Es kommt wie immer ja nur drauf an, was man will. Man sollte sich eben darüber klar sein, dass Geschwindigkeit nur dann erreichbar ist, wenn Paddler UND Boot erfolgreich zusammenarbeiten. D.H. ein "schnelles" Boot braucht eben auch einen "schnell laufenden Motor". Für die meisten von uns bedeutet das sicher, dass Leichtlauf bei geringeren Geschwindigkeiten Vorrang hat... am besten wäre natürlich für eine Kaufentscheidung die Kurve aus Geschwindigkeit vs. Widerstand zu betrachten.. denn die ist unbestechlich.
Zitat Die meisten Menschen schwören auch, das ein lauter Staubsauger besser saugt als ein leiser. Mit Dingen die man messen kann, braucht man sein Gefühl nicht zu strapazieren.
Andreas, Du sprichst mir aus der Seele. (Laute Autos sind auch schneller...)
Wegen der App: Hier sollte man darauf achten, dass die App auch Geschwindigkeiten im Nachkommastellenbereich anzeigt... sonst wird es eher langweilig mit einem Canadier.
Oder man kauft sich ein billiges altes GPS (z.B. ein Garmin Geko 201 o.ä.) Das erlaubt dann Glücksgefühle, wenn das Tempo von 5,2 km/h auf 5,9km/h steigt.
Glücksgefühle kann man auch ohne GPS im Prism erleben.
Dazu eine kleine Anekdote, die einige schon kenne werden(Ich erzähl sie nunmal gern.).
So geschehen vor 3-4 Jahren auf der Winter-Saale (organisierte DKV-Tour, Mitte Februar). Wie immer wenn ich keinen zum Quatschen habe, versuchte ich möglichst sauber und effizient zu paddeln. Ein Stückchen hinter mir zwei Kayaker in Prijon(?)-PE-Einern. Nach einer Weile höre ich wie sie halblaut zu ihm sagt: "Ich versteh das nicht, der tut doch fast nichts und ich komm einfach nicht an ihm vorbei." Da dacht ich so bei mir, "YES, alles richtig gemacht".
Da können einem schon mal ein paar Knöpfe vom Hemd springen.
Gruß René
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche! (Gernhardt/Eilert/Knorr)
Ich weiß dass mein Swift Winisk Kevlar Fusion, den ich wegen wachsender Kinder und vermeintlich (!) mehr Raumbedarf gegen den Kipawa getauscht habe - wie Wolfgang das auf seiner Homepage sagt - sauschnell ist. Und das nicht nur gefühlt, sondern getestet.
Ich weiß auch, dass mein Old Town Pack bergauf schneller ist als ein Nova Craft Supernova, und dass dieser trotz 1m geringerer Länge bergab in mäßig bewegtem Wasser besser zu paddeln ist.
Was hilft oder bringt mir das nun?
Im Falle des Winisk: Nichts. Die Kinder haben null Interesse an Leichtlauf u/o Speed, mokieren aber das "Bleibst du (bitte) auf deinem Platz sitzen". Der Kipawa war GEFÜHLT nicht langsamer, dafür deutlich weniger kippelig und so gesehen familienfreundlicher. Der Kipawa war solo ohne Probleme super zu paddeln, der Winisk ist das nur und ausnahmslos, wenn der Wind schläft.
Im Falle des Pack: Alles. Ich bin bei gleichem Pegel um 15 (!!!) min früher am Lieblingsspot zum Angeln als mit dem Supernova, bergab macht er mehr Freude weil spurstabiler, und WW fahre ich nicht alleine über Klasse 2. Bis dahin kann der kleine Pack das auch.
Geschwindigkeit wird überbewertet.
Zudem "Canoeing" eine Aktivität sein sollte, um dem "Rush" zu entfliehen. Zumindest eine Weile.
Moin, Savage River Blackwater oder GRB sind wie ich bisher leider nur auf Youtube gesehen habe zwar tatsächlich sauschnelle Canadier und dazu noch Cool in Farbe und Design, selbst gesehen an Land auf Franks Treffen, aber doch irgendwie eine eigene High End Liga die hier vielleicht deswegen nicht so gut als Beispiel taugt.
Aus den unterschiedlichen Antworten der Durchschnittscanadier die hier überwiegend gepaddelt werden lese ich für mich heraus, dass sie überwiegend sehr individuell und bedürfnisorientiert sind. Jeder weiss doch dass schnelle Boote schneller sind als langsame mit anders gewichteten Vorteilen.
Es gibt Einige denen Geschwindigkeit an erster Stelle steht Vielen ist der Leichtlauf wichtiger. Wo macht was Sinn und wann braucht man es könnte man der Frage des Threaderstellers vielleicht hinzu fügen?
An meinem geliebten Atkinson Traveler von American Trader gefiel mir neben dem legendären Leichtlauf das Geschwindigkeitspotenzial dieses Familienfrachtallrounders immer dann wenn das Wetter sich mal unerwartet schnell veränderte!
Schnell war mir bisher sonst recht egal, bin eigentlich eher Ausdauerpaddler mit dem mir eigenen monotonen ruhigen Tempo welches ich in egal welchem Canadier bisher paddle, ausgenommen sind die seltenen Zwischenspurts um nicht völlig im meditativen Nirwana zu versinken.
Als aber mein kleiner Yellowstone das erste mal über seine Bugwelle geklettert ist hat mich der Rausch der Geschwindigkeit dann doch nach langer Zeit wieder gepackt, hat auch was.
Hi, ich kann auch eine kleine Anekdote beitragen: Als ich mit meinem Kumpel beim Wesermarathon als erstes Tandem nach 10.50 Stunden die 135 km abgewickelt hatte, war der Kommentar der Zeitnehmerin "da habt ihr aber ein schnelles Boot gehabt". Meine Antwort, indem ich mit dem Finger auf unse am Ufer liegendes Boot (SCR) wies :" da liegt es, und wie man sieht, bewegt es sich nicht". M.E. sollte man bei der Beschreibung von Booten eher so formulieren :"mit diesem Boot kann man sehr schnell fahren...., mit jenem eher weniger" Die Suche nach dem "schnellen Boot" geht ja anscheinend von der goldigen Vorstellung aus, Speed gäbe es zum Nulltarif, "schnell" sagt jedoch nur was über die Potenz eines Bootes aus, und wie im wahren Leben muß man für hohes Tempo auch hohen Au8fwand treiben. Wer schnell unterwegs sein will, muß regelmäßig in die Muckibude und eine excellente Technik haben, falls ihm auch der Bereich "Effizienz" wichtig ist. Jörg Wagner
noch ein Erlebnis: Der Nassauer Kanuclub hat seit letztem Jahr einen neuen Vereinskanadier dazubekommen. Das Boot ist gut 1 Meter breit, 4 Meter und ein bisschen lang und super kippstabil. Nichts bringt dieses Boot aus der Ruhe. Mit einem Paddelkameraden wollte ich mal probieren, wie schnell man damit fahren kann. Was man auch unternimmt, wie man auch am Stöckchen zieht ... relaiv bald baut sich eine Welle auf, die umso größer wird, umso mehr man am Stöckchen zieht. Bei etwa 30 cm haben wir abgebrochen und sind ohne Welle mit weniger Kraft aber fast gleich schnell wieder an den Steeg gefahren. Trotzdem ein geniales Kaltwasser- und Familienboot, wenn die Strömung schiebt. Wendigkeit und Geradeauslauf sind sehr ausgewogen, es ist von jedem leicht zu fahren, aber nicht schnell zu fahren.