Hallo, mit was zurrt ihr euer Ally auf dem Thule Wingbar Dachträger fest? Breiter Gurt, Seil? Was hällt das Ally am besten aus? Und wo bringt ihr die Abspannleine vorn und hinten am Boot an?
ich spanne mein Ally wie auch andere Boote mit Spanngurten ab. Es gab ein mal einen Thread, da ging es um rechtliches beim Abspannen. So viel ich mich noch erinnern kann, sind Seile rechtlich kritisch, da diese keine geprüfte Lastangabe haben. Die besseren Spanngurte haben ein Etikett mit Lastangaben, dieses darf man nicht entfernen und ermöglicht dem BAG (Bundesamt für Güterverkehr) zu kontrollieren ob die Gurte geeignet sind. Ich verwende aber "nur" einfache Gurte mit Gurtschloss und nicht Ratschenspanngurte, das ist aus meiner Sicht doch etwas oversized.
Bzgl. Ally: - ich folge der Empfehlung und habe 2 x 1,5 m Gartenschlauch der Länge nach aufgeschnitten und über die "Süllränder" gestülpt, so ist dieser vor Abrieb geschützt. - Abspannen vorne sehr wichtig, da das Boot sonst sehr stark flattert. - Ich spanne hinten an der Anhängerkupplung ab. - für Abspannung vorne habe ich mir unter der Motorhaube in der Sicke 2 Gurtbandschlaufen befestigt. Diese laufen links und rechts neben der Motorhaube raus (die Stellen habe ich mir Klarsichtfolie geschützt) und an denen spanne ich dann ab.
Am Boot verwende ich zum Abspannen den ersten und letzten Spanten. Zum Niederhalten super, inwieweit es bei einem grossen Crash hält weiss ich nicht.
Geprüfte Lastangabe gibt's auch bei Seilen, z.B. alle Kletterseile haben sowas. Ist aber irrelevant, da nur für Gewerbliche bindend zu nutzen. Das Bundesamt für Güterverkehr kontrolliert demnach auch nur diesen, den Güterverkehr, der seines Wesens nach Gewerblicher ist. Der Privatmensch darf da noch seine eigene Urteilsfähigkeit ausleben. Wenn man sich und dieser selber nicht traut, mag man darauf hoffen, dass im Falle eines Unfalles die geprüften Gurte rechtlich eine gewisse Schutzwirkung entfalten. Wenn ich mir allerdings deren Vernähung anschaue und diese mit meiner Selbstgemachten vergleiche, naja, da vertraue ich meiner mehr.
Trotzdem mal so am Rande.. IANAL.
Aber jeder wie er mag.
Ein Ally reist auf meinem Autodach übrigens vor allem eines - langsam.. ich habe keine Lust, dass dieser irgendwann bei 180 seine Knickbelastbarkeit katastrophisch überschreitet. Sind ja doch ganz schöne Luftfänger ;D
Zitat von Mahyongg im Beitrag #3Ein Ally reist auf meinem Autodach übrigens vor allem eines - langsam.. ich habe keine Lust, dass dieser irgendwann bei 180 seine Knickbelastbarkeit katastrophisch überschreitet. Sind ja doch ganz schöne Luftfänger ;D
Keine Sorge, Reiner darf gar nicht so schnell fahren -- es sei denn, er stellt die obige Frage zu seiner geplanten Inari-Tour, denn dann könnte er 632 km durch Deutschland rasen. Aber ehrlich, das wäre ja nun wirklich irre, ein so schönes Boot 4600 km _auf_ dem Autodach zu transportieren, wo es doch so leicht auch _unter_ dem Autodach geht.
Sinnvoll ist es auch, das Boot so auf den Tröger zu legen, bzw. die Träger auszurichten, dass möglichst direkt über den beiden Holmen Querspanten verlaufen. So wird die Gurtspannung dann auch zur Fixierung des Bootes genutzt, und nicht zur Verformung der Bootsstruktur (egal ob elastisch oder plastisch).
Ladungssicherung ist Pflicht, ob gewerblich oder privat! Bei unzureichender Ladungssicherung sind alle beteiligten Personen haftbar: Fahrzeugführer, Fahrzeughalter und Verlader. Verstöße können im Bereich der Ordnungswidrigkeit (allgemeine Verkehrskontrolle oder Verkehrsunfall mit Sachschaden) mit Bußgeldern in Höhe von 50 bis 150 Euro und 1 bis 3 Punkten im Verkehrsregister bestraft werden. Eine Straftat (z. B. Verkehrsunfall mit Personenschaden) wird mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet.
Ich habe mir mein Faltboot geholt, damit es im Auto reisen kann. Im Zweifel nicht dem "Dorfpolizisten" Vertrauen, imZweifel entscheidet der Gutachter nach einem Unfall.....und wehe dem, der keine geprüften Gurte verwendet hat. Der Gutachter (wie die STVO) unterscheidet nämlich nicht zwischen gewerblich und privat.
Danke für die schnellen und umfangreichen Antworten. Es geht mir tatsächlich nicht um Langstrecken. Ich will das Boot einfach am Wochenende von einer Einsatzstelle zur nächsten fahren, wenn der Camping nicht am Wasser liegt, oder wenn es von zwei Stellen losgehen soll. Jeden Abend abbauen und morgens wieder aufbauen ist einfach nervig und unnötig. Es geht also nur um 10 - 20 km. Von Madrid zum Gewässer reist das Boot immer im Packsack, schon weil ich in der Stadt gar keine Möglichkeit habe, ein aufgebautes Boot zu lagern.