Leider geht bei mir momentan nichts auf dem Wasser. War gerade beim Arzt zur Nachkontrolle der Operationen an meinen Handgelenken (rechts am 8.1. und links am 5.3.15). Alles ist soweit gut verlaufen, die Beschwerden halten sich in Grenzen. Also fragte ich den Arzt, wann ich denn wieder paddeln gehen kann. Seine ernüchternde Empfehlung sei hier kurz zusammengefasst: nie mehr!!! Die wiederholten Rotationen der Handgelenke würden zu Arthrosen führen. Dieser Empfehlung werde ich sicherlich nicht folgen. Das steht für mich bereits fest.
Gerne würde ich nun von euch wissen:
Wer hat welche Erfahrungen mit dem Karpaltunnelsyndrom? Oder kennt jemanden, der Erfahrungen hat? Oder kennt jemanden, der jemanden kennt, der..........?
Mir geht es darum von euch zu erfahren, wie sich die Sache entwickelt hat. Alles gut? Folgeschäden? usw.
Nun bin ich gespannt auf das Wissen von über 4'000 Forenmitgliedern.
Besten Dank und liebe Grüsse aus dem frühlingshaften Berner Oberland.
Auch keine eigene Erfahrung ... aber: mein Bruder hat den 2. Schnitt seit einiger Zeit hinter sich, an ein und derselben Hand! Kommentar eines Dritten (Arztes): Das Ergebnis wäre wahrscheinlich durch die Physiotherapie zur Nachsorge allein auch erreichbar gewesen.
Zum Drehen der Gelenke: ich denke, da lässt sich mit Anpassung des Bewegungsablaufes sicher viel erreichen. ZB. Etwas Körperrotation in Verbindung mit offener Griffhand (zumindest am Flachwasser). Da halten sich Drehungen in den Gelenken in ganz engen Grenzen.
Nicht das Paddel ins Wasser werfen! Vielleicht gibt es ja Therapeuten, die sich die Mühe machen, den Bewegungsablauf mit einem Instructor, zu optimieren. Ich denke bei den Paddeltreffen, als erstes fällt mir in dem Zusammenhang das Kringelfieber ein, sind genug kompetente Paddellehrer, die sich der Sache annehmen können.
Hallo Aendu Vor etwa 10 Jahren hatte ich an beiden Händen eine CTS-Operation - einmal offen und einmal minimal-invasive. In beiden Fällen konnte ich nach 3 Monaten wieder paddeln. Nur selten erinnern meine Handgelenke dezent daran, daß ich es nicht übertreiben soll. Eine meiner Töchter hatte das vor Jahren auch mal, ließ sich von einem Therapeuten (ohne Operation) behandeln und sie fährt seit vielen Jahren wieder mit dem Rad Downhill ohne daß ich nochmal von dem Problem gehört hätte.
Vielleicht ist der Fall bei Dir etwas schwieriger gelagert und Du solltest dem genauer nachgehen. Vielleicht aber stellt sich Dein Arzt unter Paddeln einen extremen Hochleistungssport vor. In all den 10 Jahren ist mir nicht aufgefallen, daß ich mit meinen Handgelenken ständig "rotiere". Geh doch die Sache einfach langsam an, beobachte die Reaktion, hol Dir zusätzlichen Rat bei einem weiteren Arzt und vielleicht nach Wolfgangs Vorschlag bei einem der großen Paddlertreffen.
Hallo Aendu Orthopäden haben in der Tat oft falsche Vorstellungen über die Belastungen, die beim Paddeln auftreten (Paddler leider manchmal auch), ich denke, daß man Dir durch eine körpergerechte Paddeltechnik gut helfen kann, insbesondere bei den Steuerschlägen ist bei fast Jedem eine Menge Verbeserungs-(und damit "Erleichterungs"-) Potential vorhanden. Komm´ zum Kringelfieber! Jörg Wagner
meine Frau wurde vergangenen Oktober operiert. Nach ca. 6 Wochen Pause hat Sie wieder mit dem Paddeln angefangen. Mittlerweile kringelt Sie wieder und fährt auch Tagestouren. Mehrtagesfahrten haben wir noch nicht probiert aber ich bin zuversichtlich dass es funtioniert. Also Kopf hoch und probieren.
bei einer CTS-OP wird das Halteband der Mittelhand durchtrennt, um den Nerv im Karpaltunnel wieder etwas Platz zu geben. Nachteil der OP, die Mittelhand (ein sehr komplexes Gelenk) wird dadurch etwas instabiler und Bewegungsabläufe, die an die Belastungsgrenze gehen werden nicht mehr von diesem Band gestützt. Wird eine derartige Bewegung nun permanent durchgeführt, drohen Gelenkschäden, die Arthrose.
Spiele mal (bitte noch vorsichtig) folgende Bewegung durch: Spreize alle Finger der flach ausgestreckten Hand und ziehe dann die Hand nach hinten. Der Mittelhand fehlt jetzt die Stabilität des Haltebandes (medizinische Bezeichnung: Ligamentum carpi transversum). Dem Handgelenk ist es jetzt aber egal, ob die Finger gespreizt sind oder einen Paddelschaft umgreifen. Dieses Handgelenk "nach hinten biegen" sollte nach CTS-OP unterbleiben.
Beim Paddeln im Canadier, entsprechende Technik vorrausgesetzt, findet diese Bewegung aber kaum statt.
Allerdings wird beim Rudern und Kajakpaddeln dieser Bewegungsablauf dazu verwendet das Paddelblatt durch die Luft zu bewegen. Vermutlich hat Dein Orthopäde an diese Art des Paddels gedacht.
ich arbeite jetzt seit mehr zehn Jahren in einem Pflege Beruf und muss leider immer wieder feststellen das àrzte immer wieder die Patienten zum ruihger machen verdonnern. unsere erfahrung ist das bewegung sein soll und muss man kann technicken umlernen und auch anders ausführen oder gar andere techniken erlernen die das gleiche oder ähnliche ergebniss bringen.
ich kenne auch drei rennfahrer auf motorädern die sich dafür entschieden haben auf grund des sports sich die entsprechende stelle durch trennen zu lassen genau so wie meine bekannte die an der kasse eines discounters sitzt um ihre arbeit weiter machen zu können.
persöhnlich finde ich KINESTETIK für solche fälle nicht schlecht da genau solche themen dort auf gegriffen werden.
in diesem sinne nicht aufgeben sondern nach vorne den blick :o)
Besten Dank für die hilfreichen Antworten, das macht Mut und steigert die Zuversicht.
an Wolfgang Hölbling: Keine Sorge, wenn ich denn das Paddel ins Wasser werfen würde, hätte ich in weiser Voraussicht ja ein Ersatzpaddel mitgenommen..... Aufhören werde ich erst, wenn es nicht anders geht. Sicherlich wird in Zukunft der noch bewusstere Einsatz meiner Rumpfmuskulatur bei der Entlastung der Handgelenke eine Rolle spielen. Finde ich spannend die Idee, Therapeuten und Paddellehrer zusammenzubringen. Darüber will ich weiter nachdenken.. Kringelfieber??
an christian.loehnert: Schön von einem Betroffenen zu erfahren, der offenbar immer noch das Paddel bedienen kann ohne zu leiden. Eine dezente Erinnerung daran, nicht zu übertreiben kann ich gut gebrauchen. Deine geäusserte Vermutung, dass der Arzt möglicherweise eine andere Vorstellung von Paddeln hat bringt mich auf eine Idee: Ich könnte ja zum nächsten Termin ein Paddel mitnehmen und typische Bewegungsabläufe "trocken" vorführen.
an Jörg Wagner: Verbesserungspotential bei den Bewegungsabläufen ist bei mir bestimmt vorhanden (bei wem schon nicht?). Mein (auf Flachwasser) bevorzugter Steuerschlag, der Canadian Stroke "verlangt" wenig Rotation der Handgelenke, finde ich. Das mit dem Kringelfieber ist mir ein bisschen suspekt. Fieber ist doch ein Symptom, das oft im Zusammenhang mit Infektionen auftritt. Ich weiss nicht so recht, ob ich mir auch noch eine Infektion einfangen will. Obwohl..... so anmutig und mit (scheinbarer) Leichtigkeit mit dem Boot umzugehen...... das wäre schon was.....das zu können.....
an Rüdiger: Schön zu hören, dass deine Frau nach relativ kurzer Pause bereits wieder paddelt. Ich wünsche ihr weiterhin einen guten Verlauf und euch beiden schöne Mehrtagestouren. Aber Vorsicht!!! sie hat sich offenbar mit diesem ominösen Kringel-Erreger angesteckt!!!
an Peter_Will: Da scheint jemand genau zu wissen von was er schreibt! Ich wurde vom Arzt auch über die von dir beschriebene Auswirkung der OP informiert. Die angeleitete Bewegung habe ich (sehr vorsichtig) durchgeführt. Die dabei beschriebene (End-) Stellung des Handgelenks fühlt sich sehr sehr unangenehm an. So fühlt sich das aber auch beim Paddeln nicht an, da hast du Recht, diese Bewegung findet bei gut angewendeter Technik kaum statt. Deine Vermutung, dass der Arzt an Rudern oder Kajakpaddeln gedacht hat, könnte zutreffen.
an Marti81: Da teile ich deine Meinung, dass Bewegung oft mehr hilft als Stillhalten. Meine Partnerin schwört auf Kinästhetik....
Schönes Forum. hatte im Internet eben nach Karpaltunnelsyndrom gegoogelt und bin dabei auf Euer Forum gestossen. Wollte mich eigentlich nur ein wenig informieren, und auch Erfahruhngsberichte dazu.
Moin, für den Fall, dass hier noch Bedarf besteht: Ich hätte durchaus Interesse, als Instruktor mich mit diesem speziellen Thema zu beschäftigen. Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn es fachlich (im Sinne von medizinisch) begleitet. Z.B. könnte ich mir vorstellen, dass wir beim Kringelfieber das mit Petre durchsprechen und dann auf dem Wasser schauen, was sich davon umsetzen lässt bzw. wo natürliche Grenzen sind und wie man die ggf. vermeiden kann durch eine entsprechende (angepasste) Technik. Grüße Ralf