ich hab ein kleines Silnylon-Lavvu, welches für Ausflüge super ist. Wenn man es nicht zu oft verwendet, speziell nicht oft der prallen Sonne aussetzt ist es eigentlich optimal. Trotzdem spukt mir seit Längerem der Gedanke im Kopf herum, selber ein grösseres Lavvu aus Baumwollgewebe zu bauen. Einerseits verkraftet Baumwolle die Sonne viel länger, andererseits ist es wohnlicher und klimatisch wesentlich besser. Nachteile der Baumwolle sind auch klar: schwer, nass noch schwerer, Gewebe tropft bei Berührung wenn nass, schimmelempfindlich. Die ersten Nachteile sind nicht so schwerwiegend. Wenn das Zelt länger aufgebaut bleibt und auch noch ein Innenzelt oder Lining hat.
Der heikle Punkt ist der Schimmel und dazu dachte ich mir, dass dieses Problem vermutlich nur an der Konstruktion liegt. Wenn das Gewebe am Boden aufliegt bleibt es dauerfeucht und schimmelt irgendwann. Andernfalls trocknet es einfach wieder, sobald der Regen aufhört. Wenn ich mir zum Beispiel die Tentipi-Lavvus ansehe, so haben die unten einen breiten Faulstreifen und ich vermute das ist der Grund, dass diese Zelte sehr lange halten. Zwar bestehen sie auch nicht aus reiner Baumwolle, aber ich glaube der Grund für die Haltbarkeit sind eher die Faulstreifen - glaube ich - wissen tu ich es nicht.
Im Netz findet man Berichte von Tentipi-Besitzern die schon seit Jahren viel unterwegs sind und an deren Lavvus machen meist nur die Zippverschlüsse probleme. Trotzdem ist ein Tentipi zu kaufen für mich keine Option, denn sie sind einfach unverschämt teuer.
Gibt es unter euch jemanden der sich damit auskennt? Verhindern gross dimensionierte Faulstreifen, dass Baumwollgewebe schimmelt und wenn ja - aus welchem Material sollten die Faulstreifen sein?
Moin ?, ich nutze seit 8 Jahren ein reines Baumwolltipi 400gr/qm mit einem Faulstreifen ebenso auch in weißer Baumwolle. Ab und zu nutze ich eine Bodenplane. Wichtig ist es, das Zelt im nassen Zustand möglichst garnicht oder nur kurz verpackt zu lagern (Auto). Im Canadier nass transportieren - eher ohne Packsack (damit es kein nass/warmes Klima gibt). Nach den Touren trockne ich mein Zelt immer 1-2 Tage im Haus. Bei dieser Handhabung hält sich Schimmel in Grenzen. Das Wohngefühl ist natürlich viel angemehmer und kühler. Viele Grüße docook
Also wenn ich mir selbst ein Tipi nähen würde, dann käme auf jeden Fall ein Faulstreifen unten dran. Es geht Dir ja so wie Du schreibst nicht unbedingt darum, das Zelt nach dem Gebrauch zu trocknen, sondern darum es länger stehen zu lassen. Und in diesem Fall kann ich mir gut vorstellen, dass der Stoff wenn er länger im Matsch liegt, irgendwann auch anfängt zu Schimmeln. Ich meine ein Faulstreifen hat ja keine Nachteile und von daher würde ich einen haben wollen.
es ist eine Frage der Lüftung - selbst Baumwollzelte mit Faulstreifen bekommen Pilzbefall, wenn nicht ausreichend und ständig gelüftet wird.
Tentipis halten wie Du schon bemerkst recht lange, aber der Faulstreifen ist nicht der alleinige Grund, sondern das Gesamtkonzept, das dahinter steht - Materialauswahl und Zusammenstellung, Lüftungskonzept und Verarbeitungstandard - rechnest Du es auf die lange Nutzungs/Lebensdauer um, relativiert sich der Anschaffungspreis. Gemessen an der Anzahl verkaufter Tentipis, sind die angeblichen Zipperprobleme gering, diese sind meistens dem falschen Aufbau/Abspannung geschuldet. Gruß absolut canoe
PS Nachtrag: Übrigens Reißverschlüsse brauchen Pflege, hatte ich auch nicht gewußt und man denkt nicht daran - doch Abrieb, Schmutz, UV Belastung etc. nagen sprichwörtlich an den Zähnen - da gibt es zum Besipiel von Mc Nett Zip Tech......oder man hat früher Seife genommen
Hi OT - zu Alberts Nachtrag: Bei alten Reißverschlüssen, die immer wieder "aufplatzen",hilft oft ein (vorsichtiges) Zusammenpressen des Zippers mit einer Zange. Da das Ober- und das Unterteil nur durch EINEN Steg verbunden sind biegen sie sich im Lauf der Jahre etwas auseinander und verhaken die Zähne nicht mehr zuverlässig. Gruß Martin