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Paddel ölen
#1 Paddel ölen

#2 RE: Paddel ölen

Die Schweden benutzen im Bootsbau überwiegend Leinöl, die Norweger bevorzugen Schmierseife. Beides imprägniert, wenn man es ordentlich einarbeitet und trocknen läßt. Damit es auch tiefgründig imprägniert muß das Leinöl zunächst stark verdünnt aufgetragen und dann immer konzentrierter mit dem Borstenpinsel einmassiert werden. Nix für ungeduldige Menschen. Am besten wäre es, das Paddel über Nacht in einer Wanne mit Leinöl liegen zu lassen. Es geht auch (z.B. am Wochenende) einen Tag lang alle 20/30 Min eine neue Schicht Leinöl aufzutragen und dazwischen das Paddel möglichst mit der Blattspitze in einem kleinen flachen Gefäß mit Leinöl zu stellen (da hinein kann das überschüssige Öl auch abfließen. Das Ül darf zwischenzeitlich nicht antrocknen.
Tja, nach der letzten Ölung sollte das Paddel dann trocken gewischt werden (Lappen wässern und gleich draußen in dem Mülleimer tun - Selbstentzündungsrisiko!) und - das ist bitter - danach sollte man es mehrere Tage durchtrocknen lassen.
So haben mit die Schweden das jedenfalls vor Jahren mal bei einem "Slöyd"-Kurs eingetrichtert.
Ach ja, was auch dringen erforderlich ist, ist ein Foto des Paddels hier im Forum zu präsentieren.
Axel
#3 RE: Paddel ölen

schau auch mal hier ins forum rein :http://www.woodworker.de/forum/
und suche nach dem schlüsselwort ölen, im speziellen nach beiträgen von edelres. der ist der crack schlechthin was die verarbeitung von reinem leinöl angeht.
ich würde sicher eine woche trockenzeit kalkulieren..
grüsse vom westzipfel, thomas
..nach der letzten 'oelung' faellt paddeln ganz aus........
Ich verduenne mein Leinoel fuer den ersten Auftrag 1:1 mit Aceton-das zischt dann richtig ins Holz....
Hab' auch gute Ehrfahrung mit Watco aus DK gemacht-weniger Arbeitsgaenge als L
Peter
...at the foot of any rapid, it's far better to be sorry one did not run the rapid than to be sorry one did.....
oder auf deutsch, sehr frei uebersetzt: '...lieber 5 Sekunden feige als ein Leben lang tot...'
auf English:
http://home.kpn.nl/xele42sb/oil.html
#6 RE: Paddel ölen

Ich habe bei meinen Eigenbaupaddel das (Lein-) Öl zum ersten Anstrich erhitzt (vorsicht brennbar), dann wird das Öl so flüssig, dass es tief eindringt. Die folgenden Schichten habe ich dann dünn mit einem Lappen aufgetragen. Die Paddel haben den 14 Tage Urlaub in Schweden ohne Probleme durchgestanden, auch die einzelnen Tagesfahrten, die sie vor- oder nachher noch gebadet wurden. Jetzt im Winter habe ich an den Problemstellen (Stirnholz) noch mal nachgeschliffen und bin dabei, nachzuölen. Das Öl ist so tief drin, dass man gar nicht alles abschleifen kann, ohne die Paddelform zu verändern. Die Trocknungsdauer hängt auch von der Umgebungstemperatur ab. Eine Woche halte ich für die wirklich äußerste Grenze. Ich denke, es geht auch schon früher.
Gruß Ralf
#8 RE: Paddel ölen

Grüße von Dull Knife: Das Paddel ist jetzt 745g schwer. Werkzeuge waren Japansäge, Stichsäge, Stechbeitel, Raspel, Feile, 100er bis 1000er Schleifpapier.
beauteeeeeeeeeeful
Bis dann, Jan
We are only paddlers between swims.
http://www.open-canoe.de
http://www.bc-ww.com

#11 RE: Paddel ölen

240er halt ich bei solchen gegenständen für mehr als ausreichend.
*verwundertfrag*
und noch etwas: warum verwendet ihr eigentlich kein holzöl von der industrie? die versuchen ja nun, genau die nachteile von reinem lein- oder tungöl auszumerzen und auch sinst das produkt zu verbessern.
grüsse vom westzipfel, thomas
#13 RE: Paddel ölen

das ist doch Martins (Dull Kniffe) Paddel!
Ich hab nur die Bilder eingestellt weil sein Modem etwas lahm ist.
Ich finde es auch wunderschön und frage mich, wie der Griff sich bewährt. Den hätte ich - glaube ich - anders ausgelegt. Ja und dann Thomas' Frage nach dem 1000er Schleifpapier. Ich bewundere ja Martins Geduld - ich komme meist nicht weiter als bis zum 220er Schleifpapier und denke mir dann immer "das Finish wird's schon glätten..." oder "im Gebrauch wird's an den Griffstellen schon glatt..."
Aber ich verstehe, dass geöltes Holz tatsächlich glatter sein sollte als lackiertes.
Auf alle Fälle ein wunderschönes Beispiel dafür, was man aus einem Stück Kirschholz so machen kann - nächste Woche muß ich mal wieder ins Sägewerk...
Axel
#15 RE: Paddel ölen

Bei der Aufzählung der Werkzeuge habe ich natürlich den Hobel nebst Schleifstein vergessen.
Natürlich ist 1000er Schleifpapier für einen Gegenstand, der hoffentlich oft benutzt wird, leicht übertrieben und für einen Profi wohl auch wirtschaftlich nicht zu vertreten. Als Laie ohne Erfahrung wollte ich mal sehen, wie Kirschholz so ist und ob Kirschholz zu polieren ist und habe erstmal eine kleine Steckscheide für mein Messer gemacht. Danach war ich so begeistert, daß ich nicht bei 250er Schleifpapier aufhören konnte.
Das Leinöl habe ich von den Holzstoffleuten zum Holz dazubekommen.
Viele Grüße,
Martin

Hallo zusammen,
nochmal eine Frage an die Holzprofis - und damit möchte ich die bisher unbeantwortet
gebliebene Frage von raftinthomas wieder aufgreifen: gibt es kein industrielles Holzöl,
das es mir erspart, das Paddel einen ganzen Tag lang alle 20 Minuten mit Leinöl zu behandeln?
Also: geht es nicht -wenigstens ein bißchen- einfacher?
Die Sache mit dem 1000er Papier kann ich mittlerweile allerdings gut verstehen, ich konnte heute
auch nicht mehr mit dem Schleifen aufhören...
Viele Dank für Eure (hoffentlich nur so hagelnden) Tipps,
Niels
Andreas Schürmann
(
gelöscht
)
#17 RE: Paddel ölen

Also LeinÖl ist ja ein bischen eine Weltanschauung, da würde ich niemals Aceton reinmischen. (Aceton ist wirklich giftig/karzinogen.) Wenn das LeinÖl besser einziehen soll im Wasserbad anwärmen.
Das Öl muß extrem dünn aufgetragen werden damit es durchtrocknet.
1000 Papier erzeugt sicher einen schönen Seidenglanz das geht aber, gerade bei runden Flächen mit einer feinen Stahlwolle (Gradation 000) viel billiger und wie ich finde einfacher.
Eine "industrie" Produkt, dass ich alternativ einsetze ist HartwachsÖl der Firma Osmo, zweimal ganz dünn und dann regelmäßig bei Beanspruchung nach ölen. (Vorsicht mit Öl getränkte Lappen neigen zur Selbstentzündung, immer schön in eine Dose packen.)
Das OsmoÖl faßt sich nach der Trocknung sehr angenehm an, und läßt sich prima ausbessern. Nur feuchtes Metall darf man nicht dran legen, das gibt richtig fiese Flecken die man tief ausschleifen muß.
Viel Spass noch beim Ölen.
Andreas

#19 RE: Paddel ölen

Eine große Auswahl an Ölen, Hartölen, Grundierungen usw. hat auch die Firma Leinos (http://www.leinos.de). Deren Produkte sind außerdem Bio!
Nicht ganz billig aber gut. Ich habe früher bei der Restaurierung von Antik-Möbeln viel mit den Sachen gearbeitet. Auch im Baubereich (Fußböden z.B.) war ich immer sehr zufrieden damit.
Gruß
Stephan
Hallo Leute.
Also an die Sache mit der Stahlwolle hab ich auch schon mal gedacht.
Aber wenn sich da Fasern in feinsten Zwischenräumen verhaken,könnte das Zeug anfangen zu rosten
(oder gibts die in V2A).
Ich meine so ein edles Holzteil mit Rostflecken ist ja auch nicht gerade eine Augenweide.
Gruss aus München Horst

Hallo Andreas,
ich hab das Paddel mitlerweile mit
dem Hartwachsöl in seidenmatt behandelt und bin sehr zufrieden, sieht gut aus und
fasst sich vor allem immer noch wie Holz an. Im Wasser war´s allerdings noch nicht,
der Mensch im Lackgeschäft war etwas skeptisch, was die Eignung dieses Öls für Paddel angeht.
Mal sehen. Aber beim Trockenpaddeln im Keller, wie gesagt, wunderbar.
Danke Stephan für Deinen Tip, das probier ich dann beim nächsten Paddel.
Niels
#22 RE: Paddel ölen

schade,
ich lese das hier wohl leider etwas spät.
ich bin absolut überzeugter nutzer von allerlei osmo produkten, speziell des hartwachsöls. aber für ein paddel würde ich es sicherlich nicht verwenden. ich denke, es ist schlicht nicht flüssig genug, um wirklich tief in das holz einzudringen.
ich würde ebenfalls livos-produkte empfehlen, aber andere namhafte hersteller wie leinos oä sind sicherlich auch nicht verkehrt. aber ich würde im paddelbereich keine hartwachsöle, sondern nur reine (hart)öle einsetzen.
die benutzung von stahlwolle ist sicher nicht verkehrt und dumm, lediglich bei eiche und esche würde ich die finger davon lassen, das verträgt sich nicht mit der gerbsäure. eine alternative ist auch schleifvlies, das es in verschiedenen körnungen gibt.
btw: ich bin selbstständiger tischlermeister und verarbeite viel öl.

Zu der Tiefe des Eindringens ins Holz kann ich nichts sagen, solange die Oberfläche intakt ist gibt es ja keine Probleme. Ob Tisch, Paddel, Holzsüllrand, wenn ich eine Macke reinhaue nehme ich (spätesten Abends) das 50ml Öl-Fläschen raus und wische die Stelle mit Öl nach, so dringt das Wasser nicht erst ein.
Damit ist der Schutz in der Tiefe nicht ganz so wichtig. Die Stoßkante unten am Paddel habe ich mit Epoxy gemacht, angedickt mit Schleifstaub. Durch den Schleifstaub kommt die Farbe ganz gut hin.
Aber das ist auch nicht so ein Edles-Stück wie vorne gezeigt.
In einem anderen Fall habe ich schon mal direkt von Osmo sehr schnell und kompetent Hilfe bekommen, ruhig mal anfragen. Aber die Anderen oben genannten Produkte habe ich auch schon mal mit Freude benutzt.
Das die Stahlwolle abfasert und hängen bleibt habe ich noch nicht erlebt. Ich benutze die Wolle erst nach der ersten Ölung (nicht zu verwechseln mit der Letzten-...).
Das mit Holz und Wasser ist generell ein Problem, speziell wenn draussen noch UV-Licht dazu kommt.
Aber ein durchschnittliches Paddel liegt 99% seines Lebens im Trockenen, wenn das Wasser also schön abperlt reicht mir das.
Was ich mich immer Frage, wie wirkt sich das Ölen auf die Mechanische Festigkeit aus. Feuchtes Holz ist ja deutlich weniger stabil, aber gilt das auch für Öl?
(Siehe Gougon Brothers, Moderner Holzbootsbau, 2. Aufl. Seite 37: (sinngemäß ->) bei Erhöhung der Holzfeuchte im 1% sinkt die Bruchspannung um 4%)
Ein Paddel wird ganz schön belastet, da macht es schon einen Unterschied wie stabil die äußerste Schicht ist.
Gruß Andreas
#25 RE: Paddel ölen

Zitat von schwimmendeWerkzeugkiste im Beitrag #13
Ich finde es auch wunderschön und frage mich, wie der Griff sich bewährt. Den hätte ich - glaube ich - anders ausgelegt.
Axel
Hallo Axel,
manchmal müssen manche Fragen ein paar Tage auf die Beantwortung warten.


Beim Canadiertreffen 2012 hat mir Jörg Wagner einen Einblick in den Northwoodsschlag gegeben. Dafür war der Griff gedacht.
Bin bisher gut damit zurechtgekommen.
Die Kantigkeit des Paddelschaftes ist zm einen von der Dicke der Holzplanke vorgegeben und wurde nicht runder und dicker gestaltet, da ich des Leimens noch unkundig war.
Der Knauf liegt gut in der Hand, die Verdickung darunter wirkt als Handschmeichler beim Northwoods.
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