Eine Zeit lang war ein Survival-Kit in vielen Kanubüchern absolut aktuell und auch im Solo-Kanu Forum ist vor einiger Zeit darüber heftig diskutiert worden. Nachdem es im Forum jetzt ziemlich ruhig ist möchte ich ein solches einfach mal zur Diskussion stellen. Ich glaube halt, dass ein solches Set klein genug sein sollte, um immer am Körper getragen zu werden und dennoch alles beinhalten soll, was in einer Notsituation (Verlust von Boot und/oder Ausrüstung) ein (kurzfristiges) Überleben sichern soll. Es gibt ja auch kommerziell angebotene Sets (z.B. von Coghlans), die in ihrer Zusammenstellung manchmal recht launig sein können... Wie sehen eure Gedanken dazu aus und habt ihr so ein Teil auf euren Touren dabei? Heinz
Nun, das hängt wohl ganz stark von der Gegend und dem Trip ab den man grad machen will. Durch gute Vorbereitung weiß ich schon mal wie weit ich so ca von der nächsten Besiedelung entfernt bin, bzw. wie schwierig es wäre Hilfe zu holen. In meiner Schwimmweste sind sowieso immer ein Notmesser, eine Signalpfeife und ein Stück Rebschnur angebunden. Wenn ich dann in wilderen Abschnitten bin, wo der Verlust der Ausrüstung möglich wäre und auch Hilfe nur sehr schwierig herankommen könnte, schnall ich mir eine Hüfttasche um. Darin ist ein kräftiges fixes Messer, ein Magnesiumblock und meine Regenkleidung. Würde ich zB in Schweden oder Kanada unterwegs sein (Meilenweit kein Mensch), würde ich dann noch etwas Notverpflegung und eine Rettungsplane rein tun. Im Boot sind Handy und Funkgerät und wenn wir mit 2 Booten fahren, dann auch noch ein CB Funkgerät pro Boot, da Funken nix kostet - telefonieren aber schon. Abgesehen davon fahre ich zwar solo im Boot aber fast immer 2 Boote. Klar ist das jetzt nicht so die typische "Survival Ausrüstung", aber ich denke für unsere Gefilde reichts. Sicher ist es immer noch besser ein fertiges Survivalkit mit zu haben als gar Keines, aber noch besser ist es ein Kit dem Trip an zu passen, und am allerbesten ist es erst garnicht in so eine Situation zu kommen. Leider denken viele wenn sie so ein Kit mithaben ist alles in Butter - aber nur wenige können auch mit den Dingen darin was anfangen. Also sollte man mit den darin enthaltenen Dingen auch hin und wieder üben und damit vertraut sein. Denn wenn man wirklich in eine Survivalsituation kommt hat man sicher genug Stress, ist eventuel auch noch unterkühlt und verletzt, dann sollte der Umgang mit dem Kit die Situation erleichtern - nicht erschweren. Das große Messer brauch ich erstaunlich oft beim Campbau, ursprünglich solltes es nur als möglicher "Rettungsanker" dienen, mittlerweile hat es die kleine Axt und das Buschmesser ersetzt.
Folgende Situtation hatte sich zugetragen: Mein Kolege alleine unterwegs, auf der Lafnitz. Da kommt ein Wehr, Kolege immer recht neugierig - schwubs schon hats ihn über die Wehrkrone gezogen. Kentern - Boot haut ab - Paddel und er treiben im Rücklauf. Na gut unten raustauchen - geht nicht weil das ein Kastenwehr ist. Dann eben seitlich raus - geht nichht da die Wände fein säuberlich betoniert. Nach ewigen Zeiten endlich das Paddel erwischt und mit dessen Hilfe, am Boden abstossend, über die 2 Wehrkante gekommen und dann rausgekommen. Wenn das Paddel nicht da gewesen wäre....er würde noch Heute dort im Rücklauf stecken. Nach langen Überlegungen haben wir uns entschlossen: 1. Viel vorsichtiger an Wehren zu sein 2. Besser Vorbereitet zu sein und über jedes Wehr bescheid zu wissen 3. Wenigstens ein starkes Messer am Körper zu tragen um sich damit irgendwo festkrallen zu können 4. wenn möglich mit 2 Booten zu fahren - jeder hat einen Wurfsack
Hier hat er noch mal Glück gehabt, bei höherem Wasserstand wäre das sicher anders ausgegangen. Seit diesem Erlebnis zieht er seine Schwimmweste sehr gerne an....
Voitsberg
. = Vergiss nie Deine Träume, denn sie könnten wahr werden... = (Hans Theessink)
1. Taschenlampe & Ersatzbatterien 2. Feuerzeug und/oder wasserfeste Streichhölzer, kleine Kerze bzw. Feuerstarter (Magnesium) 3. Kugelfreie Pfeife (z.B. Fox 40 - empfohlen z.B. von der Canadian Coast Guard) und/oder Signalspiegel an der Schwimmweste 4. Nahrung - 1-2 Energieriegel, 1 liter Wasser pro Person (zusätzlich zu dem, was an normalem Verbrauch geplant ist!) 5. Extra Kleidung (im Trockensack bis auf Regenzeug): warme Sachen (Fleece) Regenjacke & Hose, Wollmütze & Socken 6. Navigation/Kommunikation (abhängig vom Gelände/Gewässer, klar..) Karte, Kompass, GPS, Seekarten, Mobiltelefon, Satellitentelefon, Funkgerät, EPIRB - Ersatzbatterien und das Wissen, wie diese (z.B. für Notrufe) richtig zu benutzen sind! Dazu gehören z.B. auch lokale Notrufnummern 7. Erste-Hilfe-Set (angepasst an Triplänge und Personenzahl) + das Wissen, wie es benutzt wird 8. Oranges Tarp oder großer, orangefarbener Müllsack. Kann gleichzeitig als Signal dienen 9. Taschenmesser 10. Sonnenschutz (Sonnenbrille, -Creme, -Hut)
Wenn man dies alles in einem Drypack gepackt hat, kann man diesen auf jede Tour schnell mitnehmen und braucht sich keine Gedanken zu machen, ob man jetzt auch alles dabei hat. Die entsprechende Sicherheitsausrüstung zum Kanufahren setze ich mal ohnehin voraus.. die entsprechenden Sachen sollten natürlich auch regelmäßig geprüft werden (Batterien!) bzw. an der Auftriebsweste angebracht sein. Ich trage dazu noch 2 Karabiner, 2 Prusikschlingen, 2 Rollen und eine lange Bandschlinge mit an der Weste herum, dies macht jedoch eher für Fließgewässer Sinn...
Als die wichtigsten Kanu-bezogenen Survival-Regeln gelten im allgemeinen (zumindest Clubstandard in West-Kanada..)
- Wer keine Schwimmweste trägt, fährt auch kein Kanu.. - mindestens 3 Boote auf einem Trip, bei so wenigen Booten in jedem Boot jemand mit Canoe-over-Canoe-Rescue-Erfahrung - Wurfsäcke sind zwar limitiert in der Anwendung (meistens geht eine Canoe-over-Canoe-Rescue schneller) aber für solche Fälle wie den beschriebenen Wehr-Unfall lebenswichtig - die Variante mit dünnem Seil wird in Kanada in der Regel gerne als Wäscheleine benutzt - bei Rettungen schneidet es gerne mal in die Hand, also nur 9mm aufwärts verwenden. Jedes Boot hat mindestens einen Wurfsack, besser noch jeder Paddler. - Für die Wassertemperatur kleiden, nicht für die Lufttemperatur.. Stimmritzenkrampf und Kälteschock mit Atemreflex sind reale gefahren, die auch bei 25 Grad Aussentemperatur drohen.. die persönliche Empfindlichkeit hierfür variiert, aber sicher ist sicher - Theorie ist nett, funktioniert in der Praxis aber nicht. Üben, üben, üben, macht Spaß und wenn man einmal ein 1000 Kilo schweres Kanu (weil voll mit Wasser) per Z-Drag durch eine leichte "Wiesenfluss-Strömung" gezogen hat, bekommt man schon einen guten Eindruck davon, worum es bei dem ganzen eigentlich geht. Wer diese Kenntnisse und die Zeit, die benötigt wird sie sich anzueignen als Teil des ganzen Vergnügens anstatt als notwendiges Übel betrachtet, beweist damit Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich und anderen.. Adrenalin verschlechtert das Denkvermögen und nur gut eingespielte Prozesse können dann noch abgerufen werden. Das heisst im Endeffekt: Drill! - ein sogenannter "Float Plan" - wird bei einer vertrauenswürdigen Person zurückgelassen und enthält alle wichtigen Angaben zur geplanten Fahrstrecke, Personenzahl und Namen, Farben von Boot und Schwimmwesten/Bekleidung, Notausrüstung/Kommunikationsausrüstung, Kontaktpersonen je Teilnehmer etc. Bei verfehlen der geplanten Rückmeldezeit alarmiert die Vertrauensperson dann die zuständigen Behörden, bzw. die jeweiligen Stellen (Verleiher, etc.)
- ein interessanter link zum Thema http://dmcope.freeshell.org/survival.htm Besonders finde ich die Idee einleuchtend, daß man für Helfer Infos zur Verfügung stellt, wenn man selbst außer Gefecht ist. zB Allergien, notwendige oder eingenommene Medikamente ... Grüße
Vielleicht sollte man neben den vielen "Überlebens-Utensilien mal die Frage stelln, wo man was braucht?
Manche Dinge sind nützlich und notwendig, um sich aus einer unmittelbaren gefahr zu retten (z.B. Schwimmweste, Kenntnisse, Kälteschutz, trockene Klamotten usw.), ob in das Survialpack bei der Befahrung der Altmühl oder der Mecklenburger Seen ein Signalspiegel und ein Feuerstein zum Funkenschlagen (okay, zur Not tut es auch ein kleines Feuerzeug) gehört, kann man sich sicher streiten.
Weiterer Denkanstoß: Wie kann ich es möglichst verhindern, daß ich ohne meine reguläre Ausrüstung dastehe und somit erst einmal auf den Bleistiftstummel und die Sicherheitsnadel im Survialkit angewiesen bin? Wenn ich diese Gefahren auf ein Minimum reduzieren kann, spart man sich sicher in sehr vielen Fällen die 10 prall gefüllten Taschen, die Tag und Nacht am Gürtel getragen werden.
Es stellen sich im Schadensfall in erster Linie folgende Bedürfnisse ein:
- trockene Kleidung, warmer Körper - eventuell Versorgung von Verletzungen - Kontaktaufnahme zu möglichen Helfern - eigene Orientierung für einen Weg in die "Zivilisation"
Welche Umstände könnten überhaupt eintreten, damit ich als Paddler auf ein Suvivalpack angewiesen bin?
1. Mit klappspaten und Klopapier in den Wald rein, und auf dem Rückweg verlaufen ... 2. Kennterung auf dem Fluß, Boot losgelassen .... und weg isses .... 3. ?
3.) http://www.songofthepaddle.co.uk/forum/s...ead.php?t=12018 4.) Vandalismus ... - Unvorhergesehenes heist so, weil es un.... ist, es zu minimieren das Ziel. Für alle Eventualitäten kann niemand gerüstet sein. Die Berichte aus dem kanadischen Soloforum, speziell über abgebrochene oder gescheiterte Touren, stellen die Beziehung Mensch - Natur - in ein helles Licht. Bereits mit sich selbst allein zu sein, ist ein Abenenteuer, das kein survival kit abdeckt. Meine Hochachtung gilt Jenen, die ein solches Vorhaben seriös vorbereiten. Die Checkliste nach Bedüfnissen auszurichten - wie Frank es anspricht- ist ein vielversprechender Ansatz.
auch wenn es nicht ins Survival Kit passt: Ersatzpaddel, das kann man sogar auf Bächen in unseren Breitengrade sehr gut gebrauchen. Es braucht nur mal einer schwimmen und sein Paddel los lassen. Gerade im Wildwasser findet man ein solo schwimmendes Paddel schwierig.
6) Missglückter Einstieg oder Ausstieg an Böschung mit der Folge von Ohnmacht (auf Stein aufgeschlagen) oder Beinbruch. 7) Tierattacke z.B. bei Nestschutz (ich denke da mehr an Schwäne, als an Bären...), evtl. Jungbullen etc. 8) Ungeschick beim Schnitzen (Kinder) oder beim Brote schmieren: (heftige) Schnittverletzung
Bezogen auf eine Tagestour in Deutschland würde ich voraussetzten: - Vertrauensperson sagen welche Tour geplant ist, damit eine mögliche Suche schnell eingeleitet und effektiv ist - Ersatzpaddel - Bekleidung mit Kaputze, damit man auch eine Nacht im Freien schafft und trockene Ersatzkleidung.
Dann könnte das Survival Kid reduziert sein auf eine Größe, die am Körper getragen werden kan, z.B. - Messer, Signalpfeife, Wasser, Trockenfrüchte oder ander kompakter Proviant (verhungern tut man erst nach 5 Tagen oder?) - Erstehilfe Pack mit Druckverband (nicht nur kaufen, sondern reinschauen und überlegen wie man mit sowas umgeht.)
Mein Fazit: Kaufen und mitnehmen hilft, andere Dinge kann man nicht kaufen, sondern muss wissen wie es geht und sie evtl. auch mal üben.
Hi an Alle, ich glaube, dass der wichtigste Survivalgegenstand, den wir mitnehmen können, sowieso immer ganz oben am Mann (Frau) sitzt (bei manchen ist der Kopf ja vielleicht nur dazu da, damit es in den Hals nicht reinregnet...), nämlich unser gesunder Hausverstand (mit dem Billa/Rewe momentan Werbung betreiben). In der Literatur habe ich gelesen, dass die meisten Unfälle durch ungenügendes Fahrkönnen, falschen Ehrgeiz, Angeberei, Übermut, Geltungsdrang, Sorglosigkeit, Zeitdruck, Unkenntnis, Müdigkeit, Nacht und Nebel, Unerfahrenheit, Selbstüberschätzung, Erschöpfung, Unterkühlung und Panik verursacht werden. Und da könnte was dran sein.
Je nach körperlicher Konstitution hält es der Mensch zwischen 20 und 30 Tage ohne Nahrung aus (es gibt ja auch die Bewegung des Fastenwanderns...), aber nur zwischen zwei bis fünf Tage ohne Flüssigkeit. Daher wäre etwas zur Wasseraufbereitung in unseren Breiten recht gut, oder zumindest ein Faltbehälter für die Aufbewahrung. Und eine Notration, denn obwohl man es so lange ohne Nahrung aushält, toll ist das nicht. Vor allem nimmt das Kälteempfinden bei Hunger stark zu. Erste-Hilfe-Tasche ist sowieso immer dabei, Messer auch, etwas Schnur wäre gut zum Bauen eines Unterschlupfs, Zünder, Feuerzeug, Esbittabletten als Feuerstarter, Rettungsdecke oder Rettungsfolie und...?? Liebe Grüße und Reisen ohne Zwischenfälle wünscht Heinz
"To be old and wise you must first be young and stupid" Also als erstes mal sollte man sich bestimmte Sachen und sicheres / konservatives Verhalten angewoehnen.
Ansonsten haengt halt stark davon ab wo man ist.
Erste Hilfe, Feuerrzeug, Signal Pfeiffe, Signalraketen (evtl mit bear bangern), LED Stirnlampe, manchmal Sat Phone/Cell Phone (auch gut fuer wetter-berich per e-mail), Kompass und Karte, Rettungsdecke. Ein oder zwei Fruchtriegel schaden nicht, sind luxus. GPS und hoehenmesser koennen navigation erleichtern, man sollte sich aber nicht drauf verlassen. Navigation ist auf dem Bach ja eh meist einfach.
Wo ich meist paddle, kann man Feuer z.B im Winter vergessen. Alles ist so nass, dass man eine Axt brauvh um Cedar aufzuspalten. Die Axt hat man aber nicht. Die Zeit isses auch nicht wert.
Das meiste ist "head game". Die richtigen Entscheidungen treffen, siehe erste Zeile.
Ich grabe mal diesen Thread wieder aus, ich finde ein Survival Kid ist eine gute Investition und Vorbereitung.
Es wurden schon sehr gute Beiträge hier im Thread geliefert.
Für meine Belange sollte ein Survival Kid zumindest fünf Dinge beinhalten, zum Beispiel an der Schwimmweste befestigt oder verstaut. Es gibt eine Fünfer Regel. Diese Regel kommt nicht von irgendwo, da haben sich Experten irgendwann Gedanken gemacht. Man sollte diese Fünf Dinge zumindest dabei haben.
1. Messer oder ähnliches 2. Etwas um ein Feuer zu machen, zum Beispiel mit einem Feuerzeug oder Feuerstahl usw. 3. Schnur (um etwas zu fixieren oder einen Bogen zu bauen usw.) 4. Wetterschutz, zum Beispiel eine Rettungsdecke, Plane, Tarp, Biwacksack. 5. Behälter, (zum Kochen, Wasser transportieren, filtern, Wasser abkochen usw. )
Ich habe mal etwas zusammengestellt. Ich habe etliche Sets dieser Art, ja nach Vorhaben, teils in Dosen, kleinen Taschen und mit unterschiedlichen Dingen bestückt. Kanutechnisch ist schwimmbar und wasserdicht ein wichtiges Thema.
Für mich ist das Thema Feuer die höchste Priorität. Man kentert, muss sich aufwärmen....Wechselsachen sind nicht mehr vorhanden.
Hier kann man auch noch Kleinkram (Medikamente, Nähzeug,...)verstauen, es ist noch genug Platz. Ein Metallbehälter oder eine Trinkflasche aus Metall ist natürlich robuster.
Vielleicht hat jemand Lust bekommen sich selbst etwas zusammen zu stellen 👍
Als Backup sind die eigenen Skills mit oder ohne Ausrüstung ebenfalls eine gute Vorbereitung und Versicherung. Ich praktiziere schon eine Weile Feuerbohren mit und ohne Bogen, sprich Bowdrill und Handdrill. Handdrill würde ich natürlich nicht in einer Survival Situation starten, eher Bowdrill. Ich übe zwar oft Handdrill, aber dadurch wird man bei allen anderen Geschichten um ein Feuer zu machen, besser. Hier ein kleines Filmchen von mir..
Zitat von Donaumike im Beitrag #141. Messer oder ähnliches 2. Etwas um ein Feuer zu machen, zum Beispiel mit einem Feuerzeug oder Feuerstahl usw. 3. Schnur (um etwas zu fixieren oder einen Bogen zu bauen usw.) 4. Wetterschutz, zum Beispiel eine Rettungsdecke, Plane, Tarp, Biwacksack. 5. Behälter, (zum Kochen, Wasser transportieren, filtern, Wasser abkochen usw. )
@Gwendolin Ja in der Gruppe oder mindestens zu zweit mit zwei Kanus ist man gut beraten. Dieses wurde im Thread weiter oben schon erwähnt. Als Baukasten Nummer 6 natürlich eine Bereicherung.
Ich bin aber der Ansicht, dass man sich seinen Paddel - Partner/ in anschauen sollte, nicht das dieser auf Tour überfordert ist, dann ist man alleine besser beraten. Ich denke jetzt nicht an Touren in der Zivilisation, natürlich kann man auch im heimischen Garten oder Wald in eine Survival Situation gelangen. Es gibt auch Paddler oder auch Bergsteiger... die bewußt alleine unterwegs sind. Sie möchten einfach keine Verantwortung übernehmen oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn einem Begleiter etwas passiert.
Grüße von der Donau oder nicht weit weg davon Mike
Ich tue mich schwer damit, das Nachfolgende zu erzählen.
An dem Tag, als ein paar Leute hier im Forum auf einer Frösteltour unterwegs waren, gab es wenige Kilometer enfernt zwei Tote.
Man war im Faltboot unterwegs und wahrscheinlich alleine. Vielleicht hat eine Eisscholle die Bootshaut aufgeschnitten. Auf jeden Fall konnte niemand direkt helfen.
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Im Leben ist es wie beim Paddeln: Wenn die großen Wellen kommen, immer in der Hüfte schön locker bleiben.
Solotouren sind nicht automatisch gefährlicher als in der Gruppe wenn sie innerhalb des eigenen Erfahrungs- und Komfortbereichs stattfinden. Was für den einen eine totale Herausforderung oder Wahnsinn ist, ist für einen anderen locker und entspannt.
Es gibt keine Gruppendynamik die sich aufschaukeln kann. Begleiter müssen nicht ggf. entscheiden ob sie sich zur Rettung selbst in Gefahr begeben. Fehlentscheidungen sind allein deine. Was wegfällt ist die Möglichkeit für Kameradenrettung und Sofortmaßnahmen zu denen du selbst nicht mehr in der Lage bist. Das Gefahrenpotential verschiebt sich also, ist aber nicht notwendigerweise höher.
Wenn ich solo unterwegs bin habe ich keine Vorbildfunktion zu erfüllen, und keine Garantenstellung irgendjemandem gegenüber (außer möglicherweise zufälligen Begegnungen auf dem Weg). Es fällt mir leichter Pläne zu ändern wenn ich merke daß ich das angestrebte Ziel nicht erreichen kann, oder ich ein lohnenswerteres ausgemacht habe. Ich empfinde das als Vorteil, und genieße diese Freiheit.