Hallo Hans, Wolfgang und vielleicht noch interessierte….
Das Reduit Tilly liegt am Südufer der Donau, was auch bei meinen Bergtouren in Teilstücken auf den Fotos zu entdecken gibt.
Die Bilder von Gestern zeigen den etwa 1400 Meter langen „Künettegraben“ der mit dem Wasser des Flüsschen Schutter in den Siebzigern geflutet wurde, der am Nordufer in Nord- Südlicher Richtung verläuft. Leider wurde dadurch die „Schutter“ die einst durch die Stadt floss ihres natürlichen Flussbettes enterbt, es sind aber Pläne in der Schublade um die „Schutter“ wieder durch die Stadt fließen zu lassen.
Diese Befahrung des Grabens stand schon vor meiner Paddelkarriere auf meinem Zettel, gestern konnte ich mir diesen Wunsch erfüllen. Ich suchte mir absichtlich einen trüben ungemütlicheren Tag heraus, weil so der angrenzende schöne Park so gut wie tot von zu neugierigen Menschen ist. Um Festungsarchitektur zu erkunden bietet sich der Herbst gut an, weil man so besser einen Einblick bekommt, sonst ist alles durch Vegetation umso mehr versperrt. Ich selber bin kein Festungskunstfetischist aber schaue mir ab und zu so etwas an. Zum Glück kam es in Ingolstadt nie dazu so etwas in Kriegszeiten zu überwinden. Verdun zeigt dies am deutlichsten…
Ich hätte vielleicht den angrenzenden Biergaten knipsen sollen, dass es nicht ganz so „Morbit“ wirkt. Für Donaupaddler vielleicht interessant.. ..an der Glacisbrücke anlanden und die knapp achtzig Meter in den Künettegraben umsetzen, etwa 600 Meter paddeln und direkt am Biergartengeländer festmachen um eine vernünftige Brotzeit zu machen. Die einzige Art hier mit dem Kanu so zu einem Biergarten zu gelangen. Gegenwärtig wird ein neues Sporthallenbad errichtet, dort soll es eine Terrasse / Steg geben, wo Ruderboote an und ablegen um den Künettegraben zu befahren…
Bei meiner 20. Bergtour erwähnte ich die „Schutter auch mal kurz:
„Auf dem Weg dorthin passierte ich die „Schutter“, einst Lebensader der Stadt, leider 1975 unter Tage verbannt, weil Wirtschaftlich nicht mehr wichtig für die Stadt. Das Wasser der „Schutter“ soll auch zum Bierbrauen getaugt haben, wenn vorher bekannt gegeben wurde, die Schmutzwäsche darin nicht zu waschen. Von der „Schutter“ ist nicht viel übrig geblieben, ein kaum wahrzunehmendes, totes Rinnsal an der Mündung, was nach 31 Kilometren und 34 Metern Gefälle in die Donau dort mündet. Eine Stahlsäule mit Gedenktafel wurde ihr zu Ehren errichtet.“
Kenn von meiner Zeit bei Y-Reisen (Wir buchen sie fluchen) in Ingolstadt noch den Schutterwirt!. Eine richtige Genickschußwirtschaft auf bayerisch Boazn :-) da hat sich der gschmeidige Bodensatz der Gesellschaft aufgehalten...fürnehm ausgedrücket :-) und wir mitten drin.
Solche Bäche gabe es früher in allen ältern Städten auch in Regensburg, die wurden alle unterirdisch verlegt, wenn man durch Regensburg paddelt sieht man hin und wieder plötzlich ein Rohr mit recht sauberem Wasser aus der Wand kommen.