Hallo Leute, Am 13. Juni bin ich mal wieder in Richtung Tara aufgebrochen. Der Winter war schneereich, und auch die letzten Wochen waren nicht knochentrocken, sondern von häufigen Gewittergüssen geprägt. Das verhieß ausreichend Wasser, auch im Oberlauf.
Eigentlich war alles vorbereitet, die Tour zu zweit zu unternehmen, aber der längere Zeit interessierte "Paddelpartner" hat 3 Tage vor Abfahrt einen Rückzieher gemacht (nicht Andrea, sie muss zZ sowieso arbeiten, sind ja keine Ferien, aber sie ist wenigstens auf Kursfahrt in Italien). Ok, alleine geht es auch. Allerdings wollte ich diesmal eine viel größere Strecke auf der Tara paddeln, also viel weiter oberhalb einsetzen, und dabei auch die allerschwierigsten Abschnitte mit der Teufelsschlucht (Klаnаc Đªvolje lªzi) passieren. Zu zweit wäre es erheblich sicherer gewesen, und auch das Umtragen der unpassierbaren Stellen wäre einfacher gewesen.
Nach unserer ersten Tara-Tour im Oktober 2013 musste ich nicht mehr viel vorbereiten, ich wusste ja Bescheid. Neu ist, dass ich auf der Autofahrt experimentellerweise auch durch die Tschechei die Maut spare. Ich fahre von Berlin durch Polen die A18, über Lubawka-Královec nach CZ, und über Hodonin in die Slowakei. Sonnabends fährt sich das sehr gut. An einem Wochentag ist es aber nicht zu empfehlen, wie die Rückfahrt später zeigte. In der Slowakei fand sich in den March-Auen wieder ein schöner See zum Übernachten. Das Wasser war warm und fischreich.
Am nächsten Tag geht es 774km durch Slowakei, Ungarn, Kroatien und Bosnien. Am Abend übernachte ich bereits an der Drina, wenige Kilometer von Montenegro und der Tara entfernt.
Am 3. Tag, nach 1477km in 27h reiner Fahrzeit, Ankunft an der Tara-Schlucht, Grenze des Durmitor-Nationalparks. Ich besichtige wieder die berühmte Brücke Đurđevića Tаrа und stoppe an etlichen Stellen, wo man von der Straße aus in die bisher für Boote gesperrte Schluchtstrecke schauen kann. Dieser Abschnitt war ~20 Jahre lang bis 2013 vollständig für Paddler gesperrt. Heute darf man mit Kanus wieder die gesamte Tara befahren. Entweder mit Einbeziehung der Teufelsschlucht ab Bistrica, oder erst darunter, ab Einsatzstelle Kuline.
An der gewöhnlichen Einsatzstelle Splavište (Il Logora) im Nationalpark 3km oberhalb der Brücke Đurđevića Tara, der einzigen Stelle, an der die Straße bequemen Zugang zum Ufer ermöglicht, frage ich den hier dauerhaft positionierten Nationalpark-Ranger nach einem Permit für die Befahrung der Tara von Bistrica am oberen Anfang der Schlucht bis hier her. Er verweist mich dafür an einen anderen Ranger in Bistrica. Wo genau kann er mir aber nicht klar rüberbringen. Er will schon telefonisch dort bescheidgeben, aber ich weiß ja noch gar nicht, wann ich in Bistrica ankommen werde, wenn ich zB je nach aktueller Durchflusssituation in Kolašin oder Mojkovac starte.
Die Witterung der Vorwochen war warm und feucht, alles sprießte, sattes Grün, Blüten ohne Ende, und - keine Mücken! Auf der ganzen Tour keine Mücken, ich finde das unglaublich.
Einsetzen möchte ich in Mojkovac oder Kolašin. In Kolašin angekommen, scheint mir doch zu wenig Wasser zu fließen und ich kehre wieder ein Stück um. Nach 6km bin ich zurück in Moračko Trebaljevo. Im Restoran "Eko Koliba" frage ich nach der Möglichkeit, das Auto unterzustellen und hier einzusetzen. Die Betreiber Marija und Milanka sind sehr entgegenkommend, verwöhnen mich mit starkem Kaffee und frisch geernteten Erdbeeren in süßem Eischnee, und Marija erzählt mir von ihren mehrtägigen Winterwandertouren auf Skiern durch die Berge Montenegros und die Teilnahme an den FIS Nordic World Ski Championships Feb 2015 in Falun, Schweden.
Das Auto kann ich auf ihrem Grundstück dicht an der Nordseite des Hauses parken, wo es etwas gegen die brennende Mittagssonne geschützt steht. Dort baue ich auch das Boot auf und sortiere mein Gepäck. Ich möchte nur so viel wie nötig mitnehmen, habe aber keinerlei Übung und packe zumindest Essen schon wieder so viel ein, als wollte ich bis Belgrad durchpaddeln.
Die Einsatzstelle befindet sich 100m durch den Garten hinter dem Haus. Abends ¼8 geht es los. Nach 3km die erste Stromschnelle, nach ausgiebiger Inspektion für befahrbar erklärt. Auch die 2. Schnelle 1km weiter wird vorher inspiziert. Alleine bin ich erst mal vorsichtig, ich will den Kahn ja nicht schon hier schrotten.
½9, die Sonne ist gerade untergegangen, langsam wird es dunkel. 1:10h früher als zur selben Zeit in Berlin. Ich fahre noch 20 Minuten weiter, bis ich einen schönen Nachtplatz gefunden habe. Heute 6½km gepaddelt.
Mit 340m Abstand zur Straße ist der Platz recht ruhig. Die historische Bahnstrecke Belgrad - Bar, eine ingenieurtechnische Meisterleistung direkt über mir, ist auch nicht übermäßig laut, da es gerade hier mehrfach durch Tunnel geht und die Strecke nicht allzu häufig befahren wird. Der Platz fühlt sich absolut naturbelassen an, wie im Dschungel. Zeltaufbau bereits im Licht der Stirnlampe. Auffällig blinkende Glühwürmer, hell wie LEDs, ziehen ihre Bahnen um mich rum.
Nachts regnet es, und morgens ist alles durchnässt, es tropft von den Bäumen. Einziger Nachteil dieses Platzes: die Morgensonne würde noch Stunden benötigen, bis sie über den Berg gestiegen wäre. Aber 300m voraus liegt bereits eine Schotterbank in der Sonne. Ich packe nur grob zusammen und schippere dorthin.
Leider findet sich auch dort kein trockenes Künzi-Holz. Erst am gegenüberliegenden Ufer sehe ich ein paar abgestorbene Zweige an den Büschen hängen. Ich also durch den Fluss gewatet, und ein Reisigbündel gepflückt. Dann konnte es endlich losgehen mit Kaffee und Erbswurst und Kartoffelpüree.
Um 12 starte ich auf den Fluss. Insgesamt ist die Strecke entlang des Biogradski-Nationalparks sehr schön, ein schönes Tal, hohe Berge ringsum, etliche Stromschnellen WW 1, 2 und 3. An einer Stromschnelle, nach Einschätzung von Experten beim derzeitigen Durchfluss eine WW3-, habe ich das Gepäck umgetragen und bin sie mit dem leeren Boot gefahren. Den weiteren Verlauf der Schnelle hatte ich mir nicht vorher angeschaut und saß prompt auf einem Baumstamm auf.
Nach dem Biogradski Nationalpark öffnet sich das Tal und Mojkovac kommt in Sicht. Stromschnellen sind jetzt nur noch einfach zu passierende Kiesbankschwälle. Die Tara strömt hier durch eine 300 - 600m breite Aue. Der Tag ist sommerlich warm und ich mache gegen ½4 eine Pause im Schatten.
Der Wood Gas Stove (ich habe den gegenüber dem Künzi vorgezogen, weil er viel leichter ist) kocht mir eine Brühe. Dazu gibt es trocken Brot mit Schinken.
2h später geht es weiter. Das Tal verengt sich langsam wieder, der Beginn der großen Tara-Schlucht kommt in Sicht. 8km weiter, 600m vor der Brücke Kalundra, schlage ich rechts am Ufer mein nächstes Nachtlager auf. Wieder ein sehr schöner abgelegener Platz auf einer höhergelegenen Schotterbank in purer Natur. 22km bin ich heute gepaddelt.
In der Nacht regnet es heftig, Gewitter. Da der Stoff des Zeltes bei Nässe schlaff wird, muss man nachts im Gewitterguss raus und alles nachspannen - tolle Leistung (Vaude Powerlizard).
Am nächsten Morgen ist das am Vortag noch klare Wasser des Flusses getrübt, der Gewitterregen ist also direkt abflusswirksam geworden. Im Laufe des Tages klart es aber wieder weitgehend auf. Tief hängen die Wolkenfetzen in den Bergen, die ganze Gegend ist triefendnass.
Am Vormittag regnet es weiter und ich verlege das Frühstück ins Zelt. Es gibt Wasser und Brot, und ihr werdet es nicht glauben, bei ausreichend Hunger schmeckt das richtig gut ;-) Noch im Zelt höre ich übrigens jemanden am gegenüberliegenden Ufer telefonieren, der dem Nationalpark bescheid sagt, dass hier ein Paddler mit Kanu lagert, mit dem wohl in Kürze zu rechnen ist. Das Meldesystem funktioniert also ausgezeichnet. Später komme ich doch noch dazu, meinen ¾L-Kaffee zu kochen. Zum Glück hatte ich gestern ein paar trockene Äste gesammelt. Ohne Trockenholz wäre es schwierig geworden mit dem Wood Gas Stove.
Vormittags geht es weiter bis zur Brücke Kalundra. Hier wollte ich mich zunächst mit Heinz treffen, um mit ihm gemeinsam die schwierigsten Teile der Schlucht zu passieren. Ich lernte ihn zufällig vor 2 Tagen in der Eko Oaza "Suza Evrope" in Dobrilovina kennen, als ich auf der Suche nach dem Ranger Bistrica war. Heinz hat heute und morgen Zeit für die Schlucht oh Splavište und bot mir an, zusammen zu fahren. So haben wir uns über Nacht per SMS konkret verabredet.
Als ich bereits an der Brücke warte, verlegt Heinz den Treffpunkt wegen unsicherer Wegeverhältnisse 1.2km stromab. Wir lassen das Boot dort am Ufer liegen, holen mein Auto aus Moračko Trebaljevo, parken es am Kloster Dobrilovina, und fahren zurück zu meinem Boot, um jetzt hier am Nachmittag in den schwierigsten Teil der Tara-Schlucht einzufahren.
½4 geht es los. Noch sieht alles gut aus. Kurz vor der Mündung der Bistrica soll der Nationalpark-Ranger anzutreffen sein. Aber trotz mehrfacher lauter Pfiffe mit der Trillerpfeife zeigt sich niemand. Möglicherweise sitzt er normalerweise in einem schmalen Betonhäuschen hoch über dem Fluss (sieht aus wie ein viel zu hohes Pegelhäuschen).
Nun wird es wirklich schwierig. Die Stromschnelle ("Buk") Žutª prlª umtragen wir den Ally zusammen, Heinz fährt. Gleich darauf gelangen wir in die Teufelsschlucht, Klаnаc Đªvolje lªzi. Links wird sie durch eine senkrechte Felswand begrenzt, rechts durch haushohe Blöcke.
Ein Schwelle umtragen wir beide. Heinz ist fit und spurtet wie eine Wildgams mit dem Boot unterm Arm über die Felsen. Ich komme beim Umtragen dermaßen außer Atem, dass ich noch eine ½h am hyperventilieren bin. Das Problem ist, wir können uns wirklich keine Zeit lassen, da die Dunkelheit droht. zT ist Kaminkletterei angesagt. An manchen Stellen zieht die Strömung des Flusses tief zwischen die Felsen in Klüfte und droht Schwimmer in die Tiefe zu ziehen. Volle 3h benötigen wir für diese 400m.
Beim Versuch, den Ally die schwierigsten Stellen durchzutreideln, schlägt er um, die starke Strömung reißt die Lukendeckel weg, und wir müssen das Boot loslassen. Ich dachte schon das Boot sei verloren, aber Heinz hat es hinter der nächsten Ecke wieder eingefangen. Leider hat es doch einen schweren Schlag bekommen. Aber immerhin blieb es fahrbar.
Beim Klettern über die Felsen gelange ich bis hoch in den Wald. Selbst hier, ~20m über dem derzeitigen Wasserspiegel der Tara, liegt Schwemmholz und Müll. Was müssen das für ungeheure Hochwässer sein, die die Schlucht so hoch auffüllen?
Für die letzten 3½km bis zur Brücke Kuline brauchen wir noch 40min. Bei Ankunft ist die Sonne bereits 10min untergegangen. Wir verbergen die Boote am Ufer (wir wollen morgen ab hier weiterpaddeln) und übernachten im Kamp Eko Oaza "Suza Evrope" bei Vesna und Rade Đurišić, wo Heinz sein Standquartier hat (5€/Nacht). Da es Abends und Nachts wieder regnet, sind die überdachten Sitzgelegenheiten ganz angenehm. Und Strom für die GoPro gibt es außerdem.
Am nächsten Tag fittet Heinz den Ally in Richtung normaler Wildwasserausstattung mit Luftsäcken in Bug und Heck, damit er nicht wieder so schlimm absaufen kann wie am Vortag. Start Mittags ¾1, der telefonisch von Splavište herbestellte Ranger berechnet uns jeweils 20€ für ein Einer-Kanu und 3€ für den Aufenthalt im Nationalpark. Die knapp 17km von Kuline bis Splavište sind viel einfacher als der Abschnitt vom Vortag. Auch hier lauern einige wenige kurze schwere Schnellen, die man aber relativ leicht umtragen kann. Pause an der Quelle Vrelo Bielovac unterhalb des 1436m hohen Berges Bandijer.
Kurz nach 5 kommen wir an der Rangerstation 'Splavište' an. Ich lasse den Ally hier liegen, kette das Boot an einen Baum. Morgen will ich von hier alleine weiter paddeln. Ich habe mir den Abschnitt von der Rangerstation 'Splavište' bis zum Rafting Camp Encijan (BIH) vorgenommen.
Was ich mir vorher nicht so klar gemacht habe: das sind fast 46km, eigentlich zu viel für einen entspannten Tag auf dem Wasser. Aber die nächsten beiden Tage droht anhaltender starker Regen, und ich will wegen der fehlenden Lukendeckel und dem Schaden am Boot die heftigen Stromschnellen auf den letzten 13km von Kamp Encijan bis Šćepan Polje sowieso auslassen.
Das Permit für den Nationalpark kostet mich heute 62€ (56€ für Einer-Kanu, je 3€ für Kurtaxe und Aufenthalt im Nationalpark).
Heute ist noch mal ein perfekter Tag auf dem Wasser. Heinz rät mir, die Spritzdecke ganz wegzulassen, und stattdessen das Boot öfters auszuleeren. So bin ich also diesmal wirklich im "Open Canoe" im Wildwasser unterwegs.
Unter der großen Tara-Brücke Đurđevića Tara beginnt eine Serie von 5 Stromschnellen, die Trešnjički bukovi. Letztes mal sind wir an der letzten dieser Stromschnellen gekentert (WW3). Diesmal ging alles gut. Ich musste nur öfter stoppen und das Wasser aus dem Boot ausleeren. Überall fließt der Tara frisches Wasser zu, am Flussgrund sowie aus größeren und kleineren Quellen am Ufer. Man spürt es deutlich am immer weiter zunehmenden Durchfluss.
Neben einigen Rafts und einem hölzernen Floß (mit Sachsen an Bord, starteten in Levertara) treffe ich nur ein individuell gepaddeltes Boot. Es ist ein Seaeagle Explorer-Schlauchkajak, gepaddelt von May und Ahmed aus Schwaben (Link zu ihrem Bildbericht, siehe Album "Slowenien_Kroatien_Montenegro_Juni_2015").
Die Strecke durch die tiefsten Teile der Schlucht ist grandios, zieht sich aber am Ende dieses zu langen Paddeltages ganz schön, es wird auch schon wieder dunkel. Wenn der angedrohte Regen morgen nicht wäre, wäre es viel besser gewesen, die Strecke auf 2 Tage aufzuteilen, also am ersten Tag nur bis Radovan Luka zu fahren. Endlich kommt die 2. zerfallende Fußgängerbrücke in Sicht - nun ist es nicht mehr weit bis zum anvisierten Kamp.
Kamp Encijan liegt auf der bosnischen Seite und bietet nur ein Komplettpaket aus Übernachtung, einem opulenten Abendmahl und ebenso reichhaltigem Frühstück für 25€. Eigentlich überhaupt nichts für mich, mir hätte eine einfache Übernachtung gereicht. Von dem vielen Essen habe ich maximal die Hälfte geschafft.
Mein Boot habe ich abends 300m oberhalb des Kamps am Ufer festgemacht. Auch diese Nacht gab es heftigen Gewitterregen, so dass ich schon befürchtete, der Fluss könnte steigen und das Boot in Bewegung versetzen. Aber es blieb alles friedlich.
Kurz vor ½11 setze ich dann über von der bosnischen auf die montenegrinische Seite und baue das Boot auf dem Abladeplatz für die Rafter auseinander. Ab Mittag fängt es durchgehend an zu regnen (in Pljevlja wurden Samstag 11 und Sonntag 11mm Niederschlag gemessen, in Nikšić Sa 18, So 3mm).
Das erste bosnische Raftingunternehmen, welches ich anspreche, nimmt mich für 20€ mit nach Šćepan Polje und bringt mich gleich bis in das mir bereits von Okt 2013 bekannte Rafting Kamp "Tara-Tour", wo ich das Boot und weiteres Gepäck deponieren kann, um mich dann leicht und unbeschwert aufzumachen, mein Auto von Đurđevića Tara nachzuholen. Kurz nachdem ich das Boot verpackt hatte ging der Massenbetrieb los. Es war Samstag, Hochbetrieb für die Rafter.
Von Šćepan Polje bis zum Auto in Đurđevića Tara geht es 142km zuerst mit Bus, der zufällig gleich kam, bis Jasenovo Polje (8€), dann bin ich getrampt bis Žabljak (20min Wartezeit in Kälte, Wind und in strömendem Regen, 950müNN), dann Bus bis Đurđevića Tara (2€). Zurück nach Šćepan Polje bin ich den kurzen Weg direkt übers Durmitor-Gebirge gefahren (93km).
Ich bin absolut abgesättigt mit Eindrücken, und will nicht noch irgendetwas draufsetzen, dazu kommt das schlechte Wetter. So mache ich mich auf den Heimweg. Erste Übernachtung kurz hinter der MNE-BIH-Grenze in den bosnischen Bergen. Wieder Regen in der Nacht. Fürs Künzeln hatte ich glücklicherweise trockenes Holz in der Tüte. 2. Übernachtung wieder an meinem See in den March-Auen.
Nach insgesamt 3210km war ich wieder zu Hause (Spritverbrauch 3.19L/100km Superbenzin, Spritkosten 121€).
Einen kommentierten Bildbericht mit 147 Fotos findet ihr unter picasaweb.google.com. Für die Anzeige der genauen Bildkoordinaten auf der Google-Map bitte die Picasa-Ansicht wählen, die Google+_Seite gibt das wohl nicht her.
Gruß Michael
PS: die Bilder sind leider nicht in der richtigen Reihenfolge übernommen worden. Es wäre schön, wenn das hier über die Forumssoftware steuerbar wäre. Zum besseren Verständnis habe ich ein paar der Bilder im Text verlinkt.
alle Achtung, zu Wasser und zu Lande, Abenteuer und Pioniergeist zusammengekettet.
Respekt!
Besten Dank für die Einblicke!
Gut, nach mehrmaligen durchlesen, habe ich doch Fragen….
Zitat:
„Volle 3h benötigten wir für diese 400m.“
Mich würde interessieren wie die Pfade, wenn es überhaupt welche gab, beschaffen waren? Gab es hier und da Fixseile oder ähnliches? Was würdest du anderes machen, wenn Du noch einmal durch die Schlucht; dich durchkämpfen würdest?
Vielen Dank!
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon, Mike
Hallo Mike, in der Schlucht gibt es keinerlei Trampelpfade oder weitergehende Hilfen wie Fixseile - das ist pure, wilde Natur, "so wie Gott sie geschaffen hat". Man klettert über Steine jeder Größenordnung, in den engsten Teilen der Schlucht oft hausgroße Felsen. Was würde ich anders machen: na auf jeden Fall würde ich nicht wieder so spät starten. Wenn man früh startet, hat man alle Zeit der Welt, könnte zur Not sogar das Boot ab- und weiter unten wieder aufbauen (das haben die Erstbefahrer, deutsche Faltbootkanuten in den 30er Jahren, so gemacht). Das Klettern ist in diesem Gelände schon ohne jedes Gepäck schwierig, mit Boot noch viel schwieriger. Aber es ist dennoch eine beeindruckende Schluchtstrecke, die ich persönlich nicht missen möchte.
Dass Du Heinz als Begleitung hattest war ein toller Glücksfall. Es gibt niemanden, mit dem ich lieber so einen kniffligen Fluss befahren wollte.
Besonders schön an Deinem Bericht: die verlinkten Bilder. So klickt man an der richtigen Stelle drauf, kann das Bild zuordnen und ließt weiter. Das ist viel anschaulicher als Bilderfolgen, die gewissermaßen meterlang unten aus dem Bildschirm heraus quellen und es vermeidet auch wahlloses Rumklicken durch ungeordnete Bildergalerien.
Ich habe jetzt mal begonnen, meinen Ally Tramp, der bei der letzten Tara-Tour ganz schön gelitten hatte, wieder zu richten. Das meiste ließ sich wieder ganz gut gerade biegen, Senten wie Spanten. Bei einer Sente ist die Alu-Innenhülse gebrochen. Das war aber wohl auch ein ~15° Knick (ich glaube genau von der Stelle im Bild), der beim Zurückbiegen dann voll brach. Ok, dafür hatte ich sogar ein Ersatzsegment da.
Aber jetzt stehe ich vor dem letzten Spant. Da will es mir nicht gelingen, überhaupt richtig zuzugreifen, und dabei das ganze Gefüge intakt zu lassen. Ich habe das mal hier dargestellt, wie der Spant verformt ist (und zwar die verbogene Seite klarer zu sehen als die andere, intakt gebliebene Seite). Hat jemand eine Idee?
Oder hat jemand bereits mal einen Ally verschrottet und kann mir den Spant "NO-4121" überlassen? (das ist der 3. Spant von vorne, der auf dem der Vordersitz montiert ist, siehe Bild).
Oder weiß jemand, wo ich solch einen Spant neu kaufen kann?
Hilfshalter baut man, indem man zwei Bretter zusammen spannt und dann in der Mitte mit dem passenden Bohrer durchbohrt. Nimmt man die Bretter auseinander, hat man zwei Halbschalen zum spannen.
Hat man den passenden Bohrer nicht, was oft bei Zoll und Millimeter Differenzen passiert so lange Papier um das Rohrwickeln bis es exakt geklemmt wird.
Bei Deiner Strebe scheint das Problem in einer Verbiegung des letzten Teils zu liegen. Ich würde des letzte Ende komplett in eine Schale spannen und mir ein 2-3cm Stück Halteschale für die Rohrzange bauen und dann mit viel Gefühl zunächst das Stück richten und als zweites den winkeligen Knick wieder auf Maß bringen.
Danke euch! Das mit den Haltehölzern werde ich mal probieren. Richtig nötig wird das wohl erst, wenn ich mal unbedingt 2 Allys einsetzen will. Denn Leichtgewichts PDF offenbarte mir, dass ich ja bereits im Besitz eines solchen Spantes bin, und zwar ist der im Ally Tramp 15' identisch mit dem im Ally Tour 16.5'.
Nebenbei: die im PDF aufgerufenen Preise scheinen ja so richtig schweizerische Apothekenpreise zu sein. Ich habe nur einen Vergleichswert, aber für ein original Ally Alurohr mit Stecker 940*16mm Art-No 118201 werden 27.27€ verlangt, während ich im Berliner Laden weniger als 1/4 bezahlen musste.
eigentlich gehen verbogene Rohre recht einfach zu richten indem man sie mit Sand befüllt, an den Enden mit einem Holzstopfen verschließt und sie dann mit der Biegevorrichtung eines Klempners oder mit der Hand verhältnismäßig schnell und einfach richtet. Durch das Befüllen gibt es beim Biegen keine Knicks. Das Rohr erwärmen hilft manchmal zusätzlich.
Hallo Michael, schöner Bericht! Wir fahren nächste Woche auch runter zur Tara... Hast du eventuell Kontaktdaten zum Restoran "Eko Koliba" und zu den Camps zwischen Dobrilovina und Scepan Polje?
Das ist mal ein toller und ausführlicher Bericht! Zu zweit wäre es wahrscheinlich angenehmer gewesen (wie du bereits geschrieben hast), aber die Eindrücke haben sich sicherlich gelohnt - den Fotos zu urteilen!
Zitat von gralewo im Beitrag #14Hast du eventuell Kontaktdaten zum Restoran "Eko Koliba" und zu den Camps zwischen Dobrilovina und Scepan Polje?
Von den Kamps habe ich keine Kontaktdaten.
Von den Mädels hatte ich eine Mobiltelefonnummer, aber ob ich die wiederfinde, ist fraglich. Ich schau mal. Von dem Restaurant selber finde ich keine Nummer.
Danke für die flotte info - mit TaraTour und einem aus anderen Foren bekannten "Miro" bin ich jetzt in Kontakt. TaraTour ist sehr engagiert und definitiv weiterzuempfehlen! Aber mehr dazu nach dem Trip... Mit den beiden Kontakten scheint das jetzt ganz gut zu laufen.