Flasche integriert ist - naja. Früher hatte ich gerne mal die SIGG Flaschen. Bis ich unter gutem Licht drauf kam, was sich darin trotz regelmäßiger SIGG Brausetab- und Kukident Pflege darin so alles ansammelt. Wuahh. Heute nehme ich nur mehr durchsichtige Kunststoffflaschen (PAK - frei) von Nalgene oder - viel günstiger, fast noch besser und sogar mit einem Sieb im Deckel ausgestattet - von Karrimor (SportsDirect).
--------- TEOTWAWKI "Be prepared - not scared!" C. Lundyn
Einige scheinen Wasser zu trinken, wie ein Kamel an der Oase. Für 30 Euro kriegt man genug Wasserkanister, dass man damit bei normalem Wasserbedarf eine Weile unterwegs sein kann. Einen Wanderkanadier wird man damit nicht überladen. Man braucht ja auch nicht für alles, was man gerne mal befeuchten möchte gleich Trinkwasser (!?)
Ich denke, ein Wasserkränchen am Kanister kann als Belustigungsuntensil im Zeltlager nicht mit einem Filter mithalten. Andererseits traue ich Kranwasser immer noch am meisten zu und Flusswasser gleich nach stinkenden Tümpeln am wenigsten.
Zitat von Haubentaucher im Beitrag #31Einige scheinen Wasser zu trinken, wie ein Kamel an der Oase. Für 30 Euro kriegt man genug Wasserkanister, dass man damit bei normalem Wasserbedarf eine Weile unterwegs sein kann. Einen Wanderkanadier wird man damit nicht überladen.
Wir rechnen auf Tour in der Praxis mit 2,5L pro Tag und Erwachsenem plus 2L pro Kind (gesamt also ~7L/Tag). Das liegt minimal über unserem tatsächlichen Verbrauch, damit sind wir aber auf der sicheren Seite der Planung. Wir waren zeitweise mit 2x10L Kanistern (für ~3 autarke Tage) unterwegs. Die sind schon ganz schön schwer und sperrig. Mehr möchte ich nicht mitnehmen...
Gruß, Markus
PS:
Zitat von Ulme im Beitrag #32Was ist ein Wasserkränchen und was ist Kranwasser?
Wasserkränchen ist der Schnipel am Kanister auch Ablaufhahn oder eben auch Wasserhahn genannt. Kranwasser (auch Kranenberger) ist das was die Ruhrpöttler zu dem sagen was aus dem Wasserhahn läuft also Leitungswasser CU Bernd
Dann handelt es sich also um Trinkwasser gemäß Trinkwasserverordnung? Gegen dieses sollte qualitativ in D eigentlich nichts zu sagen sein. Hat aber nicht viel mit dem Thema Wasserfilter (unterweg und zum persönlichen Gebrauch) zu tun, oder?
Ansonsten kann es woanders natürlich sehr von der Wasserleitung abhängen, aus der das Wasser kommt. Trinkwasser nach der o.g. Definition kommt da nicht immer und überall raus... Dann wären wir wieder beim Filter, OK.
Zitat von markuskrüger im Beitrag #35Dann handelt es sich also um Trinkwasser ... Gegen dieses sollte qualitativ in D eigentlich nichts zu sagen sein. .... Ansonsten kann es woanders natürlich sehr von der Wasserleitung abhängen, aus der das Wasser kommt. Trinkwasser nach der o.g. Definition kommt da nicht immer und überall raus... Dann wären wir wieder beim Filter.
Leitungs- oder Kranwasser* ist in den allermeisten Reiseländern als Trinkwasser o.k., auch wenn die Grenzwerte nicht überall die gleichen sind. In den meisten europäischen und amerikanischen Ländern ist entweder das Kranwasser o.k. oder man ist so weit weg von jeglicher Zivilisation, dass niemend da ist, der das Verschmutzen übernehmen würde. Die Filter, die sauberes Wasser auf diese moderne Art segnen, haben da natürlich keine Ausfälle. Sie verkalken halt wie so vieles.
Der Maghreb und der Nahe Osten sind je keine typischen Paddelreviere. Bliebe noch, Wasser aus Nil, Niger, Ganges oder dem Mekong zu nehmen ... da würde ich nicht auf den letzten Groschen achten, zumal der Wasserfilter sicher nicht das teuerste an der Reise sein würde. Die anderen gehören meiner Ansicht nach in den Gürtelhalfter des ernthaften Ourdoorfreunds, gleich neben das Multifunktionsmesser, vielleicht da wo früher die Mag-Lampe gebaumelt hat. Was da erstmal Platz gefunden hat, ist über jeden Zweifel erhaben.
VG Chris
*was durch eine geschlossene Leitung aus dem geöffneten Kran oder Hahn rausfließt
Wir haben dieses Jahr in Schweden sehr gute Erfahrungen mit dem Sawyer Filter gemacht. Grobe Teilchen wurden per Kaffefilter vorab aufgefangen, der Rest per Adapter-System direkt in die (PET-) Flaschen gefiltert. Die Kaffefilter-Lösung empfanden wir als verbesserungswürdig, z.B. mit Hilfe eines dauerhaften Kaffefilters anstatt der Papierfilter. Abgesehen davon waren der Filter und das Filtern einfach überzeugend - und man kam sich nicht so doof vor, Frischwasser in rauen Mengen mitzuführen...als würde man Eulen nach Athen tragen. Diese 10L-Kanister mag ich nicht wg. des Plastiks Geschmackes - gibt es Kanister auch bruchfest UND BPA-frei? Naja, braucht man ja auch nicht wirklich, wenn man leicht nachfiltern kann...
Moin Kaffeefilter und Sonnenbad, habe ich bisher gemacht wenn ich mir mal nicht ganz sicher war, mehr ist in der Regel auch nicht nötig und meistens reicht schon abkochen. Egal ob Asien, Afrika oder an anderer Stelle. Manches wird schon mal etwas hochgehypt obwohl ich immer wieder mal mit so einem Teil geliebäugelt habe, vielleicht weil ich mir öfter mal etwas unprofessionell ohne den vollen Umfang der Outdoortechnik vor komme. Jürgen
Ich habe mal eine Frage zum Verständnis. Ich selber koche ja das Wasser meistens ab, bevor ich es in Form von Kaffee, Tee, Brühe oder im gekochten Essen zu mir nehme. Anders habe ich das auch auf meinen wenigen Touren mit anderen Leuten nicht gesehen, aber das waren zumeist alte Leute, die das nicht anders kannten.
Wenn ihr das Wasser filtert, heißt das dann, dass ihr das Filtrat einfach so trinkt? Also dann nicht noch kocht?
einige scheinen ihr Wasser ja in 10ltr. Gebinden mit durch die Gegend zu tragen, andere trinken das Wasser so aus jedem Bach. Verwirrt mich beides!
Es gibt ja bestimmt viele Gimmicks und Nicetohaves, die man wirklich nicht braucht. Aber bei einer Tour über mehrere Tage und dem Wunsch, nicht ständig irgendwo Wasserbetteln zu müssen, aber auch nicht 20 ltr Wasser ständig raus aus dem Boot, Portagieren und rein in das Boot, macht ein Filter schon Sinn. Ganz zu schweigen von einer Wanderung über mehrere Tage und so autark wie möglich führt schnell zu einem System, das auch Oberflächenwasser trinkbar macht. Ausgehend davon, daß der heutige Mensch nicht mehr die meist normale bakterielle Belastung von Oberflächenwasser gewöhnt ist, sollte man über ein Filtersystem nachdenken. Dann ist aber auch Lahn und Co als Trinkwasserlieferant oder der Bach im Wald gut brauchbar. Überdüngte und industriell verseuchte Flüsse.... Der Verstand fährt ja mit. Und der Bergbach geht natürlich ohne, aber alles dazwischen, ist gefiltert (vielleicht hier und da sogar übertrieben) sicher.
@ Spartaner: ja, das gefilterte Wasser kann man dann ohne weiteres Abkochen trinken, daß ist der Sinn des Filtern. Man ersetzt damit das Abkochen.
Grüße Agathos
Nature never betray the heart that loved her. (Rutstrum)