Bergtouren auf der Donau bei Ingolstadt

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01.07.2013 16:01
#26 RE: Bergtour IN / Ausfahrt Nr.13 zum Danube Day
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Mike, Du erpaddelst Dir von mal zu mal mehr Kompetenz.
Schön zu lesen, man merkt, da ist noch Potential.
Bin schon gespannt, wann eine Decke erreicht ist, erste Zweifel kommen, wie es weitergeht.
Spätestens dann, meiner Meinung nach schon viel früher, nämlich bevor sich festigt, was später im Weg ist, ist Zeit für ....
Denn die Lernkurve ist keine Gerade, muß auch keine Kurve sein.
Bei mir war es bis heute, besonders durch Kurse mit Jörg Wagner, ein mehr oder weniger steiles Treppchen.

Weiter viel Freude am Wasser, Wolfgang


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05.07.2013 13:40
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#27 RE: Bergtour IN / Ausfahrt Nr.14
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DonaumikeThemenautor

Danke Wolfgang. Einen Kurs möchte ich unbedingt absolvieren, nur der Luxusfaktor „genügend Zeit“ dafür, ist mir leider noch nicht gegönnt.

Freitag der 05.07.13, Pegel 243 cm/ abfallend. Nur knapp 20 Minuten bergauf bis zum Donauspielstrand, dort neben dieser ruhigen Bucht, wo die Strömung auf das Ende der Bucht des angrenzenden Ufer trifft, ist es ideal, für das üben mehrerer Seilfähren rückwärts bei Talfahrt. Wenn ich gut die Strömung treffe ist es schon erstaunlich wie zügig das Boot nach rechts vor dem Hindernis, ich nenne es mal „verblockte Spitze der Bucht“ ausweicht. Wenn ich die Strömung nicht richtig erwische, funktioniert die Seilfähre nicht so zügig, ist auch dann nicht notwendig, weil ich auch mittels anderer Techniken einfach vorbeikomme. Ich bin schon neugierig, wenn ich die Seilfähre rückwärts, auf einem engeren Fluss mit mehr Strömung anwende. Das Wriggen gelingt jetzt auch von der Paddelseite weg, übergegriffen auf der linken Seite, und bin erstaunt, dass dies sogar etwas besser geht, vielleicht liegt es auch daran, das ich mehr Linkshändig bin, aber trotzdem lieber rechtshändig paddle. Dabei bin ich vom ruhigen Fahrwasser in die Strömung geraten, dabei ist mein Paddel fasst unter das Boot gelangt, kannte dies von vorherigen Versuchen und bin deshalb etwas unerschrockener mit der Situation umgegangen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Paddler gibt, die dabei schon gekentert sind.
Danach bin ich bergab gefahren zu der Bucht hinter der Autobahnbrücke. Auf diesem Wege habe ich alle für mich ersichtlichen ruhigen Stellen am Ufer entlang, hinter Hindernissen wie Bäumen, Ästen, Gebüschen usw. angefahren und so mich hinab getastet ohne zu knapp an das verblockte Ufer zu geraten. Einmal visierte ich bewusst einen Baum an, der ins Wasser ragte und wich dem Baum zufriedenstellend mit der Seilfähre rückwärts zügig aus. Vorher hatte ich mir dies nicht so am laufenden Band zugetraut, sonst bin ich immer nur stur bergab gefahren. Heute blieb mein Reservepaddel auch wieder im Boot.
In der Bucht unterhalb der Autobahnbrücke fuhr ich noch etwas zum Abschluss hin und her, und sah erstmals wie Leute von einer unbekannten Institution , Kletterübungen an der Autobahnrücke veranstalten wollten.

Gruß, Mike


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08.07.2013 14:08
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#28 RE: Bergtour IN / Ausfahrt Nr.15
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DonaumikeThemenautor

Heute am Montag den 08.07.13. Pegel 214 cm, fallend. Im ICE Tempo vor die Schillerbrücke in das Kehrwasser hinein an der beliebten Einsetzstelle der Feuerwehr. Dort aus meinen Wassersportschuhen herausgeschlüpft und am Boot befestigt. Dort aus dem Kehrwasser in die Strömung hinein und wieder zurück. Boot unruhig, weil nicht gekantet, beim Zurückfahren ins mehr oder weniger turbulentere Kehrwasser. Ich fahre links bergauf unter der Schillerbrücke durch, Richtung Eisenbahnbrückenschlüsselstelle. Das große Kehrwasser vor dem Brückenpfeiler ist auch turbulent mit Wirbeln und zieht einen schnell Richtung der Brückenpfeilerinsel. Es ist dazu noch windig, was auch Einfluss auf das Fahrverhalten des Bootes an und zu hat.
Ich Tümpel mindestens 15 Minuten oder noch mehr in dem Kehrwasser hin und her und überlege, ob ich es mir wagen soll. Die Strömung ist rechts und links von mir schon etwas stärker wie ich es mir gedacht habe. Die Momente wo ich fasst gekentert bin, kommen wieder hoch. Mir ist es schon etwas mulmig, ja auch Angst.
Ich befestige mein Holzpaddel am Boot und wähle mein Kober Moll Contra für das Wagnis .Ich ertaste mich zu der Brückenpfeilerinsel, um mir die bedrohlichen Steine anzuschauen, die nur teils zu sehen sind, ich weiß, wenn ich es wage wird es auch ein Blindflug werden, weil ich nicht alle sehen kann auf meiner gedachten Anfahrroute. Die Strömung im Kehrwasser und der Wind versetzt das Boot oft dorthin wo ich nicht hin möchte. Bekomme aber die Situation im Griff mit Zieh und Hebelpaddelschlägen. Der Entschluss steht fest, ich wage es. Ich fahre an, knapp an der Brückenpfeilerinsel vorbei und sehe direkt vor mir einen Stein dicht unter der Wasseroberfläche, komme aber vorbei und fahre in die Strömung gekantet hinein. Das Boot und ich brauchen schon etwas Zeit bis ich es gerade in die Strömung bergab bekomme. Ich bin froh das sich das Boot nicht so hin und her aufgeschaukelt hat wie damals. Ich fahre zurück in das riesige turbulente Kehrwasser und versuche die Anläufe noch öfters .Ich taste mich immer höher an der Brückenpfeilerinsel hinauf um einen besseren Winkel zur Strömung anfahren zu können. Einmal versuche ich durch das Joch zu fahren, was aber durch die starke Strömung mir nicht gelingt. Kurz vor der Talfahrt starte ich noch einen Versuch, werde unter der Brücke dicht neben der Brückenpfeilerinsel durch Seitenwind fasst zu dicht an die Steine gedrückt, das Boot ist kurz unkontrolliert, komme aber irgendwie zu stehen und fahre aus dem Stand in die Strömung gut hinein.
Durch Kräftemangel bekomme ich das Boot nicht mehr so gut herum. Ich fahre zurück. So sind im Nu zwei Stunden vergangen. Ich denke dass mein Anfahrwinkel noch nicht richtig passt, weil an anderen Stellen, bin ich schon zügiger herumgekommen.

Gruß, Mike


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09.07.2013 10:25
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#29 RE: Bergtour IN / Ausfahrt Nr.15
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DonaumikeThemenautor

Erste Zweifel, wie schon befürchtet…….

Ich denke, dass eine zügige Wende im Strom aus dem Kehrwasser heraus nicht nur an den Faktoren, wie Einfahrwinkel, Geschwindigkeit, Kanten, Trimmung und Stromgeschwindigkeit liegt, sondern an noch mehr für mich unbekannte Faktoren, wie auch die Art des Paddels eine Rolle spielen kann und wie Präzise ein Paddel zur flachen Paddelstütze oder anders angesetzt wird. Mit meinem Biberschwanzpaddel komme ich bei Ausfahrten an anderen Stellen aus dem Kehrwasser und wieder zurück, etwas besser zu recht. An der Brückenpfeilerinsel gestern, erwies sich die Wahl des Reservepaddels für richtig, weil ich zweimal stärkeren Steinkontakt mit dem Paddel hatte. Gestern versuchte ich das Boot so lange wie möglich zu kanten als wie bei anderen Versuchen, hatte aber das Gefühl, das es zu lange war, sowie riskanter zum Ende der Kantphase hin und auch vielleicht nichts nützte? Dieses Rätsel Lösung und mehr bedarf Hilfe von fachkundiger Seite auf dem Wasser, wo die Zeit dafür, hoffentlich immer näher rückt.
Positiv finde ich, dass sich der Speed des Bootes, zum Vergleich vergangener Bergfahrten bei nahezu Identischen Pegel, sowie was die Steuerung des Bootes mit verschiedenen Techniken, um Welten verbessert hat. Ich weiß aber, es gilt noch vieles zu verbessern und zu erarbeiten, um eine weitere Stufe, der noch so hohen Leiter betreten zu dürfen.

Gruß, Mike


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09.07.2013 19:52 (zuletzt bearbeitet: 09.07.2013 19:54)
#30 RE: Bergtour IN / Ausfahrt Nr.15
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Servus Mike!

Na immerhin, meinen vollen Respekt, ich werd da ewig unten rumkrebsen....mir fehlt die Kraft und die Technik und obendrein die Ausdauer...habs auch grad wieder Richtung Weltenburg probiert von Kelheim aus...komm nicht weit....dann is die Luft raus.....dann kommt halt wieder der RMD Kanal dran....da komm ich wenigstens voran.... :-)

Hans

Aus am grantigen Orsch kimmt koa lustiga Schoaß


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11.07.2013 08:15 (zuletzt bearbeitet: 11.07.2013 08:16)
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#31 RE: Bergtour IN / Kelheim
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DonaumikeThemenautor

Servus Hans!

Danke.

Zitat von Quelle: Bootswandern im Naturraum Donautal

„Aufgrund der schwierigen Strömungsverhältnisse im Donaudurchbruch wird Anfängern empfohlen, die Bootstour am besten in Stausacker …..zu beenden.“

Dies gilt für die Talfahrer, Du probierst es ja bergauf, in einer anderen Kategorie als wie meine Wenigkeit in Ingolstadt, mein Respekt gebührt Dir mehr.

Ich werde im September wieder Richtung Donaudurchbruch starten und auf eine Pause in Weltenburg verzichten, um längere Zeit im Donaudurchbruch selber mit dem Boot zu verbringen.

Gruß, Mike


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11.07.2013 09:10
#32 RE: Bergtour IN / Kelheim
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Servus Mike!
Liegt wohl ned am Donaudurchbruch, eher an mir :-)
Da paddeln ganz andere Typen rauf, is momentan auch a bisserl ungewohnt allein im SoloPlus da rauf ackern, den packt jede kleine Querströmung ruckzuck...aber der Wasserstand fällt ja...so besteht noch Hoffnung :-)

Muss mich auch mal wieder runtertreiben lassen so ab Vohburg oder so...lange nimmer gemacht...die Fähre in Einig ruft :-) Kannst dich ja anschließen der Verein macht im August eine Nachtfahrt ab Eining...wenns Wetter passt eine Schau...mit Laternderl, ect.

Vielleicht sieht man sich ja...

Hans

Aus am grantigen Orsch kimmt koa lustiga Schoaß


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15.07.2013 13:59 (zuletzt bearbeitet: 15.07.2013 14:01)
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#33 RE: Bergtour IN / Nr.16
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DonaumikeThemenautor

„Alea iacta est”, aber diesmal nicht bei der Überschreitung des Grenzflusses Rubikon, sondern die Grenzverschiebung an der Schlüsselstelle der Eisenbahnbrücke bergauf.

Durch den Pegel von 185 cm, wollte ich diesmal die Kehrwasserfahrten an der Eisenbahnbrücke ausloten, durch eine andere Trimmung des Bootes durch Sitzverstellung von zwei Zentimetern nach hinten.

Die Bergfahrt ging verständlicherweise noch zügiger wie sonst. An der Eisenbahnbrücke gelang mir mehrmals das Ausschlingen aus dem Kehrwasser so, dass ich zügiger wie sonst die Wende im Strom vollzog. Es lag auch daran, dass dieses Mal die Verschneidungszone besser überfahren wurde und und die Trimmung etwas günstiger war. Es war ein stetiges hinauf und heran tasten an den Steinen vorbei um schließlich immer besser eine günstige Position zu finden.
Ich probierte die Durchfahrt des Brückenjochs, was bei dieser Strömung unmöglich war. Ich wagte an der rechten Seite des anderen Jochs noch wenige Male das Ausschlingen aus dem Kehrwasser und die wohl unmögliche Durchfahrung des Jochs, wo die Strömung in der Mitte wohl stärker scheint wie auf der anderen, mir vertrauteren Seite. Ich versuchte am rechten Ufer, so weit wie möglich hoch zu fahren, knapp an riesigen verborgenen Steinen vorbei. An einer Stelle schien das Wasser etwas seichter mit weniger Strömung, gerade so dass ich noch etwas höher fahren könnte und konnte. Ich fuhr im Schneckentempo weiter, musste ständig den Kurs korrigieren durch Ziehschläge zum Bug hin, auch übergegriffen, was sich für eine gute Methode dort herausstellte. Nun musste ich über die Verschneidung fahren, ich fuhr so weit rechts, wie es mir möglich war, fuhr darüber und paddelte wie ein Wahnsinniger schleichend immer höher bis ich das für mich anfangs unmögliche erreichte. Die Durchfahrt war geglückt, die Freude laut.

Ich paddelte weiter, dachte an die schöne Zeit des vierjährigen, 35 Minütigen Kindergartenweges mit meiner Tochter zusammen, vorwiegend zu Fuß bei Wind und Wetter, teils dort der Donau entlang. Ich paddelte unter dem Donausteg hindurch, an der Donaubühne und an der Bootsanlegestelle vorbei, Richtung Konrad- Adenauer- Brücke. Dort sind diesmal die Steininseln / Untiefen zu erkennen. Dort sind die Strömungsverhältnisse ideal zum Üben. Es macht einfach Spaß dort, das Boot aus und in die Kehrwasser zügig zu fahren. Die Strömung ist nicht gering aber auch nicht zu stark, das Boot mag dort die Strömungsverhältnisse sehr und nimmt so richtig Fahrt auf.
Eine Durchfahrung der Brücke dort, habe ich auf ein anderes Mal verschoben. Ich fuhr kurz zur Donaubühne bergab, nach einer kleinen kurzen Brotzeit paddelte ich hinab. So sind im Nu wieder 150 Minuten vergangen.

Grüße, Mike





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15.07.2013 16:01
#34 RE: Bergtour IN / Nr.16
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Wieder ein Stein im Puzzle.
LGW


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17.07.2013 09:20 (zuletzt bearbeitet: 17.07.2013 11:18)
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#35 RE: Bergtour IN / Nr.17
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DonaumikeThemenautor

Wer ist hier der Gejagte, Mensch oder Biber?
Am selbigen Abend, wo mir die Durchfahrt an der Schlüsselstelle erstmalig gelungen ist, nahm ich mir die Zeit, für ein 55 Minütiges Abpaddeln des Tages.
Ich paddelte in der Dämmerung still und heimlich bergauf, anfangs kurz blind gegen die Sonne, weil ich wie immer, die obercoole Sonnenbrille vergessen hatte, um in den rettenden Schatten der Flora zu gelangen. Die fliegende Fauna wirbelte überall um mich herum, gut dass ich vorher mit Schutz für dieses Vorsorge getroffen hatte.
Auf einmal sah ich, wie sich etwas aus dem Wasser aufraffte um ans Ufer zu gelangen, anfangs glaubte ich, dass es ein ausgewachsener Mensch sei. Ich fuhr näher und erspähte einen riesigen Biber der sich an einem höheren Ast zu schaffen machte. Ich fuhr lautlos näher, war überrascht überhaupt so nah heranfahren zu können und zugleich betroffen wie riesig so ein Tier sein kann. Es war schön anzusehen aber zugleich etwas unheimlich. Ich dachte der Biber muss doch das gelbe auffällige Boot endlich erkennen. Ich vergaß dass es auch Tarnkappenboote gibt, wo wohl die Farbe keine Rolle spielt. Einen Augenblick später bekam er Wind und ließ sich, nahezu lautlos ins Wasser gleiten.
Ich fuhr weiter und wenige Minuten später sah ich einen anderen Biber dieser Biberfamilie am Ufer hocken, der mich frühzeitiger erblickte, obwohl ich auch sehr nahe mich herantasten konnte. Ich dachte, Tierfilmer müsste man sein.
Ich fuhr mit mehr Abstand vom Ufer aus weiter, in der Annahme vor mehr Überraschungen gewappnet zu sein, auch um die jungen Enten nicht zu stören. Ich schaute nach hinten und sah etwas im Wasser, so in etwa wie ein kleinerer Ast, konnte mich aber nicht erinnern, dass mir so etwas entgegen gekommen ist. Ich schaute genauer und sah wie eine Bibernase wenige Bootslängen hinter mir, die Verfolgung auf mich wohl aufgenommen hatte. Ich drehte langsam das Boot, um das für mich unbekannte Rendezvous mehr im Blick zu haben. Der Biber tauchte wenige Augenblicke später ab.

Am nächsten Morgen machte ich mich etwas schlau über Biberkontakte. Das Extrem, leider sind schon Menschen von Bibern angegriffen worden und auch dabei zu Tode gekommen.

Gruß mit Flosse, Mike


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17.07.2013 11:24 (zuletzt bearbeitet: 17.07.2013 11:29)
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#36 RE: Bergtour IN / Nr.18
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DonaumikeThemenautor

Tour zum noch unbekannten unscheinbaren verborgenen antiken Schiff der Kelten oder Römer?

Dienstag der 16.07.2013, bei guter früher Zeit und einem Pegel von 174 cm, mache ich mich erstmals auf dem Weg, mit Bootswagen! bergauf Richtung Donaubühne, am angrenzenden Klenzepark, um dort die Spielmöglichkeiten, umso mehr auszunutzen. Die Bootswagenfahrt, teilweise auf dem Hochwasserdamm und auf dem asphaltierten Teilstück des Fußweges mit etwas Gefälle, wo der Bootswagen von alleine rollt, dauert nur 25 Minuten. An der Donaubühne angekommen, mache ich das Boot an einem schattigen Platz klar, schließe meinen Bootswagen ab und laufe etwas später mit Kurs, bergauf zur Konrad- Adenauer- Brücke, aus. Durch die etwa zehn Zentimeter weniger Pegel erkennt man umso mehr die Untiefen an den Kiesbankrändern, und die zahlreichen Holzpfähle unter Wasser, der Reihe entlang bespickt aus vergangenen Zeiten, die vielleicht vom Brückenbau her stammen, für die mittige Brückenpfeilergründung oder wie schon so lange vor Jahren von mir, von der Brücke aus beobachtet und erahnt, die Holme eines antiken Schiffs von Römern oder Kelten? Wenn es doch so sein sollte, dann sind wohl alle etwas Blind für solches, auch wenn an vielen Ecken hier und da in dieser Region und Stadt, so oft gepuddelt wird.
Ich erkunde und lote förmlich mir die möglichen Fahrwasserrouten, zwischen den Kiesbankuntiefen und antiken Hindernissen ab, für Zeiten, wo der Pegel noch singt oder steigt. Diese langsamen Fahrmanöver entpuppen sich als gute sensible Übungseinheit, weil die Strömungsverhältnisse dort so unterschiedlich sind. Ich fahre wie am Vortag, oft aus dem Kehrwasser in die Strömung, in unterschiedlichen Winkeln, Geschwindigkeiten, Positionen usw. hinein und wieder zurück. Ich spüre sofort, wie so oft, den wenigen Pegelunterschied vom Vortag am Fahrverhalten des Bootes. Eine spontane Durchfahrung dieser Brücke, gelang mir noch nicht. Nach einer geraumen Weile fahre ich stromab.
Den Bootswagen lies ich zurück, nahm ihn bei der Heimfahrt auf halben Wege vom Bootshaus aus, mit dem Fahrrad! wieder mit nach Hause.

Gruß, vom Archäologe … Mike


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22.07.2013 14:08
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#37 RE: Bergtour IN / Nr.19
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Mit einem Biber auf Augenhöhe und eine Brücke weiter.

Freitag der 19.07.2013 gegen 19 Uhr und einem Pegel von 175 cm, mache ich mich auf dem scheinbar unbeschwerten Weg. Guten Gewissens, weil es noch sehr sonnig und hell ist, fahre ich knapp am stellenweisen zerklüfteten, steinigen, urigen, eingebrochenen und verwilderten Ufer entlang. Die Bergfahrt ist frei und unbeschwert, schön den wenigen Tropfen nachzusehen, die ins Wasser vom Paddel gleichmäßig hinabregnen.
Plötzlich erscheint lautlos ein großer Biber aus dem Nichts, wir sind etwa vom Boot aus nur drei Meter voneinander entfernt. Wir starren uns auf gleicher Höhe an, ich bin kurz starr vor Schreck. Er grunzt mich an, so in etwa wie ein Wildschwein. Er springt in meine Richtung ins Wasser, scheinbar mir fasst ins Boot hinein und ist schon dort wo ich blitzschnell mein Paddel ins Wasser tauche um schnell das Weite zu suchen. Das Boot ist in diesem Moment durch meinen Schreck sehr unruhig, dreht aber schnell ab. Der Biber ist mir achtern unter das Boot getaucht.
Nach dem Schrecken setze ich meinen Weg vom Ufer etwas weiter entfernt fort. Kurze Zeit später sichte ich den zweiten Biber, der am Ufer sitzt und darauf sich ins Wasser gleiten lässt.
Diesmal gelingt mir erstmalig, rechts bergauf die Durchfahrung des Brückenjochs der Schillerbrücke.
Kurz vor der Eisenbahnbrücke sichte ich den dritten Biber, der zügig vor meinen Bug in etwa 20 Metern Entfernung meinen Kurs kreuzt.
Diesmal glückt mir auch erstmalig die Durchfahrung der Eisenbahnbrücke bergauf, auf der kniffligen linken Seite.
Ich setze meinen Weg fort bis ich an der Konrad- Adenauerbrücke angelangt bin. Dort übe ich häufig die Kehrwasseraus und Einfahrten.
Ich versuchte auch dort erstmalig mit ernsten Absichten die Durchfahrung der Brücke auf der linken Seite bergauf, an der Brückenpfeileraufschüttung entlang. Während dessen schiebt die Strömung das Boot fasst auf die steinige Aufschüttung teils Unterwasser bzw. Gründung des Brückenpfeilers. Die Situation bekam ich grad so in den Griff. Die Durchfahrung glückte auch dort, die Freude war riesig und lang anhaltend. Danach fuhr ich bergab und nahe der Eisenbahnbrücke saßen drei Biber zusammen, ich wollte noch in das Kehrwasser der Brückenpfeilerinsel fahren um in Ruhe ein Foto zu machen, da waren sie aber schon auf Tauchstation, nach einen kurzen Blick nach hinten tauchten sie wieder auf. Da waren es zusammen sechs. Kurz darauf sah ich noch Nummer sieben am Ufer, der sich auch ins Wasser gleiten ließ und kurz darauf seine Flosse lautstark ins Wasser klatschte, um Alarm zu geben. An dem Abend selber, kam ich auf neun Biber, bekomme sie aber nicht mehr auf die Reihe.
Gut das Biber Vegetarier sind, verständlich angriffslustig, mehr Grund doch etwas mehr Abstand zum Ufer einzuhalten, bei frühzeitiger Dämmerung empfehlenswert.

Gruß vom Mike, der doch für Vegetarier ungenießbar ist.....


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31.07.2013 12:28
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#38 RE: Bergtour IN / Nr.20
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DonaumikeThemenautor

Dienstag der 30.07.2013, Pegel 178cm, Luft etwa 20 Grad steigend, Wassertemperatur 20 Grad, Westwind, Sonnig und leicht bewölkt.
Niederschlag: Steinig

Nah am Ufer im erleuchteten Wasser sind immer öfter Fische zu erkennen. Eine schon bekannte Pose von einem Angler hängt an einem Baum der über das Ufer ragt. Ein entsorgtes Fahrrad am Ufer hat die Donau fasst mit Sand begraben.
Ein Feuerwehrboot der Freiwilligen Feuerwehr von Ingolstadt übt Anlegemanöver an dem Brückenpfeiler der Schillerbrücke, passiert mich später, nutze die Wellen hier und da. Die Durchfahrung der Eisenbahnbrücke gelingt besser, auch durch mehr Ortskenntnisse über die großen Wackersteine, die unter Wasser lauern.
Nach der Bierkistenbergung und dem Steinbeschuss unter der Konrad- Adenauer- Brücke, gelingt mir erstmalig die Durchfahrung der Brücke auf der rechten Seite. Das nächste Zwischenziel ist die Glacisbrücke. Dort übte die Besatzung des Feuerwehrbootes ein paar Manöver, dreht aber dann ab und fährt bergab. Auf dem Weg dorthin passierte ich die „Schutter“, einst Lebensader der Stadt, leider 1875 unter Tage verbannt, weil Wirtschaftlich nicht mehr wichtig für die Stadt. Das Wasser der „Schutter“ soll auch zum Bierbrauen getaugt haben, wenn vorher bekannt gegeben wurde, die Schmutzwäsche darin nicht zu waschen. Von der „Schutter“ ist nicht viel übrig geblieben, ein kaum wahrzunehmendes, totes Rinnsal an der Mündung, was nach 31 Kilometren und 34 Metern Gefälle in die Donau dort mündet. Eine Stahlsäule mit Gedenktafel wurde ihr zu Ehren errichtet.

Nach der Durchfahrung der Glacisbrücke sehe ich eine Bisamratte vom Ufer aus ins Wasser gleiten, sie schwimmt ein paar Meter mit und kriecht wieder an Land unter das Gestrüpp. An einer Stelle ist knapp unter der Wasseroberfläche eine größere, wohl künstlich angelegte Steinreihe aus vergangenen Zeiten, vielleicht für die Uferbefestigung gedacht, die weit in die Donau reicht zu erkennen.
Später passierte ich die „Ludl“, ein Moosentwässerungsgraben, der hier in die Donau fließt. Der Graben führt mehr Wasser als man einen Entwässerungsgraben zutraut. Hier beginnt auch der schöne Treidelweg Richtung Staustufe, der hier über eine Brücke führt. Hier beende ich die Bergfahrt und schaue Richtung Staustufe, was das nächste Ziel meiner Bergtouren vorerst noch ist. Davor gibt es aber auch nach dies und das zu erkunden.
Ich fahre zügig, trotz niedrigeren Pegel bergab. Ich sehe noch einen etwa acht Meter langen schlanken Gegenstand, ähnlich wie ein langer Holzpfosten, der mich in etwa zehn Meter Entfernung seitlich passiert. Komisch ist nur das ich bergab gefahren bin und der Gegenstand scheinbar bergauf gegen die Strömung. Bestimmt ein Hindernis was sich verhakt hat? Nach etwa 30 Minuten bin ich am Startpunkt wieder angelangt.

Gruß, Mike



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01.08.2013 09:55 (zuletzt bearbeitet: 23.08.2013 09:51)
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#39 RE: Bergtour IN / Nr.21
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DonaumikeThemenautor

„Es ist klüger mit 21 Anläufen ans Ziel zu kommen, als mit einem Anlauf, Schiffbruch zu erfahren.“
Mike

Es ist vollbracht, ich habe nach mehreren Anläufen, mein Endziel „Staustufe“ auf meiner Hausstrecke, erstmalig im Canadier erreicht.

Ich bin gegen 18:20 Uhr bei einem Pegel von 180 cm abgelegt und gegen 20:10 Uhr an der Staustufe angekommen.
Kurz vor dem Ziel neben dem Donaustrand kam ich noch einmal ins Wanken, weil ich die seitliche Strömung des Baggerseeablaufgraben der in die Donau dort mündet und die Strömung frontal von vorne, die aus der Staustufe entgegenkam, unterschätzt hatte. Ich bin nur mit Hilfe meines Ersatzpaddels und mit ständigen Wechsel der Paddelseite in eine ruhige Zone gelangt um schließlich an die Bootsschleuseneinfahrt / ausfahrt zu gelangen.
Heikel war es, weil ich stellenweise zu nahe an den abgebaggerten Uferbereich des Kiesstrandes fahren musste, um eine Fahrlinie zu finden. Dort sind Untiefen durch größere Steine, Baumstümpfe, die vom früheren Uferbereich stammen und knapp unter der Wasseroberfläche lauern. Gerade dort, Ist die Strömung und die Verwirbelung des Wassers, für mich nicht so berechenbar gewesen.
20:15 Uhr bin ich entspannt stromabwärts gefahren und nach etwa 35 Minuten am Startpunkt wieder angelegt.
Auf der Talfahrt war ich mir sicher ein paar Fotos von Bibern zu knipsen, aber ich sah nur einen Biber und zu kurz für ein Foto. Enten sah ich umso mehr. An den Abenden wo viele Biber zu sehen waren, waren dafür die Enten rar.
Den mysteriösen Baumstamm fasst mitten im Strom sah ich wieder, das Rätsel ist noch nicht gelöst.

Die gefahrene Stecke beträgt etwas mehr als vier Stromkilometer. 110 Minuten, Ist für diese Entfernung nicht schnell. Es ging ja zum Glück bergauf, mit elementaren und baulichen Bremsschikanen.

Viele Grüße, Mike






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23.08.2013 09:53 (zuletzt bearbeitet: 23.08.2013 09:55)
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#40 RE: Bergtour IN / Nr.22
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DonaumikeThemenautor

Bergfahrt Nr.22 nach einer Zwangspause

Dienstag der 20. August. Pegel +- 175 cm. Vom schönen Gezeitensalzwasseraufenthalt ohne Boot, ging es wieder mit Boot endlich auf die Donau. Absicht ist es, stromab zu fahren in einen verborgenen Hafen, um meine neuen Fender zu testen, ändere spontan die Idee und fahre lieber bergauf.
Das Boot gleitet gegen den abschnittsweisen sanften Strom gemütlich entgegen, die Geschwindigkeit fühlt sich etwas spritziger an, wie sonst. Eine kleine Paddelpause hat auch ein gutes. Es dauert nicht lange und meine Zwischenziele sind rasch erreicht, nebenher gleitet ein alter Bekannter Biber von der Uferböschung ins Wasser, kreuzt meine Fahrlinie und taucht ab. Durch das eine Joch der Eisenbahnbrücke fahre ich die bekannte Fahrlinie, wo ich immer an derselben Stelle, einmal einen heftigeren Steinkontakt mit dem Paddel habe. Wenn ich diesen Steinkontakt mit dem Paddel vermeiden würde, wäre dort ein Durchkommen unmöglich. Gut das ich dort das Moll Contra benutze. Es ist wirklich sehr robust und nicht so steif bei Steinkontakten.
An der Zigarettenstummel und Müllverseuchten mit Sand aufgeschütteten Donaubühne, die seit kurzen von Gästen des neueren Gastronomieversuchs belagert wird, lege ich für die Belagerer verdeckt an und probiere die Fender am Boot etwas aus. Es scheint eine gute Wahl gewesen zu sein, werde sie noch an einem Steg im Auwaldsee ergiebiger testen. Ich fahre weiter und passiere einige Kajakfahrer die mich steuerbord passieren, zuvor kam mir noch ein Einzelfahrer entgegen. Ich absolviere einige Kehrwasserfahrten an der Konrad- Adenauer- Brücke und fahre wieder bergab.
Ein Fischreiher begleitet mich bei der Talfahrt, den ich ungewollt ab und zu wieder aufscheuche, später sind es zwei Fischreiher die ich am Abendhimmel einen Augenblick beobachten kann. Kurz vor dem Anlegen plaudere ich kurz noch mit zwei jüngeren Damen die im Kajak sitzen. Viel Betrieb ist dieses Mal auf der Donau gewesen. Nachdem mein Boot abgerüstet und verstaut ist, ist es schon wieder dunkel.

Gruß, Mike


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25.08.2013 08:47
#41 RE: Bergtour IN / Nr.22
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Gut gelesen!
Lgw


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30.08.2013 12:06
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#42 RE: Bergtour IN / Nr.23
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Donnerstag der 29.08.2013.Die Nacht bricht schneller hinein wie von mir erwartet.
Es war wohl mit die letzte Fahrt diesen Jahres in die Dämmerung hinein auf der Donau, bergauf bei einem Pegel von +197 cm. Schön mitzuerleben das sich die Vegetation ständig verändert, das Ufer schaut auch immer wieder anders aus. Neue Baumhindernisse, Biberbauaktivitäten, Biberpfade, und Ufereinbrüche. Der Fluss fühlt sich immer wieder etwas anders an. Mehr Verwirbelungen wie sonst, einmal fühlt sich mein Paddel in einer Verwirbelung so an, als ob es ins Nichts eintaucht. Überraschend; es ist für mich auch gerade so, möglich gewesen, bei einem Pegel von 197 / 198 cm, durch das knifflige Eisenbahnbrückenjoch zu fahren, was ich vor geraumer Zeit, bei solch einen Pegel, noch für unmöglich gehalten habe. Interessant auch, dass der eine bekannte riesige Wackerstein am Brückenpfeiler, nur rechtzeitig zu erkennen war, weil eine neuere saubere Abschürfung am Algenbewuchs einer Wackersteinkante zu erkennen war. Dort ist wohl ein noch unbekannter hinweggeräubert und sauber an der langen Steinkante abgerutscht.
Bei der stillen Abfahrt konnte ich fünf Biber beobachten. Zwei größere zupften am Uferbewuchs, ignorierten mich und zeigten mir nur ihre Rückseite weiter. Kurz danach ein lautes Getöse eines Güterzuges der gerade über die Brücke fuhr, dies ließ die Biber völlig kalt, nur ich war aus der Ruhe gerissen. Ich war auch begeistert, dass sich ein paar Enten, ganz in ihrer Nähe aufhielten und sich von den Bibern nicht weiter stören ließen. Ich nahm sonst an, wo Enten sind, sind keine Biber. Etwas später, ein Biber, der in einem halb mit wassergefüllten Erdlochtunnel in der Uferböschung, sich gemütlich machte. Kurz danach zwei jüngere Biber im Wasser, die zusammen einen Schwimmwettbewerb veranstalteten, später mit ihrer Flosse Alarm gaben und abtauchten.
Beim Anlegen ist es schon fasst Dunkel. Ich trage mein Boot durch die stille noch dunklere Auenlandschaft zurück. Meine Sturmlaterne als Lichtquelle und Positionslicht, wird zukünftig auch im Boot zum Einsatz kommen. Ein schönes Ausklingen in der Dunkelheit.

Grüße, Mike


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30.08.2013 13:08
#43 RE: Bergtour IN / Nr.23
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Is momentan auf dem RMD Kanal im Altmühltal ähnlich, viele Biber und Vögel aller Art und vor Allem ziemlich schnell dunkel...

Hans

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09.09.2013 10:47 (zuletzt bearbeitet: 09.09.2013 10:51)
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#44 RE: Bergtour IN / Nr.24
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DonaumikeThemenautor

Im Gedanken beim 13.Canadiertreffen, leider noch nicht dabei gewesen zu sein…..
aber im Solo ungewollt die Nase erstmalig vorn.


Gestern Nachmittag kam es zu einer zufälligen erstmaligen Gemeinschaftsbergfahrt, zusammen mit einem Tandemcanadier bis zur Staustufe hinauf. Glücklicherweise wurden diese sonst begeisterten Kajakfahrer vom Club, von meinerseits wohl etwas animiert sich auch einen Canadier anzuschaffen. Wir fuhren gemütlich bei einem flachen Pegel von 154 cm bergauf. Bei solch einem flachen Pegel zu paddeln, war für mich das erste Mal und zugleich ein Genuss.
Ich im Solo als Anfänger ging davon aus, das ein Solo ja langsamer sein müsste, als ein Tandemboot mit zwei Paddlern, die schon jahrelang mit Kajaks und nicht das erste Mal im Canadier unterwegs waren. Anfangs musste ich ständig Geschwindigkeit herausnehmen, um nicht davon zu fahren, was ich aber für mich behielt.
Das eine mal wurde sogar zum Doppelpaddel gegriffen um mehr Speed zu bekommen, was aber auch nichts nützte.
An den Schlüsselstellen, wo auch bei diesem Pegel die Strömung nicht zu verachten ist, kam ich im Solo auch zügiger hindurch. An der Konrad- Adenauer- Brücke musste ein Anlauf durch die Brücke zu fahren sogar abgebrochen werden, weil ein Durchkommen für das Tandemboot nicht möglich war. Mit Kajak war es dieser Mannschaft aber dort immer möglich gewesen. Sie wählten danach meine Route, die erst schwieriger für die Tandembesatzung erschien, dort gelang aber die mühsame Durchfahrt. Auf dem Weg bergauf übergab ich kurz der Besatzung mein Reservepaddel und später mein Holzpaddel, wo Begeisterung ersichtlich war. Ihre Kunststoffpaddel waren zu schwer und auch viel zu lang. An der Staustufe angelangt fuhren wir kurz zurück zum Donaustrand und legten dort kurz an. Bei der Abfahrt kam ich etwas dem Geheimnis des langen Gegenstandes auf sie Spur (Bergtour Nr.: 20), was sich auf und unter der Wasseroberfläche befindet. Es ist kein langer Baumstamm, sondern ein langes Eisenrohr, was ausschaut wie ein alter Laternenmast.
Es war eine schöne lehrreiche Fahrt für uns alle, natürlich war das Gesamtpaket der Tandembesatzung noch nicht optimal gebündelt, was unteranderen den enormen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Booten ausmachte. Aber immerhin ein erster greifbarer Erfolg, im Vergleich zu einem Tandemcanadier.

Grüße, Mike


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17.09.2013 13:40
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#45 RE: Bergtour IN / Nr.25
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DonaumikeThemenautor

Sonne, Wind, Regen, Hagel und Sturm

Pegel am Ende des 45 Minütigen Ausflugs auf der Donau 261 cm! davor mehr als 10 cm weniger. Bei der früheren kurzen Berg und Ab-Tour Nummer 11, betrug der Pegel 264 cm, wo das Limit am sicher bergauf zurückkommen für meine Verhältnisse erreicht war.

Diesmal kamen noch einige Faktoren hinzu, die das Blatt fasst wendeten.

Das Wetter anfangs sonnig bei knapp + 10 Grad und Windig, später Nieselregen in starken Regen übergehend, als Zugabe gab es noch Hagel mit Sturm.

So war ich angehalten, bei der Regenphase etwas Schutz unter der Autobahnbrücke zu suchen .Der wechselnde starke Wind zwang mich in die Strömung hinein weiter bergauf an einem Baumhindernis vorbei zu paddeln, um mittels Seilfähre über die Donau zum Ausstieg zu gelangen. Der rasch einsetzende Hagel und Sturm veranlasste mich das Vorhaben abzubrechen. So paddelte ich näher ans Ufer zurück, um unter Bäumen etwas Schutz zu suchen. Aus Hagel wurde wieder mehr Regen und der Sturm wurde heftiger, ich harrte kurz aus. Kleinere Wasserpfützen im Boot wurden größer.

Ich vernahm wohl, wie der Pegel blitzartig anstieg, das Boot bewegte sich selbstständig zügig rückwärts auf das Baumhindernis zu, was ich zum Glück noch im Gedächtnis hatte. Rechtzeitig konnte ich ein verfangen darin abwenden. Ich fuhr entschlossen einiges weiter bergauf, weil dort noch mehr Gefahrenzonen lauerten.

Das Wetter änderte sich zu meinen Gunsten und konnte schließlich über die Donau sicher übersetzen.

Ja, so kann man auch Erfahrungen sammeln….Spaß hat es trotzdem gemacht.


Grüße, Mike


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24.09.2013 14:31
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#46 RE: Bergtour IN / Nr.26
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Schaurige Wellentäler und nun….

Dienstag der 24. 09. 2013. Es ist gegen 1030 Uhr, der Himmel ist blau, der Mond ist zu sehen, im Schatten schattig kühl und in der Sonne fasst zu warm. Ein schöner Morgen. Der Pegel beträgt + 120 cm.
Im Bootshaus überlege ich noch, ob ich das Ösfass mitnehme, nein heute mal nicht. Ich begebe mich in mein Boot und höre das Poltern der Fahrzeuge die über die Fuge der Autobahnbrücke fahren. Ich sitze noch auf dem Gurtsitz und mache mich gerade bereit um meine Knieposition im Boot einzunehmen.

Auf einmal überrascht mich, aus dem Nichts kommend ein Motorboot 3 (M 3) in Begleitung mit drei Sturmbooten der Bundeswehr mit Volllast am Gas. Sie konnten mich nicht sehen in der verdeckten Anlegestelle, genauso wie ich sie vorher auch nicht rechtzeitig hören konnte. Ich reagierte sofort, um in die Knieposition zu kommen und mein Bug gegen die anbrausenden Wellen zu richten, um dies vielleicht heil zu überstehen. Wer schon einmal solche Boote in Aktion gesehen hat, kann sich in etwa vorstellen was für Wellen davon ausgehen. Die Wellen die ich bisher auch schon erlebt hatte auf einem Fluss, zum Beispiel im Donaudurchbruch, waren dagegen Verhältnismäßig winzig und auch nicht harmlos. Die Wellen kamen näher und wurden größer. Ich dachte, mein Boot hat gegen Wellen schon manch eine gute Figur gemacht, diesmal wird es sicher nicht gut gehen. Das Boot tauchte wiedererwarten sicher in die riesigen Wellentäler hinab und wieder hinauf. Da die Donau wie in einer Badewanne die Wellen wieder schön zurückkommen lässt und das Wasser noch unruhiger macht, dachte ich kurz, überstehe ich das auch von hinten? Ich paddelte zügig mit Seegang gegen die Wellen, die Situation war unter Kontrolle.
Die Motorboote waren schon weit weg, das Wasser hat eine Zeit lang gebraucht sich wieder zu beruhigen. Kurz danach paddelte ich an einer Biberburg vorbei, wo das sonst Nachtaktive Tier, auch kurz zu sehen war, um sich wohl von diesem Schrecken auch etwas erholen und sortieren musste.
An der Eisenbahnbrücke fuhr ich diesmal ohne Zögern aus dem Kehrwasser in den Strom hinein, um schließlich meine zahlreichen Wenden im Strom abzuarbeiten. Die Kabbelung ist dort nicht zu verachten. Diesmal gelangen mir die Manöver zügiger und flüssiger als sonst.

Ja, mein Ösfass habe ich doch nicht gebraucht, obwohl ich jetzt selber erfahren durfte, dass mein Canadier auf einem Fluss, ohne diversen Umbauten und Ausstattungen, trocken läuft und auch Seetüchtig sein kann.

Grüße, Mike


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24.09.2013 14:57
#47 RE: Bergtour IN / Nr.26
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Servus Mike!

So ähnlich ging es mir am Sonntag auch am RMD-Kanal an dem es eigentlich immer beschaulich zugeht.
Die schwimmenden Hotelburgen habe mir etwas 10 m vom Ufer entfernt hübsch das Wasser entzogen, ging vom Bug bus zum Heck des Schiffes rasant bergab und dann in die rollende Heckwelle...gottseidank alleine im 2er, sonst wären wir mit Sicherheit abgesoffen und überrollt worden...
So was noch nie erlebt auf dem Kanal, aber der hat die Kurve stark geschnitten, die fahren normal nie so nah ans Ufer ran...
Wie auch immer ging gut aus...den Dingern geh ich in Zukunft noch mehr aus dem Weg....die sind viel schlimmer als Frachtschiffe aller Art.

Trotzdem war es am Sonntag noch wunderbar im Altmühltal....Sonne und kaum Wind...

Gruß

Hans

Aus am grantigen Orsch kimmt koa lustiga Schoaß

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24.09.2013 17:34
#48 RE: Bergtour IN / Nr.26
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F u. W aus Marburg schildern Ähnliches vom Main. Unter Kommerzielles, Artenvielfalt ... 1. Seite unten nachzulesen.
Und da fält mir ein, was ..... locker in der Hüfte....
Lese immer gerne Deine Updates, W


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30.09.2013 14:31 (zuletzt bearbeitet: 01.10.2013 14:28)
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#49 RE: Bergtour IN / Nr.27
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DonaumikeThemenautor

Der alte Mann und das Meer.

Nein! Der bescheidene Mann und der Fluss, im Herbstwind.

Montag der 30.09.13,Pegel 174 cm. Temperatur knapp zweistellig, wie das Wasser der Donau auch. Ich fahre bei Sonnenschein, aber im Schatten des Ufers dem Fluss bergauf. Vier Komorane sitzen abwartend auf einem toten Baumgerippe. Einige Augenblicke später, starten sie und fliegen als schwarze Kreuze, wie dichte Flügelmänner davon. Diesmal ließ ich schon nach 25 Minuten die Eisenbahnbrücke hinter mir.

An der nördlichen Bootsanlegestelle ist ein grünes Boot auszumachen. Ich fahre auf gleicher Höhe am Südufer auf und giere Richtung Norden zu dem Canadier, der sich als Ally entpuppt. Dahinter sitzt ein älterer Herr, der in seinem Kartenwerk vertieft ist und sein Schlafsack nebenher lüftet, bis ich bemerkt wurde. Während dem schönen Gespräch, stellte sich heraus, das er aus Österreich kommend, weit über siebzig Jahre jung ist und seit Wochen auf der Donau unterwegs ist, um in Wien, seine Tour zu beenden. Auf dem Amazonas und in Nordamerika war er unteranderen auch schon mit einem anderen eigenen Boot, solo; unterwegs gewesen.

Nach weiteren Gesprächen und einer schönen Weile, sind wir zusammen ein paar Kilometer bergab gefahren. Das Wetter änderte sich, der Wind wurde stärker, so dass wir unsere Boote nicht immer mühelos steuern konnten. Es war für mich diesmal nicht nur wegen dem starken Gegenwind, schwieriger bergab als bergauf zu fahren. Wir verabschiedeten uns, ich bog zur meiner Anlegestelle ab.

Schade dass der starke Ostwind, seine Fahrt Richtung Osten, gegen die vorerst letzte Staumauer, nicht so einfach machen wird. Einen Tag zuvor musste er seine Fahrt wegen zu hohen Wellen mit Schaumkronen, kurz vor Ingolstadt abbrechen. Ich wäre zu gerne, mit weiter gefahren……

Eine schöne Begegnung…..gute Fahrt

Grüße, Mike


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02.10.2013 14:17 (zuletzt bearbeitet: 02.10.2013 14:21)
avatar  DonaumikeThemenautor
#50 RE: Bergtour IN / Nr.28
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DonaumikeThemenautor

Sonniger Mittwoch am 02.10.2013, Donaupegel 184 cm, unter blauen Himmel.

Auf meiner 90 Minütigen Route gegen den Strom, begegne ich wie all so oft eine alte bekannte Fahrradleiche, mehrere Metallpfosten am Ufer, deren Sinn über Jahre hinweg, mir noch unbekannt ist. Am Donaukiesstrand vor der Staustufe, gönne ich mir eine kurze Pause, vor der etwa 30 Minütigen Talfahrt gegen den Wind, wo ich all so oft versuchte, meine Kniesitzstellung Richtung Bug zu verlagern, um besser gegen den Wind zu bestehen.

Zuhause gab´s Labskaus aus der Dose was ich mir von der Nordsee mitgebracht hatte. Hier in Ingolstadt musste ich vor Jahren in einen größeren Supermarkt die Suche nach Labskaus aufgeben, weil die Angestellten plus Marktleitung nicht wussten, was das ist. Sie kamen mit einem Duden herbei, weil sie dachten ich möchte sie auf den Arm nehmen, und siehe da, sie fanden das soooo unbekannte Wort und hatten es erstmalig gelesen, wie auch gehört. Das machte mich sehr nachdenklich….

Ahoi, Mike






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