Befahrung der Korytnica von Stara Korytnica bis zur Mündung in die Drawa.
Dauer 3 Tage,
1. Tag von Stara Korytnica bis Nowa Studenice ca. 5 h
2. Tag von Nowa Studenice bis Sowka ca. 7 h
3. Tag von Sowka bis Bogdanka ( Mündung in die Drawa ) ca. 3 h
Gut als Wochenendtour geeignet. Im Sommer vermutlich gut besucht. Die Anzahl der Leihkajaks in Stara Korytnica ließ jedenfalls darauf schließen.
Während unserer Tour Anfang November waren wir aber allein auf dem Fluß. Am gesamten Fluß ist eine einfache aber sinnvolle gestaltete Infrastruktur vorhanden ( Beschilderung der Umtragestellen, Bootsrutschen und Stege an den Umtragestellen, Rastplätze mit Trockentoiletten).
Der Ursprung der Korytnica befindet sich im Kosiakowo-See in der Nähe von Miroslawiec (Wojewodschaft Westpommern).
Die Strecke vom Kosiakowo-See bis zur Mündung in die Drawa beträgt etwa 38 km. Nur bei hohem Wasserstand kann die Tour im Kosiakowo-See begonnen werden.
Auf den ersten 7 km bis nach Stara Korytnica befinden sich sehr viele Baumhindernisse im Fluß. Außerdem muß über eine Strecke von etwa 2 km getreidelt werden.
Bei normalem Wasserstand kann die Tour in Stara Korytnica bei km 31 begonnen werden. Auf dem Gelände des hier ansässigen Bootsverleiher kann man parken ( 10zl / Tag).
Außerdem kann man sich vom Endpunkt der Tour abholen lassen (Bogdanka - Stara Korytnica 90 zl). Am Besten vorher einen Abholtermin ausmachen, denn unterwegs gibt es kaum Handyempfang.
Etwa 1 km nach der Einsatzstelle befindet sich eine Furt im Fluß, hier ist auch die erste Umtragestelle. An der Furt aussetzen und um die Schwallstrecke kurz nach der Furt umtragen ( Strecke etwa 30 m ).
Der Fluß schlängelt sich einige Kilometer durch Wiesen. Die Fließgeschwindigkeit beträgt etwa 5 km/h. Es gibt hier 3 Wehre, das erste und das zweite Wehr können befahren werden. Beim dritten Wehr können die Boote durch das Wehr getreidelt werden.
Die Wiesen enden und die Ufer sind mit Erlenbruch bestanden. Es liegen viele Äste und Bäume im Wasser, diese stellen aber noch keine ernsten Hindernisse dar. Am km 25 führt eine Brücke über den Fluß, kurz danach befindet sich ein schöner Lagerplatz am linken Ufer. Es gibt einen Steg mit Bootsrutsche. Der Besitzer des Platzes verlangt pro Person 5 zl für eine Übernachtung. Etwa 1,5 km nach dem Lagerplatz Nowa Studnica wird der Studnica-See erreicht. Dieser See ist am Anfang extrem flach,hier kann man sich festfahren.
Nach etwa 700 m Fahrstrecke auf dem Studnica-See wird der Ausfluß der Korytnica erreicht. Nach weiteren 200 m wird die Eisenbahnbrücke der Strecke Pila-Stargard Sz. passiert.
Kurz danach befindet sich ein Baumhinderniss im Fluß, da muß umgetragen werden. Die Strecke führt etwa 2 km durch Buchenwald. Dann verbreitert sich der Fluß und nimmt den Charakter eines langezogenen Sees an.
Am km 20 wird dann der Korytnica-See erreicht. Der See ist etwa 100 ha groß und bis zu 5 m tief. Er ist etwa 3 km lang. Am Ende des Sees befindet sich Nowa Korytnica. Es befindet sich links am Ende des Sees ein Zeltplatz mit Trockentoiletten. Direkt an der Straßenbrücke befindet sich auch ein Rastplatz, das Übernachten ist hier aber verboten. Nach Nowa Korytnica sind die Ufer des Flußes zum Teil sumpfig und mit Schilf bestanden.
Nach etwa 3 km enden die Wiesen und der Fluß tritt in den Wald ein. Hier gibt es viele Baumhindernisse im Wasser. Einmal muß umgetragen werden. Hier sind Biber, Fischotter, Eisvogel, Silberreiher und Graureiher zu beobachten. Am km 7 wird Sowka erreicht. Hier befindet sich ein gut ausgebauter Lagerplatz (mit Trockentoiletten). Preis für Übernachtung 7 zl / Person + 5 zl / Zelt. Wie auf allen Lagerplätzen kann auch hier, entsprechendes Wetter vorausgesetzt, Feuer gemacht werden. In Sowka befindet sich ein Wehr, welches umtragen werden muß.
Nach Sowka beginnt der anspruchvollste Abschnitt des Flußes. Die Korytnica fließt jetzt mit ca. 10 km/h durch ein enges mit Buchen bestandenes Tal. Die Ufer sind bis zu 20 m hoch, es sind zahlreiche Bäume im Wasser. In Jazwiny etwa 2,5 km vor der Mündung befindet sich ein weiteres Wehr welches umtragen werden muß. Es ist eine Bootsrutsche vorhanden. Auf den letzten Kilometern sind ebenfalls zahlreiche Baumhindernisse im Fluß. In Bogdanka an der Mündung der Korytnica in die Drawa befindet sich ebenfalls ein Rastplatz. Hier beginnt der Drawa-Nationalpark. Bei einer Weiterfahrt auf der Drawa ist zu beachten, dass dafür eine Gebühr zu entrichten ist. Die Befahrung der Drawa ist nur vom 1.7. bis zum 15.3. gestattet.
Ein paar Bilder dazu wären noch schön. Den Bach hatte ich auch schon immer mal auf dem Plan. Bisher haben mich aber immer die vielen Bäume kurz vor Bogdanka abgeschreckt, wenn ich mal dort auf der Drawa unterwegs war. Vielleicht wäre das mal was im zeitigen Frühjahr bei hohem Wasserstand ...
Interessanter Bericht. Das Flüsschen habe ich bisher immer links liegen lassen.
Zitat von bertspiegel im Beitrag #1In Bogdanka an der Mündung der Korytnica in die Drawa befindet sich ebenfalls ein Rastplatz. Hier beginnt der Drawa-Nationalpark. Bei einer Weiterfahrt auf der Drawa ist zu beachten, dass dafür eine Gebühr zu entrichten ist. Die Befahrung der Drawa ist nur vom 1.7. bis zum 15.3. gestattet.
Wenn man es ganz genau nehmen will, dann liegt die Grenze des Drage-Nationalparks schon an der Brücke Bogdanka. Bis zur Mündung (und dem dort liegenden Biwakplatz Bogdanka) sind es etwa 200 m und dafür gilt folgende Regelung: "Paddeln auf der Korytnica ist vom 1. Juli bis 15. März von der Morgen- bis zur Abenddämmerung zwischen der Brücke in Bogdanka und dem Biwakplatz Bogdanka erlaubt. Auf den anderen Bächen und Seen herrscht Paddelverbot" (Quelle).
Also wenn man 100% rechtssicher ohne Nationalparkregelement enden will, dann spätestens an der Brücke, nicht am Biwakplatz.
Ich habe auch Bilder von dieser Tour, 1.Reihe v.links - Einstiegsstelle in Stara Korytnica, erste Umtragestelle hinter einer Furt, Wehre dieser Art gibt es mehrere 2. Reihe v. links- Lagerplatz Nowa Studenica, Fischotter, klares Wasser ist charakteristisch für die Korytnica 3. Reihe v. links - es gibt viel Holz im Wasser, Lagerplatz in Sowka, am Anleger in Sowka
Dein Fischotter ähnelt auffallend meinem Silbernerz von der Brda Ostern 2012
Zitat von Frank_Moerke im Beitrag #4Naja ... da ist eben noch der Unterschied zwischen Deutschland und Polen ...
ja, ist schon klar. Ich als meistens Wildcamper halte mich auch nicht sklavisch an die Vorgaben, aber kennen sollte man sie schon. Immerhin wird es vom Nationalpark Wert befunden, diesen 200-m-Abschnitt überhaupt zu erwähnen.