habe meinen Canadier diesen Herbst etwas zu lange unter freiem Himmel gelagert (bis vor ca. 3 Wochen), da ich bis dahin noch keine Möglichkeit zum Einlagern hatte. Der Holzsüllrand hat dabei einige unschöne Stockflecken (schwärzliche Flecken) bekommen. Muß ich die nur oberflächlich abschleifen (wenn ja, mit normalem Schleifpapier welcher Körnung?) und welches Holzschutzmittel (event. härtendes Öl) empfehlt ihr? Hatt zwischendurch auch schon mal den Gedanken, den Holzsüllrand durch einen PE-Süllrand auszutauschen (halt wegen der Pflege), sieht aber natürlich a) nicht so gut aus wie Holz und hätte sicher auch wegen dem Einbau der Sitze etc. doch einen deutlichen Mehraufwand.
Freue mich auf eure Ratschläge, schöne Grüße - Jan!
P.S. Viele Grüße an Andre Linke - unser Nachwuchs entwickelt sich prächtig, das Paddeln mit mir und seiner "großen" Schwester wird aber leider noch ein wenig warten müssen!
Holzbehandlung: Erst gröbere Körnung (bei bereits bearbeitetem Holz ab ca. 80er) zum Schleifen benutzen. Nach jedem Schliff mit einem feuchten Schwamm über das Holz. Damit stellen sich losen angedrückten Fasern auf und können dann beim Schliff mit dem nächstfeinerem Schleifpapier abgeschliffen werden (trocknen lassen!). Je nach anspruch und Holz ist die Abschlusskörnung bei ca. 180er bis 240er (bei sehr hartem Holz evtl. auch höher, ist aber äußerst selten). Oberflächenbehandlung: Ölen mit Leinöl. Erst stark verdünnt (damit es tief einzieht), dann etwas weniger verdünnt (zur besseren Oberflächenvergütung). Je öffter das Holz mit Öl eingelassen wird, um so besser ist es. Muss regelmäßig aufgefrischt werden. Wachs eignet es sich nicht, da es in kontakt mit Wasser milchig wird. Wenn Du es Pflegeleichter haben möchtest, solltest Du überlegen, ob Du es mit Bootslack anstreichst oder sogar einen Expo-Überzug drüber machst. So hast Du noch die Optik, trotzdem einen besseren Oberflächenschutz.
Flecken: Je nach dem sind die schwärzlichen Flecken auch tiefer ins Holz gedrungen. Dann solltest Du versuchen diese mit Wasserstoffperoxid (Das Zeug mit dem man/frau die Haare blondiert) ausbleichen. Achtung Gummihandschuhe tragen.
Wenn es noch weitere Fragen gibt, melde Dich einfach.
Gruß
Georg
Kunst ist schön, macht aber viel arbeit! (Karl Valentin) Paddeln ist Erholung von der Arbeit!
Hallo Jan, ich wurde zunächst einmal das Holz trocknen lassen, da trockenes Holz sich 1. besser schleifen läßt und 2. mehr Imprägnieröl aufnimmt. Materialmäßig würde ich zum Schleifen (wasserfestes- hält länger auf Rundungen) Schleifpapier K 150 und K 280 nehmen , gröber geht es zwar schneller - kann aber bei Esche leicht das weiche " Zwischenfaserholz" entfernen und dann gibt es Riefen. Also lieber etwas länger schleifen. Zum Imprägnieren würde ich zuerst Owatrol D 1 nehmen ( mußte ich bei meinem Mn 2 7 x naß in naß auftragen, bis das Holz "satt" war. Dann Boot überkopf den kleinen Spalt zwischen Süllrand und Rumpf mit einer Spritze und Kanüle auffüllen , bis auch hier nichts mehr angenomen wird - ist bei Holzsüllrändern die Problemzone. Danach noch einmal Owatrol D2 auf alle mechanisch beanspruchten Bereiche und dies `einmal pro Jahr mit einem Stoffballen wiederholen. Hat sich bei uns seit 5 Jahren sehr bewährt - unser Boot sieht holzmäßig wirklich topp aus.
Und zu anderen Idee von Dir : Kunststoff verdirbt den Charakter - deswegen sollte man immer etwas Holz im Boot haben !
ich habe noch Wasserstoffperoxid aus der Apotheke zuhause stehen. Ist es vor der Behandlung der schwärzlichen Flecken im Holz erforderlich, das Gelcoat des Bootskörpers vor dem Kontakt mit Wasserstoffperoxid zu schützen (und wenn es nur durch Abkleben des angrenzenden Bereiches ist?
Also. ich habe das Zeug immer mit einem guten Pinsel an die Betroffene Stelle gebracht. (War bei Möbeln und nicht am Boot) wie weit das GFK/Gelcoat durch Wasserstoffperoxid angegriffen wird, kann ich jetzt nicht sagen, da ich da bisher keine schwarzen Flecken hatte.
Achtung, nicht jeder Fleck (z.b. Angemodertes Holz, da an der Stelle weich ist, kann man nur noch mechanisch entfernen) lässt sich so ausbleichen. Erst mal an einer Stelle ausprobieren, bevor Du dir die Mühe macht es überall aufzutragen. Und der Pinsel sollte auch vorher ausprobiert werden, da manche dazu neigen sich aufzulösen. Wir benutzen dafür einige Pinsel, die wir seit Jahren dafür haben (kann nicht mehr sagen welche sorte es sind).
Gruß Georg
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