Pál Mézes, der das tolle Gorewood 16 von Post #24 gebaut hat, war so nett mir den Link zu der ungarischen Kanu-Online Zeitschrift VízenJárók (http://issuu.com/vizenjarok/docs/vizenjarok_005) zu schicken, für die er einen Artikel über das Bauprinzip meiner Gorewood Kanus verfasst hat, was ich als sehr schmeichelhaft empfinde.
Ein ausgesprochen stimmungsvolles Foto von Páls Gorewood 16:
Da ich die ungarische Sprache nicht beherrsche, verstehe ich zwar den Text nicht, bin aber trotzdem sehr beeindruckt von der Qualität dieser Zeitschrift. Ich habe alle Ausgaben durchgeblättert und bin darüber erstaunt, wie populär das Paddeln in Ungarn zu sein scheint.
Eine vergleichbare kostenlose Online-Zeitschrift im deutschen Sprachraum ist mir nicht bekannt. Allein auf Grund der vielen Artikel über mir zum Teil unbekannte Paddelreviere und der diversen Tourenberichte mit zahlreichen Fotos, empfehle ich einen Blick in die Zeitschrift zu werfen.
Es sieht zwar recht gut aus, ist aber leider nur mehr maximal als Heizmaterial verwendbar.
Mein ergeiziger Versuch eine etwas veränderte und meiner Meinung nach raffiniertere Version meines Gorwood 16' Kanus zu bauen, endete als kompletter Fehlschlag.
Ich war guter Dinge dieses Kanu rechtzeitig fertigzustellen um damit am AOC-Treffen am Faaker See teilzunehmen. Daraus wird leider nichts, weil das Sperrholz den bei dieser speziellen Bauweise auftretenden Spannungen nicht standgehalten hat.
Die aufgetretenen Risse sind so zahlreich und weitreichend, dass es nicht mehr möglich ist, sie in irgend einer Weise in den Griff zu bekommen. Damit ist dieses Projekt leider gescheitert.
Schade eigentlich, da ich im Prinzip mit der Umsetzung all meiner Überlegungen sehr zufrieden bin und die entstandene Rumpfform genau meinen Vorstellungen entspricht (mit Ausnahme der doch sehr störenden Risse).
Dieses Foto zeigt ganz gut welche Form der Rumpf im Querschnitt hat: Leicht bogenförmiger Boden mit sanft gekrümmtem Übergang zur Seite und dem richtigen Maß an Tumblehome.
Der Kielsprung berträgt wie geplant ca. 6 cm mit gefälligem Verlauf der Kontur entlang der Kiellinie. Der Konturlinie entlang der Weger fehlt es vielleich ein wenig an Spannung, sie ist aber denndoch ganz ansprechend.
Pech gehabt -- diesmal ist es eben schiefgeganngen.
Hi Stefan Och schade. Ich habe Lagerfeuer auch sehr gerne, aber es müssen ja nicht gleich Kanus sein die darin verheizt werden. Am Faakersee werden wir dich mal standesgemäß bemitleiden und den Ärger mit nem Gösser oder Ähnlichem runterspülen. Kleinen Lichtblick gibt’s für dich am Faakersee dieses Jahr. Es ist uns gelungen Hans-Georg zum Treffen ein zu laden. Ich habe gehört der kennt sich ganz gut aus mit Sperrholz biegen.:-) Lass den Kopf nicht hängen. Wird es einen 2ten Versuch geben... und was ist eigentlich aus dem Kleinen (dem 12er) geworden.
Ich bin eigentlich über mich selbst überrascht, dass ich die Bootsbauniederlage relativ gelassen nehme, da ich manchmal aus deutlich nichtigern Anlässen durchaus die Fassung verlieren kann.
Bis gestern 23h war ich noch guter Dinge, dass dieses Kanu ein Erfolg werden könnte, dann war ziemlich bald klar, dass daraus nichts wird. Ich war mir, so glaube ich, von Anfang an nicht ganz sicher, ob mir der Bau des Kanus gelingen wird. Vielleicht war die Enttäuschung über das Scheitern durch diese stets vorhandene Skepsis dann nicht mehr allzu groß.
Kurz nachdem ich den ersten Schreck verdaut hatte, habe ich bereits begonnen zu überlegen, wie ich es beim nächsten Mal besser machen kann. Das heißt, ich gebe mich nicht geschlagen und werde es erneut versuchen.
Das kleine 12er kommt mit an den Faakersee, ist aber eher nur ein Wasserspielzeug.
Die geplante Vorstellung der gesamten Gorewood-Familie, bestehend aus 16er, 14er und 12er fällt zwar dieses mal aus, ich hoffe aber, dass sie nächstes Jahr stattfinden kann.
Stefan, von Seite der Beobachter jedenfalls nehme ich das als gesichert an! Du siehst ja selbst, welch positives Echo Dein Projekt hat. Ich denke, ohne Grenzen auszuloten gibt es keine Weiterenteicklung. Respekt!
Wir freuen uns jedenfalls die zu sehen ob mit 16 oder ohne …Hauptsache Du bist da. (es wird auch wieder einen anspruchsvollen Slalom geben, versprochen):-)
Und ganz nebenbei die Vorstellung deines 16er Gorewood Canadiers ist zum 10ten AOC Treffen 2017 viel angemessener äh standesgemäßer wollt ich sagen.
Welches Sperrholz war das? Hast Du das irgend wie angefeuchtet/gedämpft vor dem Biegeversuch?
Kennst Du Biegesperrholz (Ceiba, ich kenne es in 5 resp. 8 mm Stärke zu einem recht moderaten Preis), das 5 mm Material läßt sich zu deutlich engeren Radien biegen oder Flugzeugsperrholz (Birke, ab 0,6 mm Stärke zu allerdings recht gesalzenen Preisen), selbst das 1,5 mm Starke läßt sich bis 180° biegen - oder sind das eh' keine Neuigkeiten für Dich?
Eine hoch interessante Materie ist das allemal, Canoes aus Sperrholzplatten gebaut habe ich erst über dieses Forum kennen gelernt.
Vielen Dank auch für den Tipp woher du dein Holz beziehst. Nachdem ich mittlerweile auch dort war, kann ich verstehen, dass du begeistert bist über die riesige Auswahl und das gigantische Lager.
Ich habe mir zunächsteinmal ein paar sehr schöne Bretter (2x Esche, 1x Kirsche) besorgt und auch gleich Sperrholz für meinen nächsten Versuch das 16er Kanu zu bauen bestellt (ich werde es diesmal wieder mit Pappel probieren).
Ev. kannst Du Fehler in der Pappelsperrplatte schon im Vorfeld erkennen wenn Du sie von hinten mit einer stärkeren Lampe anleuchtest. Hab's gerade getestet, geht ganz gut. Eine deutlich hellere Stelle war ein "Aussetzer" beim Fügen der Innenlagen - prompt gebrochen beim Biegeversuch trocken ohne Form. Demgegenüber ein deutlich dunklerer Streifen - hier haben die Mittellagen überlappt, beim Kalibrieren der Platte sind in diesem Bereich die Decklagen deutlich dünner geschliffen. Detto Bruch.
Hast Du Dir schon mal überlegt Zulagen beim Spannen zu nehmen? Um genau das, was Dir passiert ist, zu verhindern? Das Reissen auf Zugbelastung.
André, danke für deine Anregung mit dem Hinterleuchten. Ich habe dies bereits zuvor mit dem 3mm Pappelsperrholz getan und werde auch die neuen Platten durchleuten bevor ich sie verwende.
Bei meinem gescheiterten Projekt habe ich dieses 4mm Okoume Sperrholz verwendet (um spät aber doch deine Frage zu beantworten). Die Qualität schien eigentlich recht gut zu sein, aber das Verhältnis der Dicke der Außenlagen zur Mittellage ist für meine Bauweise sehr ungünstig. Okoume scheint auch etwas steifer zu sein als Pappel und der Trick mit dem Durchleuchten funktioniert auch nicht. Anfeuchten des Sperrholzes hilft sicherlich beim Biegen, da ich aber ein möglichst gleichfömiges Verhalten des Sperrholzes auf die einwirkenden Kräfte wollte (was allerdings bei einem so inhomogenen Werkstoff ohnehin illusorisch ist), habe ich bewusst darauf verzichtet.
In der Nachbetrachtung habe ich festgestellt, dass alle entstandenen Risse in Bereichen aufgetreten sind, die von ein und derselben Platte stammen, während in dem Bereich, der aus der anderen Platte gebildet wird, kein einziger Defekt aufgetreten ist. Das kann entweder bedeuten, dass die eine Platte von besonders schlechter Qualität war, oder aber die Qualität der anderen außerordentlich hochwertig war.
Fakt ist jedenfalls, dass die Bauweise das Material bis an die Grenze der Belastbarkeit oder noch darüber hinaus fordert, wie ich leider lernen mußte.
Noch gebe ich mich nicht geschlagen und hoffe, dass ich bei meinem nächsten Versuch mehr Glück haben werde.
Nachdem ich voriges Jahr am Bau eines Gorewood 16 Kanus grandios gescheitert bin, sieht es bisher mit dem diesjährigen Versuch deutlich besser aus.
Die kritische Phase ist diesmal zum Glück ohne Komplikationen gelungen, vielleich auch deshalb weil dabei der liebe Paddelkollege Helmut anwesend war, was sich anscheinend positiv ausgewirkt hat. Helmut hat netterweise diesen besonderen Bauabschnitt mit seiner tollen "panographischen" Methode (http://www.rundumadum.at/) festgehalten.
Die Ergebnisse seiner Arbeit sind vielleicht schon bald zu bewundern. Fürs erste müssen jedoch meine konventionellen Aufnahmen vom Kanubau genügen.
Zu entsorgende Überreste des gescheiterten Versuchs vom Vorjahr:
Das neue Kanu vor der Formveränderung:
Und hier nach der geglückten "Verwandlung":
Diesmal habe ich wieder Pappelsperrholz verwendet, das sich auch schon bei den erfolgreichen Kanuprojekten Gorewood 12 und Gorewood 14 bewährt hat. Im Gegensatz zum 12-er und 14-er für die ich 3 mm Sperrholz gewählt hatte, ist das Sperrholz für das 16-er 4 mm stark.
Der Unterschied zu dem von mir verwendeten und wie sich herausgestellt hat ungeeigneten Okoume-Sperrholz liegt abesehen vom Gewicht (Okoume-Panel für den Rumpf: 10.5 kg, Pappel-Panele für den Rumpf: 8.5 kg) in der Stärke der Furnierlagen.
Um die beim Biegen des Sperrholzes auftretenden Kräfte auszuhalten, sollten die drei Furnierlagen annähernd gleiche Stärke haben. Andernfalls ist die Gefahr einfach zu groß, dass, wie ich leider lernen mußte, das Projekt in einem Fiasko endet.
Falls beim aktuellen Bau weiterhin alles plangemäß verläuft, sollte am 1. Mai die erste Probefahrt erfolgen.
Helmut hat sich mächtig ins Zeug gelegt, seine Fotos bereits zur 360° Panoramadarstellung zusammengesetzt und auch schon auf seiner Website veröffentlicht: http://www.rundumadum.at/
Ich war schon davor von dieser Art einen Raum oder ein Ereignis festzuhalten sehr beeindruckt. Nachdem er nun auch meine Bootsbautätigkeit zum Thema einer seiner Panoramen auserkoren hat und das fertige Ergebnis bereits zu bewundern ist, fühle ich mich sehr geehrt und meine Begeisterung kennt kaum Grenzen.
Helmut, herzlichen Dank für deine aussergewöhnliche Arbeit!
Vielen Dank für das Teilen dieser sehr interessanten Bilder.
Ich würde bei den Problemen mit dem Okume weniger auf die Dicken der Schichten tippen, eher auf die generelle (nicht vorhandene) Qualität von Okume und dessen Biegeverhalten.
Aus weiteren Fotos die Helmut während seines Besuchs in meiner Werkstatt gemacht hat, und mir netterweise zur Verfügung gestellt hat, habe ich diese kurze Diashow von dem Ablauf der Formveränderung zusammengestellt:
Sehr schön! Mit 4mm Birkensperrholz bräuchtest Du nicht mal Glasfasermatte: Die Gores mit durchgehenden Sperrholzstreifen(falschen Rippen) abgeklebt und mit PU-Lack oder Tonkinoise innen und außen beschichtet sollte auch gehen. LG Hans-Georg
Hallo Hans-Georg, ich vermute mal, dass deine eingebrachte Lösung ohne Glasfasermatte und nur mit PU-Lack oder Tonkinoise innen und außen eher was für tiefe Gewässer ohne Gefahr von Steinkontakten ist. Liege ich da richtig mit meiner Vermutung?