Gestern war es endlich so weit: das Wetter war herrlich und das Wochenende frei - also ab aufs Wasser und auf meiner Todo-Liste steht seit langer Zeit der Alte Rhein - check.
Eigentlich wollte ich ja - wie in einem extra Thema ja zur genüge diskutiert - erst bergwärts, da uns aber auf österreichischer Seite in Gaißau die Einfahrt in die flußabwärts führende Straße mit entsprechenden Schildern verwehrt wurde, taten wir es anderen Autofahrern gleich und parkten unter der Zollbrücke, um einzubooten. Passenderweise liegt genau unterhalb der Brücke der Zollhafen und bietet sich somit förmlich dafür an. Auf dem "Strom" dann flußauwärts - doch nein, ein rot-weiß-rotes Schild am Brückenbogen verwehrt uns auch hier die Einfahrt. (Und ich frage mich, warum, denn ein Stück weiter oben ist der Binnenkanal doch sehr wohl befahrbar, wie man zB bei den Scouten aus Götzis lesen kann!)
Also ließen wir die Prinzipien über Bord gleiten und drehten den Bug in den doch recht steifen Ostwind flußabwärts.
Da wir für den Rückweg noch ein bisschen Saft einzuplanen hatten, drehten wir kurz vor der Mündung doch wieder um und paddelten, diesmal vom Wind geschoben, gegen die sehr gemütliche Strömung wieder zur Grenzbrücke zurück. Ein kleiner, fast verlasseneer Hafen lud zu einer Verschnaufpause, die man auf der ersten Flußtour mit dem eigenen Boot auf Wasser mit Kursschiffbetrieb und jeder Menge Sportbootverkehr doch schon mal genießt.
Alles in Allem aber drei Stunden Urlaub mit einer Stunde Anreise. Nahezu perfekte 4,5 Meilen, wenn man die Autobahn neben einem guten Teil der Strecke ausblendet.
@frederl Jede Woche fände ich auch schön, ist aber von uns aus durch Bregenz gerade in der Ferienzeit sehr ungünstig zu fahren. Wir waren letzte Woche in Fußach und sind zur Mündung des neuen Rhein raus, aber im Schritttempo ab Lochau wird die Feierabendrunde zum größeren Ausflug.
Ich kann mich ja melden, wenn wir das nächste mal den alten Rhein in Planung haben, vielleicht können wir uns ja treffen.
meistens befahren wir den alten Rhein zwischen Au und Rheineck. Flussabwärts gibts nämlich kein Verbot, bei St. Margreten nur eine Hinweistafel dass Bäume im Wasser liegen können. Vor zwei Jahren hatte ich sogar eine Bewilligung der Polizei, die damals gesperrte Strecke zwischen Au und St. Margreten mit einer Gruppe zu befahren. Diese Strecke hat auch den Vorteil, dass Ein- und Ausstieg direkt neben einem Bahnhof liegen und jede Stunde zwei Züge fahren. Kostet sFr 5.- Normalpreis, Boot kann man an der Ausstiegsstelle um eine Hinweistafel anbinden falls man alleine unterwegs ist.
@happy landing Danke für den Hinweis! Das werde ich mir mal anschauen, wobei ich die Zugfahrerei nicht so mag. Hatte ich in Schaffhausen und das fand ich eigentlich so verschwitzt (es war ja auch warm) wie ich war nicht prickelnd..
das mit der Zugfahrerei gefällt nicht jedem, was ich persönlich etwas schade finde besonders in der Schweiz. Du bist wahrscheinlich in Schaffhausen im Hauptbahnhof eingestiegen, der weit entfernt ist vom Rhein. Wir befahren den Hochrhein auch jedes Jahr und benutzen den Zug um wieder an den Ausgangspunkt zu gelangen. Ausgangspunkt ist jedoch Mammern, direkt am Bahnhof gelegen. Nach 3 km Bodensee gehts langsam in den Fluss über, und dies ist eine der schönsten Stellen dieser Tour. Der Ausstieg ist entweder in Diessenhofen oder beim Alten Paradies vor Schaffhausen, wo ein Bahnhof in der Nähe ist und stündliche direkte Verbindungen zur Einstiegsstelle vorhanden sind. Am Vorderrhein kann man sogar Tageskarten lösen für den Bahntransport des Bootes. Diesen Flussabschnitt würde ich jedoch als anspruchsvoll bezeichen und nur in einer Gruppe befahren. Mit dem öffenlichen Verkehrsmittel lassen sich noch viele interessante Flusstouren unternehmen. Leider sind viele Empfohlene Flussabschnitte mit Bus und Bahn schwer zu machen. Doch oft sind mit alternativen Ein- und/ oder Ausstiegsstellen ebenfalls tolle Touren machbar.
Hallo Thomas, wir sind in Wangen gestartet und in Schaffhausen kurz vor dem Kanuclub ausgestiegen. Von da sind es ca 10 Gehminuten nach Feuerthalen. Züge fahren im Halbstundentakt. In Stein am Rhein mußte ich durch die Stadt Richtung Deutschland zu einer passenden Bushaltestelle, von wo ich mit meinem Tourischein umsonst weiter kam bis direkt zum Campingplatz. Eine Bootsbeförderung im Zug kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. .. außer zusammengeklappt. Das mag Royalex aber nicht so gern.
Thomas meint den Bootstransport am Vorderrhein (Bild) - da können auch ausgewachsene Tandemboote eingeladen werden (links hinten auf dem Bild ist ein gelber Prospector zu erkennen). Mich und mein Boot hat die 15-minütige Zugfahrt 25,- Schweizer Franken gekostet.
Axel
P A D D E L B L O G "Why would you want to sit and pull your canoe along, when you can stand tall and carry a big stick?" Harry Rock